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Archiv "Medizinstudium: Kein Aufschub" (05.04.1996)

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A-853

Seite eins

Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 14, 5. April 1996 (1)

Kein Aufschub

rotz der kritischen bis ab- lehnenden Haltung des Medizinischen Fakultäten- tages und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizini- schen Fachgesellschaften zum er- neut überarbeiteten (Vor-) Refe- rentenentwurf einer 8. Novelle zur Änderung der Approbationsord- nung für Ärzte und zur neuen Bundesärzteordnung bleibt die Bundesärztekammer bei ihrem prinzipiell positiven Votum zum Reformansatz aus dem Seehofer- Ministerium. Der Entwurf (Stand:

Dezember 1995), der den Hoch- schulen sowie Verbänden und Körperschaften zur Begutachtung vorgelegt wurde, greift zahlreiche Forderungen und Anliegen der

„verfaßten“ Ärzteschaft auf, die auch durch eindeutige Voten ver- schiedener Deutscher Ärztetage bekräftigt wurden. So strebt die Reform eine intensivierte praxis- orientierte Ausrichtung des Medi-

zinstudiums und vor allem eine Verzahnung von vorklinischem und klinischem Studienabschnitt an. Die längst überfällige Verklei- nerung der Studentengruppen, die praktisch unterrichtet und am Krankenbett unterwiesen werden, soll jetzt in der neuen Ausbil- dungsordnung gesetzlich fundiert werden. Dazu muß allerdings die Zahl der Studienbeginner von der- zeit rund 11 500 p. a. um minde- stens 20 Prozent auf rund 9 000 re- duziert werden (so die politischen Vorgaben aus Bonn).

Auch die Verankerung des Faches „Allgemeinmedizin“ als obligatorisches Lehrgebiet an den Medizinischen Fakultäten, die höhere Gewichtung mündlicher Prüfung gegenüber dem MC-Ver- fahren, die Einbeziehung von Fra- gen der Qualitätssicherung, die Berücksichtigung gesundheitsöko- nomischer und medizinethischer Fragen sind ebenfalls Reforman-

liegen, die von der Ärzteschaft unterstützt werden. Falls der See- hofer-Entwurf tatsächlich mehr Praxisbezug herstellt, hat der bis- herige Notbehelf, die obligatori- sche Phase des Arztes im Prakti- kum, keine Berechtigung mehr.

Noch sind nicht alle Hinder- nisse aus dem Weg geräumt und die Kapazitätsverordnung auf Länderebene noch nicht entspre- chend geändert. Die Bundeslän- der haben noch nicht erkennen lassen, inwieweit sie die erforderli- chen finanziellen, personellen und kapazitätsmäßigen Zusatzressour- cen bereitstellen werden. Eine Lö- sung muß jedoch rasch gefunden werden, zumal die Änderungen frühestens ab dem Jahr 2000 wirk- sam werden können. Jeder weitere Aufschub und eine Zerfaserung der Diskussion würde den über- greifenden Anliegen entgegenste- hen, nämlich die Ausbildung der Ärzte qualitativ zu verbessern. HC

T

Neuer Rekordstand

ie Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern zum 31. Dezember 1995 gemeldeten Ärztinnen und Ärzte erreichte einen neuen Rekord- stand in der Nachkriegsgeschichte.

Per Jahresultimo 1995 waren 335 348 Ärzte registriert (1994:

326 760). Der Netto-Zugang liegt mit + 2,6 Prozent allerdings deut- lich unter dem langfristigen Durchschnitt von 3,2 Prozent seit 1980, wie die Bundesärztekammer jetzt berichtet.

237 880 Ärztinnen und Ärzte waren berufstätig, mithin 6 700 mehr als im Vorjahr (+ 2,5 Pro- zent). Der Anteil der berufstätigen Ärztinnen hat sich erneut erhöht.

Dieser beträgt jetzt, gemessen an der Gesamtzahl aller berufstätigen Ärzte in Deutschland, 35,5 Pro- zent. Ende 1995 waren 97 350 Ärz- tinnen berufstätig, das sind 3 300

(+ 3,5 Prozent) mehr als noch ein Jahr zuvor.

Die im Krankenhaussektor tätigen Ärzte haben seit einigen Jahren die Zahl der im ambulan- ten Bereich tätigen Ärztinnen und Ärzte überschritten. Jetzt gibt es an den Krankenhäusern 132 700 berufstätige Ärztinnen und Ärzte (einschließlich AiP), in den Praxen der niedergelassenen Ärzten und vergleichbaren Einrichtungen im ambulanten Sektor arbeiten rund 111 000 Ärztinnen und Ärzte, wei- tere 10 700 bei Behörden, Körper- schaften und vergleichbaren Ein- richtungen sowie 19 500 in ande- ren Sektoren, etwa in der Indu- strie, in Privatinstituten oder bei Verbänden. Von den Klinikärzten waren Ende letzten Jahres 11 100 zur ambulanten Versorgung er- mächtigt. Die Zuwachsraten für berufstätige Ärztinnen und Ärzte

im ambulanten Sektor sind weiter- hin durch die drastischen Zulas- sungsbeschränkungen (seit 1. Ja- nuar 1993) gebremst, was die ge- ringe Steigerungsrate von 1,5 Pro- zent erklärt. Die vergleichsweise höhere Zuwachsrate im Kranken- haussektor (+ 2,8 Prozent) ist Fol- ge der Abwanderungswelle aus den Krankenhäusern nach Be- kanntwerden der verschärften Be- darfsplanung durch das Gesund- heitsstrukturgesetz in den ersten neun Monaten 1993.

Erstaunlich hoch ist die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärzt- liche Tätigkeit; sie lag Ende 1995 bei 61 500. Die Zahl der kurzzeitig oder dauerhaft arbeitslosen Ärztin- nen und Ärzte dürfte zur Zeit bei rund 13 000 bis 15 000 liegen. Aller- dings ist die Zahl der tatsächlich bei den Arbeitsämtern registrierten Medizinern mit 8 700 geringer. EB

D

Medizinstudium

Ärztestatistik

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