• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Zuwenig Betten für Chronischkranke" (11.09.1980)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Zuwenig Betten für Chronischkranke" (11.09.1980)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

NIEDERSACHSEN

Bessere

Arbeitsbedingungen für Krankenhausärzte

Eine drastische Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Kranken- hausärzten, um die persönliche ärztliche Versorgung von Kran- kenhauspatienten spürbar zu ver- bessern, hat der Landesverband Niedersachsen des Marburger Bundes vor Journalisten in Hanno- ver gefordert.

Dabei geht es vor allem um den tariflichen Abbau der Bereit- schaftsdienste und Rufbereit- schaften sowie um eine Vermeh- rung der Planstellen.

Gegenwärtig sind von den Ärzten an vielen Krankenhäusern 15 und mehr Bereitschaftsdienste im Mo- nat, das sind 130 bis 150 Überstun- den, zu leisten. Diese übertarifliche Mehrarbeit, der Verlust fast jeder zweiten Nachtruhe, die damit ver- bundene Überbeanspruchung des verantwortungsbewußten Arztes sind nach Ansicht des Ersten Vor- sitzenden des Marburger Bundes in Niedersachsen, Prof. Dr. med. Wer- ner Stucke, Vizepräsident der Ärz- tekammer Niedersachsen, nicht länger vertretbar.

Die durch überholte Stellenpläne heraufbeschworene Situation wi- derspreche den heutigen Anforde- rungen an intensive ärztliche Dia- gnostik und Therapie, betonte Stucke. Der Krankenhauspatient erwarte, von einem fachlich quali- fizierten und einem ausgeruhten Arzt behandelt zu werden. Damit sei die Marschrichtung für die im Oktober beginnende Tarifrunde vorgezeichnet.

Nur wenn diese Forderungen rea- lisiert werden, ist nach den Worten Prof. Stuckes eine leistungsfähige und mehr ärztliche Zuwendung berücksichtigende Patientenver- sorgung zu gewährleisten. Die Be- fürchtungen der Krankenkassen, daß damit eine Erhöhung der Aus-

gaben verbunden ist, wird vom Marburger Bund nicht geteilt.

Abbau der Bereitschaftsdienste und vernünftige Erweiterung der Stellenpläne seien in den meisten Fällen kostenneutral. DÄ— N

BERLIN

Gesucht: „Westdeutsche und ausländische

Krankenschwestern"

Der Berliner Senator für Gesund- heit und Umweltschutz hat ange- kündigt, die bereits seit März die- ses Jahres laufenden Anzeigen- kampagnen zu verstärken, um aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland Krankenpflegekräfte zu werben. Nach Absprache mit dem Landesarbeitsamt, dem Se- nator für Arbeit und Soziales so- wie der Berliner Krankenhausge- sellschaft werden im September 1980 gezielt in Rheinland Pfalz und im Saarland Werbeaktionen gestartet. Dort seien bei den Ar- beitsämtern arbeitsuchende Pfle- gekräfte gemeldet. Außerdem sol- len in EG-Ländern Stellenanzei- gen veröffentlicht werden. Das Landesarbeitsamt Berlin fördert verstärkt die berufsbegleitende Ausbildung und Umschulung für den Krankenpflegekräfte-Bereich.

Wie die Senatsverwaltung auf An- frage des ÖTV-Vorsitzenden Ber- lin, Heinz Hackbarth, mitteilte, sei- en rund fünf Prozent der Arbeits- plätze im Krankenpflegebereich kommunaler Krankenhäuser va- kant. Obgleich in den letzten Jah- ren die Zahl der Ausbildungsplät- ze von 2000 auf 2650 erhöht wor- den war, bestehe immer noch ein Mangel an ausgebildetem Kran- kenpflegepersonal. Auch müßten tarifliche und sonstige Verbesse- rungen Anreize schaffen, um mehr Pflegekräfte für Abteilungen mit Chronisch-Kranken zu gewinnen, in denen der Personaleinsatz be- sonders hoch ist. Die Senatsver- waltung befürchtet allerdings, ob sich die Krankenkassen den Anlie- gen aufgeschlossen zeigen. HC

Zuwenig Betten für Chronischkranke

In Berlin fehlen nach einer Mittei- lung des Senats von Berlin etwa 300 bis 400 Betten für Chronisch- kranke. Insgesamt werden zur Zeit in Berlin über 33 200 Betten in All- gemein- und Fachkrankenhäusern vorgehalten. Damit entfallen auf 1000 Einwohner über 16,5 Kran- kenhausbetten. Das derzeitige Ge- samtbettenangebot ist nach Auf- fassung des Senats ausreichend.

Jedoch ist der Anteilsbedarf an Betten für Chronischkranke zur Zeit nicht voll gedeckt, obwohl hier nach dem Stand vom 1. April 1980 über 7150 Betten in Abteilun- gen für Chronischkranke vorge- halten werden, was einer Betten- dichte von 3,5 je 1000 Einwohner entspricht.

Beim zentralen Bettennachweis für Chronischkranke lagen Ende Juni dieses Jahres rund 1400 Anmeldungen für die Aufnahme in Krankenhausabteilungen für Chronischkranke und weitere rund 400 für die Aufnahme in Krankenheimen vor. Der weitaus größte Teil dieser Vormerkungen bezieht sich auf Patienten, die schon in Betten für Akutkranke lie- gen und hier wirksam versorgt werden. Das vordringliche Pro- blem ist demnach nicht ein Man- gel an Betten, sondern die exakte, bedarfsgerechte Grenzziehung zwischen Betten für Akutkranke und den Betten für Chronisch- kranke und Krankenheimpa- tienten.

Eine detaillierte Aufgliederung der Wartezeiten der beim Bettennach- weis vorliegenden Anträge im Frühjahr dieses Jahres ergab, daß von rund 1950 Anträgen rund 40 Prozent innerhalb von eins bis zehn Tagen, rund 30 Prozent in- nerhalb eines Monats und rund 17 Prozent innerhalb von drei Mona- ten vermittelt werden konnten. Bei etwa 13 Prozent mußte eine Warte- zeit von drei beziehungszweise zehn Monaten hingenommen wer- den. JK

2158 Heft 37 vom 11. September 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, und der Direktor des Ar- beitsdirektorats in Norwe- gen, Ted Hanisch, haben in Oslo eine Vereinbarung über die

Seit Dezember 1999 sind die Aufgaben der Zentralen Anlaufstelle für die Ver- mittlung von Betten für Schwerbrand- verletzte ab 1999 auf die Feuerwehr

I n der ersten Nacht in einem Hotel kann man oft schlecht einschlafen und selbst, wenn man dann mal schläft, wacht man häufiger auf als daheim.. Das Er- gebnis: Man startet

eine Vogelstimmenwanderung im Naturschutzgebiet Koblentzer See. In den kleinen Fischerdör- fern und Seebädern am Stettiner Haff haben zahlreiche Künstler ihre Ateliers. Juni

Wenn Sie Freude am Umgang mit Menschen haben, unsere Kunden begeistern können, gerne selbständig arbeiten und Verantwortung übernehmen möchten, dann sind Sie die richtige

Sicherlich wünscht man sich ein angenehmes the- rapeutisches Milieu für die Behandlung der Patienten, insbe- sondere natürlich für diejenigen, die sonst nicht kämen oder woanders

Auch wenn der Anlass für die langjährigen Freundschaft und rege Korrespondenz zwischen Hans Betten in Iserlohn und Hermann Wiehle in Dessau nicht mehr rekonstruiert

Der Regierungsrat erachtet es als wichtig, dass vom Kanton mitfinanzierte Projekte im Bereich der spezifischen Betreuung von demenzkranken Menschen untereinander