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Schweizerische Centralanstalt für das forstliche Versuchswesen (1924). Prof. Dr. Arnold Engler. In P. Flury (Ed.), Mittheilungen der Schweizerischen Centralanstalt für das Forstliche Versuchswesen: Vol. 13/2. Mitteilungen der Schweizerischen Centralansta

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t Prof. Dr. Arnold Engler.

Mit dem am 15. Juli 1923 erfolgten Hinschied von Prof. Dr. Engler hat die forstliche Abteilung der Eidg. Technischen Hochschule und vor allem unsere Versuchsanstalt einen außerordentlich schweren Verlust erlitten. Im In- und Ausland genoß der Verstorbene vermöge seines umfassenden Wissens und seiner literarischen Tätigkeit ein hohes Ansehen.

Geboren am 29. Januar 1869 in Stans) brachte er dort seine Jugendjahre im elterlichen Hause zu. Nach Absolvierung der Mittel- schulen (Zug und Luzern) fühlte er sich ganz· besonders zum Studium der Naturwissenschaften hingezogen und entschied sich bald definitiv für den forstlichen Beruf. Von 1887 -1890 widmete er sich daher an der eidg. Forstschule seinen Fachstudien und legte nach erfolgreich bestandener Diplomprüfung und Lehrpraxis im Jah.re 1892 das eidg.

Staatsexamen ab. Während der Studienjahre löste er mit Erfolg eine Preisaufgabe der Fqrstsch ule, betitelt: ,, Darlegung der Grundsätze für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Gemeindewaldungen". Nach kurzer praktischer Betätigung in Graubünden, seinem Heimatkanton, wurde er im Jahre 1893 zum Kantonsoberförster von Nidwalden gewählt und schon nach vier Jahren kaum 28 Jahre alt - vom Bundesrat auf den durch Wegzug von Prof. Dr. Bühler erledigten Lehrstuhl für Waldbau an die Eidg. Techn. Hochschule berufen· und ihm mit dem 1. Januar 1902 - nach dem Tode von Prof. C. Bourgeois - auch die Leitung der forstlichen Versuchsanstalt übertragen.

Neben seiner ausgesprochenen Eignung als Lehrer war der Ver- storbene eine ausgeprägte Forschernatur.

Das von ihm vertretene Lehrfach brachte ihn in innigen Kontakt mit botanisch-physiologischen, bodenkundlichen, chemisch-physikalischen - kurz, allen naturwissenschaftlichen Erfordernissen eines wissenschaft~

lieh begründeten Waldbaues, und nach dieser Richtung tendierte denn auch von Anfang an Englers Forscher- und Lehrtätigkeit.

Von seinen Arbeiten im Versuchswesen seien speziell hervorgehoben:

Über Verbreitung, Standortsansprüche und Geschichte der Castanea vesca Gärtner, 1900 und 1901:

Untersuchungen über das Wurzelwachstum der Holzarten, 1903-eine Arbeit, die Englers Namen rasch bekannt und berühmt gemacht hat;

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II

Untersuchungen über den Einfluß der Provenienz des Samens auf die Eigenschaften der forstlichen Holzgewächse, 1905: Fichte, 1913: Föhre, und in Verbindung damit seine Arbeiten zur Gründung einer staatlichen Waldsamenklenganstalt. Auf dem Gebiete der forstlichen Samenpro- venienzfragen genießt der Name Engler höchstes Ansehen. Seine Studien über den Blattausbruch und das sonstige Verhalten von Licht- und Schattenpflanzen der Buche. und anderer Holzarten, 1913 erschienen, beleuchten in ebenso scharf- wie feinsinniger Weise das wunderbare Phänomen und den Verlauf des alljährlich wiederkehrenden Blattausbruchs unserer Laubhölzer in Beziehung zum Gange ihrer natürlichen Verjüngung.

Dazwischen löste er eine von der Stiftung„ v. Schnyder von Wartensee"

ausgeschriebene Preisaufgabe „Tropismen und exzentrisches Dicken- wachstum der Bäume". Seine preisgekrönte Arbeit liegt der in diesem Heft enthaltenen ersten Abhandlung zu Grunde.

Seine letzte große Publikation, gewissermaßen seine Lebensarbeit, welche die Kraft 'des sonst so gesunden und robusten Man.nes über Gebühr in Anspruch genommen hat, betrifft den „Einfluß des Waldes auf den Stand der Gewässer", 1919. Mit dieser höchst bedeutsamen Arbeit allein hat sich Prof. Dr. Engler ein unvergängliches Denkmal gesetzt. Für alle Fragen über das Regime der Gewässer, Quellen, über Fluß- und Bachverbauungen, Wasserversorgungen, Terrainschutz usw.

wird diese Arbeit grundlegend bleiben. Auch hat er es verstanden, den Nachweis zu erbringen, daß die ganze Frage viel weniger eine hydro- metrisch-ingenieurtechnische, sondern von Grund aus eine spezifisch forstliche Frage ist und in solcher Weise alle die intimen Beziehungen des Waldes zum Boden, zur Luft und allen Athmosphärilien beh.andelt und beleuchtet. Vielen Fachkreisen gereicht diese Arbeit zum Nutzen und unserem Lande zur Ehre.

Neben diesen Arbeiten aus dem Versuchswesen hat der Verstorbene noch . eine weitere fruchtbare literarische Tätigkeit auf. waldbaulichem Gebiete entwickelt, so z. B. über „ Wirtschaftsprinzipien für die natürliche Verjüngung der Waldungen mit besonderer Berücksichtigung der ver- schiedenen Standortsverhältnisse der Schweiz", ferner „Aus der Theorie und Praxis des Femelschlagbetriebes" und vieles andere, wie aus bei- gegebenem Literaturverzeichnis ersichtlich ist.

Seine beiden letzten Arbeiten, die in diesem Hefte enthalten sind, hat er während seiner Krankheit mit außerordentlicher Energie und liebevollem Interesse bis in die letzten Tage seines Daseins verfolgt.

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III

Englers Bedeutung für die schweizerische Forstwirtschaft liegt vor allem darin, daß er während seiner sechsundzwanzigjährigen Lehrtätigkeit nicht nur seine Schüler - die heute beinahe Dreiviertel des gesamten Forstpersonals ausmachen - sondern auch die übrigen, seit Jahren in der Praxis tätigen Forstbeamten von der Notwendigkeit zu überzeugen vermochte, die schädliche Kahlschlagwirtschaft mit den haltlosen und naturwidrigen, gepflanzten Beständen endgültig aufzugeben und an deren Stelle naturgemäße, gesunde und widerstandsfähige Wälder mit Hilfe der Naturbesamung und Holzartenmischung zu gründen und zu erziehen.

Heute ist dieses Ziel, wenn auch noch nicht überall verwirklicht, so doch gesichert.

Von der allgemeinen Verehrung, die der Verstorbene als Gelehrter und Forscher, wie als Lehrer und praktischer Forstmann genoß, legte die im Frühjahr 1923 zu Ehren seines 25-jährigen Dozentenjubiläums veranstaltete Feier beredtes Zeugnis ab.

Im Jahre 1911 erhielt Prof. Engler einen ehrenvollen Ruf zu Über- nahme des Lehrstuhles für Waldbau an der Universität München, er blieb aber unserer Heimat treu und unserem heimischen Walde erhalten.

Bei jenem Anlaß schenkte der Stadtrat von Zürich ihm und seinen Nachkommen - einer Tochter und zwei Söhnen -- das Bürgerrecht.

Die Universität Zürich verlieh ihm im Jahre 1918 die Würde eines Ehrendoktors und desgleichen die Hochschule für Bodenkultur in Wien im Jahre 1921, wozu im Jahre 1922 die „ Forstwirtschaftliche Gesellschaft Finnlands" noch seine Ehrenmitgliedschaft beifügte. Ehrenmitglied war Prof. Engler auch von der "Societe vaudoise des forestiers".

Mitten aus seiner rastlosen Tätigkeit, erst 54 Jahre alt, wurde er herausgerissen.

In der Geschichte unserer Versuchsanstalt, wie im Versuchswesen und in der forstlichen Theorie und Praxis überhaupt, wird der Name Engler stets einen Ehrenplatz einnehmen.

Publikationen von Professor Dr. Arnold Engler.

Zur Frage der Ausdehnung des eidgenössischen Forstgebietes. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 1894, Seite 120-129.

Stickstoff und Waldvegetation. Schw. Z. f. Forstw., 1898, S. 18-20 und 52-54.

Die Waldpflege mit besonderer Berücksichtigung des Privatwaldbesitzes. Landwirt- schaftliches Jahrbuch, 1898, 18 Seiten.

Wie sollen wir unsere Rottannenbestände verjüngen? Schw. Z. f. Forstw., 1899, S. 1-6.

Zur Waldklimafrage. Schw. Z. f. Forstw., 1900, S. 46-48 und 78-81.

Die edle Kastanie in der Zentralschweiz. Schw. Z. f. Forstw., 1900, S. 61-68.

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IV

Wirtschaftsprinzipien für die natürliche Verjüngung der Waldungen mit besonderer Berücksichtigung der verschiedenen Standortsverhältnisse der Schweiz. Schw.

Z. f. Forstw., 1900, S. 264-274 und 300-310.

Über Verbreitung, Standortsansprüche und Geschichte der Castanea vesca Gärtner, mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. Berichte der schweiz. botanischen Gesellschaft. Heft XI, 1901. Auch Separatabzug. Verlag K. J. Wyss, Bern.

s.

1-40.

Zur Praxis der Aufästungen. Schw. Z. f. Forstw., 1901, S. 244- 252.

forstliche Reiseskizzen aus den Dünen und Landes der Gascogne. Schw. Z. f. Forstw., 1902, S. 129-140, 157-164 und 189-200. (Darin: Die Harznutzung und die Harzindustrie, S. 189 ff.).

Untersuchungen über das Wurzelwachstum der Holzarten. Mitteilungen der Schweiz.

Zentralanstalt für das forstliche Versuchswesen, VII. Band, 1903, S. 247-317.

Gründüngsversuche in Pflanzschulen (mit Robert Glutz), ,,Mitteilungen" VII. Band, 1903,

s.

319-388.

Anleitung für die Ausführung von Durchforstungs- und Lichtungsversuchen. ,,Mittei- lungen", VIII. Band, 1. Heft, 1903, S. VI XVI.

Der Urwald bei Schattawa im Böhmerwald. Schw. Z. f. Forstw., 1904, S. 173-182.

Drahtseilriese oder Schlitt- und Rieswege? Schw. Z. f. Forstw., 1904, S. 8-11 und 40-43. (Auch Separatabdruck).

Einfluß der Provenienz des Samens auf die Eigenschaften der forstlichen Holzgewächse.

,,Mitteilungen", VIII. Band, 2. Heft, 1905 (1. Mitteilung, Fichte u. a. S. 81-236).

Aus der Theorie und Praxis des Femelschlagbetriebes. Schw. Z. f. Forstw., 1906, S. 29-35, 61--68, 99-103 und 123-131.

Über Verbau und Aufforstung von Lawinenzügen. Zentralblatt f. d. ges. Forstwesen, Wien, 1907, S. 93-:-102 und 141-161.

t

Geheimrat Professor Dr. Karl Gayer. Schw. Z. f. Forstwesen, 1907, S. 117-122.

Tatsachen, Hypothesen und Irrtümer auf dem Gebiete der Samenprovenienzfrage.

Forstwissenschaftliches Zentralblatt, Berlin, 1908, S. 295-314.

Untersuchungen über den Blattausbruch und das sonstige Verhalten von Schatten- und Lichtpflanzen der Buche und einiger anderer Laubhölzer. ,,Mitteilungen", X. Band, 2. Heft, 1911, S. 105 188.

Einfluß der Provenienz des Samens auf die Eigenschaften der forstlichen Holzgewächse.

(2. Mitteilung, Föhre u. a.) X. Band, 3. Heft, 1913, S. 189-386.

Die heutigen Grundsätze und Ziele des Waldbaues. Schw. Z. f. Forstw., 1913, S. 2-10 und 33-39.

Der heutige Stand der forstlichen Samenprovenienzfrage. Naturwissenschaftliche Zeit- schrift für Forst- und Landw., 1913, S. 441-461 und 481-491.

Beschaffung guter Waldsamen von geeigneter Herkunft durch den Bund. Schweiz.

Z. f. Forstw., 1916, S. 175-204.

Fourniture par la Confederation de graines forestieres, de bonne qualite et de pro- venance connue. Journal forestier suisse, 1916, pages 145

a

172.

Tropismen und exzentrisches Dickenwachstum der Bäume. Ein Beitrag zur Physiologie und Morphologie der Holzgewächse. Preisschrift, herausgegeben durch die Stiftung von Schnyder von Wartensee, Zürich, 1918.

Untersuchungen über den Einfluß des Waldes auf den Stand der Gewässer. ,,Mittei- lungen", XII. Band, 1919, S. 1-626.

Studien über die Anzucht und die Massen- und Gelderträge der Eiche in der Schweiz.

Vorwort. ,,Mitteilungen", XI. Band, 3. Heft, 1921, S. 301-305.

t

Oberforstinspektor Decoppet. Schw. Z. f. Forstw., 1923, S. 1-7.

Heliotropismus und Geotropismus der Bäume und ihre waldbauliche Bedeutung.

,,Mitteilungen", XIII. Band, 2. Heft, 1924.

Die Hochdurchforstung. ,,Mitteilungen", XIII. Band, 2. Heft, 1924.

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