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Archiv "Versorgung geriatrischer Patienten: Therapie sollte alternative Ansätze berücksichtigen" (26.05.1995)

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POLITIK AKTUELL

In der Geriatrie geht es häufig nicht mehr um Heilung, sondern um die Besserung eines klinischen Zustan- des oder um die Minimierung „krank- heitsbedingter Behinderungslast", be- richtete Professor Dr. Robert Hein- rich, Präsident der Deutschen Gesell- schaft für Geriatrie, beim 4. Münche- ner Werkstattgespräch „Geriatrie", das von dem Iserlohner Pharmaunter- nehmen Medice unterstützt wurde.

Für den behandelnden Arzt stel- le sich das Zustandsbild seiner geria- trischen Patienten oftmals als eine Kombination verschiedener Erkran- kungen, Symptome und pathophysio- logischer Wechselwirkungen dar. Un- konventionelle Behandlungsverfah- ren seien aus der Sicht der Patienten deshalb oftmals eine therapeutische Alternative, die als zusätzliche medi- zinische Maßnahmen auch gefordert werden. Eine Therapieplanung, die solche alternativen Ansätze nicht berücksichtige, werde von Patienten häufig als lückenhaft empfunden. In diesem Sinn sei die Geriatrie „ganz- heitlicher" ausgerichtet als die Schul- medizin, erklärte Heinrich.

Auch der Leiter der Klinik für Angiologie und Geriatrie der Medizi- nischen Hochschule Lübeck, Profes- sor Dr. Rudolf Maria Schütz, räumte ein, daß sich der Therapieerfolg einer geriatrischen Behandlung nicht im- mer mit den üblichen wissenschaftli- chen Parametern belegen läßt. Ge- sundheit sei für ältere Menschen et- was anderes als das Fehlen von Krankheit „Subjektive Parameter sind oft viel wichtiger als objektive medizinische Sachverhalte", sagte er.

Schütz betonte zugleich, daß es gleichwohl auch in der Geriatrie nach- weisbare Behandlungserfolge gibt. Sie seien das Ergebnis einer gezielten spe- ziellen interventionellen Therapiepla- nung. Eine wichtige Voraussetzung sei

außerdem, daß sich der Geriater von hierarchisch geprägten Berufsauffas- sungen löst. „Der Geriater muß in ei- nem Team und nicht mit einem Team arbeiten", erläuterte Schütz.

Durch den Einsatz gezielter The- rapiemethoden sei in seiner Lübecker Klinik erreicht worden, daß 72 Prozent der geriatrischen Patienten aus dem Krankenhaus wieder nach Hause und nicht ins Pflegeheim entlassen werden können. Im Bundesdurchschnitt liege diese Zahl bei etwa 45 Prozent. Der Erfolg eines gezielten Vorgehens sei auch in seiner Lübecker Tagesklinik nachweisbar. Dort würden etwa drei Viertel aller Patienten nach Schlagan- fall, die im Durchschnitt 45 Tage be- handelt werden, wieder nach Hause entlassen, nach einem Jahr lebten im- merhin noch 64 Prozent der Patienten zu Hause. „Das zeigt, daß ein speziel- les geriatrisches Vorgehen sinnvoll ist", unterstrich Schütz.

Die Frage nach der Erstattungs- fähigkeit alternativer Behandlungs- verfahren stellt sich nach Aussage des stellvertretenden Leiters der bayeri- schen Landesvertretung des Ersatz- kassenverbandes, Roger Jaeckel, nicht nur in der Geriatrie. Grundlage für die Verfügung medizinischer Lei- stungen seien das Wirtschaftlichkeits- und das Wirksamkeitsgebot. Nach- dem der Wirksamkeitsnachweis alter- nativer Methoden in vielen Fällen aber zu kurz komme, müsse die Kran- kenversicherung immer wieder auf Untersuchungen zurückgreifen, um zwischen seriösen und unseriösen Be- handlungsformen unterscheiden zu können. Zudem seien die Kranken- kassen durch zahlreiche Gerichtsur- teile gezwungen, auch Kosten für un- konventionelle Behandlungsmetho- den zu übernehmen, fügte Jaeckel hinzu Dabei hätten die Gerichte im- mer auf den Einzelfall abgestellt. JS

Boyotensie/-mite Wirkstoff: Nitiendipin

Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 Tablette Bayo- tensin enthält 20 mg Nitrendipin; 1 Tablette Bayotensin mite enthält 10 mg Nitrendipin. Sonstige Bestandteile: Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Poly(1-vinyl-2-pyrrolidon) 25, Natriumdodecylsulfat Magnesiumsteeret Bayotensin mite zusätzlich: Loctose - 1HA, Eisen-oxid rot (E 172).

Anwendungsgebiete: Bluthochdruck.

Gegenanzeigen: bekannte Nitrendipin-Überempfindlichkeit Schwanger- schaft u. Stillzeit.

Nebenwirkungen: Häufig (insbes. zu Beginn der Behandl. u. meist vor- übergehend): Gesichts- (Fluch) bzw. Hautrötung mit Wärmegefühl (Ery- them). Gelegentlich: Kopfschmerzen, Tachykardie, Palpitationen, Unter- schenkelödeme (aufgrund Erweiterung der Blutgefäße), Schwindel, Müdig- keit, Parästhesien, hypotone Kreislaufreaktionen oder Magen-Darmstörun- gen (Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall). Selten: Nervosität, Hautüberempfind- lichkditsreaktionen (Pruritus, Urikaria, Exontheme), Mehrausscheidung der täglichen Urinmenge (in den ersten Behandlungswochen), Myalgie, Tremor, geringfügige vorübergehende Änderungen der optischen Wahrnehmung,

„paradoxe" Zunahme von pektanginösen Beschwerden (in diesem Fall soll- te das Medikament abgesetzt werden, sofern ein kausaler Zusammenhang zu vermuten ist). In Einzelfällen: Gingivo-Hyperplasie (unter längerer Be- handlung; vollständige Rückbildung noch Absetzen des Medikamentes zu erwarten), Gynökomastie (vor allem bei älteren Patienten unter einer Lang- zeittherapie; vollständige Rückbildung nach Absetzen des Medikamentes), Leberenzymerhöhungen (alkalische Phosphatase und/oder SGOT, SGPT;

nach Absetzen reversibel).

Wechselwirkungen: Bayotensin/-mite/blutdrucksenkende Arzneimit- tel: Verstärkung des blutdrucksenkenden Effektes. -/Beta-Rezeptorenblot- ker: verstärkte blutdrucksenkende Wirkung; regelmäßige Überwachung der Patienten angezeigt. -/Cimelidin, Ranitidin (in geringerem Ausmaß): Ver- stärkung der Nitrendipin-Wirkung. -/Digoxin: Anstieg der Digoxin-Plosma- spiegel mögl.; vorsorgl. auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung achten, ggf. Digoxin-Plasmaspiegel bestimmen u. — falls notwendig — Reduzierung der Glykosid-Dosis vornehmen. JRifampicin: könnte die Wirksamkeit von Nitrendipin abschwächen; Dosisonpassung von Nihendlgirl, ggf. auch eine Therapieergänzung könnte notwendig werden. -/Grapefruit-Saft verstärkte Blutdrucksenkung.

Dosierung: Individuell nach dem Schweregmd der Erkrankung. Erw.: bei Bluthochdruck 1 x tägl. (morgens) 1 Tabl. Bayotensin oder 2 x tägl. (mor- gens u. abends) 1 Tabl. Bayotensin mite. Falls höhere Dos. notwendig sind, ist stufenweise Erhöhung der Tagesdosis auf 2 x 1 Tabl. Bayotensin (insge- samt 40 mg Nitrendipin) mögl. Bei Patienten mit chron. Lebererkrank. insbes.

bei älteren Patienten (über 65 Jahre), kann der Abbau des Medikamentes verzögert sein, wodurch es zu un-erwünschter Hypotension kommen kann.

Die Dos. bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte daher zu- nächst mit Bayotensin mite (10 mg Nitrendipin) unter häufiger Blutdruck- kontrolle erfolgen. Sollte dennoch der Blutdruck zu stark absinken, ist ggfs.

ein Präparatewechsel erforderlich.

Handelsfarmen und Preise: 20 Tbl. (N1) DM 41,06, 50 Tbl. 1821 DM 90,75, 100 Tbl. (N3) DM 165,35, 20 Tbl. mite (NI) DM 28,00, 50 Tbl. mite (N2) DM 61,87, 100 Tbl. mite (N3) DM 112,73.

Stand: Dezember 1994.

Verschreibungspflichtig. Bayer (f)

Bayer AG, 51368 Leverkusen Phanna Deutschland

Versorgung geriatrischer Patienten

Therapie sollte

alternative Ansätze berücksichtigen

A-1488 (18) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 21, 26. Mai 1995

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