• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "APOTHEKER: Magere Rendite" (05.11.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "APOTHEKER: Magere Rendite" (05.11.1986)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

TOTALAM BU LANZ

Zu dem „seite-eins"-Kommen- tar „Total-Ambulanz?", in Heft 41/1986, Seite 2729:

Statistisch widerlegbar

Ihr Artikel „Total-Ambu- lanz?" übernimmt kli- scheehaft die im gesund- heitspolitischen Sektor weitverbreiteten Animosi- täten gegen die Kranken- häuser. Es wird hierbei das Anstaltskrankenhaus als der teuerste Sektor des Ge- sundheitswesens hinge- stellt. Gerade aber diese Behauptung läßt sich stati- stisch objektiv leicht wider-.

legen. Offensichtlich ist aber den Gegnern der Krankenhäuser daran gele- gen, mit ungerechtfertigten Vorwürfen gegen „das Krankenhaus" nach wie vor Stimmungsmache zu betreiben.

Die Krankenhauskosten betrugen ... bundesweit im Jahr 1985 35 Milliarden DM. Im Vergleich dazu wer- den alle übrigen Kosten, auch die der ambulanten Medizin (wie Arzt, Arznei- en, Zahnersatz, Zahnarzt, Heil- u. Hilfsmittel, Kran- kengeld, Verwaltung, Mut- terschaftshilfe, Sterbegeld u. Transportkosten), diffe- renziert aufgeschlüsselt angegeben, so daß deren Einzelkostenhöhe deutlich unter dem „Brocken" der Krankenhauskosten liegen.

Rechnet man aber die am- bulanten Arztkosten (19,8 Milliarden DM), die Arznei- kosten (16,6 Milliarden DM) und die Kosten für Heil- und Hilfsmittel (6,4 Milliar- den DM), die alle den am- bulanten Arztsektor betref- fen und auf Verschreibung und Verordnung der ambu- lant tätigen Ärzte zustande kommen, zusammen, so er- gibt sich eine Kostensäule für die ambulante ärztlich gesteuerte Medizin von 42,8 Milliarden DM ambu- lanter Arzt- und Hilfsko- sten. Denn — in Gegenargu-

mentation — wird wohl nie- mand bestreiten, daß in den Krankenhäusern auch Arzneimittel verordnet wer- den sowie Heil- und Hilfs- mittel sonstiger Art (Kran- kengymnastik u. a.).

Im übrigen sind die Spar- maßnahmen an den Kran- kenhäusern seit Jahren schon drastisch in Vollzug, so daß in dieser Beziehung nur in Einzelfällen „noch etwas zu holen ist". Daher ist die Bemerkung in Ihrem Artikel, daß nun auch „die Sparzwingen ... im Kran- kenhaus fester angezogen werden sollen", unrichtig, denn es wird hiermit der Eindruck erweckt, daß Krankenhäuser bisher von den Kostenzwängen weit- gehend verschont geblie- ben sind.

Im übrigen hat jede Institu- tion, so auch das Kranken- hauswesen, das Recht, sich zumindest zur Ver- knüpfung von ambulanter und stationärer Medizin zu äußern. Am wenigsten ge- dient ist den Patienten da- mit, wenn es zu einer tota- len Konfrontation zwischen ambulanter kassenärzt- licher Versorgung und Krankenhausmedizin kom- men würde . .

Dr. med. Jörg Küster Internist, Chefarzt Olgastraße 39 7547 Wildbad

APOTHEKER

Zu dem Artikel „Der Arzt ver- ordnet, der Apotheker ‚wählt' — Deutscher Apothekertag 1986 in Düsseldorf", in Heft 40/1986, Seite 2665-66:

Magere Rendite ...

Angeblich beträgt die durchschnittliche Rendite einer Apotheke 1,6 Prozent aus 1,3 Millionen, d. h.

20 800 DM im Jahr oder 1 730 DM im Monat. Und dieser Betrag wird noch von 2/3 der Apotheker un- terschritten! Schon eine

PTA verdient mehr. Man sollte sich daher fragen, ob die Zahlen richtig sind oder nur Mitleid erregen oder ablenken sollen.

Konservativ geschätzt be- trägt die durchschnittliche Handelsspanne des Apo- thekers 30 Prozent, d. h.

bei 1,3 Millionen 390 000 DM. Davon hat er Mieten, Personalkosten, Abschrei- bung etc. zu bestreiten.

Unter normalen Umstän- den (wie auch bei Arztpra- xen) ein Betrag zwischen 50 und 60 Prozent des Reinertrags. Es verbleiben also ca. 160 000 DM. Mit ei- nem einfachen Trick, den

„Unternehmerlohn" des Apothekers von in diesem Beispiel 140 000 DM unter die Personalkosten zu rechnen, ergibt sich dann die „magere" Rendite von 20 000 DM im Jahr .. . Dr. med. R. Hofmann Erzgießereistraße 16 8000 München 2

PERSONALIA

Zu einer Personalia-Meldung

„Geburtstag Prof. Dr. med.

Hoimar von Ditfurth", in Heft 41/1986, Seite 2792:

Schluderei

In Ihrer Personalia-Mittei- lung des Geburtstages von v. Ditfurth finde ich es schon sehr bemerkenswert und mehr als peinlich, daß dabei sein letztes und wichtigstes Buch („So laßt uns denn ein Apfelbäum- chen pflanzen. Es ist so- weit", 1985) mit keinem Wort erwähnt wird. Aus be- stimmten Gründen halte ich absichtliches Weglas- sen für nicht ausgeschlos- sen. Wenn dies nicht zu- treffen sollte, kann man Ih- nen nur kaum entschuld- bare Nachlässigkeit und Schluderei vorhalten.

Dr. med. G. Stappenbeck Arzt für Innere Krankheiten Marktstraße 73

2940 Wilhelmshaven

SOZIALGESCHICHTE

Zu dem Kurzbericht von Dr.

Rüdiger Schmidt: „Sozialge- schichte: Die Sicht der Wis- senschaftler ändert sich", in Heft 41/1986, Seite 2754:

Irrtum

Der Kurzbericht ist erheb- lich wesentlicher, als er zwischen allerhand Klei- nigkeiten erscheint: „Die Sicht der Wissenschaftler ändert sich." Das heißt mit anderen Worten: Eine Neu- ordnung der Wissenschaft ist im Gange: „Sinnfragen"

sind nicht mehr „unwissen- schaftlich". „Die Wissen- schaft als soziale Macht wird erfahren." „Die Wis- senschaft kann universelle Katastrophen erzeugen."

Spät kommt ihr, doch ihr kommt!

Die Angabe Schmidts:

„Zum ersten Mal wurde über die Sozialgeschichte der Wissenschaften ge- sprochen" vertritt aller- dings einen Irrtum. Rous- seau und Goethe war das Thema bereits sehr prä- sent. 1964 veröffentlichte der Soziologe Prof. Dr.

Friedrich Wagner, einst auch Präsident des Welt- bundes zum Schutze des Lebens, das sehr viel tiefer greifende und erhellende monumentale und epocha- le Werk „Die Wissenschaft und die gefährdete Welt", erschienen im Verlag C. H.

Beck. In „Kindlers Litera- turgeschichte der Gegen- wart" wird es mit einem einzigen, aber bezeichnen- den Satz erwähnt: „Die Wissenschaft und die ge- fährdete Welt (1964), die der universal gebildete So- ziologe Friedrich Wagner (geb. 1906) in einem zu we- nig beachteten Werk gei- stesgeschichtlich einander zu nähern versucht, stre- ben weiter auseinan- der."...

Hans Kaegelmann Arzt für Innere Medizin Hurster Straße 2 5227 Windeck-Rosbach 3080 (16) Heft 45 vom 5. November 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Main, 2001, 556 Seiten, 37 A Diese Dissertation ist wesent- lich mehr als eine Biografie:.. Sie kommt dem Desiderat ei- ner umfassenden Monogra- phie zur Entwicklung der

Der Vergleich der Ausgaben für Heil- und Hilfsmittel je Mitglied in den letzten 10 Jahren zeigt nicht nur mehr als eine Ver- doppelung der Ausgaben pro Kopf insge- samt,

Schlichte Gemüter glauben ja, man brau- che dem Arzt lediglich die Ver- ordnung des Wirkstoffes zu überlassen, die Auswahl des Präparates dem Apotheker anzu- vertrauen und

Balints sprachen am ersten Tag über ihre Erinnerungen an Micha- el Balint sowie über die Ausbrei- tung der Balint-Gedanken über die ganze Welt.. In weiteren Vorträgen wurden von

Die Tat- sache, daß Kollegen nicht auf Ihren Brief reagiert haben, scheint mir nur so erklärbar zu sein, daß diese Kollegen zwei Arten von Gott gegebe- nen Lebens annehmen —

sämtliche 6708 Untersuchun- gen von erst- und wiedervor- gestellten Säuglingen und Kleinkindern beziehen, nicht nur auf Frühbehandlungs- maßnahmen erstvorgestellter Säuglinge.

Und dazu kommen noch von einzelnen Kosten- trägern ohne jede Begrün- dung erstattete Mehrleistun- gen für Entspiegelungen und Tönungen von Brillenglä- sern, die bei anderen

Auch in unserem Lande ist es für einen Brillenträger sicher nicht von Nachteil, bei Auto- fahrten eine zweite Brille mitzuführen.. Wenn teilwei- se diese Kosten aufgrund