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Archiv "Das Tokyo Women's Medical College" (18.09.1975)

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Das Tokyo

Women's Medical College

Das Tokyo Women's Medical College ist eine der 15 medizini- schen Hochschulen Tokios.

Ursprünglich hatte man die Ab- sicht (der Name deutet das an), in dieser Hochschule aus- schließlich Medizinerinnen her- anzubilden und diese auch nach Abschluß des Studiums im da- zugehörigen Krankenhaus wei- terzubilden. Da sich ein Großteil der herangebildeten Ärztinnen jedoch nach der Approbation verheiraten und deswegen aus dem Berufsleben ausscheiden, mußten für die Assistenzarzt- planstellen auch Assistenzärzte herangezogen werden. Derzeit sind hier 70 Prozent aller Plan- stellen mit Ärzten und nur 30 Prozent mit Ärztinnen besetzt.

An dem Vorhaben, nur weibli- che Medizinstudenten auszubil- den, hielt man jedoch fest.

Die deutsche Studiengruppe be- sichtigte die gastroenterologi- sche und die herzchirurgische Abteilung dieser medizinischen Hochschule. Die gastroenterolo- gische Abteilung ist weit über die Grenzen Tokios hinaus be- rühmt. Sie führt ein besonderes gastroenterologisches Früher- kennungsprogramm durch: Je- der Bürger Japans. kann einem Verein beitreten, der sich die Früherkennung von Erkrankun- gen im oberen Magen-Darm- Trakt zur Aufgabe gbmacht hat.

Der Mitgliedsbeitrag pro Person beläuft sich umgerechnet auf etwa 450 DM im Jahr. Für die- sen Betrag ist das Vereinsmit- glied berechtigt, sich zweimal jährlich gastroenterologisch durchuntersuchen zu lassen.

Diese Untersuchung umfaßt auch die Inspektion des Öso- phagus und des Magens mittels des Gastroskopes einschließlich der Gastrokamera.

Täglich werden etwa 250 Ver- einsmitglieder in der gastroen- terologischen Abteilung des To- kyo Women's Medical College dieser Prozedur unterzogen. Im Falle eines pathologischen Be- fundes werden die weiteren Be- handlungskosten vom jeweiligen Versicherungsträger des Er-

krankten übernommen. Auch für Nichtmitglieder des Vereins steht die spezialisierte gastro- enterologische Ambulanz zur Verfügung. Die Kosten für eine Früherkennungsuntersuchung des oberen Magen-Darm-Trak- tes betragen ungefähr 225 DM.

Technische Ausrüstung und me- dizinischer Standard der Labors und der Intensivpflegeeinheiten erschienen den deutschen Be- suchern optimal. Im übrigen herrschte in fast allen Gängen und Krankenzimmer eine drän- gende Enge. (Daß insbesondere auf den Fluren verschiedentlich die — sonst so sprichwörtliche — japanische Sauberkeit etwas zu wünschen übrigließ, dürfte auf den zu diesem Zeitpunkt recht starken Patientenverkehr und auf den auch hier sehr großen Mangel an Hilfspersonal zurück- zuführen sein.)

In den Warteräumen vor der gastroenterologischen Ambu- lanz informieren auffallend gro- ße und in alle Details gehende Wandplakate mit teilweise auch farbigen Illustrationen über mögliche gastroenterologische Erkrankungen und geben Hin- weise zur Früherkennüng von Krankheiten in diesem Bereich.

Außerdem sind farbige Bilder- reihen mit Beispielen von Karzi- nomerkrankungen des Magens und des Pankreas sowie Abbil- dungen von Operationspräpara- ten zu sehen, die an drastischer Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassen. Die Plakate dienen insbesondere der sehr weitge- henden Unterrichtung der Pa- tienten über den technischen Ablauf der diagnostischen Maß- nahmen und über den Wert der Früherkennung. Am Rande be- merkenswert:

Auch die

Patien- ten der gastroenterologischen Abteilung dürfen offensichtlich im allgemeinen Aufenthaltsraum rauchen, wovon reichlich Ge- brauch gemacht wird.

Der die deutsche Ärztegruppe bei dem Rundgang begleitende japanische Kardiologe erklärte auf die Frage, ob in seinem Krankenhaus auch die Akupunk- tur Anwendung finde: „Nein, wir haben noch zu wenige Informa- tionen aus China über diese Me- thode." Dr. med. Jürgen Bausch

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Die letztgenannten Ziffern dürfen indes nicht zu falschen Umrech- nungen verleiten: nur etwa die Hälfte der „clinics" macht von der Möglichkeit, Betten für Praxispa- tienten bereitzustellen, überhaupt Gebrauch. Sie verfügen somit im- merhin über etwa ein Fünftel des gesamten Bestandes an Kranken- betten in Japan. (In der Zeitspanne 1969 bis Ende 1971 nahm die Zahl der Krankenhäuser — sie hatte 1959 noch bei 6000 gelegen — von 7819 mit 1 033 550 Betten auf 8026 mit 1 082 647 Betten zu.)

„Laboratory Testing Centers"

für niedergelassene Ärzte

Der weiteren Verbesserung der ärztlichen Versorgung der Bevölke- rung durch die freien Praxen dient auch der mit Nachdruck fortgeführ- te Aufbau eines Netzes von medizi- nisch-technischen Laboratorien, die — von niedergelassenen Ärz- ten betrieben — für die Kollegen in ihrem Einzugsbereich jene labor- technischen Leistungen direkt er- bringen, die früher mit zeitrauben- den Versandumwegen nur via Krankenhauslabor möglich waren.

Mehr als 300 solcher „Laboratory Testing Centers" sind seit 1968 be-

reits mit Hilfe der Japanischen Ärz- tekammer durch Vermittlung lang- fristiger zinsgünstiger Kredite an freipraktizierende Ärzte im ganzen Land errichtet worden; eine größe- re Zahl weiterer Zentrallabors soll in den nächsten Jahren noch beste- hende Lücken schließen.

Auf der anderen Seite suchen viele Krankenhäuser, gezwungen durch eigenen chronischen Mangel an Ärzten, die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen zur Sicherstellung der stationären Versorgung. Als ein erfolgverspre- chender Weg für beiderseits fruchtbare Kooperation wurde das

„Open-staff-system" entwickelt, dessen Erprobung die deutsche Delegation am Beispiel des kom- munalen Shinsenri-Hospitals (300 Betten) bei Osaka, unweit des Weltausstellungsgeländes (Expo) von 1972, studieren konnte. Die in diesem System mitarbeitenden (as-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 38 vom 18. September 1975

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