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Archiv "NEUSEELAND: Irreführend" (13.09.1990)

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Salhumin

Rheuma-Bad

natürlich die Heilkraft des Moores

transdermal die Wirkung der Salicylsäure

Die chronischen Formen des Rheumas erfordern eine chronische Therapie. Nutzen und Risiko bestimmen die Wahl der Arzneimittel im Therapie- Plan.

Salhumin Rheuma-Bad wirkt systemisch und transdermal.

Deshalb sind auch die Risiken minimiert.

Die natürliche Heilkraft des Moores und die antirheuma- tische Potenz der Salicylsäure:

Salhumin Rheuma-Bad ist natürlich transdermal wirksam.

Zusammensetzung: 1 Beutel mit 37g = 1 Voll- bad, 100 g enthalten: 67 g Salicylsäure, 2,5 g salicylierte Huminsäuren. Anwendungsgebiete:

Rheumatismus, Ischias, Gicht, Adnexitiden.

Gegenanzeigen: Fieberhafte Erkrankungen, Tuberkulose, schwere Herz- und Kreislaufinsuf- fizienz, Hypertonie, vorgeschädigte Niere und Schwangerschaft. Dosierung und Anwendung:

Alle 2 Tage ein Vollbad. Handelsformen und Preise: OP 3 Vollbäder DM 13,79, OP 6 Vollbäder DM 26,40, OP 12 Vollbäder DM 46,85, AP 100 Vollbäder Stand 9/88

BASTIAN 8000

NEUSEELAND

Zu dem Beitrag „Maori: Stief- kinder der gesundheitlichen Ver- sorgung" von Dr. med. Heinz Al- brecht in Heft 14/1990:

Irreführend

Seit 1953 lebe ich in Neu- seeland. Während der letzten zwanzig Jahre hatte ich stetig wachsenden Kontakt mit Maori-Neuseeländern sowie mit Angehörigen anderer po- lynesischer Kulturgruppen.

Seit dem Vertrag von Wai- tangi haben die Maori Län- dereien als Stiftungen ver- schenkt: für Schulen, Kran- kenhäuser oder andere Ein- richtungen, die für sie selbst sowie Neueinwanderer aus Europa bestimmt waren.

Große Gebiete, wie die heute als „Waikato" und „Tarana- ki" beschriebenen Landstri- che, wurden nach den Krie- gen von 1860 und 1870 be- schlagnahmt. Weiteres Land mußte an die Krone verkauft werden. Private Verkäufe hatten zwar vor dem Vertrag stattgefunden, doch waren sie danach selten. Sehr viel Land wurde widerrechtlich be- schlagnahmt. Spricht man da- her heute von „Abtreten" in bezug auf den früheren Besitz der Maori-Stämme, so ist die- ses Wort eine irreführende Vereinfachung von höchst komplizierten Transaktionen.

Es hat nie ein „Ministeri- um für Maori-Angelegenhei- ten" gegeben. Das „Native Affairs Department" des 19.

Jahrhunderts wurde in den fünfziger Jahren von dem

„Department of Maori Af- fairs" abgelöst. Diese Agen- tur ist dabei, die Befugnisse des Department of Maori Af- fairs an die Stammesverwal- tungen zu übertragen. Ein Stammesältester war nicht unbedingt ein Tohunga, aber ein Tohunga war ein Mensch mit großem Einfluß, egal, ob sein spezielles Wissen sich zum Beispiel auf die Medizin, die Schnitzerei oder auf spiri- tuelle Dinge bezog. Er han- delte inner- und außerhalb der Stammesgrenzen . . . „Tu- ranawaewae" ist eines Men- schen besonderes Stück

Land, welches seiner Sippe oder seinem Stamm gehört (oder gehörte) und in wel- chem seine Vorfahren begra- ben wurden. Diese Verbin- dung zwischen Nach- und Vorfahren trägt in sich das unantastbare Recht zum öf- fentlichen Sprechen des ein- zelnen während der Zusam- menkünfte seiner Sippe. Die- se geistige Verbindung zum Land der Ahnen bleibt beste- hen, auch wenn die Besitzer des Landes wechseln. Proble- me können aus verweigertem Zugang als auch aus Eigen- tumsrechten entstehen.

Dr. Albrecht spricht in sei- nem Artikel über Maori-Be- griffe und -Handlungen der Vergangenheit autoritativ.

Dadurch werden sie entstellt.

Er folgt dem Brauch der mei- sten Europäer. Seit 150 Jah- ren versuchen die Maoris dem entgegenzuwirken. Die Neigung, die Welt anderer zu interpretieren und zu richten, kommt meines Erachtens aus dem „Allgemeinen Unbewuß- ten" im Jungschen Sinne des Begriffes. Aus der Tiefe unse- rer Psyche projektieren wir unsere eigene Primitivität und unsere Ängste auf alles, das uns als sonderbar, fremd und bedrohlich erscheint. So wird die begriffliche Schlucht, in diesem Falle zwischen Maori und Pakeha-(„non- Maori"-)Neuseeländern, dau- ernd aufs neue verstärkt und untermauert. Hierin liegt ein Grund dafür, andere nur durch die eigene, kulturell- geprägte Brille zu sehen, sie mit eigenen Maßen zu mes- sen und sie unbewußt herab- zusetzen, da sie unsere eige- nen Werte nicht erreichen.

Adelheid Wassner, 3 Love- lock Avenue, Dunedin, N, New Zealand

Marry them

Die Statistiken sind rich- tig, aber die damit verbunde- nen Probleme sind viel kom- plizierter, als es sich in der Analyse zeigt. Da ich selbst einer Maori-Familie angehö- re und seit über 20 Jahren der verantwortliche Arzt für Ju- A-2676 (8) Dt. Ärztebl. 87, Heft 37, 13. September 1990

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24-Stunden- Langzeit- EKG

gendprobleme im Bezirk Wellington war, möchte ich einiges klarstellen. Im New Zealand Medical Journal vom 12. November 1986 habe ich anhand der offiziellen Stati- stiken gezeigt, daß mit größ- ter Wahrscheinlichkeit bis zum Jahr 2000 alle Neugebo- renen, deren Eltern bereits in Neuseeland geboren sind, Mischlinge sind . . . Fraglos sind wir auf dem Wege, zwei genetisch und sozial grund- verschiedene Gruppen zu ei- nem organisch gesunden Zu- sammenleben zu vereinigen.

Es ist ungeheuer schwie- rig, das westliche Leben, in dem das Individuum im Zen- trum steht, mit den Idealen des polynesischen Gruppen- lebens erfolgreich zu verbin- den. Ein typisches Beispiel sind die Versuche unserer medizinischen Fakultäten, Maori als Ärzte auszubilden.

Wir haben für Maori-Studen- ten eine besonders große Zu- lassungsquote. Sie bekommen finanzielle Hilfe und Erleich- terungen beim Examen. Zu unseren Leidwesen beenden trotzdem nur wenige Studen- ten das Studium. Die jungen Leute wissen, daß viele Ver- wandte und Freunde nur dar- auf warten, an dem guten Einkommen des jungen Arz- tes zu partizipieren. Das Po- tential ist da. Aber die histori- sche Ideologie „was Dir ge- hört, gehört auch mir" macht das Leben schwer. Das glei- che gilt für alle anderen hö- her qualifizierten Berufe. Die Tradition ist so tief verwur- zelt, daß es viel Mut und In- telligenz erfordert, sich in die moderne Welt einzugliedern.

In meiner Stadtpraxis ha- be ich eine große polynesi- sche Klientel. Ich sehe die neue Maoriwelt. Diese junge Generation ist interessiert, emanzipiert und aktiv im mo- dernen Leben. Sie ist oft in hohen Stellungen. Hier fin- den wir die Synthese der Ver- gangenheit mit Gruppenprin- zipien und der modernen An- schauung des individuellen Lebens. Unser Land hat viele Tausende dieser vorwärts- sehenden und -strebenden Maoris, Männer und Frauen.

Sie sind im Parlament reprä- sentiert und in den beiden großen Parteien, die über großen Einfluß verfügen. Die bekanntesten Führer sind Dr.

med. Peter Tapsell und Dr.

jur. Winston Peters, beide Maori mit europäischen Vor- fahren. Hier liegt unsere Zu- kunft, wie die über 90jährige, wunderbare Maori-Führerin Whina Cooper antwortete auf die Frage, was man mit den Weißen tun sollte: „Marry them!"

Ernst Philipp, MD (Bri- stol), FRNZCGP, The Pent- house, 99 The Terrace, Wel- lington

Schlußwort

Mit großem Interesse ha- be ich die verschiedenen Le- serbriefe betreffs meines Ar- tikels über die Maoris in Neu- seeland zur Kenntnis genom- men. Einige dieser Briefe ha- ben in ihrer Formulierung und Ausdrucksweise die der- zeitige soziopolitische Brisanz dieser Thematik in Neusee- land reflektiert. Ein kurzer Artikel dieser umfangreichen Thematik kann leider nur versuchen, einzelne Teile ei- nes größeren Bildes darzu- stellen. Komplizierte Zusam- menhänge werden dabei oft- mals notgedrungen doch ver- einfacht. Viele Aspekte, die ein tieferes Verstehen ermög- lichen würde, finden dabei keine Erwähnung. Nichtsde- stotrotz hat dieser Artikel un- ter anderem zu Beteuerungen geführt, daß die verschieden- sten Probleme der Vergan- genheit nicht nur bewältigt werden müssen, sondern in der Gegenwart und insbeson- dere in der Zukunft auch be- wältigt werden können. Ver- schiedene Auslegungen be- stimmter Diskussionspunkte sind dabei weniger als Hin- dernis zu sehen, sondern die- nen als Katalysatoren auf dem Wege zur Bewältigung verschiedenster medizini- scher und soziopolitischer Probleme.

Dr. med. Hans Albrecht, 101 Carrington Road, Pt Che- valier, Auckland 2. N.Z.

Wir stellen aus:

19.-22. 09.90: 13. Deutscher Hausärztetag in Kiel;

18.-21. 10. 90: 32. Deutscher Sportärztekongreß in Mün- chen; 21.-24. 11.90: MEDICA '90 in Düsseldorf.

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