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Archiv "Medizinfilme auf hohem Niveau" (15.11.1990)

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Anteil der Primärinanspruchnahme und Überweisungen an allen Krankenbehandlungen im Jahresdurchschnitt 1989

(ca. 63 % aller Ärzte)

Primär- Inanspruchnahme

*,

Inanspruchnahme

Fachärzte Allgemeinärzte

Krankenbehandlungen Krankenbehandlungen

Überweisungen

Quelle: WIdO/ZI Graphik: DA

KURZBERIC TE

Weniger Fälle bei steigenden Arztzahlen

Die Fallzahlen der niedergelas- senen Kassenärzte sind im Jahr 1989 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vor- jahr zurückgegangen. Dies geht aus einer Analyse hervor, die das Zen- tralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI) und das Wissen- schaftliche Institut der Ortskranken- kassen (WIdO) jetzt vorgelegt ha- ben. Die Untersuchung stützt sich auf Daten der sechs größten Kassen- ärztlichen Vereinigungen und um- faßt damit rund 63 Prozent aller nie- dergelassenen Kassenärzte.

„GRG-Effekt" betraf vor allem Augenärzte

Die Fallzahlentwicklung in 1989 verlief in den einzelnen Arztgruppen allerdings unterschiedlich. Während die Allgemeinärzte sogar ein leichtes Plus von 0,1 Prozent verbuchen konnten, fielen die Gebietsärzte um 0,5 Prozent hinter das Vorjahreser- gebnis zurück. Besonders stark be- troffen waren die Augenärzte ( —13,8 Prozent) und die HNO-

Ärzte ( — 1,1 Prozent), die im Jahr zuvor noch kräftige Steigerungsraten hatten. ZI und WIdO führen dies auf den sogenannten Vorwegnahme-Ef- fekt des Gesundheits-Reformgeset- zes zurück.

Ein wichtiger Faktor für die Be- urteilung der Fallzahlentwicklung sind die Arztzahlen. Nach wie vor nimmt die Gesamtzahl der Kassen- ärzte zu — 1989 um 2,4 Prozent. Die Zahl der Fachärzte stieg mit 2,8 Pro- zent aber wesentlich stärker an als die der Allgemeinärzte mit 2,0 Pro- zent. Die Folgen lassen sich auch an den Fallzahlen je Arzt ablesen. Mit einem Minus von 3,2 Prozent der Fälle je Arzt mußten die Fachärzte höhere Einbußen hinnehmen als die Allgemeinärzte mit einem Rückgang von 1,9 Prozent. Mittlerweile stellen die Gebietsärzte einen Anteil von 57,3 Prozent (1988: 57,1 Prozent) al- ler niedergelassenen Kassenärzte.

Interessant ist die Entwicklung der Überweisungszahlen. Verglichen mit 1988 haben die niedergelassenen Ärzte deutlich weniger Überweisun- gen ausgestellt: Fachärzte um 1 Pro- zent, Allgemeinärzte um 1,3 Prozent.

Wie sich das Verhältnis zwischen der sogenannten Überweisungen

me und den Uberweisungen in 1989 insgesamt entwickelt hat, zeigt die

Abbildung. JM

Medizinfilme auf hohem Niveau

„Nicht nur ein Gewinn für die ärztliche Fortbildung, sondern auch ein weiterer Schritt auf dem Weg zum mündigen Patienten" — so opti- mistisch eröffnete Prof. Dr. Gustav Osterwald, Vizepräsident der Bun- desärztekammer, die „1. Medikinale International Hannover".

Auszeichnungsflut

Neben den lange eingeführten Medizinfilm-Festivals in Parma, New York und San Francisco hat auch Deutschland damit sein eigenes Fe- stival, das alle zwei Jahre durchge- führt werden soll. Initiator und we- sentlicher Organisator dieses Festi- vals ist Hans-Gerhard Hammer, Filmproduzent aus dem niedersäch- sischen Celle. Seine Bemühungen wurden finanziell vor allem von der Landesregierung in Hannover unter- stützt, außerdem von der Bundesärz- tekammer, dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, der Medizinischen Hochschule Hanno- ver, der Akademie für Ärztliche Fortbildung Niedersachsen und dem Verband der Film- und Fernsehpro- duzenten Niedersachsens.

Zur Premiere waren 164 Film- und Videoproduktionen eingereicht worden, von denen 90 für preiswür- dig befunden wurden — eine wahre Auszeichnungsflut, die nicht immer nachvollzogen werden konnte. Eine 26köpfige Jury unter der Leitung des Vorsitzenden des Filmausschusses der Bundesärztekammer, Prof.

Franz Carl Loch, beurteilte die Bei- träge aus fünf verschiedenen Kate- gorien: (Ärztliche) Fortbildungsfil- me, Wissenschaftliche Filme, Popu- lär-medizinische Filme, Beiträge zum Thema Umwelt und Gesundheit sowie Produktinformationsfilme.

Mit dem Prädikat „summa cum laude mit Goldmedaille" wurden 26 Filme ausgezeichnet, „magna cum laude" gab es ebenfalls 26mal und

„cum laude" urteilten die Juroren 30mal. Zusätzlich wurden noch vier Ehrenpreise vergeben:

A-3604 (30) Dt. Ärztebl. 87, Heft 46, 15. November 1990

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Den Ehrenpreis der Akademie für Ärztliche Fortbildung Nieder- sachsen erhielt die Medizinische Hochschule Hannover für ihren Film

„Spenderorganentnahme" aus dem hochschuleigenen Videostudio, des- sen Produktionen mehrfach ausge- zeichnet wurden. Zum Thema „Or- ganspende" wurde auch ein ausge- zeichneter amerikanischer Beitrag gezeigt: „Transplant" — eine Repor- tage, die von der Organentnahme bis zur erfolgreichen Transplantation und Genesung der Organempfänger nicht nur den medizinisch-techni- schen Ablauf zeigt, sondern auch das soziale Umfeld miteinbezieht.

Wenig Publikum

Ein heiß diskutiertes Thema be- handelte der — ebenfalls amerikani- sche — Beitrag „Abortion for Survi- val", der mit dem Ehrenpreis der Film- und Fernsehproduzenten Nie- dersachsens e. V. ausgezeichnet wur- de. Der Film plädiert für eine welt- weite Geburtenkontrolle, informiert aber bei allem Engagement sehr sachlich. Den Ehrenpreis des Bun- desverbandes der Pharmazeutischen Industrie erhielt ein Beitrag der Ber- liner Charit über „Die Untersu- chung des Kehlkopfes", und die nie- dersächsische Landesregierung ver- gab einen Ehrenpreis für einen Fort- bildungsbeitrag der Sandoz AG

„Sandostatin in der Behandlung endokriner und exokriner Hyper- sekretion".

Neben dem eigentlichen Film- Wettbewerb wurden Veranstaltun- gen angeboten, die besonders die breite Bevölkerung in die Medikina- le einbeziehen sollten. Arzt-Patien- ten-Seminare der Deutschen Herz- stiftung und der Gastro-Liga hatten allerdings nicht den erhofften Zu- lauf. Insgesamt war das Publikum noch spärlich vertreten, was sich nach Aussage der Veranstalter in zwei Jahren ändern soll.

Für die ärztlichen Besucher in- des bot sich eine Palette teils hoch- wertiger Produktionen für die eigene Fortbildung, teils ein Überblick über die „mediengerechte" Aufbereitung medizinischer Themen für den Laien. Dietrich Steinhorst (ptv/di)

Gesundheit im Alter

Die Bedeutung von Hirnlei- stungsstörungen bei älteren Men- schen wird mit ihren schwerwiegen- den und gesellschaftlichen Auswir- kungen von der breiten Öffentlich- keit kaum wahrgenommen. Dadurch bleibe oft die Chance ungenutzt, den Krankheitsverlauf frühzeitig zu er- kennen und zu beeinflussen, stellte Dr. Franz-Josef Merges fest, Spre- cher des Arbeitskreises „Gesundheit im Alter", ein Zusammenschluß mehrerer pharmazeutischer Unter- nehmen.

Auf dem II. Bonner Symposion des Arbeitskreises nannte Prof. Dr.

Fritz Beske, Kiel, alarmierende Zah- len. Während derzeit im Gebiet der ehemaligen Bundesrepublik die Zahl der Patienten mit Altersdemenz zwi- schen 870 000 und 1,15 Millionen liegt, wird sie bis zum Jahr 2000 vor- aussichtlich auf 920 000 bis 1,25 Mil- lionen, bis zum Jahr 2010 auf 1,15 bis 1,55 Millionen anwachsen. Diese Hochrechnung wurde jedoch nicht von allen Teilnehmern des Symposi- ons geteilt.

Dr. Joachim Kuhlmey, Berlin, geht davon aus, daß im östlichen Teil Deutschlands etwa fünf bis acht Pro- zent der über 65 Jahre alten Men- schen an einer fortschreitenden Ge- dächtnisstörung und einem schlei- chenden Abbau leiden.

Die Würde des Menschen darf nie verletzt werden

Da nicht zu erwarten sei, daß die Demenz in absehbarer Zeit zu be- handeln ist, müßten Behandlungs- und Betreuungskonzepte entwickelt werden, die den Hirnleistungsgestör- ten Linderung ihrer Beschwerden und ein weitgehend sinnerfülltes Le- ben ermöglichen sowie Pflegende entlasten. „Am erfolgreichsten kann natürlich jede Krankheit in ihrem Frühstadium therapiert werden", sagte Prof. Dr. Ingo Füsgen, Velbert.

Auch wenn die bisherigen Erfolge der medikamentösen Therapie von Hirnleistungsstörungen noch be- scheiden seien, bestehe kein Grund zum therapeutischen Nihilismus. Es

sei heute schon davon auszugehen, daß eine Reihe von Medikamenten aktiv in die Vorgänge des Gehirns eingreifen und unter bestimmten Voraussetzungen eine Besserung von dementiellen Symptomen zu be- wirken scheinen. Oft seien es jedoch vor allem die die Demenz begleiten- den Symptome, welche die Angehö- rigen veranlassen, den Patienten in ein Pflegeheim zu geben, zum Bei- spiel Unruhe, Schlafstörungen oder Inkontinenz. Dabei könnten die mei- sten dieser Erscheinungen heute recht gut beeinflußt werden, versi- cherte Füsgen.

Durch ein gezieltes Toiletten- training könne in vielen Fällen bei inkontinenten Patienten eine Besse- rung oder sogar Heilung erreicht werden. Die geistige Leistung lasse sich unter anderem durch regelmäßi- ges körperliches Training verbes- sern. Dafür böten sich besondes Wandern und Schwimmen an. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Betreuung Dementer bilde auch die Ernährung: „Die Ernährung muß abwechslungs- und vitaminreich so- wie schmackhaft sein, damit ein aus- reichend hoher körperlicher Lei- stungszustand erhalten wird." Be- sondere Bedeutung komme, so Füs- gen, der Deckung des Vitaminbe- darfs zu, da er schnell zu einer ganz ausgeprägten Verstärkung der Hirn- leistung führe. Ein gezieltes kogniti- ves Training habe insbesondere in den leichten bis mittleren Formen von Hirnleistungsstörungen großen Wert.

Niemals dürfe die Würde des Menschen verletzt werden. Es sei unangebracht, geistig abgebaute Pa- tienten zu duzen, als „Großmutter"

und „Großvater" anzureden und sie zu demütigen. Bei einer solchen Um- gangsform werde mehr Schaden an- gerichtet, als allgemein angenom- men wird.

Ein zentraler Therapieteil müs- se in der Betreuung von Pflegenden und Angehörigen liegen. Sie sollten einen Ansprechpartner haben, der sie aufklärt, die Probleme mit ihnen bespricht und ihnen mögliche Hilfe anbietet. Als besonders wirkungsvoll hätten sich die Angehörigengruppen von Alzheimer-Patienten herausge- stellt. Kli A-3606 (32) Dt. Ärztebl. 87, Heft 46, 15. November 1990

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