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Archiv "Therapie der Atemwegsinfektionen ändert sich: Neue Makrolidantibiotika erfassen auch atypische Erreger" (01.03.1990)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Aktivitäten der Falk Pharma und Falk Foundation

Entwicklungsarbeit in

Hepatologie und Gastroenterologie

E

in Pharmaunternehmen verdient besondere Be- achtung, wenn es sich in Forschungs- und Entwick- lungsarbeit für ein Arznei- mittel engagiert, dessen wirt- schaftlicher Erfolg a priori niedrig einzuschätzen ist.

Dies trifft zu für Dr. Falk Pharma GmbH, Freiburg, die in Zusammenarbeit mit der finnischen Firma Leiras ein hochspezielles Medikament für die klinische Anwendung entwickelt hat. Es handelt sich um einen Wirkstoff zur Behandlung der akuten hepa- tischen Porphyrie: Hämatin- Arginat. Diese Substanz be- findet sich im Zulassungspro- zeß und soll unter dem Prä- paratenamen Normosang®

zur Verfügung gestellt wer- den.

Falk Pharma exportiert zur Zeit in 42 Länder der Er- de. Die Präparate werden durch das Unternehmen selbst oder durch Vertriebs- partner angeboten. Wie kam die noch relativ junge Firma bis zur heutigen Erfolgsbi- lanz? Eine Apotheke in Frei- burg, die noch existierende Herdern-Apotheke, stand am Anfang. Der Firmengründer, Dr. rer. nat. Dr. med. Herbert Falk, führte 1960 in Koopera- tion mit führenden Hepatolo- gen das Lebertherapeutikum

Hepatofalk® für den Einsatz in den Kliniken ein. Inzwi- schen bietet das Unterneh- men eine ganze Reihe gastro- enterologischer Präparate an:

zum Beispiel zur Behandlung von Lebererkrankungen He- patofalk®, Adek-Falk®, Lac- tofalk® und Falkamin®; zur Auflösung von Gallenblasen- steinen Ursofalk® und Che- nofalk®; gegen chronisch ent- zündliche Darmerkrankun- gen Salofalk® sowie bei irri- tablem Kolon und Divertiku- lose Mucofalk®.

Das Unternehmen Dr.

Falk hat besondere Entwick- lungsarbeit vor allem auf zwei Gebieten geleistet: einmal zur medikamentösen Auflö- sung von Cholesterin-Gallen- steinen und zur Behandlung von cholestatischen Leberer- krankungen, zum anderen zur Therapie chronisch-entzünd- licher Darmerkrankungen, al- so des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa.

Das Unternehmen hat sich außerdem um die wissen- schaftliche Information ver- dient gemacht. Diese Ziele

verfolgt die Falk-Foundation e.V., die vor zwölf Jahren von Dr. Herbert Falk zusammen mit Ärzten und Naterwissen- schaftlern als eingetragener Verein gegründet wurde und deren Geschäftsführer Dr.

Falk ist. Die Falk-Foundation e.V. hat vor allem folgende Aktivitäten entwickelt:

• Sie organisiert und un- terstützt in Zusammenarbeit mit Ärzteverbänden, Kliniken und Ärztekammern zahlrei- che Fortbildungsveranstal- tungen. Es fanden 1989 mit ihrer Hilfe 397 ärztliche Fort- bildungsveranstaltungen statt, an denen über 38 000 Ärzte teinahmen. Für 1990 sollen diese Aktivitäten noch verstärkt werden.

• Seit 1967 organisiert Falk internationale Kongres- se, die sog. Falk Symposien, von denen bisher über siebzig stattgefunden haben, die mei- sten in Freiburg, Basel oder Titisee. Die größte Veranstal- tung dieser Art ist die alle drei Jahre veranstaltete Bas- ler Leberwoche, an der regel- mäßig 1 500 bis 2 500 Ärzte

aus der ganzen Welt teilneh- men.

• Von allen Falk Sympo- sien werden Kongreßberichte in englischer Sprache ausge- druckt sowie auch Kongreß- kurzberichte, immer in deutsch und englisch, zusätz- lich oft noch in anderen Spra- chen. Diese Berichte werden über die Falk Foundation e.V. vertrieben.

• Die Foundation wertet ständig über 700 internatio- nale Fachzeitschriften aus und publiziert die Abstracts in mehreren wissenschaft- lichen Literaturdiensten, nicht nur auf dem Gebiet der Hepatologie und Gastroente- rologie. Der bekannteste Li- teraturdienst ist der monat- lich erscheinende „Hepatolo- gy Rapid Literature Review", der von mehr als tausend He- patologen in der ganzen Welt abonniert wird, sowie seit ei- nem Jahr auch die vierteljähr- lich erscheinende Zeitschrift

„Gastroenterologie/Hepato- logie aktuell", die den deut- schen Ärzten kostenlos zur Verfügung steht.

• Ein umfangreiches Ar- chiv auf dem Gebiet der He- patologie und Gastroentero- logie steht allen forschenden Wissenschaftlern und prakti- zierenden Spezialisten zur

Verfügung. pe/F

Therapie der Atemwegsinfektionen ändert sich

Neue Makrolidantibiotika

erfassen auch atypische Erreger

N

eue Substanzen aus der Gruppe der Ma- krolide dürften künftig das Vorgehen bei der Be- handlung von Infektionen der Atemwege verändern. Diese neuen Makrolidantibiotika, deren Zulassung beim Bun- desgesundheitsamt beantragt ist und für die Substanz Ro- xithromycin (vorgesehener Handelsname Ruhe, Albert- Roussel) noch für dieses Jahr erwartet wird, zeichnen sich durch eine verbesserte Phar- makokinetik und bessere Verträglichkeit aus, so stellte Prof. Dr. Hartmut Lode, Freie Universität Berlin, an- läßlich einer Medica-Veran- staltung in Düsseldorf im No- vember 1989 fest.

Der besondere Vorteil der neuen Makrolide besteht dar-

in, daß sie gegen ein sehr breites Erregerspektrum der typischen Atemwegsinfekte wirksam sind und zusätzlich eine intrazelluläre Aktivität entfalten. Damit können auch atypische Erreger erfaßt und eliminiert werden. Das Keim- spektrum, gegen das die neu- en Makrolidantibiotika effi- zient wirken, reicht von Pneu- mokokken und Streptokok- ken bis hin zu Mykoplasmen, Chlamydien und Legionellen.

Neben der breiten klini- schen Anwendbarkeit bei Atemwegsinfektionen erläu-

terte Prof. Lode vor allem die intrazelluläre Aktivität dieser neuen Substanzen, die sich auch in Granulozyten und Makrophagen der Alveolar- oberfläche anreichern und dort ihre antibiotische Wirk- samkeit entwickeln. Dadurch werden auch Keime, die sich intrazellulär vermehren und mit herkömmlichen Antibio- tika nicht erfaßt werden, wir- kungsvoll eliminiert. Dies be- trifft besonders die Erreger der sogenannten atypischen Pneumonien. Roxithromycin weist sich, so betonte Prof.

Lode in Düsseldorf, gegen- über herkömmlichen Sub- stanzen auch durch eine bes- sere Resorption und damit ei- ne höhere Bioverfügbarkeit aus. Es hat mit zehn Stunden eine günstige Halbwertzeit, so daß die zweimal tägliche Gabe von 150 mg des Wirk- stoffes für eine effektive In- fektionstherapie ausreicht.

Da es sich bei den neuen Ma- krolidantibiotika günstiger- weise um magensaftresistente Moleküle handelt, verursa- chen sie wenig Nebenwirkun- gen. Roxithromycin wird nur zu einem geringen Anteil über die Nieren eliminiert, somit ist eine Dosisreduktion für Patienten mit einge- schränkter Nierenfunktion, zum Beispiel ältere Men- schen, nicht notwendig. pe

A-712 (90) Dt. Ärztebl. 87, Heft 9, 1. März 1990

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