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as „beste Ergebnis in der mehr als einhundert- jährigen Geschichte“ für das Geschäftsjahr 2004 ver- meldet die Deutsche Apothe- ker- und Ärztebank eG, Düs- seldorf. Aufgrund der Ergeb- nisse im 1. Quartal 2005 pro- gnostiziert die „Partnerbank der Heilberufe“ für das ge- samte Jahr 2005 ein Teilbe- triebsergebnis vor Risikovor- sorge, das über dem Ver- gleichswert des Vorjahres lie- gen dürfte. Die Bank rechnet mit einer Verbesserung der Aufwandsrentabilität auf 56 Prozent im Jahr 2005 (Vor- jahr: 58 Prozent). Unterstellt wird eine weitgehend stabile Zinsspanne und ein organi- sches Kreditwachstum. Die Kernkapitalquote wird trotz des erwarteten starken Ak- tivwachstums im Wesentli- chen auf dem Niveau des Jah- res 2004 liegen. Für das Jahr 2005 werde das Geschäftser- gebnis wie bereits 2004 „mehr als zufriedenstellend“ ausfal- len. Dies ist die Quintessenz des Berichtes des Sprechers des Vorstandes der Bank, Gün- ter Preuß, vor der Vertreterversamm- lung der Apo-Bank am 17. Juni in Neuss.In den letzten drei Jahren stieg die Zahl der Kunden um mehr als 41 000 auf 277 500.
Seit 1970 hat sich die Kundenzahl ver- doppelt.
Die Bank erreich- te 2004 ein Teil- betriebsergebnis vor Risikovorsorge in Hö- he von 234,1 Mil- lionen Euro, was ei- nem Zuwachs um 30,3 Millionen Euro (+14,9 Prozent) ge- genüber dem Vorjahr ent- spricht.
Drei Entwicklungen waren dafür ausschlaggebend:
Erneut trug das expansive Kreditgeschäft und damit der Zinsüberschuss zur guten Er- tragslage der Bank bei.
Auch im Provisionsbereich wurden „sehr beachtliche Zu- wächse“ erzielt. Dagegen stie- gen die Sachaufwendungen, bedingt vor allem durch gesetz-
lich bedingte Projekte und durch solche Maßnahmen, die die Profitabilität der Bank er- höhen sollen.Trotzdem verbes- sert sich die Aufwandsrentabi- lität von 59,2 auf 57,9 Prozent.
Mit 57,9 Cent je erwirt- schafteten Euro-Bruttoertrag liegt die Bank im Vergleich zu Regionalbanken, Volksban- ken und Sparkassen günstig.
Letztere weisen Quoten zwi- schen 66 und 69 Prozent aus, Großbanken sogar zwischen 75 und 80 Prozent. Die Auf- wandsrentabilität im Bran- chendurchschnitt liegt zurzeit bei 66,4 Prozent.
Infolge der risikoorientier- ten Geschäftspolitik ergaben sich relativ geringe Ausfälle im
Kreditgeschäft. Entsprechend hat die Bank ihre Beratungs- kapazität und ihren Service
„vor Ort“ weiter verstärkt.
Beschäftigt wurden 1 959 (2004: 1 914) Mitarbeiter.
Das intensivierte Kreditge- schäft spiegelt sich in einem Anstieg der Kundenkredite um 8,1 Prozent auf 18,2 Milli- arden Euro wider. Das Kre- ditvolumen – einschließlich Bürgschaften – betrug 18,5
Milliarden Euro. Die Konto- korrentkredite gingen um 149 Millionen auf zwei Milliarden Euro zurück. Der Hauptan- teil der Ausleihungen lag mit einem Zuwachs um 1,4 Milli- arden Euro auf 18,2 Milliar- den Euro im Bereich der Im- mobilien und Existenzgrün- dungsfinanzierungen.
Die Kreditleistung spiegelt sich in den Neuausleihungen wider, die mit 3,1 Milliarden Euro noch um rund 100 Mil- lionen Euro über dem bereits hohen Vorjahresniveau lagen.
Wie bisher wurde jede zweite Neugründung und Übernah- me durch die Apo-Bank fi- nanziert. 2004 waren dies 4 400. Im vergangenen Jahr erreichte die Bank bei den Existenz- gründungsfinanzie- rungen einen Anteil von 60 Prozent. Bei den Ärzten und Zahnärzten liegt der Anteil darüber, bei den Apotheken dar- unter.
Im Hinblick auf die Mittelverwendung verteilen sich die Neuausleihungen zu 28 Prozent auf Exi- stenzgründungen, zu 45 Prozent auf Im- mobilienfinanzierun- gen und zu 27 Pro- zent auf sonstige Fi- nanzierungen – zum Bei- spiel für Ersatz- und Zu- satzinvestitionen für private Zwecke, insbesondere im Rah- men der Existenzgründungs- finanzierung, die Domäne der Bank und ein „Portalöffner“
für eine berufsbegleitende Bindung der Kunden an die Bank.
Mit einer Bilanzsumme von 27,35 Milliarden Euro (Vorjahr: 25,6 Milliarden Eu-
ro), was einem Zugang um 1,75 Milliarden Euro – 6,9 Prozent – (Vorjahr: 11,8 Pro- zent) entspricht, verteidigte die Bank den seit mehr als 30 Jahren gehaltenen 1. Rang unter den genossenschaftli- chen Primärbanken.
Die „Standesbank“ der Heilberufe hat im Jahr 2004 mehr als 5 000 neue Mitglie- der gewonnen. Per saldo er- höhte sich die Zahl der Mit- glieder um rund 2 000 (Vor- jahr: 3 798) auf 99 448 (Vor- jahr: 97 432), einen Zugang um 2,1 Prozent Das Ge- schäftsguthaben der Mitglie- der belief sich am 31. Dezem- ber 2004 auf 763 Millionen Euro (Vorjahr: 645 Millionen Euro).
Verbesserte Eigenkapitalbasis Neben dem Eigenkapitalzu- wachs infolge neu beigetrete- ner Mitglieder hat die Bank ihre Eigenkapitalbasis durch selbst erwirtschaftete Mittel weiter gestärkt. Das haftende Eigenkapital beträgt 2,4 Mil- liarden Euro (Vorjahr: 2,1 Milliarden Euro), was einem Anstieg um 14,3 Prozent ent- spricht. Wichtiger Bestandteil des Eigenkapitals, das „Kern- kapital“, stand mit einer Quo- te von 7,0 Prozent (Vorjahr:
6,9 Prozent) zu Buche.
Der Jahresüberschuss (Bi- lanzgewinn) betrug 89,6 Mil- lionen Euro (2003: 71,3 Milli- arden Euro), das Betriebser- gebnis 158,9 Millionen Euro (Vorjahr: 145,4 Millionen Eu- ro), wovon 69,3 Millionen Eu- ro an den Fiskus abgeführt wurden (Vorjahr: 73,8 Millio- nen Euro). Vom Bilanzge- winn wurden den Rücklagen (gesetzliche und andere Rück- lagen) 47 Millionen Euro (Vorjahr: 33 Millionen Euro) zugeführt. Einstimmig be- schlossen die Vertreter, an die Kapitaleigner eine Netto-Di- vidende in unveränderter Höhe von sechs Prozent aus- zuschütten. Dies entspricht 42,6 Millionen Euro (Vorjahr:
34,6 Millionen Euro).
Die Eigenkapitalquote er- reichte 12,1 Prozent, gesetzlich vorgeschrieben sind acht Pro- zent. Dr. rer. pol. Harald Clade V A R I A
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A1902 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 26⏐⏐1. Juli 2005
Die Kundenzahl der Apo-Bank wuchs stetig.
Apotheker- und Ärztebank
Konzentration aufs Kerngeschäft
Mehr Kunden; sechs Prozent Dividende
Wirtschaft
Grafik 1
Kundenzahl
300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0
226 600 235 700
2000 2001 2002 2003 2004 248 200 263 100 277 500
Quelle: Apo-Bank