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Archiv "Internisten: Weise gesprochen" (19.06.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 25⏐⏐19. Juni 2009 A1309

B R I E F E

sion – ausgerottet aber hat man die Malaria durch konsequente Behand- lung . . . 1944, wenn ich mich nicht irre, gab es den letzten autochthonen Malariafall Deutschlands, in Wil- helmshaven. Auch hier konsequent behandelt, verschwand die Malaria.

Niemand schläft unter Moskitonetzen in Rom oder in Wilhelmshaven. Eine Strategie, die sich gegen einen Ne- benschauplatz richtet, kann nicht sie- gen. Nicht die Mücken sind der „Bö- sewicht“, sondern der malariakranke Mensch. Die Mücke transportiert nur, was der Kranke ihr anbietet. Eine Malaria-Prävalenz ist bekannter- maßen ein Indikator für ein schlecht funktionierendes Gesundheitssystem;

stärkt man dieses, verschwindet jene von alleine, mit oder ohne Moskito- netze. Behandeln, nicht sprühen oder zelten, und die Letzteren nur initial und aus der Not heraus. Die Gesund- heitssysteme stärken, darauf kommt es an, alles andere ist nahe bei pallia- tiver Augenwischerei, ist „managing the problem, not solving“.

Dr. med. Wolfgang Hippke,Westendstraße 250, 80686 München

ARZNEIMITTEL

Die Ausgaben der GKV sind 2008 ge- stiegen (DÄ 19/2009:

„Ausgaben steigen um 1,4 Milliarden Euro).

Kein Einfluss auf Preise

Über Ihren Artikel Arzneimittel habe ich mich sehr geärgert. Hier wurden wir Ärzte kritisiert, die im Trend teu- re Arzneimittel verordnen. Unter an- derem wurden Mittel mit Wirkung auf das Immunsystem genannt mit einem Plus von 339 Millionen Euro im Jahr 2008. Gleichzeitig wird ver- merkt, dass die Preise im deutschen Arzneimittelmarkt 2008 um 1,5 Pro- zent gefallen seien. Hier fehlt die kri- tische Anmerkung zu der Entwick- lung der Arzneimittelpreise gerade im Bereich der Onkologie und der Medikamente hinsichtlich Wirksam- keit auf das Immunsystem. Wir Ärz- te haben keinen Einfluss auf die Preisgestaltung, werden jedoch für

die hohen Kosten ständig in Verant- wortung genommen . . .

Dr. Birgitt Veit,Fliederweg 49, 17033 Neubrandenburg

DEUTSCHER ÄRZTETAG

Hoppe fordert, offen über Leistungsein- schränkungen im Gesundheitswesen zu sprechen (DÄ 21/2009: „112. Deut- scher Ärztetag: Hop- pe verlangt Mut zur Wahrheit“ von Samir Rabbata und Marc Meißner).

Unberechtigt

. . . Dass das DÄ dem Deutschen Ärztetag in Mainz „,Mut zur Wahr- heit“ bescheinigt, ist völlig unberech- tigt. Die eigentliche Ursache für das

finanzielle Desaster unseres Gesund- heitswesens, nämlich dessen ruinöse Ausbeutung durch einen Großteil der Versicherten, die ihre eigene Gesund- heit bewusst schädigen, wird weiter wie seit Jahrzehnten totgeschwiegen.

Dieses asoziale Fehlverhalten insbe- sondere durch Übergewicht, Alko- hol- und Tabakmissbrauch verursacht der Solidargemeinschaft jährlich ei- nen Schaden von ca. 100 Milliarden Euro. Statt wie bei jeder anderen Ver- sicherung auch nach dem Verursa- cherprinzip einen Risikozuschlag zu erheben, versucht man stattdessen das Leistungsangebot der gesetzli- chen Krankenversicherung zu redu- zieren. Eigenverantwortung und Pflichten gegenüber der Allgemein- heit wagt man gar nicht mehr zu for- dern . . .

Dr. med. Bonifaz Ullrich,Schillerstraße 32, 66440 Blieskastel

INTERNISTEN

Die „Fragmentierung der Patienten“ wird multimorbiden Älte- ren nicht gerecht (DÄ 17/2009: „Inter- nistenkongress: Den ganzen Patienten sehen“ von Vera Zylka-Menhorn).

Weise gesprochen

Es ist immer wieder schön, solche Artikel zu lesen. Sie zitieren den am- tierenden Präsidenten der DGIM, Herrn Prof. Kolloch. Er spricht wei- se, damit es am Ende nicht heißt

„leitliniengerecht verstorben“, son- dern „leitlinienbefreit überlebt“. Auf das Augenmaß kommt es an. Ich als allgemeinärztlicher Hausarzt bin im- mer wieder damit beschäftigt, eine Übertherapie – vom Krankenhaus

oder vom Spezialisten verordnet – herunterzufahren. Aber nicht nur bei den alten, auch bei den jüngeren Pa- tienten – bei denen sich die späteren gesundheitlichen Probleme frühzei- tig ankündigen (wer hinsieht und hinhört, der erkennt die Vorzeichen) – gibt es diese einseitigen Fokussie- rungen, die auch die finanziellen Ressourcen überstrapazieren.

Vor 25 Jahren durfte ich im DÄ ei- nen Artikel veröffentlichen „Plädoy- er für eine alternative Praxisfüh- rung“, in dem ich für eine ganzheitli- che Betrachtung warb und auch um die Berücksichtigung natürlicher Heilmethoden im Sinne Kneipps. Ich mahnte eine bessere Bezahlung des ärztlichen Gesprächs an. Auf diese bessere Bezahlung warte ich bis heu- te. Gelänge es, dem Arzt sein ehrlich verdientes Honorar auch über das gründliche Gespräch zu gewähren anstatt in der Regel über das techni- sche Drumherum, dann wäre schon sehr viel für die Patienten gewonnen, nämlich das für ihn Wesentliche im Auge zu bewahren: die gesunde Le- bensweise mit Gewinn für Lebens- jahre und Qualität bei „Erhaltung der kognitiven Funktionen und der phy- sischen Mobilität“.

Wilhelm Breitenbürger,Schlesische Straße 32, 10997 Berlin

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

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