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Archiv "HEILPRAKTIKER: Mit Witz und Biß" (11.06.1986)

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Kreuzzug der genetischen Veredelung

der Menschheit.

Oder die lehrreiche Geschichte eines wissenschaftlichen

Kultes.

Diese Zeitschrift

sollten Sie unbedingt einmal kennenlernen:

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veredelten Menschen

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HEILPRAKTIKER Zu den Beiträgen von Privat- dozent Dr. med. Karl-Ernst Bühler et al: „Welche Patien- ten gehen zu Heilpraktikern und weshalb?", Heft 11/1986, Seite 677 ff. sowie von Dr.

med. Wolfgang Schütz: „Das Heilpraktikergesetz ist ein Uni- kum — Sicherheit des Patien- ten ist nicht vorgeschrieben", Heft 11/1986, Seite 679 ff.:

Mit Witz und Biß

Endlich deutet mal jemand mit Witz und Biß auf die verschwimmende Grenze zwischen dem gelernten Arzt und dem alternativen Therapeuten, da zuckt schon das Ärzteblatt und läßt von Psychologen betu- liche Strategien aufzeigen, wie der Laienspielschar die abergläubische Kund- schaft wieder abzujagen sei. Daß Heilkunst mehr ist als naturwissenschaftliche

Mehr konstruktive Kritik

... Natürlich besteht Be- darf an menschlichen

„halbgebildeten Barfußärz- ten", denn aufgesetzter Standesdünkel, aufgebla- sene Selbstherrlichkeit und Selbstbeweihräuche- rung sind das letzte, was Patienten benötigen. Sie sind Fossilien — Requisiten einer Zeit, wo die Ärzte- schaft allmächtig im Dunst- kreis von Profitgier und fragwürdigen Allmachtsge- lüsten im Tarnmäntelchen der Humanität wirken konnte. So tragisch ganz offensichtlich das Aufge- ben einer solchen famosen Vormachtstellung für die hohen Herrschaften auch sein mag — glücklicherwei- se zwingen kritische Pa- tienten und eine immer stärker drückende Konkur- renz zum Beleuchten vor- handener eigener Defizite.

...Die Schulmedizin hat nun einmal zweifellos ihre Grenzen, und die bekommt sie durchaus sehr schnell und schmerzhaft zu spü-

Medizin, wissen wir selbst schließlich am besten, und wir haben, wenn wir unse- rem oft mühseligen Hand- werk nach dem Stand der Wissenschaft und den Re- geln der Kunst obliegen, keinerlei Grund, gegen- über unverständigen Laien und kurpfuschenden Arzt- Darstellern weniger Korps- geist als ein ländlicher Fuß- ballverein und weniger Be- rufsstolz als ein zünftiger Bäckermeister zu zeigen.

Bloß um den vermuteten

„Bedürfnissen der Heil- praktiker-Klientel gerecht zu werden", kaufe ich mir jedenfalls keinen Iriszirkel und auch keine neue Wün- schelrute.

Dr. med.

Peter Heubeck Frauenarzt Hauptstraße 23 8037 Olching

ren, aber nichtsdestotrotz wird versucht, eigene Unsi- cherheit und Unfähigkeit mit dick aufgetragener Borniertheit und Arroganz zu verwischen, anstatt sich durchaus ein paar Gedan- ken über den therapeuti- schen Nutzen und Erfolg beispielsweise östlicher Heilkunst zu machen, wenn die Schulmedizin mit ihrem Latein am Ende ist. Ich hät- te mir einen Beitrag ge- wünscht, dem konstruktive Kritik zu entnehmen gewe- sen wäre, nur konstruktive Kritik setzt Souveränität voraus ... ! Wer andere ne- ben sich klein macht, ist selten groß ...

Renate Politz Schumacherstraße 11 3170 Gifhorn

Zum Segen der Patienten

. . Die Heilpraktiker wen- den meistens Methoden an, die der Ganzheitsmedi- zin dienen (Homöopathie,

Phytotherapie, Elektroaku-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Name Straße PLZ/Ort

1744 (12) Heft 24 vom 11. Juni 1986 83. Jahrgang

(2)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

punktur). Die offizielle Me- dizin leidet zu sehr unter ei- nem Spezialistentum. Bei einer rechtsseitigen Schul- tergelenksarthritis und chronischen Gallenblasen- entzündung oder einem Ekzem nach Nierenaus- scheidungsstörung ist eine ursächliche Behandlung erforderlich, nicht nur Cor- tison. Es wäre viel besser, wenn einige Kollegen sich mit den sogenannten Au- ßenseitermethoden befas- sen würden. Sie erfordern auch viel Können und Er- fahrung. Es ist nicht damit getan, sich auf das hohe Pferd zu setzen und gering- schätzig darauf herunter- zusehen. Warum anerkennt die offizielle Medizin diese Methoden nicht als gute Ergänzung zu ihrer eige- nen Therapie? Das wäre auch zum Segen der Pa- tienten.

Dr. med. Heinz Hertel Zeisigweg 15

5650 Solingen

Bereicherung

... „Das Heilpraktikerge- setz verletzt das Vertrauen des Patienten auf Sicher- heit ... " Wer jedoch hin- dert mich als junge Ärztin, bestimmte Medikamente zu verschreiben oder Ope-

rationen auszuführen, weil mir die notwendige Erfah- rung fehlt? Sind nicht oft gerade diejenigen Patien- ten, die einen Heilpraktiker aufsuchen, in ihrem Ver- trauen (auf Sicherheit) von Ärzten verletzt worden?

„Dem Heilpraktiker ist die Fachpresse nicht zugäng- lich... " Warum eigentlich nicht? „Der Heilpraktiker besitzt keine medizinische Fachkunde... " Stimmt das" Aus welchen Berufen kommen denn unsere Heil- praktiker zum großen Teil?

Aus meinem Bekannten- kreis darf ich anführen:

Krankenschwestern und -pfleger, MTAs, Mitarbeiter von Pharmaunternehmen, Pharmareferenten, Sprech-

stundenhilfen, Masseure, Bademeister, Heilgymna- sten, Therapeuten, Medi- zinstudenten, die auf einen Studienplatz warten und viele andere mehr.

Es ist richtig, was die Heil- praktiker tun, ist teilweise wissenschaftlich nicht er- forscht. Welche Bereiche- rung für die Medizin, wenn Ärzte und Medizinstuden- ten diesen Forschungsauf- trag unserer Patienten ver- mehrt aufgreifen! Wie kann ärztliche Wissenschaft rea- listisch sein, wenn die Heil-

praktikervergangenheit und -gegenwart des Patien- ten für den Arzt tabu ist und der Patient sich zwi- schen Arzt und Heilprakti- ker nur durch Unwahrhaf- tigkeit halten kann? Ist nicht die Sicherheit des Pa- tienten gerade dadurch ge- fährdet, daß Ärzte und Heil- praktiker sich nicht ver- ständigen? Eine Regelung der Heilpraktikerausbil- dung ist sicher erstrebens- wert, ob sie sich aber an der heutigen Medizineraus- bildung ein Beispiel neh- men soll? Offen bleibt auch die Frage: Nament- lich welche Therapiever- fahren sind Pseudo-Natur- heilverfahren und nament- lich welche Medizin fällt unter den Begriff „Parame- dizin"?

Wird sich dann möglicher- weise herausstellen, daß nicht nur die Therapie der Heilpraktiker, sondern auch die vieler Ärzte unter die beschriebene „ver- dächtige Vielfalt" einzu- gliedern ist?

Cornelia Selinger Boslerweg 11 7325 Eckwälden

Produkt der NS-Zeit

Ihre Artikel ... könnten den Eindruck erwecken, daß die Heilpraktiker erst seit Erlaß des Heilpraktiker- gesetzes vom 17. Februar 1939 beständen. Dem ist nicht so. Im Frühjahr 1933 wurde ein Münchener Arzt, Dr. Wagner, zum Reichs- ärzteführer und ein Herr Kees zum Reichsheilprakti- kerf ührer ernannt. Dr. Wag- ner hielt damals in einem Münchener Hörsaal einen Vortrag, in dem er u. a. sag- te, auch er bedaure die Heilpraktikersache, man müsse aber Verständnis haben, denn — ich erinnere mich genau an seine For- mulierung — die Heilprakti- ker „hätten eben früher zum Führer gefunden als die Ärzte"; außerdem sei der Heilpraktikerführer nicht nur Altparteigenosse,

sondern als Behandler von Rudolf hiess habe er Zu- gang zu den höchsten Parteikreisen. Es liegt mir natürlich fern, politische Irrtümer von damals anzu- kreiden, aber das muß fest- gestellt werden: Die Heil- praktiker sind ein Produkt der NS-Zeit. Sie wurden auch in Österreich und der DDR 1945 abgeschafft.

Dr. med.

Erich Kammerer Locksteinstraße 78 8240 Berchtesgaden

• Wird fortgesetzt

WINTER 45/46

Erinnerungen an schwere Zei- ten:

Als Zudecke

Das „Neue Deutschland"

erschien gleich nach dem Zusammenbruch von 1945 und wurde von den Russen in großen Mengen an ge- fangene deutsche Soldaten verteilt. Damit sollte für die kommunistische Idee ge- worben werden. Die Zei- tung hatte ein großes For- mat und war auf festem Pa- pier gedruckt. Die Zahl der gefangenen Soldaten, die wegen Ernährungsmangel, schlechter Kleidung und Überanstrengung in der Gefangenschaft erkrank- ten, ja starben, war groß.

Bei der Kälte des Winters 1945/46 waren die Gefan- genen froh, das „Neue Deutschland" zu erhalten.

Wegen ihrer Größe waren die Zeitungen besonders geschätzt als Zudecke.

Sorgfältig wurden die Blät- ter morgens wieder einge- sammelt, um sie abends wieder austeilen zu kön- nen. Nicht wir haben uns für das „Neue Deutsch- land" erwärmt, sondern die Zeitung hat uns erwärmt!

Prof. Dr. med.

Frohwalt Heiss Th.-Veiel-Straße 102 7000 Stuttgart- Bad Cannstatt

HEILPRAKTIKER

Ein Unikum, das um sich greift

1746 (14) Heft 24 vom 11. Juni 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

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