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BRIEFE AN DIE REDAKTION
führt, die Horstmann an- prangert ... und so gese- hen hat Horstmann recht, wenn er die Weltgeschich- te im wesentlichen als Ge- schichte des Vergewalti- gens, Ausbeutens und Ver- tilgens sieht.
Horstmann verkennt je- doch, daß es neben der pa- thologisch-destruktiven auch eine positiv zu be- wertende Form des Narziß- mus gibt, die für das Leben des einzelnen wie der Ge- sellschaft unabdingbar notwendig ist. Wie Narziß- mus-Forscher (vgl. zum Beispiel die Arbeiten von H. Kohut) immer wieder betont haben, ist ein ge- wisses Maß an Selbstliebe ebenso wenig patholo- gisch wie die empathische Fähigkeit, Teile des eige- nen Selbst in der (biologi- schen und sozialen) Um- welt wiederzufinden bzw.
widerzuspiegeln. Das völli- ge Fehlen eines Narzißmus im eben genannten Sinne führt keineswegs, wie Horstmann anzunehmen scheint, zu Orientierung und Existenzerhellung, sondern viel eher zu einem Gefühl der individuellen Ohnmacht. Bedeutungslo- sigkeit und Isoliertheit. Re- sultieren können hieraus sowohl die Flucht in nar- zißtische Größenideen und damit in jene destruktiv- pathologische Form des Narzißmus, von der oben die Rede war, als auch Ge- fühle der Resignation, der Menschenverachtung und des Zynismus.
Die letztere Einstellung herrscht m. E. auch bei Horstmann vor, wenn er seinen Lesern das „Para- dies der Menschenleere"
als „ewige Seligkeit der Versteinerten und der Stei- ne" anpreist. Horstmann übersieht, daß es gerade die Existenz des mensch- lichen Narzißmus war, die bisher die Verwirklichung eines solchen „Paradie- ses" (wenn es denn eines wäre) verhindert hat. Erst das Verschwinden des
Narzißmus im Sinne von Selbstliebe und Fähigkeit zur empathischen Wider- spiegelung würde jenes destruktive Potential ent- binden, an dessen Ende wirklich der ewige Frieden der Kirchhofsruhe stehen könnte. Statt jedoch dem Verhängnis seinen Lauf zu lassen oder gar dessen Fortgang noch zynischer- weise zu applaudieren, sollten wir m. E. alles daran setzen, den individuellen wie kollektiven Lebens- im Verhältnis zum Todeswif- len zu stärken. Ein wesent- licher Beitrag hierzu wäre die Entwicklung ei- nes wirklich humanen Selbstbildes des Men- schen, das den Narzißmus ebenso bejaht wie die Lie- be zum Nächsten und zur Natur.
Dr. med. Dipl.-Biol.
W. Hirschberg Gräfstraße 63 6000 Frankfurt 90 HEILPRAKTIKER Zu der Meldung „Heilprakti- ker: Gesetz wird nicht geän- dert", in Heft 45/1984, Seite 3311:
Bedauerlich
...
Die Aussage der parla- mentarischen Staatssekre- tärin vom Bundesgesund- heitsministerium, daß die Bundesregierung keine Änderung des Heilprakti- kergesetzes beabsichtige, finde ich höchst bedauer-lich. Es ist nicht einzuse- hen, daß neben einer gro- ßen Zahl bestausgebilde- ter Mediziner eine zweifel- haft aus- und weitergebil- dete Schar von Heilprakti- kern praktizieren darf.
Warum setzen sich eigent- lich die ärztlichen Berufs- verbände — zum Wohle ih- rer Patienten — nicht hef- tigst zur Wehr?
Dr. phil. Christina Göhring Geschäftsführerin der Askulap-Klinik für Ganzheitsmedizin Salinenstraße 14 6927 Bad Rappenau 82. Jahrgang Heft 7 vom 13. Februar 1985 (17) 381