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Archiv "Gesundheitsreform: Arbeiten und dienen" (25.11.2005)

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Symposium

Zu dem Beitrag „3. Deutsch-Polni- sches Symposium: Grenzüberschrei- tende Normalität“ von Daniel Rühm- korf in Heft 40/2005:

In Breslau

Der lesenswerte Artikel von Daniel Rühmkorf wirft ein Schlaglicht auf die so verschie- denen Bedingungen, unter de- nen Ärzte in den EU-Nach- barstaaten Deutschland und Polen arbeiten. Für uns ist es sicherlich lehrreich, dass unser Standard keinesfalls selbstver- ständlich ist, weder in der Pati- entenversorgung noch im Ärz- teeinkommen, um nur zwei Punkte zu nennen. Es ist nur schade, dass Rühmkorf die un- ter schlecht informierten Deutschen übliche semanti- sche Verbiegung in der Be- zeichnung Breslaus macht.

Breslau heißt im Deutschen immer Breslau und im Polni- schen Wroclaw. Im Gespräch in deutscher Sprache nennen auch Polen Breslau so. Späte- stens seit dem Grenz- und Freundschaftsvertrag mit Po- len 1991 ist es sinnlos gewor- den, mit der Wahl der polni- schen Bezeichnung Verzicht irgendeiner Form demonstrie- ren zu wollen. Es zeugt nur von schlechter Sprachwahl und mangelndem Selbstbe- wusstsein.

Dr. med. Werner Bachmann, Elisenstraße 32, 63739 Aschaffenburg

Berichtigung

Die Überschrift erweckt den Eindruck, als ob es sich um das 3. „Deutsch-Polnische Sympo- sion“ überhaupt handele, was falsch ist. Es bestehen bereits seit vielen Jahren enge freund- schaftliche Kontakte zwischen deutschen und polnischen Fachgesellschaften, beispiels- weise für Orthopädie und Un- fallchirurgie, welche bereits zahlreiche Gemeinschaftssym- posien in Polen und Deutsch- land abgehalten haben. Es handelt sich hier wohl um das 3. Symposion der Ärztekam- mern von Sachsen und Nieder- schlesien. Im Übrigen möchte ich bezüglich des Festvortrags

über den berühmten Chirur- gen „Jan Mikulicz-Radecki“

durch Prof. Dr. Waldemar Ko- zuschek folgende Berichtigun- gen angeben: Der besagte Jo- hannes von Mikulicz-Radecki wurde als Sohn des polnisch- stämmigen Stadtbaumeisters Andreas Mikulicz-Radecki und seiner Ehefrau, der deut- schen Adeligen Freiin Emilie von Damnitz, 1850 in Czerno- witz geboren und mit dem deutschen Vornamen „Johan- nes“ in das dortige (katholi- sche) Taufregister eingetragen.

Um 1900 erhielt die Familie in Preußen und Österreich den vorübergehend abgelegten al- ten polnischen Adelstitel wie- der zuerkannt und nannte sich von da an „von Mikulicz-Ra- decki“. Die Familiensprache war Deutsch.

Mikulicz wurde nach dem Me- dizinstudium in Wien (1869–

1875) Assistent des aus der Berliner Langenbeck-Schule stammenden berühmten Wie- ner Chirurgen Theodor von Billroth und hat sich 1880 in Wien mit einer orthopädi- schen Thematik (Beinver- krümmungen) habilitiert. Er wurde dann 1882 gegen den Widerstand der dortigen pol- nischen Fakultät vom Wiener Kultusministerium auf den Lehrstuhl für Chirurgie an der alten polnischen Jagielloni- schen Universität Krakau be- rufen, wo er fünf Jahre wirkte

und auch polnische Publikationen unter dem Vornamen „Jan“

veröffentlichte. 1887 wurde er aber dann nach Königsberg und von dort 1890 nach Breslau berufen, wo er bis zu seinem frühen Lebensende (Tod durch Magen- karzinom) verblieb, preußischer Staats- angehöriger und Ge- neralarzt der preußi- schen Armee wurde und große nationale und inter- nationale Berühmtheit erlang- te. Er hat während seiner Kra- kauer Zeit eine polnische, da- nach in Königsberg und Bres- lau eine bedeutende deutsche

Chirurgenschule begründet.

Sein Meisterschüler wurde Ferdinand Sauerbruch, der maßgebliche Entwickler der Thoraxchirurgie und später Ordinarius in Zürich, Mün- chen und Berlin. Mikulicz war, anders als in dem Artikel dar- gestellt, niemals in Würzburg tätig . . . Es ist erfreulich, dass die polnische Medizin das An- denken an Mikulicz pflegt.

Man hat das Jahr 2005 als das

„Mikulicz-Radecki-Jahr“ der polnischen Medizin ausgeru- fen und im März in Wroclaw mit einem dreitägigen akade- mischen Festakt eröffnet . . . Dabei wurde auch im neu er- bauten Universitätsklinikum in Wroclaw in der Eingangs- halle eine Porträtbüste von Mikulicz aufgestellt. Mikulicz gilt mit Recht als einer der maßgeblichen Mitbegründer der modernen Chirurgie und Orthopädie . . .

Prof. em. Dr. med. Dr. h. c. Heinz Mittelmeier,Am Gedünner 25, 66424 Homburg/Saar

A

A3248 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 47⏐⏐25. November 2005

B R I E F E

Gesundheitsreform

Zu dem Beitrag „Vom Korporatismus zum Wettbewerb“ von Dr. rer. pol.

Harald Clade in Heft 42/2005:

Flucht aus dem System

Der Wettbewerb funktioniert, aber anders als Kassen und Po- litiker es gerne haben wollten:

Die Ärzte flüchten aus dem Sy- stem. 50 Prozent der Ärzte ent- scheiden sich verständlicherwei- se nach dem Studium gegen ei- ne Tätigkeit am Patienten, ande- re arbeiten lieber außerhalb des deutschen Gesundheitssystems.

Nur wer durch Investitionen und mangelnde Alternativen hier gebunden ist, fügt sich den Repressionen einer schwachsin- nigen Bürokratie durch Kassen und Politik, freundlich abgenickt durch unsere KV. Es ist mir im- mer noch schleierhaft, wie unse- re teuer bezahlten Vertreter das Morbiditätsrisiko auf unsere Schultern laden konnten – jede größere Grippeepidemie be- zahlen wir . . . Die jungen Ärzte sind zum Wettbewerb angetre- ten, aber zum Erstaunen von

Politikern und Kassen wollen sie sich einfach nicht ausnutzen und beschimpfen lassen, sondern wenden ihnen die Kehrseite zu und verlassen das Spielfeld. Ich sehe es mit viel Verständnis.

Dr. Hans Jungk,Im Gefilde 118, 81739 München

Arbeiten und dienen

. . . Es gibt keinen „solidari- schen Wettbewerb“, ebenso we- nig wie eine „soziale Markt- wirtschaft“. Es gibt nur „Solida- rität und Sozialstaat“ oder

„Wettbewerb und Marktwirt- schaft“ . . . Wettbewerb und Marktwirtschaft bedeuten gna- denlose Konkurrenz,Aggressi- vität,Abgrenzung, Macht und Geldegoismus. Du oder ich, fressen oder gefressen werden!

Beide Begriffe zu verbinden bedeutet, dem Volk etwas vor- zumachen und zu spiegeln, was es nicht gibt . . .Wir brauchen keine Gesundheitsökonomen diesen Schlages oder eines Prof.

Lauterbach, sondern Men- schen, die arbeiten und dienen.

Dr. med. Ch. Höver,Am Danewend 7, 13125 Berlin

Unser Foto zeigt Prof. Dr.

Andrzej Kierzek und nicht, wie irrtümlicherweise an- gegeben, Prof. Dr. Walde- mar Kozuschek. Die Redak- tion bittet die Verwechs- lung zu entschuldigen.

Foto:Daniel Rühmkorf

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