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Archiv "Börsenwettbewerb für Ärzte: Die Kraft des Hebels" (28.05.1993)

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11 Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG

Bank für die Hellberufe

VARIA WIRTSCHAFT

I

n der letzten Woche sind wir stärker auf konjunktu- relle Rahmenbedingungen des deutschen Börsenplatzes eingegangen und haben eini- ge Standardwerte in den Vor- dergrund gestellt. Diesmal widmen wir uns stärker Spezi- alsituationen und aggressive- ren Anlagevorschlägen.

Im vergangenen Jahr zähl- ten die Optionsscheine bei den Teilnehmern zu den Fa- voriten. Dies liegt daran, daß bei Börsenspielen in der Re- gel nur derjenige eine Chance hat, der mehrere aggressive Strategien entwickelt. Durch die Hebelwirkung von Opti- onsscheinen kann ein Anle- ger im Vergleich zur Aktie ei- nen überdurchschnittlichen Gewinn — aber auch Verlust

— erzielen. Basisvorausset- zung ist zunächst, daß die Perspektiven für die in Frage kommenden Unternehmen positiv eingeschätzt werden.

Soweit dies gewährleistet ist, müssen die passenden Opti- onsscheine gefunden werden.

Aufgeld, Hebel und Laufzeit gehören zu den wichtigen Kriterien, die es zu analysie- ren gilt. Je kürzer die Lauf- zeit und je größer der Hebel, desto spekulativer ist der Op-

tionsschein. Die Aktien der Großchemie haben nach den Dividendenabschlägen inzwi- schen wieder ein attraktives Niveau erreicht. BASF zahlte zuletzt mit 10 DM je Aktie ei- ne recht attraktive Dividende.

Ein BASF-Optionsschein von 85 berechtigt bis zum 30. No-

vember 94, bei einer Zuzah- lung von 145 DM eine BASF- Aktie zu erwerben. Der Opti- onsschein kostete am 17. Mai 1993 lediglich 82,50 DM, die Aktie notierte zu 225 DM.

Der Optionsschein verfügt somit über den 2,7fachen He- bel und verbucht ein Aufgeld von 1,6 Prozent. Steigt oder fällt die BASF-Aktie um ein

Prozent, so verändert sich der Kurs des Optionsscheines theoretisch um das 2,7fache.

Ist der Basistrend positiv, so billigt man langlaufenden Optionsscheinen ein höheres Aufgeld zu. Der Salamander- Optionsschein berechtigt noch bis zum 31. Juli 96, eine

Salamander-Aktie zu 260 DM zu erwerben, der Options- schein wurde am 17. Mai 93 mit 85 DM, die Aktie zu 295 DM gehandelt. Hieraus er- gibt sich ein Aufgeld von 17 Prozent bei einem dreifachen Hebel. Erst kürzlich berichte- te Salamander, daß die Kapa- zitäten bis zum Jahresende ausgelastet seien und erneut

eine Dividende von 9 DM je Aktie gezahlt werden kann.

Schwieriger ist momentan die Situation in der Papier- branche. Von einer mögli- chen Konjunkturerholung profitiert diese Branche aber stets überproportional. Zu- dem sind die Papierpreise auf einem historisch niedrigen Niveau. Der steigende Dollar wirkt sich positiv auf die Zell- stoffpreise und damit auch auf Zellstoff-Hersteller aus.

Charttechnisch zeichnet sich bei der PWA-Aktie eine Bo- denbildung ab.

• Die Teilnehmer des

„aesculap-cup" haben mit dem PWA-Optionsschein ei- ne sehr dynamische Variante, um auf Kurserholung zu set- zen. Der Optionsschein läuft nur noch bis zum 10. April 94.

Mit einer Zuzahlung von 135 DM kann im Verhältnis 1:1 eine PWA-Aktie erworben werden. Der Optionsschein notierte am 17. Mai 93 zu 32,50 DM, die PWA-Aktie kostete 157,50 DM. Hieraus resultiert ein Aufgeld von 6,35 Prozent bei einem knapp 5fachen Hebel.

Dieter Tomaschowski

Börsenwettbewerb für Ärzte

Die Kraft des Hebels

Börsebius:

Geld und Moral

W

ie kommt der Mensch zu einem Haufen Geld? Sie kennen die Frage aus der vorigen Ausga- be. Indes, den dort angerisse- nen Varianten muß seit heute eine neue beigemischt wer- den: „Werde Gewerkschafts- chef und Aufsichtsrat, und dann geht vieles."

Nicht daß ich was gegen gelungene Spekulationen hät- te. Schreiber unseres Metiers würden täglich 20 Ave Maria opfern für ein Quentchen des Steinkühlerschen Wissens- vorsprungs statt mühsamen Bilanzenstudiums.

Aber Arbeitgebern mora- lisch die Leviten zu lesen und im gleichen Atemzug scham- los Dinge zu tun, die einen in den USA in den Knast bräch- ten, ist gewiß des Schlechten zuviel. Wenn der Franz Stein- kühler dann auch noch schul-

bubenhaft rumtrotzt, wird ein bezeichnendes Licht auf den Verfall von Anstand und Mo- ral geworfen. Ob sich der In- siderfall allerdings rechnet, ist trotz des enormen Gewin- nes eine ganz andere Frage.

Ich bin ziemlich sicher, daß dafür in Zukunft andere Ein- künfte wegfallen. Ein schlechter Deal allemal.

Aber, so neigt der Scha- denfrohe zu glauben, es hat wenigstens mal einen Großen erwischt, wo doch andernorts immer bloß die Kleinen ge- hängt werden.

Aber nur keine Bange, die sind auch bald dran, wenn die Schlupflöcher in Luxemburg rabiat gestopft werden. „Ach,

das ist doch bloße Panikma- che", werden Sie vielleicht jetzt einwerfen, „unsere Ban- ken haben uns doch so nett an die Hand genommen und fürsorglichst nach dem klei- nen Ländle dort drüben gelei- tet."

Jaja, Bestes (wessen?) im Sinn hatten die Herren Anla- geberater so oder ähnlich bei den diversen Steuersparmo- dellen. Sie erinnern sich — oder schauen Sie doch not- falls gerade mal in Ihr Wert- papierdepot — , da wurden Ihnen allerlei Varianten feil- geboten, allesamt schicke ge- winnsteuerfreie Anlagemo- delle. Kombizinsanleihen, capped warrants, Gleitzinsan-

leihen, Bandbreitenoptions- scheine und besonders spezi- ell ausgestaltete Kurzläufer- investmentfonds sollten via steuerfreie Kursgewinne den Fiskus listig linken.

Den fröhlichen Reich- rechnern mag der Herr Bun- desfinanzminister aber plötz- lich nicht mehr tatenlos zu- schauen. Ruckzuck präsen- tierte er dieser Tage den Fi- nanzbehörden der Länder ei- ne Anweisung, die oben ge- nannten Steuersparmodellen den Garaus macht.

Die Folgen sind klar: Die hochgelobten Steuersparmo- delle werden sich als Steuer- fallen herausstellen, die Kur- se dieser Wert(?)papiere dra- stisch fallen, und die Reich- rechner auf beiden Seiten ha- ben sich verrechnet.

Börsebius

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 21, 28. Mai 1993 (81) A1-1617

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