7. WOCHE
Z E I T U N G F Ü R K l E v E , K a l K a R , B E d B U R G - H a U U N d K R a N E N B U R G
SaMSTaG 16. Februar 2019Frauen den Einstieg in die Politik erleichtern
VHS-Kurs soll ermuntern, in den kommunalen Parlamenten mitzumischen. Seite 3
Galaktischer Spaß im Europa-Park in Rust
NN-Leser können einen Parkbesuch inklusive Übernachtung gewinnen. Seite 10
„Unsere Heimatministerin möchte uns unsere Heimat nehmen“
250 Bewohnern der Oybaum-Siedlung droht der Verlust ihres Zuhauses. Seite 28
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Schön, wenn ein Hund diese Kommandos befolgt. Wer aller- dings groß rauskommen möch- te, der sollte ein paar Tricks mehr draufhaben. Ein Beispiel kann sich Hund an dem Prager Rattler Rex nehmen. Der spielt nämlich im vierten Teil von „Ostwind“
mit, der am 28. Februar in den Kinos anläuft. Allzuviel kann sich Rex aber nicht darauf einbilden – da, wo er zuhause ist, wimmelt es nämlich von Film- und Fern- sehstars.
„Radon hat bei mindestens 60 Produktionen mitgespielt“, sagt Judith Scholz und zeigt auf den stattlichen Schäferhund, der auf Kommando furchtbar laut bel- len und ein Riesenspektakel ma- chen kann. Soko Köln, Alarm für Cobra 11, Tatort – Radon ist ganz klar der Krimi-Typ. Auch, wenn er eigentlich ganz freundlich ist (das Spielzeug im Maul und die freundliche Begrüßung am Gar- tentor haben ihn verraten). Vor sechs Jahren ist Judith Scholz mit ihrer Rasselbande – insgesamt sind es neun Hunde, vier Katzen und einige Hühner und Enten – nach Kehrum gezogen. Ihre jüngsten Neuzugänge sind der sechs Monate alte Chihuahua Si- rius und die Jack Russel-Hündin Kendra. Die beiden müssen noch viel lernen und werden vom Bahnfahren bis zum Besuch auf dem Kirmesplatz noch einigen Trubel erleben, der sie auf die Aufregung am Filmset vorberei- tet. Angefangen hat es übrigens mit dem kleinen Prager Rattler Dobby (spätestens jetzt lässt sich eine Vorliebe für Harry Potter
erahnen). Der erste Film: „Nicht mein Tag“ (2014) mit Moritz Bleibtreu und Axel Stein in den Hauptrollen. In dem Jahr war sie auch beim Supertalent, ist nach der ersten Liveshow aber ausge- schieden.
Eigentlich angefangen hat es natürlich viel früher. „Ich wollte schon als Kind einen Hund ha- ben, aber meine Eltern haben es nicht erlaubt“, blickt die heute 33-Jährige zurück. Also begnügte sie sich zunächst damit, die Hunde aus dem nahegelegenen Tierheim auszuführen. „Als Ju- gendliche durfte ich dann bei ei- ner Tiershow mithelfen“, sagt sie.
Da gab es sogar dressierte Kro- kodile. Ihr großes Vorbild: Teresa Ann Miller („Mein Partner mit der kalten Schnauze“, „Kommis- sar Rex“). Irgendwann kehrte Judith Scholz dem Sauerland den Rücken zu und zog nach Hessen, um eine Ausbildung zur Problemhund-Therapeutin zu machen. Den Begriff „Therapeu-
tin“ findet sie allerdings unan- gebracht. „Trainerin ist besser“, findet sie. Das ist übrigens auch nach wie vor ihr Hauptberuf.
„Die Sache mit den Filmrollen ist ein bezahltes Hobby – leben kann man davon nicht“, erklärt sie. Lukrativer sind da schon die Film- und Fotoaufnahmen für Werbespots (Kater Fawkes durfte schon mal für einen großen Fut- termittel-Hersteller posieren).
Aber auch da reicht die Gage nicht, um alle hungrigen Mäuler stopfen zu können. Und Schnä- bel. Schließlich haben es auch die Enten schon vor die Kamera geschafft. In Luke Mockridges Show „Luke. Die Woche und ich“
sind sie als die „Piefenbrinks“ re- gelmäßig über die Bühne gewat- schelt, haben Sterne-Koch Nel- son Müller kennengelernt und die „Duckomenta“ besucht. „Die Laufenten habe ich schon als Kü- ken bekommen und sie zum Ku- scheln mit aufs Sofa genommen“, erzählt Judith Scholz, wie sie
diese scheuen Tiere handzahm – und gehorsam – bekommen hat.
„Vertrauen ist die Basis“, sagt sie.
Gut ist auch, wenn von Anfang an klar ist, wer der Chef des Rudels ist. Judith nämlich. Alles weitere läuft über Spielen und Lecker- chen. Wenn die tierischen Dar- steller dann auf Kommando ins Hosenbein beißen oder tot um- fallen können, ist die Filmkarri- ere schon in greifbarer Nähe. Die Tiere von Judith Scholz sind bei einer entsprechenden Agentur gelistet – und wenn dann die Rolle passt, wird eben das einge- übt, was gefordert wird. Scholz:
„In dem Ostwind-Film spiel Rex den Hund der Pflegeeltern von Ari und muss unter anderem auf dem Pferd mitreiten – das haben wir natürlich üben müssen.“ Von der Organisation her zumindest machbar. Judith Scholz hat näm- lich auch ein Pferd. „Das macht aber keine Kunststückchen“, räumt sie ein. Und dann kommt es natürlich auch immer noch auf die Tagesform an. „Tiere sind nun mal keine Maschinen“, sagt die 33-Jährige: „Die können auch mal schlecht gelaunt sein oder keine Lust mehr haben.“
Ein guter Filmhund erledigt dann zwar trotzdem noch sei- nen Job, für den Trainer und den Schauspieler wird es aber nicht unbedingt einfacher. „Da muss man schon mal tricksen und den Hund so motivieren können, dass er die Szene auch noch ein 30. Mal spielt“, weiß sie. Wenig- stens wird es nie langweilig. Und man lernt lauter berühmte Leute kennen. „Armin Rohde war total nett“, sagt Scholz. Verena Schade Judith Scholz mit Rex und Laufente Aragon. NN-Fotos: Rüdiger dehnen
Achtung, Klappe!
Wegen der Installation einer neuen Telefonanlage in der Kreisverwaltung in Kleve ist es am Dienstag, 19. Februar, ab 16 Uhr nicht mehr möglich, Mit- arbeiter in der Kreisverwaltung anzurufen. Dies betrifft alle Anschlüsse, die mit 85- begin- nen. Am Mittwoch, 20. Februar, werden wieder alle Telefonan- schlüsse erreichbar sein.
Zur Sicherheit aller Verkehrs- teilnehmer plant die Polizei wieder Geschwindigkeitskon- trollen. Samstag, 16. Februar:
Kerken-Winternam, Winternam und Rees, Weseler Landstraße;
Sonntag, 17. Februar: Uedem, Boxteler Bahn und Kalkar, B 67; Montag, 18. Februar:
Weeze-Wemb, Auf der Schanz und Bedburg-Hau, Johann-van- Aken-Ring; Dienstag, 19. Febru- ar: Geldern-Pont, Venloer Straße (B 58) und Emmerich-Elten, Beeker Straße; Mittwoch, 20. Fe- bruar: Wachtendonk, Kempener Straße und Kranenburg-Niel, Zyfflicher Straße; Donnerstag, 21. Februar: Rheurdt-Schaephu- ysen, Tönisberger Straße und Kleve-Donsbrüggen, Kranebur- ger Straße (B 9); Freitag, 22.
Februar: Straelen-Auwel-Holt, Maasstraße und Kalkar, Römer- straße; Samstag, 23. Februar:
Kevelaer, Kölner Straße (B 9) und Bedburg-Hau, Gocher Landstraße (B 9); Sonntag, 24. Februar: Goch, Hassumer Straße und Kleve-Keeken, Klever Straße. Darüber hinaus finden kurzfristige Kontrollen statt.
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Die Resonanz der Unterschrif- tensammlung der SPD Bedburg- Hau für die Volksinitiative des Bundes der Steuerzahler NRW (BdST NRW) zur Abschaffung der Straßenbaubeiträge war groß. Drei Aktionstage mit je drei Stunden an unterschiedlichen Standorten in Bedburg-Hau hat die SPD durchgeführt. Auch aus umliegenden Kommunen waren
viele gut informierte Bürger ge- kommen um sich zu beteiligen.
Selbst Anlieger, die schon Stra- ßenbaubeiträge geleistet haben, erklärten sich solidarisch mit zukünftigen Zahlern und unter- zeichneten die Initiative. In ins- gesamt neun Stunden haben die Sozialdemokraten so mehr als 550 Unterschriften gesammelt.
Diese wurden nun einer Mitar-
beiterin des BdST NRW offiziell übergeben, die dazu von Düssel- dorf nach Bedburg-Hau gekom- men war, um das sehr erfreuliche Ergebnis von der SPD in Emp- fang zu nehmen.
„Mehr als 550 Unterschriften in nur neun Stunden sind Ausdruck eines deutlichen Zuspruches der Bürger mit der Initiative der Bundes der Steuerzahler. Die kla-
re Erwartung ist, dass die NRW Landesregierung die Kosten der Straßenbaubeiträge zumindest deutlich reduziert. Anwohner müssen vor unverhältnismä- ßigen finanziellen Belastungen geschützt werden. Die Entlastung der Anlieger ist möglich, Bayern hat das übrigens gerade vorge- macht“, so Willi van Beek (SPD- Fraktionsvorsitzender). Foto: SPD
SPD übergibt Unterschriften an Bund der Steuerzahler
Im Januar zeichnete das unab- hängige Energieverbraucherpor- tal die Stadtwerke Kleve erneut aus. In allen geprüften Bereichen – Strom-, Gas- und Wasserver- sorgung – sind die Klever auch in diesem Jahr wieder „Top Lo- kalversorger“. Das Portal un- tersucht jährlich die Preis- und Leistungskomponenten örtlicher Versorger. Die Schwerpunkte
liegen neben dem Preisniveau in den Bereichen Servicequalität und regionales Engagement. Im Bereich der Wasserversorgung punkteten die Stadtwerke Kleve – als einer der günstigsten Wasser- versorger in Nordrhein-Westfa- len – zusätzlich in den Bereichen Sicherheit und Qualität. Rolf Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kleve: „Wir verfolgen
den Anspruch für unsere Kun- den konstant gute Leistungen zu erbringen. Über die erneute Auszeichnung zum „Top Lokal- versorger“ freut sich das Team der Stadtwerke sehr.“ Weitere Informationen zum vielfältigen Engagement der Stadtwerke Kle- ve sind unter stadtwerke-kleve.de zu finden.
Foto: Stadtwerke
Stadtwerke Kleve: Auch in 2019 ausgezeichnet
„Ganz unter uns“: Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der neuen Ausstellung mit den Wer- ken der Fotografin Evelyn Hofer ist uns ein erster Rundgang er- laubt. So entstehen im Workshop für Kinder und Jugendliche im Museum Kurhaus Kleve mit der Kursleiterin Monika Buchen am Samstag, 23. Februar, von 11 bis 13 Uhr Ideen für ein eigenes Werk. Der Workshop findet für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren statt, die Gebühr beträgt zehn Euro. Anmeldungen unter Telefon 02821/ 75010, kasse@
museumkurhaus.de.
Druckgrafik: Die aktuelle Aus- stellung „Druckgrafik: Kunst für Alle“ im Städtischen Museum Kalkar wird bis zum 17. März verlängert. Zu sehen sind Druck- grafiken von 25 Künstlern aus mehr als 500 Jahren. Zum Teil handelt es sich dabei um ganze Serien, in denen zum Beispiel die Geschichte von Till Eulenspiegel oder das Grimm‘sche Märchen vom Fischer und seiner Frau wiedergegeben werden. In einer Führung am Sonntag, 3. März, um 12 Uhr werden auch einige besondere Ausstellungsstücke er- läutert. Die Dauer der Führung beträgt etwa eine Stunde. Der Eintritt ins Museum ist frei.
Bürgersprechstunde: Im Rah- men der Bürgersprechstunde besteht Donnerstag, 21. Februar, von 16 bis 17.30 Uhr in Zimmer 24 die Möglichkeit zum Ge- spräch mit Bürgermeisterin Dr.
Britta Schulz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
KURZ & KNAPP
Versehentlich veröffentlicht
KLEVE. Mit Aufgabe des Klever Hallenbades soll dieser Bereich überplant und einer Bebauung zugeführt werden. Die Stadt Kle- ve veröffentlicht hiermit den er- sten Bebauungsplanentwurf, der die Basis für eine Beratung in den politischen Gremien darstellt.
Die bereits im Vorfeld öffentlich geführte Diskussion basierte auf einer versehentlich veröffentlich- ten Arbeitsgrundlage. Aufgrund der Lage des Bebauungsplange- bietes und städtebaulichen Be- deutung soll der nun veröffent- lichte Bebauungsplanentwurf zunächst im Ausschuss für Kul- tur- und Stadtgestaltung am 20.
Februar um 17 Uhr vorgestellt werden. Eine weitere Beratung wird im Bau- und Planungs- ausschuss der Stadt Kleve am 6.
März erfolgen. Eine Diskussion sowie Anregungen sind während der Offenlage erwünscht und ge- setzlich auch gefordert. Die Bür- ger sind zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen.
Integration geht durch den Magen
KLEVE. Die Bewohner der städtischen Gemeinschaftsun- terkunft „Alte Post“ freuen sich über die großzügige Spende der Firma Kotters. Zusätzliche Töpfe und Pfannen wurden gebraucht:
wachsende Teilnehmerzahlen in der Kochgruppe machten es erforderlich, Personal und Kü- chengerät aufzustocken. So freut sich Sonja Lemm (pädagogische Leitung des Integrationszen- trums, Theodor-Brauer-Haus) über die Verstärkung durch die Kollegin Geva Hector (ebenfalls TBH). Die Töpfe wurden be- reits eingeweiht und leisten ga- rantiert wertvolle Dienste beim
„Kochen und Klönen“, so der Name des wöchentlichen Ange- bots. Lecker, preiswert, regional lautet die Devise. Das Angebot besteht aus Einkauf nach Rezept, Zubereitung, Tisch decken, Es- sen und Aufräumen, alles in Ge- meinschaft. Ein schöner Anlass, neben dem Handwerk auch in deutscher Sprache zu kommuni- zieren: Beim gemeinsamen Zu- bereiten und Verköstigen wurde schon so manche spannende und interessante Geschichte aus dem Leben erzählt. Wer Interesse an einem Ehrenamt im Bereich In- tegration hat, schickt eine email an sonja.lemm@tbh-kleve.de.
Die Firma Kotters hat dem Kochtreff Töpfe gestiftet. Foto: tbH
Treff zu Hartz IV und Sozialhilfe
KLEVE. Am Mittwoch, 20. Fe- bruar, um 16 Uhr findet der Sozi- altreff zu Hartz 4 und Sozialhilfe im Stiftungshaus Römerstraße 32 in Kleve statt. Als Moderator steht Herbert Looschelders vom Sozialberatungsverein zur Ver- fügung. Im Bedarfsfall können auch Bescheide mitgebracht und überprüft werden. Wer Mittwoch nicht kommen kann, kann sich für eine Beratung auch an die ehrenamtliche Beratung wenden oder sich unter www.sozial.kle- verland.info informieren.
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90MITTWOCH, 20.02.
Kurs soll Frauen den Einstieg in die Politik erleichtern
„Warum nicht kandidieren?“ Diese Frage wird ab dem 22. Februar beantwortet
KLEVE. Dass Frauen wählen dürfen, wird heutzutage oft als selbstverständlich angesehen.
Dabei hat das Frauenwahlrecht gerade erst seinen 100. Geburts- tag gefeiert. Frauen in der Poli- tik sind aber auch ein Jahrhun- dert später noch Mangelware.
Denn nur rund 21 Prozent aller Parlamentssitze sind weiblich besetzt. Ein neuer Kurs der Volkshochschule Kleve namens
„Warum nicht kandidieren?
Mehr Frauen in die kommu- nalen Parlamente“ möchte das ändern.
Dazu hat sich VHS-Fachbe- reichsleiter Thomas Ruffmann Hilfe geholt. „Es gibt ja viele The- men, die bei uns in der Schublade liegen, weil sie entweder zu we- nige ansprechen oder wir kei- ne Dozenten dafür haben“, sagt Ruffmann.
Letzteres sei auf das VHS-Kon- zept „Mehr Frauen für unsere Stadt“ zugetroffen, zu dem auch der hiesige Kurs gehört. „Ich bekam einen Anruf von Birgitt Höhn (Kreistagsmitglied für die Grünen, Anm. d. Red.), ob wir nicht etwas zum 100. Geburtstag des Frauenwahlrechtes machen sollen“, sagt Ruffmann. Gemein- sam mit Yvonne Tertilte-Rübo, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve, entwickelten sie den Kurs „Warum nicht kandidieren?
Mehr Frauen in die kommunalen Parlamente“.
Die drei wollen Frauen Mut machen, Politik zu machen. „Wir haben viele Frauen, die sich zum Beispiel in der Flüchtlingshilfe engagieren. Aber der Weg in die Kommunalpolitik scheint trotz- dem immer wieder zu groß zu sein. Das wollen wir ändern“, sagt
Höhn, die mittlerweile Berufspo- litikerin ist und mit dem Helene- Weber-Preis für ihr Engagement als Frau in der Kommunalpolitik ausgezeichnet wurde. Dieser Weg begann für Höhn selbst übrigens erst spät. „Ich habe mit Mitte 40 meine Allgemeine Hochschulrei- fe nachgeholt und anschließend im Bachelor und später im Ma- ster Politik- und Kommunika- tionswissenschaften studiert“, erklärt die Mutter von sechs Kin- dern; darunter ein Pflegekind.
Zuvor habe sie zwar auch schon etwas Politik gemacht, die große Karriere – angefangen als Rats- frau im Rat der Stadt Kleve – sei aber erst danach angefangen.
Heute ist die 54-jährige Frak- tionsvorsitzende der Kreis Kle- ver Bündnis 90/Die Grünen mit mehrjähriger Erfahrung im Kle- ver Kreistag. Ihre Biografie solle anderen Frauen Mut machen, Gleiches zu tun. Deshalb wird sie sich – gemeinsam mit ande- ren Frauen aus der Kreis Klever Politik bei der Auftaktveranstal- tung am Freitag, 22. Februar, in der VHS Kleve auch nochmal genauer vorstellen und die un- terschiedlichen Wege und Mög- lichkeiten in der Politik erläu- tern. Dabei soll vor allem Angst abgebaut werden. Es müsse auch nicht immer gleich das Ratsman- dat mit einem höheren zeitlichen Aufwand sein. „Man kann auch als sachkundige Bürgerin anfan- gen. Da ist der zeitliche Aufwand erstmal nicht groß“, sagt Höhn.
Weitere Karriereschritte seien später immer noch möglich – ge- nauso wie der Weg zurück, wenn die aktuelle Situation den Zeit- aufwand nicht mehr zuließe.
Frauen in der Politik seien
aber wichtig. Denn das weib- liche Geschlecht bringe noch- mal einen anderen Blickwinkel ins Geschehen mit ein, von dem letztlich alle profitieren, sind sich die drei einig. Weiblicher Rat sei etwa besonders beim Absegnen des Haushaltes vonnöten. „Es ist doch nachher ein tolles Gefühl, wenn zum Beispiel eine Million Euro mehr in die Schulpolitik geflossen ist, als angedacht, weil man sich selbst dafür eingesetzt hat“, ermuntert Höhn Frauen, einen politischen Weg einzu- schlagen. Parität, also die zah- lenmäßige Gleichheit zwischen Frau und Mann, solle deshalb nicht länger Zukunftsmusik sein.
„Wir möchten, dass das mög- lichst schnell überall der Fall ist“, sagt Höhn und zitiert dabei Bundeskanzlerin Angela Merkel:
„Parität überall, ob in der Politik, der Wirtschaft, der Verwaltung, Wissenschaft oder im Kulturbe- reich.“
Der Kurs soll unter anderem an fünf Abenden zeigen, wie Fa- milie und Politik auch durch eine bezuschusste Kinderbetreuung miteinander vereinbart werden können. Außerdem erklären die Dozentinnen wie Kommunalpo- litik funktioniert. Begleitend da- zu besuchen die Teilnehmer nach Absprache zwei Ratssitzungen, über die im Nachhinein noch ge- sprochen wird.
Der Kurs findet am 22. Febru- ar, 15. März, 5. April, 24. Mai und 14. Juni jeweils von 19.30 bis 21.30 Uhr statt. Die Teilnahme- gebühr beträgt 19.50 Euro (er- mäßigt 14 oder acht Euro). Am ersten Abend kann kostenlos in das Angebot hineingeschnuppert werden. Sabrina Peters Sie haben den Kurs initiiert: Thomas Ruffmann (VHS), die Klever Gleichstellungsbeauftragte Yvonne
Tertilte-Rübo und Grünen-Politikerin Birgitt Höhn NN-Foto: SP
Führung im Klinik-Museum
BEDBURG-HAU. Der Ge- schichtsverein lädt seine Mitglie- der, aber auch Interessenten, die nicht Mitglied sind, zum Besuch des Museums der LVR Klinik ein. Das Psychiatrie-Museum informiert über die geschicht- liche Entwicklung der Provin- zial Heil- und Pflegeanstalt ab dem Jahr 1912. Es dokumentiert die Versorgungseinrichtungen, die Krankengebäude und die Behandlungsmethoden des 20.
Jahrhunderts sowie die Depor- tationen und Tötungen von Pati- enten während des Zweiten Welt- krieges. Die Führung findet statt am Samstag, 23. Februar, 15 Uhr.
Die Teilnehmer treffen sich um 14.45 Uhr am Museum, Nörd- licher Rundweg Nummer 8. Da die Teilnehmerzahl auf 15 Per- sonen beschränkt ist, ist telefo- nische Anmeldung unter 02821/
60031 oder hamburg268@gmail.
com erforderlich.
SamStag 16. Februar 2019 NIeDerrHeIN NaCHrICHteN
04
LVR-Klinik für Orthopädie Viersen
Termin: Dienstag, 19. Februar 2019, 16.30 Uhr
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MATERBORN. Da bebte die Mehrzweckhalle Materborn, als viele kleine Funkenmariechen, Maikäfer, Piraten und Einhör- ner am Sonntagnachmittag den vollen Saal und die Bühne enterten. Der Kinderprinz der Flying Familli Niklas zog unter Applaus mit seinen Adjutan- tinnen und dem „Chickpeas“- Elferrat ein und begrüßte sein jeckes Volk.
Durch das Programm führten mit viel Spaß die bezaubernden Moderatorinnen Melina und Monique. Zauberer Helmut Appenzeller ließ die Kinder bei seinen Kunststücken staunen und holte kleine Assistenten zum Mitmachen auf die Büh- ne. Die Familli Wölkchen lu- den die kleinen Narren zu einer Pyjama-Party ein und zeigten im Laufe des Nachmittags auch noch ihren temperamentvollen Gardetanz. Als nächsteTanzgarde betraten die Flummis der Flying Familli die Bühne und zeigten, dass auch die Kleinsten schon ganz große Tänzerinnen sein können. Nachdem Prinz Niklas die ersten Orden verteilt hatte,
unter anderem an seine Familie und an Bürgermeisterin Sonja Northing, zeigten die Kinder der Kita Lebensbaum aus Bedburg- Hau einen tollen Zwergen-Tanz.
Der finanzielle Überschuss der Veranstaltung geht in diesem Jahr, mit Unterstützung von Mc Donalds sowie Heicks und Teu- tenberg an diesen Kindergarten.
Begleitet von Monique und Melina rockte dann Prinz Niklas die Halle und zeigte, dass er nicht nur gut tanzen, sondern auch hervorragend singen kann. Jung und Alt machten begeistert mit,
als Rainer Niersmann den Saal zum Kochen brachte und mit Stimmungsliedern zum Mitma- chen und Mitsingen alle begeis- terte.
Natürlich durfte auch ein Be- such des Klever Prinzen Tobias, des Stimmungsvollen, nicht feh- len, der mit großem Gefolge und einem kleinen Gardisten auf dem Arm in den Saal einzog und die Herzen der Kinder im Sturm er- oberte. Er überließ gerne seinem kleinen Bruder Niklas das Mi- krofon, der mit Bruder Tim das Prinzenlied anstimmte
Maikäfer und Einhörner
Kinderkarneval der Flying Familli / erlös geht an die Kita Lebensbaum
Als aktive Mitglieder der Feuerwehr ließen es sich BTK-Tulpenprinzessin Jil I und ihr Adjutant Martin Averbrock nebst Gefolge, natürlich nicht nehmen, den Kameraden des Löschzuges Kleve spontan einen Besuch abzustatten. Nicht nur das Prinzessinnenlied und ein Ständ- chen vom Tambourcorps Till-Moyland hatte Jil im Gepäck. Selbstverständlich verlieh sie ihren Prinzessinnenorden in Vertretung für die ganze Mannschaft an Jürgen Buil (Löschzugführung) und an Werner van de Loo (Alters- und Ehrenabteilung). Eine gelungene Überraschung.
Die kleinen Jecken haben in Materborn gefeiert. Foto: privat
KLEVE. Im Rahmen der Jahres- hauptversammlung berichtete DJK Kleves Vorsitzender Hel- mut Vehreschild über das ver- gangene Geschäftsjahr. Zu den Aktivitäten zählte der Besuch einer Delegation aus Irland, die vor 50 Jahren einen Austausch mit der Rhenania hatte. Organi- siert hatte den interessanten Tag Gerd Langendonk, ehemaliger Klever Rhenane.
Sportlich geht es nach dem Abstieg der ersten Fußballmann- schaft in die C-Liga wieder auf- wärts. „Die Stimmung ist posi- tiv“, erzählte Andreas Ingensand für die Fußballabteilung. Tisch- tennis-Abteilungsleiter Marc Dorißen hob die überregionalen Erfolge von Nachwuchsspielerin Lea Vehreschild hervor, die bei den Deutschen Schülerinnen- Meisterschaften bis ins Vier- telfinale kam. Vizevorsitzender Stefan Ingensand freute sich darüber, dass erstmals wieder eine A-Jugend gestellt werden konnte als Spielgemeinschaft mit Nordwacht Keeken und SV Donsbrüggen. Das Amelandlager der Rhenania war wieder ein vol- ler Erfolg. „Das Wetter und die Stimmung waren großartig“, sagt Lagerleiter Michael Jansen. Der
Kassenbericht war positiv. „In den nächsten beiden Jahren gibt es keinen Grund für eine Bei- tragserhöhung“, stellte Kassierer Matthias Fischböck fest.
Zuvor gab es wie jedes Jahr die Jubilarehrung. 40 Rhenanen ließen es sich bei Grünkohl und Kaltgetränken schmecken. Ge- ehrt wurden für 60-jährige Mit- gliedschaft Harald Nuy und Her- mann Diedenhofen, für 40 Jahre Markus Ingensand, Stefan In-
gensand, Volker Roelofs, Torsten Ariens und Georg Jansen, für 25 Jahre Jörg Killewald. Erfreut wa- ren die Rhenanen, dass mit Erich Nuy, Hans Bermen, Norbert Risch, Horst Bons und Albert Westerfeld fünf Gründungsmit- glieder dabei waren. Sie werden zu einem gemeinsamen Früh- stück eingeladen. Hohen Besuch hatten die Rhenanen beim Neu- jahrsempfang am Stillen Winkel.
Nachdem in den Vorjahren be-
reits die Klever Karnevalsprinzen Helmut der Sportliche und An- dreas der Grenzenlose zur Rhe- nania gekommen waren, zog nun die aktuelle Tollität Tobias der Stimmungsvolle mit Prinzengar- de und Sängerin Anna Marzian zur Wilhelm-Frede-Sportanlage ein. Mit Prinzenorden dekoriert wurden DJk-Vorsitzender Hel- mut Vehreschild und Stellvertre- ter Stefan Ingensand. Anna Mar- zian sang das Prinzenlied.
Karnevalsprinz Tobias der Stimmungsvolle zeichnet den DJK-Vorsitzenden Helmut Vehreschild (l.) und 2. Vorsitzenden Stefan Ingensand mit dem Prinzenorden aus. Es freut sich Sängerin Anna Marzian.
Foto: DJK rhenania Kleve
Jecker Besuch bei der Rhenania
Jahreshauptversammlung bei der DJK Kleve mit berichten, ehrungen – und Überraschungen
Vier Wochen lang haben sechs Erzieherinnen und zwei Müt- ter der SOS-InKita in Kleve am Zirkeltraining des Miss Sporty Fitness-Studios in Kleve teilge- nommen, sich an einen gesunden und ausgewogenen Ernährungs- plan gehalten und so gemeinsam 22,5 Kilogramm Gewicht redu- ziert. Fünf weitere Kitas aus dem Stadtgebiet hatten sich an dem Wettbewerb, der „Kita-Challen- ge“, beteiligt. Clubmanagerin
Julia Rösen und Trainerin Eva Welsing haben jetzt den Erziehe- rinnen und Müttern der SOS-In- Kita gratuliert und das Preisgeld in Höhe von 500 Euro überreicht:
„Sie können sehr stolz auf sich sein. Sie haben mit deutlichem Abstand gewonnen und von allen Kitas, die teilgenommen haben, das meiste Gewicht reduziert.“
Erzieherin Maren Tietz sagt: „Es hat auch wirklich viel Spaß ge- macht. Wir haben uns im Team
immer wieder motiviert und sind gemeinsam von der Kita aus zum Sport gefahren. Beim Mitta- gessen haben wir zum Obst statt zum süßen Nachtisch gegriffen.“
Kita-Leiterin Kathrin Hinden- berg freut sich: „Das war Höchst- arbeit für uns alle. Wir freuen uns im gesamten Kita-Team über den Gewinn und kümmern uns na- türlich auch weiterhin um unsere Fitness und unsere Ernährung.“
Foto: SOS
22,5 Kilogramm in vier Wochen
Cellina lädt zum Wandern ein
KELLEN. In diesem Jahr ist alles später. Karneval. Ostern. So auch die Winderwanderung des Kel- lener Heimat- und Kulturverein Cellina, die – je nach Situation auch eine Frühjahrswanderung sein kann. Am Sonntag, 17. März, wandert die Cellina-Gruppe un- ter Führung von Hans-Heinz Hübers nach Griethausen, wo Hildegard Liebeton die Wande- rer an der Maibank empfängt, die dann alle in die Geheimnisse der „Wölfe“ einführt. Start für diese Wanderung ist um 10 Uhr am Parkplatz der Schule am Post- deich. Über den Postdeich und die Schatzkammer geht es zur Maibank in Griethausen, wo Hil- degard Liebeton schon wartet.
Gegen 12.30 Uhr ist dann eine Pause und die Wanderer stär- ken sich an einer Gulaschsuppe mit Brötchen im Gemeindehaus neben der Martini-Kirche. Da- nach geht es zurück nach Kellen.
Anmeldung unter einer der fol- genden Telefonnummern: 92176, 9570, 93907, oder info@cellina.
de bis zum 8. März. Nicht-Mit- glieder sind willkommen, wenn sie sich mit einem kleinen Obo- lus an der Speisung beteiligen.
KURZ & KNAPP
Schützenversammlung: Nach einem erfolgreichem Jahr steht beim Schützenverein 1953 Ma- terborn die Jahreshauptver- sammlung an. Neben Berichten und der Jahreplanung 2019/2020 stehen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die Jahreshaupt- versammlung findet am 22. Fe- bruar um 19.30 Uhr im Vereins- lokal Materborner Krug statt.
SamStag 16. Februar 2019 NIeDerrHeIN NaCHrICHteN
05
NIEDERRHEIN. Waren es 2017 aus dem Stand heraus 3.000 Ostereier, wuchs die Zahl 2018 schon auf 4.000. Für 2019, die dritte Aktion, „rollen“ nun 5.000 Ostereier an. Ingrid Ster- mann, Vorsitzende des Vereins
„Engel gibt es überall“ freut sich über den stetig wachsenden Erfolg der Ostereier-Tombola, mit der die Förderung von Kin- dern und Jugendlichen durch den Verein unterstützt wird; sei es im musischen, sportlichen, künstlerischen oder schulisch/
beruflichen Bereich.
500 Preise im Wert von mehr als 18.000 Euro warten dieses Mal bei der Tombola, die selbst- verständlich wieder eine Lotterie- genehmigung hat, auf glückliche Gewinner. In jedem zehnten Ei gibt es einen Gewinn: unter ande- rem Einkaufs-, Blumen-, Restau- rant- oder Schmuckgutscheine sowie zahlreiche Sachpreise. Wer eine geschlossene Zehnereinheit
kauft, hat damit auf jeden Fall einen Preis sicher. „Die Gewinne zu generieren, war schon eine Hausnummer“, berichtet Ingrid Stermann bei der Vorstellung der diesjährigen Aktion im Hause der Sparkasse Krefeld, Geschäftsstelle Geldern. Diese steuert 2.500 Eu- ro für den guten Vereinszweck bei. Ein anderer Hauptsponsor ist erstmals das Shopping Center
„Forum“ in Duis burg.
Ein Hase, der eine Leiter er- klimmt, ist bei einem der Mo- tive der dezente Hinweis darauf.
Schließlich ragt über dem Forum eine goldene Leiter in den Du- isburger Himmel. In verschie- denen Farben kommen die acht Zentimeter großen Ostereier aus Weißblech daher; sie im Vorfeld der Aktion zu konfektionieren, glich einer wahren Mammutauf- gabe, wie sich das Ehepaar Ster- mann erinnert. Im Vereinsheim des Tennisvereins Winnekendonk waren 37 Helfer insgesamt 193
Stunden damit beschäftigt, aus 10.000 (!) Halbschalen die Oster- eier zusammenzusetzen – sie mit einem Bändchen zum Aufhängen zu versehen, den Chip mit der Losnummer und einen Zettel mit allen wichtigen Informationen zum genauen Ablauf der Tombo- la beizulegen.
„Seriöse Hilfe – diskretes En- gagement“, das sei der Grundsatz, den die Sponsoren zu schätzen wissen, betont Dominic Michels, Leiter des FinanzCenters Geldern der Sparkasse Krefeld. Wertschät- zend und bewusst werde das Geld verwaltet, nur für Sachleis tungen und Aufträge eingesetzt, heißt
es dazu seitens des Vereins. Ge- wachsen ist zudem das Vertrauen der Hilfsbedürftigen, weiß das Ehepaar Stermann zu berichten.
Ganz unkompliziert können sich diese mit ihrem Anliegen an den Verein wenden (E-Mail: ingrid.
stermann@engelgibtesueberall.
de). Alle zwei Monate kommt der Beirat zusammen, der über die Anträge entscheidet. Hilfe- suchende, die keine zusätzlichen finanziellen Ressourcen haben, um ihren Kindern zum Beispiel Nachhilfe oder das Erlernen eines Instrumentes zu finanzie- ren, können sich sicher sein, dass ihre Anfragen streng vertraulich behandelt werden.
Die Kinder und Jugendlichen erfahren nicht, welche Rolle der Verein spielt. Die Förderung, bis zum Alter von 18 Jahren Jahren, ist auf Nachhaltigkeit angelegt.
„Wir stehen immer in engem Kontakt“, so Ingrid Stermann,
„und wenn wir im Hintergrund
ein bisschen helfen können, ist das umso schöner!“ Vorverkaufs- stellen für die Ostereier sind in Kevelaer Reisebüro Schator- je Haupstraße 39; Photo Porst Timte, Busmannstraße 26; Antik- Café, Busmannstraße 62; Sun up Bräunungscenter, Amsterdamer Straße 6, sowie Augenoptiker &
Juwelier Hammans, Haupstraße 19. In Geldern sind die Ostereier bei Intersport Dorenkamp, Burg- straße 13-15, erhältlich.
Corinna Denzer-Schmidt
Mit 5.000 Ostereiern Kinder und Jugendliche fördern
Der Verein „engel gibt es überall“ veranstaltet zum dritten mal seine große Oster-tombola – 500 gewinne im Wert von mehr als 18.000 euro werden ausgeschüttet
Ingrid und Lutz Stermann (r) freuen sich mit Dominic Michels (m).
von der Sparkasse Krefeld, auf die dritte Ostereier-Aktion.
NN-Foto: gerhard Seybert
Tombola
Die Ostereier werden, zum Preis von fünf euro, vom 20. Februar bis spätestens zum 17. april verkauft.
Die Ziehung der gewinne erfolgt unter ausschluss der Öffentlichkeit und unter notarieller aufsicht.
Die Losnummern, die gewonnen haben, werden ab dem 23. april unter www.engelgibtesueberall.de und auf Facebook unter www.fa- cebook.com/ engelgibtesueberall/
bekannt gegeben.
Einmal hinter die Kulissen einer Bank schauen, das war das Ziel des Besuches der Landfrauen aus Hasselt, Qualburg und Schneppenbaum. So kamen die Damen in das Kundenzentrum der Volksbank Kleverland, um einmal einen Eindruck vom Ge- bäude zu bekommen, den der
„normale“ Kunde im täglichen
Geschäft nicht erhält. Andrea Schura von den Landfrauen hatte den Nachmittag in der Bank or- ganisiert und Alfi Niklas (l.) aus der Marketingabteilung über- nahm die Erklärungen vor Ort.
Sehr überrascht waren die Da- men darüber, dass so viel moder- ne Kunst in der Bank ausgestellt ist. „Das hatte ich nicht erwartet“,
so Andrea Schura (r.). Auch der Vorstandsvorsitzende Frank Ruf- fing zeigte sein Büro mit einer be- sonders schönen Aussicht auf die Schwanenburg, aber auch auf das Hotel, die Hochschule und den Kanal. Zum geselligen Abschluss wurden bei Kaffee und Plätzchen schöne Gespräche geführt.
Foto: privat
Besuch der Landfrauen in der Volksbank Kleverland
Museumsfahrt nach Neuss
KALKAR. „Ihrer Zeit voraus!“
– so ist eine Ausstellung im Clemens-Sels-Museum Neuss betitelt, die Werke von Heinrich Nauen, Heinrich Campendonk und Johan Thorn Prikker prä- sentiert. Von Heinrich Nauen – Kalkar war seine letzte Lebenssta- tion bis zum Tod 1940, das Städ- tische Museum präsentiert stets einige seiner Werke – sind groß- artige Bilder zusammengetra- gen worden. Eines seiner letzten Ölgemälde „Hochwasser“ ist als Kalkarer Leihgabe Teil der Aus- stellung. In Kooperation mit dem Verein der Freunde Kalkars bietet das Städtische Museum am 23.
Februar eine Museumsfahrt an.
Die Abfahrt vom Kalkarer Markt ist ab 13.30 Uhr, die Rückkehr ist gegen 18 Uhr geplant. Die Kosten betragen inklusive Busfahrt, Ein- tritt und Führung 20 Euro. Eine Anmeldung ist bei der Touristik- Information Kalkar (TIK) unter Telefon 02824/13120 oder per E-Mail an tik@kalkar.de bis zum 20. Februar erforderlich.
KLEVE. Herr B. muss kauen.
Alles muss weg. Da sitzt er (ein Riese) auf der Anklagebank und kaut und kaut ...
Was man ihm vorwirft, hat Gewicht: Statur und Tat werden synchronschwer. Es geht um Ver- gewaltigung, sexuelle Nötigung, Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Die Staatsanwältin liest. B.
kaut. B. soll gegenüber seiner ehe- maligen Lebensgefährtin am 15.
August 2018 auf dem Gelände der LVR-Klinik Bedburg-Hau – unter Androhung von Gewalt – zu sexu- ellen Handlungen genötigt haben.
Nur einen Tag später soll er sich unbekleidet zu der Wohnanschrift seiner ehemaligen Lebensgefährtin begeben haben und diese – unter Androhung eines Messereinsatzes – vergewaltigt haben. Nur we- nige Tage später, am 20. August, soll sich B. erneut unbekleidet zur Wohnanschrift seiner ehemaligen Lebensgefährtin begeben haben.
Unter Vorhalt des Messers soll er die Frau aufgefordert haben, sich auszuziehen, was diese sodann auch aus Angst getan haben soll.
Der Zeugin gelang es aber, die Po- lizei zu verständigen, gegenüber der der Beschuldigte übergriffig geworden sein soll. Aufgrund ei- ner psychischen Erkrankung soll nach Darstellung der Staatsan- waltschaft nicht auszuschließen
sein, dass der Beschuldigte zu den Tatzeitpunkten schuldunfähig gewesen ist. Ihm droht eine ge- schlossene und unbefristete Unter- bringung in einem psychiatrischen Krankenhaus nach § 63 StGB.
Das klingt nicht gut. Es folgt, was nach Verlesung der Anklage immer folgt. Der Vorsitzende be- lehrt den Angeklagten – erklärt ihm „dass Sie hier überhaupt nichts sagen müssen. Sie werden das sicher mit Ihrem Anwalt be- sprochen haben.“ Zur Person: Ja.
Zur Sache: Nein. Der Richter fragt sich in B.s Leben. Die Antworten:
Wenige Silben. Das Nötigste. „Sie haben Ihre Jugend in verschie- denen Kinderheimen verbracht.
Wieso waren es verschiedene? Ist
da etwas vorgefallen?“ B. möch- te dazu nichts sagen. Er möchte auch zum Verhältnis zu seinen Eltern nichts sagen. Der Vorsit- zende sagt: „Natürlich müssen Sie uns gar nichts sagen, aber manchmal hilft es uns bei der Beurteilung der Umstände, wenn wir ein bisschen etwas erfahren.“
B. will nichts sagen. „Sie könnten mir das falsch auslegen.“ Er kaut.
Was gibt es in B.s Vergangen- heit? Was ist (mit) ihm gesche- hen? Der Verteidiger lässt durch- blicken, dass es um die Dinge gehen könnte, die öffentlich zu erzählen B. nicht gewillt ist.
Vielleicht, so der Anwalt, müsse über den Ausschluss der Öffent- lichkeit nachgedacht werden. Ein formaler Antrag wird gestellt. B.
kaut. Das Gericht zieht sich zu- rück und verkündet nach Bera- tung, dass für die Teile von B.s Aussage, bei denen es um heikle Punkte gehe [wieder eine zer- kratzte Seele], die Öffentlichkeit ausgeschlossen wird.
Am Eingang zum Saal wird ein Schild angebracht. Kurz schießt es einem durch den Kopf: Warum wird einer, der mutmaßlich ver- gewaltigt hat, geschützt? Das Ge- setz kennt Rücksichten und legt die Augenbinde an. Es ist gleich, auf wen Rücksicht zu nehmen ist. Es wird, wünscht man sich, wenn das Opfer aussagt, auch
Rücksicht genommen werden.
Später – man hat sich verabschie- det – sagt die Frau aus, aber man hatte längst beschlossen, sich die Geschichte ihres Leide(n)s nicht anzuhören. Vielleicht sollte man erst zum Gutachten wieder an- reisen.
Paragraph 171b
(1) Die Öffentlichkeit kann ausgeschlossen werden, soweit Umstände aus dem persönlichen Lebensbereich eines Prozess- beteiligten, eines Zeugen oder eines durch eine rechtswidrige Tat Verletzten zur Sprache kom- men, deren öffentliche Erörterung schutzwürdige Interessen verletzen würde. Das gilt nicht, soweit das Interesse an der öffentlichen Er- örterung dieser Umstände über- wiegt. [...]
Und dann wären da noch die Plädoyers: Für die Schlussanträge in Verfahren [...] ist die Öffentlich- keit auszuschließen, ohne dass es eines hierauf gerichteten Antrags bedarf, wenn die Verhandlung [...]
oder zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hat.
Vielleicht an dieser Stelle Herrn B. und seine Opfer mit den Dingen allein lassen und sich nicht alles anhören – nicht weiter darauf herumkauen. Das tut B.
schon selbst. Was das Gesetz ihm am Ende aufbürdet, wird sich be- richten lassen. HFrost Für Teile der Aussage des An-
geklagten schloss das Gericht die Öffentlichkeit von der Verhand- lung aus. NN-Foto: HF