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Archiv "Abtreibung und künstliche Befruchtung" (18.09.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Pruritus ani

Die Intertrigo ist meist bei adipö- sen Patienten zu beobachten, sie entwickelt sich durch stauende Wärme und Feuchtigkeit dort, wo Nates und Inguinalhaut eng auf- einander liegen. Der Juckreiz ist meist geringer als beim Ekzem oder der Psoriasis. Häufig ist aller- dings eine Sekundärbesiedlung auch hier mit Hefepilzen. Wir be- handeln die Intertrigo anfänglich auch mit der Kombination von Sol. Castellani rot und einer anti- biotika- und antimykotikafreien Steroidcreme, nach wenigen Ta- gen genügt dann eine austrock- nende Dauerbehandlung mit ei- nem einfachen Talkumpuder, ge- gebenenfalls mit zusätzlichem Einlegen von Leinenläppchen.

Die perianale Candidose tritt fast ausschließlich als perianales Sym- ptom einer enteralen Candidose auf, die ihrerseits am häufigsten während oder nach einer Antibio- tikabehandlung zu beobachten

ist. Primäreffloreszenz ist hier ei- ne Blase mit einer schlaffen Bla- sendecke und einem weißlichen Blaseninhalt. Läßt sich ein massi- ves Candidawachstum im Stuhl und im Blaseninhalt nachweisen, dann wird neben der externen Therapie mit einer antimykoti- schen Creme (zum Beispiel Epi- Monistat® Creme, Moronal® Salbe und ähnliches) auch eine interne mit Ketoconazol (z. B. Nizoral®) vorgenommen. Besteht im Stuhl kein oder nur geringfügiges Can- didawachstum, genügt eine Lo- kalbehandlung.

Die übrigen Differentialdiagnosen des Perianalekzems, nämlich Ti- nea, Herpes simplex, Lichen scle- rosus et atrophicans sowie Lichen ruber spielen in der allgemeinen Praxis eine so geringe Rolle, daß sie hier nicht weiter besprochen werden sollen.

Juckreiz bei

krankhaften Veränderungen des Hämorrhoidalplexus

In diese Kategorie sind weitaus die meisten Patienten einzuord-

nen, die über perianalen Juckreiz klagen. Meistens bestehen Hä- morrhoiden I. Grades. Das Haupt- symptom von Hämorrhoiden I.

Grades ist nicht etwa die Blutung, sondern der Juckreiz. Dieser Juckreiz kann durch Fakoren, die die Durchblutung des Hämorrhoi- dalplexus fördern, verschlimmert werden. Hierzu gehören Alkohol, scharfe Gewürze, aber auch der Zeitraum des Prämenstruums.

Auf der anderen Seite läßt sich der Juckreiz durch Alkoholkarenz, schlackenreiche Kost oder sportli- che Betätigung oft völlig beseiti- gen. Mit großem Erfolg kann der hämorrhoidenbedingte Juckreiz — über dessen Entstehungsmecha- nismus noch keine eindeutige Klarheit besteht — durch eine am- bulante Sklerosierungsbehand- lung entweder mit Chinin nach Blond oder mit Phenolöl nach Blanchard behandelt werden. Ei- ne Salben- oder Suppositorienbe- handlung kann immer nur vor- übergehend eine Linderung be- wirken.

Juckreiz ohne anatomische Besonderheiten odir krankhafte Verände Jngen der Perianalregion

oder des Hämorrt alpiexus Juckreiz durch 3nbefall ge- hört in diese gorie. Der mikroskopische hweis von Oxyureneiern am Morgen durchgeführter ,,estreifenab- rißpräparat vor dew. Perianalhaut klärt die Diagnose. Die Behand- lung mit einem Ox-yurenmittel ist leicht durchzuführen.

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Auch der nahrungs- und genuß- mittelbedingte Juckreiz ist hier einzuordnen. Nach scharfen Ge- würzen oder Zitrusfrüchten kommt es vielfach zu perianalem Juckreiz, auch hochkonzentrier- ter Alkohol — ohne gleichzeitiges Bestehen von Hämorrhoiden — kann dieselben Beschwerden ver- ursachen. Als Behandlung bleibt hier nur eine entsprechende Ab- stinenz.

Schließlich muß auch noch an den psychisch bedingten Juckreiz ge- dacht werden. Nach unserer Er- fahrung kann der psychische vom somatisch bedingten Juckreiz fol- gendermaßen unterschieden wer- den: Nach flachem Unterspritzen der Perianalhaut mit 40 mg Triam- cinolonkristallsuspension (zum Beispiel Volon® A, Extracort® und ähnliches) hört ein somatisch be- dingter Juckreiz schon nach weni- gen Stunden völlig auf, dieser Er- folg hält gut drei Wochen an. Ein psychisch bedingter Juckreiz än- dert sich nach derselben Therapie dagegen überhaupt nicht.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Joachim Mauß Chefarzt der dermatologischen Abteilung des

Evangelischen Krankenhauses Kirchfeldstraße 40

4000 Düsseldorf 1

NOTIZ

Abtreibung

und künstliche Befruchtung

Zu dem Kongreßbericht „Hie Ab- treibung, hie künstliche Befruch- tung" von Dr. med. Reiner Gödtel in Heft 24/1985, Seite 1849:

Aus Raumgründen mußten wir uns bei der 14. Fortbildungsta- gung für psychosomatische Ge- burtshilfe und Gynäkologie in Köln auf ein von Herrn Dr. Gödtel dargestelltes Thema beschrän- ken. Es hat sich gezeigt, daß für die Kollegen in der Praxis eine punktuelle, dafür aber ausführli- chere Darstellung wertvoller ist als die Aufzählung aller Themen und Referenten. Herr Dr. med.

Hans Hornig, Stuttgarter Straße 4, 7012 Fellbach, macht uns darauf aufmerksam, daß er in der Zeit- schrift „Der Frauenarzt", Ausgabe Nr. 4, 1985, Seiten 70 und 71, ei- nen ausführlicheren Bericht ver- öffentlicht hat, der Interessenten empfohlen sei. MWR 2730 (58) Heft 38 vom 18. September 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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