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Archiv "Akute Rückenmarksverletzungen: Zwei neue Behandlungsmöglichkeiten" (23.12.1991)

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Sicherheitszuschlägen (Sicherheits- konzept). Für die Grenzwerte im Ex- positionsbereich 2 wurde die beson- dere Schutzbedürftigkeit empfindli- cher Personengruppen, die Möglich- keit dauernder Feldeinwirkungen so- wie die unfreiwillige oder unwissent- liche Exposition von Personen be- rücksichtigt; diese Grenzwerte sollen auch wesentliche Belästigungen in- folge Feldeinwirkungen vermeiden.

Der DIN-VDE Normentwurf wurde im April 1991 wieder zurückgezogen.

Für statische Magnetfelder mit Flußdichten unterhalb von 2 T wei- sen umfangreiche Daten auf die Ab- wesenheit irreversibler Wirkungen bei Wachstum, Entwicklung, Verhal- ten und physiologischen Parametern hin. Bei der internationalen Grenz- wertdiskussion wird daher der Wert von 2 T als oberer Richtwert für Per- sonen ohne Implantate bei zeitlich begrenzter Einwirkungszeit von eini- gen Stunden angesehen. Die derzeit diskutierten Grenzwerte von 50 bis

200 mT für berufliche Dauerexposi- tion leiten sich aus den bei langsa- men Bewegungen des Körpers (etwa 1 Hz) im statischen Magnetfeld indu- zierten Körperströme her ab. Zur Bewertung wird der Stromdichtebe- reich von 10 bis 100 mA/m 2 herange- zogen. Um diese Stromdichten im Körperrumpf (r = 30 cm) bei 1 Hz zu induzieren, sind magnetische Flußdichten von 50 bis 500 mT erfor- derlich. Die im Herzbereich indu- zierten Körperstromdichten bei der Kontraktion des Herzens liegen bei 100 mT unterhalb von ein bis zwei mA/m2, die an großen Blutgefäßen aufgrund von Strömungspotentialen erzeugten Spannungsdifferenzen un- terhalb von 1 mV.

.Die Gefahrenschwellen für indi- rekte Wirkungen zum Beispiel durch Kraftwirkungen der Magnetfelder auf ferromagnetische Materialien liegen niedriger als für direkte Wir- kungen. Die Gefahrenschwelle für Personen mit ferromagnetischen Im-

plantaten beginnt bei 50 bis 100 mT, so daß der Grenzwert für unkontrol- lierte Gebiete (Wohngebiete) niedri- ger (1 bis 10 mT) angesetzt werden muß. Dies ist auch deshalb erforder- lich, da die Datenlage für das Auf- treten von Langzeiteffekten und Spätwirkungen bei Einwirkung sta- tischer Magnetfelder ungenügend ist.

Daten über Feldwirkungen stati- scher Magnetfelder sind in Tabelle 3 zusammengestellt.

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. habil.

Jürgen H. Bernhardt

Institut für Strahlenhygiene des Bundesamtes für Strahlenschutz Ingolstädter Landstraße 1 W-8042 Neuherberg

Akute Rückenmarksverletzungen:

Zwei neue Behandlungsmöglichkeiten

Im letzten Jahr sind zwei multi- zentrische, randomisierte, plazebo- kontrollierte Doppelblindstudien er- schienen, die Hoffnung bei der Be- handlung von Patienten mit akuten Rückenmarksverletzungen erwek- ken. In der ersten Studie (1) wurden, 162 Patienten mit Methylpredniso- lon, 154 mit Naloxon und 171 mit Pla- zebo behandelt. Motorische und sen- sorische •Funktionen wurden sechs Wochen und sechs Monate nach der Verletzung beurteilt. Nach sechs Mo- naten zeigte die Gruppe, die mit Me- thylprednisolon innerhalb von acht Stunden nach der Verletzung behan- delt wurde, eine signifikante Besse- rung im Vergleich zur Plazebogruppe (p = 0,03). Im Gegensatz dazu zeig- ten Patienten, die mit Methylpredni- solon später als acht Stunden nach der Verletzung oder mit Naloxon be- handelt wurden, keinen Unterschied zur Plazebogruppe.

In der zweiten Studie (2) wur- den 16 Patienten mit dem Gangliosid GM1 und 18 mit Plazebo behandelt.

Die GM1-Behandlung wurde frühe- stens zwei Tage nach der Verletzung begonnen. Motorische und sensori- sche Funktionen wurden ein Jahr lang in regelmäßigen Abständen ge- testet.

Trotz des späteren Therapiebe- ginns waren die Ergebnisse dieser Studie mit der Methylprednisolon- studie etwa vergleichbar: nach einem Jahr zeigte die GM1-behandelte Gruppe eine signifikante Besserung im Vergleich zur Plazebogruppe (p

= 0,03 bis 0,05).

Es ist wahrscheinlich (3), daß die Besserungen, die in diesen zwei Studien gezeigt werden konnten, auf zwei voneinander unabhängigen Me- chanismen beruhen und daß eine Kombinationstherapie von Methyl- prednisolon und GM1 zu einer syn-

ergistischen Wirkung führen könnte.

Studien zur Untersuchung dieser Möglichkeit sind geplant. rde

1. Bracken, M. B., M. J. Shepard, W. F.

Collins, et al.: A randomized, controlled trial of methylprednisolone or naloxone in the treatment of acute spinal-cord injury.

New England J. of Medicine 322:

1405-1411 (1990).

Dr. Michael B. Bracken, Department of Epidemiology and Public Health, Yale University School of Medicine, 60 College Str., New Haven, CT 06510

2. Geisler, F. H., F. C. Dorsey, W. P. Cole- man: Recovery of motor function after Spi- nal-cord injury — a randomized, placebo- controlled trial with GM-1 ganglioside.

New England J. of Medicine 324:

1829-1830 (1991).

Dr. Fred H. Geisler, 7106 Long View Road, Columbia, MD 21044

3. Walker, M. D:: Acute Spinal-Cord In- jury (Editorial). New England J. of Medici- ne 324: 1885-1887 (1991).

Dr. Michael D. Walker, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, Be- thesda, MD 20892

A-4592 (60) Dt. Ärztebl. 88, Heft 51/52, 23. Dezember 1991

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