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H. G. KiPPENBERG et al. [Hrsg.]: Commemorative Fiffures. Visible Religion. Lei¬

den: Brill 1982. 174 S.; III. (Annual for Religious Iconography. Vol. 1.) 72.- hfl.

Ikonographie als selbständige Disziplin der Religionsforschung etablieren, das ist Ziel des Groninger Instituts fiir Religiöse Ikonographie und seines Grün¬

ders Th. P. van Baaren. Die monograph. Reihe jenes Instituts ist seit langem bekannt und geschätzt. Ihr soll sich nun ein Jahrbuch zugesellen, das „Visible Religion" heißt. Sein 1. Bd. ist als Fs. Th. P. van Baaren zum 70. Geburtstag gewidmet. Er enthält folgende, mit aufschlußreichen Illustr. versehene Arbei¬

ten: Victorine Arnoldus-Schröder: A Commemorable Baiga; Lourens P.

van den Bosch; Yama — the God on the Black Buffalo; Han J. W. Drijvers:

Sanctuaries and Social Safety. The iconography of divine peace in Hellenistic Syria;

Hans G. Kippenberg: Zu einem normativen Symbol Vorderasiens: das gesattelte Pferd; Jarich G. Oosten: The Symbolism of the Body in Inuit Culture; Johannes

G. Platvoet: Commemoration by Communication: Akan Funerary Terracottas;

Herman te Velde: Commemoration inAncient Egypt; Hans Witte: Fishes of

the Earth. Mud-fish Symbolism in Yoruba Iconography. H.-J. G.

' Die Verfasser der Kurzanzeigen sind: A. D. = Albert Dietrich, Göttin¬

gen; A. M. = Adelheid Mette, München; B. R. = Bernd Radtke, Karlsruhe;

B. S. = Bertold Spuler, Hamburg; C. K. = Catharina Kiehnle, Mainz; D.

F. = Dieter Freischlad, Gießen; E. W. = Ewald Wagner, Gießen; F. L. =

Friedgard Lottermoser, Mainz; G. L. = Günter Lüling, Eriangen;

G. W. = Gunther Wanke, Erlangen; H. B., G. = Heinz Bechert, Göttingen;

H. B., M. = Heidrun Brückner, Mainz; H. C. B. = Hans-Caspar Graf von

Bothmer, Saarbrücken; H. F. = Harry Falk, Freiburg i. Br.; H. G. = Helmut

Gätje, Saarbrücken; H. G. G. = Hans Georg Gundel, Gießen; H. G. R. =

Henning Graf Reventlow, Bochum; H. H. = Heribert Horst, Mainz;

H. H. B. = Hans Hinrich Biesterfeldt, Bochum; H.-J. G. = Hans-Jürgen

Greschat, Marburg; H. S.-G. = Helwig Schmidt-Glintzer, München; J. B.,

B. = Johannes Bechert, Bremen; J. B., L. = Johannes Bronkhorst, Lei¬

den; J. V. B. = Jürgen von Beckerath, Münster i.W.; J. Z. = Jürgen Zwer¬

nemann, Hamburg; K. R. = Klaus Röhrborn, Gießen; L. J. = Lars Johan¬

son, Mainz; L. L. = Lothar Ledderose, Heidelberg; L. P. = Leo Prijs, Mün¬

chen; M. A. = Milan AdamoviC, Göttingen; M. H. = Maria Höfner, Graz;

M. U. = Manfred Ullmann, Tübingen; N. O. = Norbert Oettinger, Mün¬

chen; O. V. H. = Oskar von Hinüber, Freiburg i. Br.; P. H. = Peter Heine,

Münster i. W.; P. K. = Paul Kunitzsch, München; R. D. = Rainer Degen,

München; R. S. = Reinhard Schulze, Bonn; S. L. = Siegfried Lienhard,

Enebyberg; T. F. = Thomas Fischer, Bochum; U. M. = Ulrich Marzolph,

Köln; W. D. = Werner Diem, Köln; W. E. = Werner Ende, Hamburg; W. H.

B. = Wolfgang H. Behn, Berlin; W. K. = Werner Kohler, Mainz; W. R. =

Wolfgang Röllig, Tübingen; W. W. M. = Walter W. Müller, Marburg.

Zeitechrifl der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e. V.

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Kurzanzeigen

Simone Scheers [Hrsg.]: Studia Paulo Naster Oblata. I: Numismatica Antiqua.

Löwen: Dept. Orientalistielc u. Peeters 1982. XXXIII, 340 S., 40 Taf. Groß-8°

(Orientalia Lovaniensia Analecta. 12.) Lw. 2.500,— BF.

Der 1. T. dieser sorgfältig betreuten Fs. für den vielseitigen Löwener Gelehr¬

ten enthält N.'s Biographien (J. Mertens) und Bibliogr. 1935-1981 (S.

Scheers) sowie einige beachtenswerte Beitr. für den Leser der ZDMG:

E. Lipinski über aram. Münzen des 5. u. 4. Jh.s v.Chr. aus Ägypten, insbes.

Imitationen athen. Tetradrachmen aus Syene (swyn, nicht Sabakes!), Memphis (mnp bzw. mnpt) , Theben («') und Heliopolis ( 'w, nicht Askalon oder Anthedon in Palästina) sowie des letzten pers. Satrapen Mazakes (mzdk); M. J. Price nach einem neuen Schatzfund im Irak zur sg. Poros-Prägung Alexanders d. Gr., der sich als göttl. Sieger im Sinne von öfiovoia und xoivuvia mit der ind. Wehrkraft bildlich verbindet; L. Villaronga zur karthag. Elektron-Prägung in Spanien während des 2. Pun. Krieges; R. Bogaert über neuzeitl. gefälschte Münzen des Odainathos von Palm3Ta. Die übrigen Aufsätze spiegeln gleichfalls das breite Interesse des Geehrten u. behandeln Themen der griech., röm. und keit. Numis¬

matik, auch des Orients, so etwa A. Destrooper-Georgiades einen Schatz-

lünd (?) mit Prägungen des Pnytagoras auf Zypern, M. Thompson posthume

Goldstatere Philipps II. aus Kleinasien, J. Youroukova frühe seleukid. Bronze¬

münzen in Thrakien, 0. Morkholm die Münzfüße hellenist. Emissionen, bes.

Alexanders d. Gr., Philipps III., der Seleukiden u. in Phönizien, E. Bernareggi

2 Emissionen Trajans mit Bild u. Umschrift REX PARTHVS oder P. Bastien

die Herrscherbüste mit Strahlenkrone auf hellenist. u. kaiserzeitl. Geldstücken.

Der 2. T. der Fs. (Orientalia Antiqua. Hg. J. Quaegebeur: Orient. Lov. Anal.

13) bringt Aufsätze v.a. zur Kultur, Geschichte u. Archäologie des Alten

Orients. T. F.

Elke Blitmenthal: Altes Ägypten in Leipzig. Zur Geschichte des Ägyptischen Museums und des Ägyptologisehen Instituts an der Universität Leipzig. Leipzig 1981. 58 S., 10 Tf.

Das Heft bringt eine gut dokumentierte Darstellung der Gesch. des Leipziger Ägyptol. Inst., seiner Sammlung und seiner Grabungen mit ausfiihrl. biogr.

Angaben über seine Leiter in 150 Jahren, G. Seyffarth (1823-1855),

G. Ebers (1870-1889), G. Steindorff (1893-1934), W. Wolf (1934-1946)

und S. Morenz (1946—1970). Wertvoll ist die Beifiigung unveröff. Photogra-

pliien wie etwa Tf 8, die Georg Steindorff in seinem letzten Semester im

Kreis seines Seminars zeigt. J. v. B.

Ahmad es-Sawi: Excavations at Teü Basta. Report on Seasons 1967-71 and

Catalogue of Finds. Prag: Univ. Karlova 1979. 107 S., 94 Tf 8°

S. gibt in diesem Bd. eine Übersicht über seine Grabungen auf dem Teil Basta, der Stätte der berühmten altägypt. Stadt Bubastis, nebst einem detaillierten Fundkatalog. Die Arbeiten konzentrierten sich auf den Norden der ehemaligen Stadt, wo mehr als 200 Gräber mit Beigaben, die meisten aus dem Neuen Reich, ein Friedhof für die der Ortsgöttin heiligen Katzen (Spätzeit) sowie Reste eines Tempels des Teti (VI. Dyn.) und einer Palastanlage, die ins Mittlere Reich datiert wird, zutage kamen. Die Veröff. wird durch zafilreiche Phototaf illu¬

striert und durch Planskizzen vervollständigt, die die der älteren Publ. von

E. Naville (1888, 1892) und Labib Habachi (1957) ergänzen. J. v. B.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

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Kurzanzeigen

Manfred Bietak und Elfriede Reiser-Haslauer: Das Grab des 'Anch-

Hor. 11. Wien: Verl. d. Österr. Akad. 1982. X, 154 S., 158 Tf. 4^' (Untersuchun¬

gen der Zweigstelle Kairo des Österr. Archäol. Instituts. 5.) (Österr. Akad. d.

Wiss. Denkschriften. 7.)

Von der bereits in ZDMG 132 (1982), 389 bespr. Publ. des Grabes des 'Anch- Hor, Obersthofmeisters der Gottesgemahlin Nitokris (TT 414), liegt nunmehr der 2. Bd. vor. In ihm wird die Veröffentlichung des Grabungs- und Baubefundes mit dem hinteren Abschnitt der unterirdischen Anlage fortgesetzt, der die Über¬

reste der Grabausstattung des 'Anch-Hor und seiner Tochter Merit-Neit ent¬

hielt. Das Grab wurde später (30. Dyn. — Ptolemäerzeit) von mehreren Familien als Beisetzungsort wiederbenutzt, deren Särge gefunden wurden. Der Bd. wird vervollständigt durch Einzeluntersuchungen, u.a. zum Reliefstil des Grabes (M. Bietak), zur Genealogie der hier bestatteten Familien (E. Reiser-Has¬

lauer) und zu demot. Inschr. (J. Quaegebeur). Der reich illustrierte Bd. wird

durch Indices zum Gesamtwerk abgeschlossen. J. v. B.

Sheldon R. Brunswick [Ed.]: Studies in Judaica, Karaitica and Islamica. Pre¬

sented to Leon Nemoy on his Eightieth Birthday. Ramat-Gan: Bar-Ilan Univ. Pr.

1982. 285, 36 S. 8°

Die Fs. enthält Beitr. aus den Arbeitsgebieten des Geehrten: aus den Berei¬

chen Judaica, Karaitica, Islamica, Bibhothekswissenschaft und Hebr. bzw.

Jidd. (Der Beitrag über Wladimir Solowjew ist auch in jidd. Spr. verfaßt.) Einige Titel seien herausgehoben: J. Blau bringt in Some auxiliary verbs in Judaeo-Arabic Ergänzungen zu seiner Grammatik; S. D. Goitein veröff. Gebete aus der Geniza fiir fatimid. Kalifen; J. C. Greenfield beschäftigt sich mit dem

Hapax leg. in Zeph. 2,9; H. Ben-Shammai übers, und komm, das Kap. über

„Hebrew in Arabic Script" aus Qirqisäni: K. al-anwär wa-l-maräqib; M. J.

KiSTER weist nach, daß der Pap. 28 aus Hirbat al-Mird nicht Fragm. eines offi¬

ziellen Briefes ist (so Grohmann), sondern Sure III, Vs. 102-103 enthält und zu den ältesten Fragm. (2. Jh. Higra) des Qur'äns gehört; J. L. Kraemer beschäf¬

tigt sich mit Heresy versus the state in medieval Islam und M. Pbrlmann publ.

einen arab. Text von 'Ali al-Munayyar aä-Säfi'i. Eine kurze Biographie und eine Bibliogr. der Veröffentlichungen des Geehrten (bis 1981) runden die lesenswerte

Fs. ab. R. D.

Dominique Barthelemy: Critique Textuelle de VAncien Testament. 1: Josui,

Juges, Ruth, Samuel, Rois, Chroniques, Esdras, Nehdmie, Esther. Rapport final du Comite pour l'analyse textuelle de l'Aneien Testament hebreu institulpar l'AUi¬

ance Biblique UniverseUe, etabli en coop, avec A. R. HuLSTf , N. Lohfink, W. D.

McHardy, H. P. Rüger, J. A. Sanders. Fribourg; Göttingen: Ed. Univ.;

Vandenhoeck & Ruprecht 1982. XXVIII, 114, 666 S. 8° (Orbis Biblicus et Orientahs. 50/1.)

Mit diesem Werk liegt der 1. von 5 Bden des Scfilußberichts über die mehr als 10jährige Arbeit des Comit6 pour l'analyse textuelle de TAT vor. Die Bed. dieses

Buches für die ATliche Textforschung kann kaum überschätzt werden. Im Rah¬

men einer kurzen Anzeige wie dieser ist eine Würdigung der beeindruckenden Forschungsleistung leider nicht möglich. Sie muß sich auf knappe Hinweise auf den Inhalt beschränken: Die Einl. des Buches bietet eine Gesch. der ATlichen Textkritik von den Anfängen bis zu J. D. Michaelis und eine ausführl. Darle¬

gung und Diskussion der Grundsätze, Kriterien und Ziele der Arbeit des Komi¬

tees. Der Hauptteil fiilirt dem ATlichen Text folgend knapp tausend schwierige

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschafl Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

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Kurzanzeigen

Textstellen vor, von denen jede einzelne eingehend besprochen wird. Stellen-,

Autoren- und textkrit. Sachreg. verhelfen zu einer intensiven Nutzung des

Werks. G. W.

Augustin Rudolf MtiLLER: Martin Bubers Verdeutschung der Schrift. St. Otti¬

lien: EOS-Verl. 1982. IX, 177 S. 8° (Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament. 14.)

Die Münchener kath. theol. Diss, „beschränkt sich darauf, die Buber-

RosBNZWEiGsche Bibelübers. „philologisch und exegetisch zu betrachten". Sie beabsichtigt nicht, zu einer gmndlegenden Bewertung der Übers.-Prinzipien selbst voraudringen, sondern versucht, die Übers, von ihren Prinzipien her zu

beurteilen und die Frage zu beantworten, welche Tendenzen durch etwaige

Abweichungen der Übers, von den Prinzipien erkennbar werden. Im Verfolgen

dieser Absicht bietet das Buch eine exemplarische Erläutemng der Übers,

anhand von 2. Sam 18 und 19, eine exegetische Überprüfung der Übers, des Got¬

tesnamens und eine Darlegung des Gmndsatzes der Einheit der Bibel, die sich fiir die jüd. Tradition in der Einheit von schriftl. und mündl. Tora konkretisiert.

Bei alledem fmden die krit. Auseinandersetzung mit Buber-Rosenzweig und

der Versuch, in Einzelfällen eigene Lösungsvorschläge zu Übers.-Problemen

anzubieten, genügend Raum. G. W.

Theodor Seidl: Tora für den „Aussatz''-Fall. Literarische Schichten und syntak¬

tische Strukuren inLevitikus 13 und 14. St. Ottilien: EOS Verl. 1982. XI, 266 S.

8" (Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament. 18.)

Die Münchener kath. theol. Hab.-Schr. beschränkt sich auf eine ausführl. lite¬

rar- und formkrit. Analyse von Lev 13-14, die den sprachwiss. Arbeitsmethoden

des Kreises um Wolfgang Richter verpflichtet ist. Ergebnis der Analysen: 4

Kerntexte (Lev 13,2-8*.18-23*.40-46* und 14,3b-8d), welche individuell

geformte und sprachlich differenzierte Einheiten unterschiedlicher Verf. darstel¬

len, sind durch eine Reihe von Einheiten erweitert worden. Während in den er¬

sten 3 Kerntexten der kasuistische Stil über priesterl. Akzente dominiert, kann der 4- Kerntext als „kult. Text" bzw. „priesterl. Ritual" bezeichnet werden.

G. W.

Johannes P. Floss: Kunden oder Kundschafter? Literaturwissenschaftliche Untersuchung zu Jos 2. 1. Text, Schichtung, Überlieferung. St. Ottilien: EOS Verl.

1982. XII, 249 S. (Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament. 16.) Die Münchener kath. theol. Hab.-Schr. stellt einen beachtenswerten metho- dol. bzw. methodenkrit. Beitr. zur Erforschung ATlicher Erzähllit. dar. Am Bei¬

spiel von Jos 2, das einer eingehenden textkrit. lit.-krit. und stmkturanaljrt,.

Analyse unterzogen wird, zeigt F., welche gmndlegende Bed. der Textkritik für alle weiteren Methodenschritte zukommt und weiche method. Voraussetzungen eine begründete überliefemngskrit. Untersuchung eines Textes erst möglich machen. Vor allem der absclüießende „Überliefemngskrit. Ausblick", der sich u. a. mit bislang vorgelegten f nterpretationsversuchen zu Jos 2 methodenkrit.

auseinandersetzt, verdient auch über den Bereich des untersuchten Textes

hinaus besondere Aufmerksamkeit. Die lit.-krit. Analyse von Jos 2 ergibt 3

zusammengehörige Textteile (1. v. l-3.4b-6.15f 22f ; 2. v.8.9a.l 1 a. 12.13b.l4;

3. V.17a. 18f21) sowie eine Reihe von Einträgen. Die Stmkturanalyse der Ein¬

heit 1 zeigt schließlich, daß sie eine vorliterarische Erzählung verarbeitet hat.

G. W.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

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Kurzanzeigen

Georo Fohrer: Studien zum Buche Hiob (1956-1979). 2. erw. u. bearb. Aufl.

Berlin/New Yorli: de Gruyter 1983. (ZAW. Beiheft. 159.) 72.- DM.

Der vorl. Bd. ist eine Neuaufl. der unter dem gleichen Titel 1963 im Gütersloh¬

er Verlagshaus erschienenen Aufsatzsammlung F.'s. Mit unwesentlichen Ände¬

rungen abgedr. sind die Beitr.: Der innere Aufbau des Buches Hiob (S. 1-18); Zur Vorgeschichte und Komposition des Buches Hiob (S. 19-36); Überlieferung und Wandlung der Hioblegende (S. 37-59); Form und Funktion in der Hiobdichtung (S.

60-77); Die Weisheit des Elihu (S. 94-113); Gottes Antwort aus dem Sturmwind (8.

114-134). Ergänzt wurde die Sammlung durch: The Righteous Man in Job 31 (S.

78-93 = Essays in Old Testament Ethics. J. P. Hyatt in Memoriam. New York 1974, S. 1-22) und: Dialog und Kommunikation im Buche Hiob (S. 135-146 = La Sagesse de PAncienl Testament. Leuven/Gembloux 1979, S. 219-230). — Die Bei¬

träge waren bei ihrem Ersterscheinen als Ergänzung des bedeutenden Hiob-

Kommentars F.'s wichtig; sie sind auch jetzt noch lesenswert, und wer die Origi¬

nalausg. nicht besitzt, sollte sie sich anschaffen. Eine Auseinandersetzung mit der in den letzten 20 Jahren ersch. Lit. findet allerdings nicht statt; die wenigen Literaturhinweise sind unverändert geblieben. Dem Charakter nach handelt es sich also um einen Reprint. Auch die beiden zusätzlichen Beitr. fügen sich in den Gesamtduktus ein. Auf eine inhaltliche Diskussion muß deshalb verzichtet wer¬

den. H. G. R.

Moshe H. Goshen-Gottstein [Ed.]: The Hebrew University Bible. The Book of

Isaiah. Vol. 2: Chapters 22-44. Jerusalem: Magnes Pr. 1981. VIII, 124 S. 4°

(The Hebrew University Bible Project.)

6 Jahre nach Ersch. des 1. Bdes. legt das Hebrew Univ. Bible Project den 2.

Bd. des Jesajatextes — Jes 22,11-44,28 — vor. Die Textausg. ist in der bekann¬

ten Weise gestaltet. Dem Text des Codex Aleppo sind 4 krit. Apparate sowie Anm. in engl, und hebr. Spr. beigegeben, für welche allesamt neue, vom 1. Bd.

abweichende Drucktypen verwendet worden sind. Inhaltlich ist zu vermerken, daß in diesem 2. Bd. erstmals Jesajafragmente aus der 4. Höhle von Qumran verwertet und bessere Photographien des Codex Cairensis dem Textvergleich zugrundegelegt werden konnten. Es bleibt zu hoffen, daß der fehlende 3. Bd. in

kürzerer Frist erscheint als der 2. Bd. G. W.

Jean Koenig: L'Hermeneutique Analogique du Jtidaisme Antique d'Apres les

Temoins Textuels dTsaie. Leiden: Brill 1982. XVHI, 450 S. 8° (Supplements to Vetus Testamentum. 33.) 140,- hfl.

Am Beispiel der Jesajaseptuaginta und der Jesajarolle von Qumran (IQJes") wird dargelegt, daß eine Reihe von Textvarianten ihre Entstehung dem herme¬

neutischen Prinzip der Analogie verdanken. Das Buch unterscheidet zwischen 2 Methoden der Analogie, die zur Behandlung von Texten herangezogen wurden:

„methode des analogies scripturaires" (Entlehungen aus andem Stellen bibl.

Bücher) und „methode des analogies verbales formelles". Den Ursprüngen bei¬

der Methoden wird nachgegangen und ihre Bedeutung fiir Textkritik und Exe¬

gese entfaltet. G. W.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschafb Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e. V.

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Kurzanzeigen

Howard Jacobson: TTie Exagoge of Ezekiel. Cambridge: Cambridge Univ. Pr.

1983. VII, 252 S. 8° 25,- £.

Das Buch bietet den 1. ausfiihrl. Komm, mit Text und Übers, des bei Eusebius (Praeparatio Evangelica 9) erhaltenen Fragments von Ezechiels hellenist.-jüd.

Exodusdrama. Dem Komm, ist eine umfangreiche Einl. beigegeben, in welcher alle wesentlichen das Drama betrefienden Probleme behandelt werden: Datie¬

rung (2. Jh. vChr.); Herkunft des Autors (Alexandrien); Hörerschaft, Zweck und rel. Einstellung des Stücks; exegetischer Umgang mit der Bibel; Verhältnis

zur griech. Tragödie des 5. Jh.; dramatische Struktur; Nachwirkungen;

Hebräischkenntnisse des Ezechiel. Ein Anhang beschäftigt sich mit Metrum und Prosodie des Exagoge-Dramas. Ausführl. Sach- und Stellenreg. beschließen den Komm. Mit alledem wird ein relativ wenig beachtetes Stück hellenist.-jüd. Lit.

sowohl dem Bibelwissenschaftler als auch dem Lit. -Historiker leicht zugänglich

gemacht. G. W.

Christa Schäfer-Lichtbnbbrger: Stadt und Eidgenossenschaft im Alten Te¬

stament. Eine Auseinandersetzung mit Max Webers Studie „Das antike Juden¬

tum". Berhn, New York: de Gruyter 1983. XII, 485 S. 8° (Beiheft zur Zeit¬

schrift für die alttestamentliche Wissenschaft. 156.) 108,— DM.

Die Heidelberger evang. theol. Diss, versucht in Auseinandersetzung mit Max

Weber den in der Forschung immer noch vernachlässigten sozialgesch.

Zugang zur ATlichen Überlieferung methodisch reflektiert zur Geltung zu brin¬

gen. Sie stellt somit einen wichtigen, hoftentlich auch die Fachwelt anregenden Beitr. zur Sozialgesch. des alten Israel dar. Im einzelnen behandelt sie folgende

Problemkreise: Geschichtsphilosophie und Methodologie bei M. Weber,

Webers Idealtypen 'Antike Stadtherrschaft' und 'Eidgenossenschaft', die

Angemessenheit der Idealtypen als Interpretationsmodelle der israel. Gesell¬

schaft, und davon ausgehend: die Organisation der Israeliten zur Zeit der Land¬

nahme, die israel. Stadt und die Sozialstrukturen Israels in vorstaatl. Zeit, schließlich den Problemkomplex 'Monarchie und Stadt'. Das viele liebgewor¬

dene Auffassungen von der Sozial- und Wirtschaftsgesch. Israels infragestel- lende Buch verdient die besondere Aufmerksamkeit der ATlichen Forschung.

G. W.

G. W. Ahlström: Royal Administration and. National Religion in Ancient Pale¬

stine. Leiden: Brill 1982. XIV, 112 S., 8° (Studies in the History of the Ancient Near East. 1.) 40,- hfl.

Das Verhältnis von Rel. und Staat zueinander war im Altertum weniger pro¬

blematisch als heute. Insofern war auch die priesterliche Funktion des Königs nie angefochten — außer in Israel, wo dennoch eine enge Verzahnung zwischen Staatsmacht und rel. Verwaltung bestand. A. stellt dies in den Zusammenhang mit dem allgemeinen altoriental. Usus, wobei man allerdings wird fragen müs¬

sen, ob dieser so homogen war, daß er sich zum Vergleich eignet. Zweifellos ist die Vergleichbarkeit beim „roi bätisseur" gegeben (s. unten die Anzeige des

Buches von S. Lackenbacher), wo die Bautätigkeit der Zeit Davids und Salo¬

mons angeschlossen und die berechtigte Frage nach dem Anteil der Könige an

der Verbreitung der Kultstätten im Lande gestellt werden kann. Am Beispiel

von Manasse wird dann die Wirkung der Verquickung von Nationalstaat und

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e. V.

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Kurzanzeigen

Religion aufgezeigt, da er — im Gegensatz zu Hiskiahs Zentralismus — die Ver¬

breitung des Kultes über das zurückgewonnene Land hin erneut forderte — zur Mißbilligung der Priesterschaft. Das sehr sorgfäftig konzipierte und edierte Buch enthält auch in den Anm. eine Menge wertvoffer Einzeibeobachtungen und

wohfabgewogener Urteiie. W. R.

Peter Schäfer: Geschichte der Juden in der Antike. Die Juden Palästinas von Alexander dem Großen bis zur arabischen Eroberung. Stuttgart: Verl. Katholi¬

sches Bibelwerk; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verl. 1983. 187 S., XVI

Taf. 38.- DM.

Der Kölner Judaist S. befaßt sich mit den über 900 Jahren jüd. Vergangen¬

heit, die im Titel klar bezeichnet sind, ohne dabei „alle Aspekte und Bereiche des antiken Judentums" abdecken zu wollen (S. f f ). In 10 Kapp, ist der queUenmä- ßig keineswegs gieichmäßig fundierte Weg nachgezeichnet. Die erfreulich klare Darstellung folgt den pol. Geschehnissen; sie bringt nach der ptolemäischen und seleukidischen Herrschaft vor allem die Zäsuren und Eigenentwicldungen, die bezeichnet sind durch die Hasmonäerdynastie, Herodes, den 1. jüd. Krieg (66-

74 n.Chr.) und den Bar-Kochba-Aufstand (132-135). In bestmöglicher Weise

gelingt es, die „Verflechtung von pol. Handeln mit sozialen, wirtschaftl. und rel.

Gegebenheiten" aufzuzeigen. Die abschließende röm. und byz. bzw. rabbin. Zeit ist kürzer abgehandelt. Als hist. Grundriß wendet sich das Buch vor allem an Studenten und ernsthafte Interessenten. Ausführl. Anmm., Lit.-Angaben, Reg., Abb. und eine übersichtl. Zeittaf. bieten dem Leser gute Hilfen. Eine hervorra¬

gende moderne Orientierung! H. G. G.

Theodor Herzl: Briefe und autobiographische Notizen 1866-1895. Bearbeitet

von Johannes Wachten in Zus-Arb. mit Chaya Harel, Daisy Tycho und

Manfred Winkler. Berlin: Propyläen Verl. bei UUstein 1983. 944 S. 8°

(Theodor Herzl: Briefe und Tagebücher. Bd. 1.) Leinen 158,— DM.

Der Begründer des Zionismus Tehodor Herzl (1860-1904) war in seiner

„vorzionistischen" Lebensepoche, der die in diesem Bd. versammelten Briefe und Notizen angehören, bereits bekannt als Feuilletonist der Wiener Neuen Freien Presse und als Theaterschriftsteller. Von den (an seine Eltern, Freunde und Kollegen gerichteten) Briefen sowie von den Notizen gilt, was Stefan Zweig in Die Welt von Gestern über seine Aufsätze schrieb: „Seine (d. i. Herzls) Aufsätze, heute noch bezaubernd durch ihren Reichtum an scharfen und oft wei¬

sen Beobachtungen, ihre stilistische Anmut, ihren edlen Charme, der selbst im Heitern wie Kritischen nie die eingeborene Noblesse verlor, war das Kultivier¬

teste, was man sich im Journalistischen erdenken konnte ..." (zitiert von A. Bein in seiner instruktiven „Einführung", S. 11). Der Inhalt der Doku¬

mente ist oft nicht gerade idyllisch: seine (ausgezeichnete) Polemik gegen den Antisemiten E. Dühring (S. 611-616), seine (kontroverse) Abwertung religiö¬

ser Denkart (S. 506-508; nebenbei: S. 508, Z. 23 schreibt Herzl „porcos" statt

„marranos") sowie — auf privater Ebene — die Schilderung seiner zerrütteten Familienverhältnise (S. 439-444; 447-457). — Die Texte sind gewissenhaft ed.

und kenntnisreich komm. ; 6 Reg. erleichtern die Ubersicht. Ein Wunsch für die

folgenden Bdd.: Angabe, ob und wo die Dokumente bereits früher im Dr.

erschienen sind. L. P.

Zeitachrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e. V.

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Kurzanzeigen

Michael Landmann: Jüdische Miniaturen. Bd. 1: Messianische Metaphysik.

Bd. 2: Israelische Streitschriften und Tagebücher. Bonn: Grundmann 1982. 273, 256 S.

L., 1913 in Basel geboren, verbrachte die Nazizeit in der Schweiz; 1951-1978 war er Prof. fiir Philos. an der FU Berlin und lehrt seitdem an der Univ. Haifa.

Seine hier — teilweise zum ersten Mal, teilweise als Naehdr. — veröff. Aufss.

umfassen im 1. Bd. so weit auseinander liegende Wissensgebiete wie: Jüd.

Gesch., jüd. Lit. in hebr. und in anderen Spr., gegenseitige Befruchtung jüd. und anderer Kulturen. Alle diese Themen lassen sich jedoch auf einen gemeinsamen

Nenner bringen: Wissenschaft vom Judentum. Es sind eben die Themen, die L.

selbst in einem Aufsatz (Bd. 1, S. 255-258) als „Hauptarbeitsgebiete der Judai¬

stik" bezeichnet. Über den rein wissenschaftlichen Rahmen hinaus stößt L. im 2. Bd. vor mit den Israelischen Streitschriften (d. i. Verteidigung des Staates Israel

gegen die Angriffe des modernen Antizionismus) und den Autobiographica in

Prosa und in Versform (im Stil der Gedichte von Stefan George). Wohl im

Hinblick auf diese Autobiographica, in denen sich L.'s persönliche Erfahrung zur Zeit des Dritten Reiches und seine Rückkehr aus dem assimilierten Elternhaus ins bewußte Judentum spiegeln, bemerkt L. am Ende des Vorw. : „Die Vereini¬

gung so heterogener Stücke mag durch den dokumentarischen Wert gerechtfer¬

tigt sein." L. P.

Johann Tischler: Hethitisches etymologisches Glossar. Mit Beitr. von GtJNTER Neumann. Lf. 4: -ku . . . -ku bis ^^°kuzaganni-. Innsbruck: Inst, für Sprach¬

wiss. der Univ. 1983. 102 S. 8° (Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft.

20.)

Gegenüber T.'s 1. Lfg., deren 190 S. noch 61 S. in Friedrichs Wörterbuch entsprachen, ist nunmehr in Verhältnis von 102 (Tischler) zu 12 (Friedrich)

festzustellen. Da dieses starke Wachstum des durchschnittlichen Lemmas

jedoch nicht ein Ausmaß angenommen hat, das voraussichtlich die Fertigstel¬

lung des Gesamtwerks gefährdet, wird man den damit verbundenen Informa¬

tionszuwachs durchaus begrüßen. — Zur etymol. Entscheidungsfindung T.'s hat

Rez. bereits mehrfach methodische Verbesserungsvorschläge gemacht (ZDMG

130 [1980], p. 589-93, 131 [1981], p. 386-8, 133 [1983], p. 438-41), weshalb hier nur exemplarisch ein Beispiel zur konsequenten Anwendung von Lautgeset¬

zen herausgegriffen sei: Im Urluw. ist *g {<*g^>, *g^''>) geschwunden, was aus keil.-luw. uana- (p. 606) und hier.-luw. uaua- (p. 701) hervorgeht. Somit kann

^r<o-'Stadt', das nach Ausweis des luw. Stammes gurtayanni- (p. 664; s. Inve¬

stigationes philologicae et comparativae. Gedenkschrift für Heinz Kronasser. Wies¬

baden 1982, p. 174 A. 47) wohl luw. Herkunft ist, schon wegen des Anlauts nicht zu got. gards usw. gehören. Entsprechendes gilt fiir andere sicher oder wahr¬

scheinlich aus luw. Sprachen stammende Bildungen wie lyk. qehn (p. 671 f

wegen *geus-), „heth." kunuStaüant- (p. 636 wegen ved. hnü) u. a. m. Da nun aber heth. kutt- 'Mauer' wahrscheinlich zu *g''eu- 'schütten' gehört, muß man wirklich erwägen, ob hier.- und keil.-luw. kutassar (dass.; p. 677) nicht ein Lehnwort aus

dem Heth. ist. N. 0.

W. C. Gwaltney Jr.: The Pennsylvania Old Assyrian Texts. Cincinnati/New

York: Ktav Publ. House 1983. 160 S. 8° (Hebrew College Annual Supple¬

ments. 3.) 18.75 $.

25 ZDMG 134/2

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschafb Band 134, Heft 2 (1984)

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Das Buch enthält die Transkription und Übers, von 82 Texten des Museums

von Pennsylvarua, deren Kopien bereits 1968/70 von H. Lewy im Hebrew

Union College Annual publiziert worden sind. Die zum größten Teil recht gut erhaltenen Texte erstrecken sich inhaltlich auf die bekannten Typen: Briefe,

Rechtsurkunden, Verpflichtungsscheine. Der Komm, ist jeweils knapp aber

instruktiv. Die erstrebte Verdeutlichung des Inhalts der Texte auch liir Nicht¬

Spezialisten hätte durch eine Zus.-Fass. (und Deutung) des Sachverhaltes zu Beginn jedes Textes sehr gefördert werden können. Im Glossar vermißt man die

Angabe von Wortbedeutungen, die Aufnahme idiomatischer Wendungen und

Hinweise auf die Diskussion im Komm. W. R.

M. J. Aynard — J.-M. Durand: Doeuments d'Epoque Medio-Assyrienne. —

F. Amiet: Les Sceaux. Malibu: Undena Publ. 1980. 63 S., 4° (Assur. Vol. 3, Issue 1, July 1980.) 7,50 $.

12 mittelass. Texte werden in diesem Fasz. in Kopie, Transkription und

komm. Übers, publ. 5 stammen aus Assur, 6 aus KuliShinaS, das fragend mit TaU Amüda (älter = Urkiä) gleichgesetzt wird. Die zuverlässigen Bearb. berücksich¬

tigen all unser bisheriges Wissen zum Mittelass. und bringen allerlei Korrektu¬

ren zu Bekanntem (s. z. B. Anm. 50 zu AOAT S 2, 107). Die drucktechn. Wieder¬

gabe der Kopien ist nicht überaU befriedigend. — Nr. 6: Ist nicht in Z. 3 und 4 der

Titel jeweUs gal.engar""'' = rab ikkaräte zu lesen? W. R.

Sylvie Lackenbacher: Le roi bätisseur. Les recits de constmction assyriens des origines ä Teglatphalasar IIL Paris: fiditions Recherche sur les civilisations 1982. IX, 267 S., 4° (fitudes Assyriologiques. Cahier. 11.) 56,- FF.

Bab. und ass. Könige haben ihre Bautätigkeit — sei es an Tempeln, sei es an Palästen oder Befestigungswerken — immer als einen wesentlichen Teil ilirer Wirksamkeit angesehen. Das belegt schon allein die Tatsache, daß die Königs¬

inschr., auch wo sie fiir uns „hist. Texte" sind, von wenigen Ausnalmien abgese¬

hen, Bauinschr. mit entsprechend erweiterter hist. Einl. sind. Natürlich sind die Texte deshalb auch seit der Frülizeit der Assyriologie für die Baugesch. herange¬

zogen und von Historikern und Archäologen gleichermaßen ausgewertet wor¬

den. Die vorl. systematische Behandlung des Stoffes ist gleichwohl höchst erwünscht. Sie berücksichtigt praktisch alle Aspekte des Themas: Baugesch. (in den großen Städten des Reiches) , Motive der Könige (soweit aus den Texten mit Sicherheit zu erschließen), praktische Durchfüfirung des Baues und dessen Wei¬

hung, schließhch den Schluß der Inschr. mit Segens- und Fluchformeln. Eine Zusammenstellung der Textbelege nach dieser Gliederung macht es leicht, Kon¬

tinuität und Wandel auch im Formalen naehzuvollziehen. Es ist eine Freude, in diesem vielseitigen und klugen Buch zu lesen, das ein wichtiges Thema zuverläs¬

sig behandelt. W. R.

G. Buccellati: TTie Deseent of Inanna as a Ritual Joumey to Kutha? —

W. Heimpel: A Catalog of Near Eastem Venus Deities. Malibu: Undena Publ.

1982. 22 S., 4°. (Syro-Mesopotamian Studies. Vol. 4, Issue 3, Dec. 1982.) 2,80 $.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

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Beide Studien haben Inanna und ihren Mythos vom Gang zur Unterwelt zum

Thema. Die (zusätzliche) Deutung des Mythos als Ritual einer Reise von Uruk

nach Kutha überzeugt mich nicht, wenn auch ein Zusammenhang zwischen

Ritus und Mjrthos für Sumer prinzipiell nicht zu bezweifeln ist. — H. weist nach, daß die Identifizierung Inannans mit dem Venus-Stern schon sum. Ursprungs ist und im sem. Bereich bes. bei der Astarte ursprünglich nicht vorkommt. W. R.

Raymond Kuntzmann: La Symbolisme des Jumeaux au Proche-Orient Ancien.

Naissance, fonction et evolution dün symbole. Paris: Beauchesne 1983. 259 S., 8°. (Beauchesne Religions. 12.) 150,- FF.

Der Verf. dieses anregenden Buches hat sich vor allem mit dem Kopt. und der Gnosis beschäftigt. Es liegt deshalb nahe für ihn, dualistische Prinzipien alleror¬

ten zu entdecken, auch wenn das Thema „Zwillinge" — rel.-hist. sicher hochin¬

teressant — dabei stark ausgeweitet wird. Jakob und Esau, Gilgameä und

Enkidu, Adapa und die Schutzgottheiten usw. sind deshalb u. a. Themen, die mit

großer Belesenheit und Gelehrsamkeit abgehandelt werden, bis dann der Apo¬

stel Thomas in den Blick kommt. Die Gefahr diachronischer Betrachtungsweise wird an diesem Buch besonders offenbar: Erscheinungen, die in hellenist.-röm.

Zeit belegbar sind, lassen sich nicht ohne Zwang in das 2. oder gar 3. Jtsd.

V. Chr. zurücktransponieren. Paare — noch nicht einmal Zwillinge — wie Gilga¬

meä und Enkidu, Dumuzi und Ningizzida sind kaum untereinander vergleichbar;

wieder anders sind etwa Shahar und Shalim — wobei man vergeblich nach Paa¬

ren wie Kothar und Hasis sucht. Es ist zweifellos ein interessantes, gut geschrie¬

benes und anregendes Buch, das in Details diskutiert werden sollte. Sein Haupt¬

anliegen aber scheint mir verfehlt. W. R.

Gernot Wilhelm: Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter. Darm¬

stadt: Wiss. Buchges. 1982. IX, 152 S., 1 K., 8°. (Grundzüge. Bd. 45.)

37,50 DM.

Ob die Hurriter tatsächlich „eines der wichtigsten alt-orient. Kulturvölker"

waren, wird man wohl bezweifeln körmen; daß sie eines der am schlechtesten dokumentierten sind, ist wohl sicher. So ist es eine besondere Leistung, das sehr zufällige, weit verstreute und aus versch. Kulturen (Assur, Hatti, Ugarit usw.) zu erhebende Überlieferungsgut einmal kritisch zu sichten und übersichtlich darzu¬

stellen. Das ist in dem Bändchen vorzüglich gelungen, mit der kleinen Ein¬

schränkung vielleicht, daß der Philologe und Historiker das Kap. „Bildende Kunst" doch etwas stiefmütterlich behandelte. Sonst aber ist die Darstellung wohl abgewogen, die Bibliogr. erfreulich zuverlässig. — Eine Kleinigkeit am Rande: Die phön. Inschr. mit der 'Strt (sie!) hr (S. 72 f ) stammt von einer Bron¬

zestatuette aus Sevilla, nicht Marseille. Ob allerdings Statue und Inschr. dort

entstanden sind, ist mehr als fraglich. W. R.

Norman Yoffee: Explaining Trade inAncient Westem Asia. Malibu: Undena

Publ. 1981. 40 S. 4° (Monographs on the Ancient Near East. Vol. 2, fasc. 2.) 4.50 $.

Das Büchlein ist eine erw. Rezension von Trade in the Ancient Near East (Ren¬

contre 1976) und Ancient Civüization and Trade (ed. J. A. Sabloff/C. C. Lam- 25«

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berg-Karlovsky) und so ist es wenig sirmvoll, eine eingehende Rezension

dazu zu liefem. Es ist eine Diskussion des Forschungsstandes mit nützlichen Literaturangaben, bietet aber in seiner sehr pauschalen Darstellung wenig Neues. Letztlich können nur sorgfaltige Detailstudien die nach wie vor schwieri¬

gen Probleme des Fern- und Binnenhandels in der Alten Welt nachhaltig för¬

dern. Als Einstieg in die Problematik kann das Büchlein empfohlen wer¬

den. W. R.

Jean Dauvillier: Histoire et institutions des Eglises orientales au Moyen Age.

London 1983. 312 S. (Variomm Reprints.)

D. hat sich seit langem als trefflicher Kenner der morgenl. Kirchen, vorab der Nestorianer, während des MA einen Namen gemacht. In 17 Aufss., die hier wie¬

der vorgelegt werden, hat er den Weg der Nestorianer (Assyrer) nach Inner¬

asien, besonders nach Tibet, verfolgt, hat die einschlägigen Quellen (damnter Wilhelm von Rubmck) untersucht. Er behandelt fernerhin das Recht dieser Kir¬

chen, die Formen ihrer Kultbauten und ihrer Symbole und wandte auch der arm.

Kirche und den Byzantinern bis nach China hin sein Augenmerk zu. Dabei ist

viel Neues zu Tage getreten, vieles klar geworden, was man bisher so nicht gese¬

hen hatte. Alle einschlägig Interessierten sind froh, die vielfältig verstreuten

Beitrr. nun an einem Ort zusammengefaßt zu sehen. B. S.

Getatchew Haile and William F. Macomber: A Catalogue of Ethiopian

manuscripts microfilmed for the Ethiopian Manuscript Microfilm Library, Addis Ababa, and for the Hill Monastic Manuscript Library, Collegeville. 7: Project Numbers 2501-3000. Collegeville, Minn.: Hill Monastic Manuscript Library

1983. XI, 414 S. 4°. 40,- $. ISBN 0-940250-54-3.

Trotz zunehmender finanz. Schwierigkeiten schreitet die Katalogisiemng der in Äthiopien verfilmten Hss. zügig fort (zu den vorangegangenen Bden vgl. die Anzz. in ZDMG 127 (1977), S. 205; 128 (1978), S. 200; 130 (1980), S. 637-8;

132 (1982), S. 436-7; 133 (1983), S. 461). Die 500 Hss. dieses Bdes. stammen

wiederam vorwiegend aus Ankober, Schoa, und Umgebung. Sie sind zumeist

sehr jung und enthalten zu einem Fünftel Psalterien. Nach der Introd. von H.

sind 2 Gadla samä't wegen ihres Alters und der seltenen in ihnen enthaltenen Viten besondes interessant. Das gilt auch fiir ein Sawäsew SMa dem 18. Jhdt. mit bisher unbekannten amh. Wörtern. Ein besonders ausführl. Index erschließt

diesen Bd. E. W.

Wolf Leslau: Ethiopians .speak. Studies in cultural background. 5: Chaha-Enne- mor. Wiesbaden: Steiner 1983. IX, 243 S. 8" (Äthiopistisehe Forschungen.

16.) 128,- DM. ISBN 3-515-03965-1.

Nach der Übernahme in die Äthiopistischen Forschungen schreitet die Veröff.

von Ethiopian speak schneU voran. War in ZDMG 133 (1983), S. 461, der Bd. 4:

Muher, eine bis dahin kaum dokumentierte Gurage-Spr., anzuzeigen, so ist der vorl. Bd. zweigeteilt. Die eine Hälfte des Bdes. enthält Chaha-Texte und bietet damit neues Material zu der bestbekaimten Gurage-Spr., die andere Hälfte ist dem Ennemor gewidmet, fiir das es zuvor erst wenige Texte gab. Die Texte wer-

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den, wie gewohnt, in Umschrift und in wörtl. und freier Übers, geboten. Anmm.

zu den Texten erschließen diese sprachlich und zu der Übers, sachlich. Die den Texten vorausgehende graitmi. Skizze behandelt die beiden nah verwandten Sprr. gemeinsam. Sie ist dieses Mal sehr kurz ausgefallen, was berechtigt erscheinen mag, weil das Chaha von L. und anderen bereits mehrfach behandelt worden ist und die Besonderheiten des Ennemor (Vokallängen durch Kontrak¬

tion zweier kurzer Vokale; Nasalierungen; Palatalisierungen nicht nur in der 2 f.

sg. Imperf., sondem auch in 2. und 3. PL; Spuren der Larjmgale; sporadisch k',

<■>') Gegenstand von Zs.-Aufsätzen waren. E. W.

A. F. L. Beeston, M. A. Ghul, W. W. MtfLLEE, J. Ryckmans: Sabaic Dietio¬

nary (English — French — Arabic). Louvain-la-Neuve; Beyrouth 1982. XLI,

173, 17 S. (Puhlication of the Univ. of Sanaa, YAR.)

Ein seit langer Zeit bestehendes Desideratum der Sabäistik und darüber hin¬

aus der gesamten Semitistik ist durch das Erscheinen des Sabaic Dietionary erfüllt. Die Bescliränkung auf das Sab. ist voifauf gerechtfertigt, denn das sab.

epigraph. Material übertrifft nach Umfang und Inhalt weit das der anderen asa.

Dialekte. Dem eigentlichen Wörterverz., das das sprachf. Materiaf nach Wur-

zefn in der Buchstabenfoige des tat. Afphabetes angeordnet enthält und die

Bedeutungen in Engl., Franz. und Arab, anfülirt, gehen ausfülirliche Angaben

und Verzeichnisse voran. Diese einfülirenden Abschnitte ermöghehen dann im

Wb. eine knappe Form der nötigen Zitate, was der Übersichthchkeit sefir for- deriich ist. — Ein asa. Wb. karm bei dem gegenwärtigen raschen Fortschritt der Sabäistik, dem zufoige immer wieder neues epigraph. Materiaf zu Tage kommt, nichts Endgüftiges und Abgeschiossenes sein. Daß das bis zum Erscheinen des Sabaic Dietionary bekannte Materiaf gewissenhaft, vollständig und mit hervor¬

ragender Sachkenntnis verarbeitet wurde, dafür bürgen die Namen der Autoren.

Für ihre mühevolle Arbeit verdienen sie Bewundemng und den Dank der ein¬

schlägigen Wissenschaft. M. H.

Hermann von Wissmann: Die Geschichte von Saba'. II: Das Großreich der

Sabäer bis zu seinem Ende im frühen 4. Jh. v. Chr. Hrsg. von Walter W. Mül¬

ler. Wien 1982. 374 S., 119 Abb., 23 Photos, 2 Faltkt. (Sitzungsberichte d.

Österr. Akad. d. Wiss. Phil.-hist. Ki. Bd. 402.)

Das wichtigste Ergebnis dieses letzten Werkes v. W.'s ist wohf die neue Fixie¬

mng der Herrscher und ihrer zeitl. Aufeinanderfolge in dem Zeitraum zwischen dem 8. und 4. Jh. v.Chr. Schon in seinen früheren Arbeiten hatte sich v. W.

immer wieder um diese Fragen bemüht. Unter Verwendung teils neuer, teils bes¬

serer epigraph. Gmndlagen konnte nunmehr manches frühere Ergebnis besser

fundiert oder korrigiert werden. Außerdem werden verschiedene spezielle

Untersuchungen angestellt, wie etwa zur „Bundesformel", zu den Tempelbauten des Yada"il Darih oder zum sab. Eponymat. Wie immer bietet v. W. eine reiche Fülle von Material, die in einer raschen Lektüre des Werkes gar nicht zu bewäl¬

tigen ist. Wer sich mit Sabäistik befaßt, wird jedoch die Geschichte von Saba' II

für die verschiedensten Teilprobleme immer wieder zur Hand nelimen und in

gleicher Weise v. W. und dem Hrsg. des Werkes Dank wissen. M. H.

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Abdul Rahman al-Ansaby: Qaryat al-Fau. A Portrait of Pre-Islamic Civilisa¬

tion in Saudi Arabia. London: Croom Helm 1982. 147, 61 S. 4°. 14.95 £. ISBN 0-7099-0517-3.

Qaryat al-Faw ist eine etwa 280 km nordnordöstlich von Nagrän gelegene

Ruinenstätte, die im Altertum ein wichtiges Zentrum an der in die Golfregion führenden Handelsstraße war. Ihr in sab. Inschr. bezeugter antiker Name ist Qaryatum dät Kähilim, benannt nach dem dort verehrten Gott Kähil. Seit 1972

hat ein saudi-arab. Team unter der Leitung von 'Abdarrahmän at-Tayyib al-

An^ärI an diesem Ort 6 Grabungen durchgefüiirt und dabei eine Palast- und

eine Tempelanlage, ein großes Marktareal, Wohnhäuser und Gräber freigelegt

und zahlreiche andere, z.T. aufsehenerregende Funde gemacht, welche den

Schluß erlauben, daß die Stadt zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 5. Jh. n. Chr.

besiedelt gewesen sein dürfte. Die zum Vorschein gekommenen epigr. Denkmä¬

ler sind zwar in asa. Schrift abgefaßt, bezeugen jedoch eine frühe Form des Zen- tralarab., die man vielleicht Qahtänisch nennen könnte, da in einer Inschr. ein

dort regierender König der Qahtän genannt wird. Den Hauptteil des Buches

machen hervorragende Farbaufnahmen aus, die wie der einl. besclireibende Teil in 8 Abschn. gegliedert sind: 1. Architektur. 2. Keramik und Gegenstände aus Stein. 3. Glas, Schmuck und Münzen. 4. Metallgegenstände. 5. Gegenstände aus Holz und Knochen sowie Textilien. 6 Statuen und Statuetten. 7. Wandzeichnun¬

gen und bildliche Darstellungen. 8. Inschrr. und Graffiti. Nach diesem prächtig ausgestatteten einführenden Bildband mit vorläufigen Ergebnissen sind noch 10 weitere Bände geplant, in welchen die endgültigen Resultate der Grabungen in Qaryat al-Faw und eine detaillierte Beschreibung aller dort gefundenen Objekte

vorgelegt werden sollen. W. W. M.

Dix ans de recherche universitaire francais sur le monde arabe et islamique de 1968- 69 ä 7979/Assocation francaise des Arabisants. Paris: Editions Recherche sur les civilisations 1982. 438 pp. 4° 77 ffr.

A classified repertory of 5,807 of the following types of dissertations on the Islamic world submitted to French institutions of higher learning from 1968 to

1979: doctorat de 3e cycle, doctorat d'ötat, doctorat d'universit^. The bibliogr.

is a witness to the enormous proliferation of these studies in France. This is par¬

ticularly apparent when comparing them with British and German theses pub¬

lished during an entire century as listed in the bibliographies of Klaus

Schwarz (1980) and Peter Sluglett (1983). By the same token, it is evident that French research concentrates on the countries bordering on the Mediterra¬

nean Sea. The material is arranged by region (Arab, Iraruan, Turkish) and with¬

in each section subdivided into 14 subject headings. The work contains a statis¬

tical analysis, an index ofthe theses supervisors, a bibliogr. of reference works, and a list ofthe institutions engaged in Islamic research. Unfortunately no infor¬

mation has been provided as to which theses have been published, nor as to the

availability of unpublished theses. W. H. B.

Helene Loebenstein: Koranfragmenle auf Pergament aus der Papyrussamm¬

lung der Österreichischen NationalbibUothek. Wien: Hollinek in Komm. 1982.

Textbd. 62 S.; Tafelbd. 33 S.

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Die Papyrussanmilung der Österr. NB birgt — etwas im Schatten der weltbe¬

kannten Sammlung Erzherzog Rainer — eine kleine Zahl von frühen Koranfrag¬

menten, die ihr 1892 von einem kunstsinnigen Wiener Teeimporteur gestiftet worden waren. Die Bed. dieser alten Zeugen fiir die Gesch. des Korantextes, der Orthographie, der Lesung usw. braucht nicht hervorgehoben zu werden. L. hat die sowohl auf der Haar- wie auf der Fleischseite beschrifteten 21 Pergamente sorgfältig dargeboten, nach dem Schrifttypus — dem mekkanisch-medinensi- schen und dem kufischen — in 2 Gruppen eingeteilt, paläograph. analysiert und, soweit möglich, an Hand des Vergleichsmaterials der arab. Papyri chronol. zu ordnen versueht. Der Tafelbd. mit seinen technisch gelungenen Reproduktionen ermöglicht die Nachprüfung der Lesungen. Im übrigen benutzt der Unterzeich¬

nete freudig diese Gelegenheit, L., die lange Jahre der Papyrussammlung vor¬

gestanden hat, seinen geziemenden Respekt dafür zu bekunden, daß sie eine seit langem fällige, mustergültige Ordnung und Übersicht in die reichen Bestände gebracht und sich damit den bleibenden Dank der arab. Papjrologie erworben

hat. A. D.

FRANgois DEroche: Les Manuscrits du Coran. Aux origines de la calligraphie coranique. Paris 1983., 163 S., 24 Taf 4° (BibliothfequeNationale. Department des Manuscrits. Catalogue des manuscrits arahes. P. 2: Manuscrits musuhnans.

T. I, 1.) 160 ffr.

Im Rahmen des Catalogue des manuscrits arabes der BN in Paris hat D. für die 2 Abt. Manuscrits musulmans den 1. T. von Bd. I vorgelegt, der die Koran.-Hss.

beschreibt. Wie schon der Untertitel Aux origines de la calligraphie coranique besagt, ist der Bd. mehr als ein reiner Katalog. In der „Introduction" stellt D. zu Recht fest, das von der Auswertung der arab. Textquellen zur arab. Schrift, wie sie vor allem N. Abbott bevorzugt hat, keine weiteren Resultate mehr zu erwar¬

ten seien, sondern, wie seinerzeit schon von G. Bergsträsser und 0. Pretzl gefordert und geplant, die Originalzeugnisse selbst die Grundlage fiir den Ver¬

such eine paläograph. Gliederung bilden müßten. Dementsprechend legte D. fiir jedes Dokument eine „fiche pal6ographique" an, in der er die palöograph. Cha¬

rakteristika nach einem bestimmten System vermerkte. Die Auswertung dieser fiches erlaubte es D. dann, ein System verschiedener palöograph. Typen auf¬

zustellen, ein System, nach dem darm im systematischen Teil 295 Fragmente

eingeordnet und beschrieben sind. Bemerkenswerterweise gelingt es D. (S.

52 f), die Zusamengehörigkeit zahlreicher Pariser Fragmente mit Fragmenten

in anderen Bibliotheken nachzuweisen. 24 vorzügliche Taf runden das Werk,

dem in jeder Hinsicht hohe Anerkennung zu zollen ist, ab. W. D.

Alan S. Kaye: A Dietionary of Nigerian Arabic. Mahbu: Undena Publ. 1982.

XVI, 90 S. 4° (Bibliotheca Afroasiatica. 1.) brosch. 17,50 $; geb. 23,50 $.

ISBN brosch. 0-89003-101-0; geb. 0-89003-100-2.

K., dem wir bereits das Werk Chadian and Sudanese Arabic in the light of com¬

parative Arabic dialectology. The Hague & Paris 1976 verdanken, legt jetzt ein engl.-arab. Wb. des nig.-arab. Dialekts (auch Shuwa-Arab. od. Tschad. -Arab,

genannt), mit 3600 engl. Haupt- und zahlreichen Nebeneintragungen vor, so

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daß an die 6000 arab. Lexeme geboten werden. Vom Subst. werden Sg. u. PI., vom Adj. werden Sg. m. , Sg. f. , PI. m. und PI. f. , vom Verb Perf. und Imperf gege¬

ben, dazu kommen Redewendungen. Grundlage des Wb.'s waren 1973/4 auf¬

genommene, bisher noch unveröffentl. Texte. — Charakteristisch fiir den Dialekt sind die zalilreicben freien Varianten, vor allem bei den Konsonanten. Diese Erscheinung ist wolü typisch für Sprachen, die nur von wemgen Sprechern afs Mutterspr., aber von sehr vi efen Sprechern verschiedenster Ethnien ais Ver-

kelirssprache gesprochen werden. E. W.

Tilman Nagel: Der Koran. Einfühning— Texte — Erläuterungen. München: Beck

1983. 372 S. 8° 48.- DM.

Ein weiteres Buch, das auf der im Gefolge von Ölkrisen und nahöstl. heißen

und kalten Kriegen hochgehenden Woge abendl. Interesses am Islam zu

schwimmen bestimmt ist. In 5 Kapp, wird über den Koran als Literaturdenk¬

mal, den Koran und die Gesch., das Gottesbild des Korans, den Menschen im

Koran und das Göttliche Gesetz gehandelt. Ein Anh. „Der Koran über den

Koran" beschließt das Buch. N. , bislang noch durch keine Abhandlung über den

Koran als spezifischer Korankenner ausgewiesen, bietet im Prinzip nichts

Neues. Die Art der Darbietung des Stoffes, die unentschieden zwischen den

Möglichkeiten „allgemeinverständlich" und „fachwissenschaftlich" schwankt, dürfte einer weiteren Verbreitung des Buches entgegenstehen. Zu einer näheren Kritik siehe meine ausführlichere Stellungnahme in der „Deutschen Tagespost"

vom 30. 8. 1983. G. L.

Elsayed Elshahed: Das Problem der transzendenten sinnlichen Wahmehmung in

der spätmu'tazilitischen Erkenntnistheorie nach der Darstellung des Taqiaddin an-Na^räni. Berlin: Schwarz 1983. VI, 306 S. 8° (Islamkundliche Untersu¬

chungen. 86.) 62.- DM.

Taqiaddin an-Nagräni ist bekannt nur als Autor eines in einem Leidener Uni¬

cum (Or. 487, datiert 675 H.) erhaltenen f/^wZ-Werkes al-Kämil fi l-istiq^ä' fimä balaganä min kaläm al-qudamä'. Seine hauptsächlichen Autoritäten gehören der 1. H. d. 5. Jhdts H. an; der Verf dieser Saarbrückener Diss, datiert ihn selbst in die 1. H. d. folgenden Jhdts. Die Arbeit geht aus von der Interpretation 2 Kapp, des Kämil, die auch, zusammen mit dem kurzen Vorw., in Ed. (S. 36-68) und —

nicht immer klarer — Ubers. (69-127) vorgestellt werden und die Frage der

Apperzeption ( idräk) Gottes und die Möglichkeit weiterer göttlicher Attribute als der erwiesenen ('älim, qädir, hayy, mudrik, murid) und im Zusammenhang damit die formale Zulässigkeit unerwiesener/unerweisbarer Attribute behan¬

deln. Auszugsweise übers, oder resümierte Texte (S. 128-71) von Qädi 'Abdal- gabbär und Abü Raäid an-Nisäbüri (auf dessen K. al-Masä'il fi l-hiläf baina l- Basriyyin wa-l-Bagdädiyyin der Kämü rielleicht antwortet) sollen 2 oder 3 Sta¬

dien der Diskussion innerhalb der Mu'tazila miteinander kontrastieren und die abschließende Darstellung (S. 127-227) der erörterten Probleme auf eine brei¬

tere Basis stellen. Ob all die emsig verzeichnete Lit. (S. 279-300), die allerhand Verballhornungen enthält, wirklich benutzt worden ist, weiß ich nicht. Das Arrangement der Anmm. ist denkbar unpraktisch; Anm. 5 auf S. 26 entspricht

Anm. 6 auf S. 242 usw. H. H. B.

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Anton M. Meinen: Islamic, Cosmology. A Study of as-Suyüti's al-Hay'a as-

saniya fi l-hay'a as-sunniya. With crit. ed., transi. and comm. Wiesbaden: Stei¬

ner 1982. 289 S., 79 S. arab. (Beiruter Texte u. Studien. 27.) 78 - DM.

Bearb. eines kleinen Traktates, in dem (meist apokryphe) Hadite zu den The¬

men: Thron Gottes, Himmel und Erde, Gestirne und Meteora, zus.gestellt sind.

Die Übs. enthält gravierende Fehler, z.B.: IV 48: tala'a n-na^mu data gudwatin

„the Star of the early morning does rise": „die Plejaden kommen eines morgens herauf". VI 9: idan tukfa'u l-ardu „if it is sufficient for the earth": „dann wird die Erde umgestülpt". VII 2: tadirru l-liqhatu „the seeds are poured out": „die Kamelin gibt viel Milch". VII 10: idä naSa'at hahriyatun tumma taSä'amtifa-tilkM 'ainun „when Bahriya rises, consider it as an omen: Namely springs" : „wenn eine

Wolke vom Meer heraufkommt und du [dies] als böses Omen ansiehst, so [sei

getrost: sie bedeutet] eine Quelle". VII 21: kisafan „darkness": „Fetzen" (Übs.

Paret). IX 11: fa-sära l-mä'u zu'äqan mälihan lä yuntafa'u bihi „then it became clamorous and salty, and it could be used": „da wurde es bitter und salzig, so daß man es nicht gebrauchen konnte". X 1: fa-min tamma tuharraku l-qaryatu düna l-qaryati „then the town moves, but not the town (itself)": „daher wird das eine Dorf erschüttert, das andere nicht" . Der umfangreiche Komm, enthält wert¬

volles Material, das jedoch nicht immer zur Sache gehört. M. U.

Georges C. Anawati und Maurice Borrmans: Egypte et Afrique du Nord.

München: Kaiser; Mainz: Matthias Grünewald-Verl. 1982. 276 S. (Tendences et courants de ITslam arabe contemporain. 1.) (Entwicklung und Frieden.

26.)

Dies sind im Grunde 2 unabhängige Werke, die — thematisch verwandt — in

einem Bd. vereinigt worden sind. Beide Autoren sind röm.-kath. Kleriker und zugleich Orientalisten mit vorzüglicher Kenntnis des kult. Lebens der Länder, überdie sie schreiben: A. über sein Heimatland Ägypten, (S. 11-154, mit kurzen dt. und engl. Zus.-Fass. 155-60), der Franzose B. über Marokko, Algerien und

Tunesien (161-266, mit dt. und engl. Zus.-Fass. 266-76). Das Buch ist für

Leser, die mit isl. Gesch. und Geistesgesch. nicht schon ein wenig vertraut sind, keine leichte Lektüre. Anmm. zum Text fehlen völlig, die Indices sind dürftig.

B.s Bibliogr. ist allzu knapp (258-59), die A.'s zwar umfangreich (131-47), aber nicht nur mit z.T. veralteten Veröffentlichungen überfrachtet, sondern auch völ¬

lig einseitig ausgewählt: Auf 17 S. fmden sich ganze 2 deutschsprachige Titel.

Haben der Verl. und der Verf. des Vorw. (Prof A. Th. Khoury, Münster) das

Interesse deutschsprachiger Leser an weiterführender Lektüre gar nicht im

Auge gehabt? W. E.

Mahmoud M. Kassem [Hrsg.]: Averroes, Middle Commentary on Aristotle's

Categories. Completed, Rev., and Annot. by Charles E. Butterworth and

Ahmad Abd al-Magid Haridi. Cairo: The General Egyptian Book Organiza¬

tion 1980. 19 S. engl., 161 S. arab. 4° (The American Research Center in

Egypt. Publication no. 6.) (Corpus Philosophorum Medh Aevi. Corpus Com¬

mentariorum Averrois in Aristotelem. Versionum Arabicarum vol. 1, a (2).) 9.50 $.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

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Kurzanzeigen

Dieser vom American Research Center in Kairo herausgebrachte Bd. , der u. a.

auch einen Beitr. zu den Kommentaren des Averroes und deren Bed. enthält, entspricht nicht mehr den Richtlinien der Medieval Academy of America. Vgl.

F. W. Zimmermanns Ausführungen zur entsprechenden Ausg. der Topik (Der

Islam 58 [1981], 331). Der Bd. soll Bestandteil einer arab. Ausg. des Mittleren

Kommentars des Averroes zum erweiterten Organon (Kategorien bis Poetik)

sein, ist aber sonst angesichts der Ausg. von Bouyges nicht gerechtfertigt (trotz Hinzunahme einiger Hss.). Inzwischen liegt eine Ausg. desselben Kommentars

zum Organon im engeren Sinne (Kategorien bis Sophistik) vor: Gärard

Jähamy: Averrofes. Paraphrase de la logique d'Aristote. 3 Bde. Beirut 1982.

H. G.

W. F. Ryan and Charles B. Schmitt [Hrsg.]: Pseudo-Aristotle. The Secret of

Secrets. Sourees and influences. London: Warburg Inst. 1982. VI, 148 S. Gr.-8°

(Warburg Instituto Surveys. IX.) 18.00 £.

Der Bd. enthält Beitrr. zu einem Kolloquium des Warburg Inst, vom Mai 1980:

Mario Grig.naschi; Rvmurques sur la formation et l'interpretation du Sirr al- 'asrär; Amitai I. Spitzer: The Hebrew Transi. of the Sod ha-sodot and its Place in the Transmission of the Sirr ar-asrär; M.A. Manzalaoui : Philip of Tripoli and his Textual Methods; J. Monfrin: La Place du Secret des secrets dans la litterature frangaise medievale; W. F. Ryan: The Secretum secretorum and the Muscovite Autocracy; Charles B. Schmitt: Francesco Storella and the Last Printed Edition of the Secretum secretorum (1555). Es folgen eine Conclusion von M. Th. d'Al-

verny, ein Index der Namen und ein Index der Hss. H. G.

Manfred Kropp: Die Geschichte der „reinen Araber" vom Stamme Qahfan. Aus dem Kitab naäwat at-iarab fi ta'rih ^ähiliyycU al-'Arah des Ibn Sa'id al-Magribi.

Hrsg. und übers., eingel. und komm. 2., verb. Aufl. Frankfurt am Main; Bern;

New York: Lang 1982. 545 S. 8°(Heidelberger orientalistische Studien. 4.) 87 sFR. ISBN 3-8204-7633-4.

Dies ist die 2. erw. Aufl. der 1975 ersch. Diss., welche das in derUB Tübingen als Autograph des Verf. aufbewahrte Unikum teilweise ed., übers, und komm.

Der besonders durch seinen monumentalen Mugrib bekannte ibn Sa'id al-

Magribi (1214-1275) hat auch eine Universaigesch, geschrieben, von welcher jedoch nur der Abschnitt über die Gesch. der Araber vor dem Islam erhalten ist.

Daraus wird hier derjenige Teil vorgelegt, welcher die ün wesentlichen aus Bio¬

graphien bestehende Geschichte der 'äriba, d. h. der Gruppen der echten Araber aus dem südarab. Stamm der Qahtän, enthält. Unter den Quellen, aus denen Ibn Sa'id sein Werk kompiliert hat, sind auch verlorengegangene Schriften früherer Autoren. Auf die Einl. (S. 7-69), die Leben und Werk des Ibn Sa'id sowie das Kitäb naSwat al-farab zum Gegenstand hat, folgt die Ed. des arab. Textes (S. 70- 201) und die Übers. (S. 203-375). Die 811 Anmm. zum Text (S. 376-478) bezeu¬

gen die gründliche Beschäftigung des Hrsgs. mit dem Thema. Im Anhang finden sich neben anderem 10 versch. ausfiihrliche Reg., die das Buch fast zu einem Nachschlagewerk über die vorisl. Gesch. der Südaraber in der Sicht der arab.

Überlieferung machen. W. W. M.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

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Kurzanzeigen

Bernd Radtke und Muhammad as-Sa'id Öamäladdin [Hrsgg.] : Dit Chro¬

nik des Ibn ad-Dawädäri. T. 1: Kosmographie. Hrsg. von B. R. Wiesbaden Stei¬

ner 1982. VIII, 30, 497 S. 8°. T. 3: Der Bericht über den Prophelen und die reeht¬

geleiteten Chalifen. Hrsg. von M. as-S. ö. Wiesbaden: Steiner 1981. VI, XIV, 476 S. 8° (Deutsches Archäologisches Institut Kairo. Quellen zur Geschichte des islamischen Ägyptens. 1, a.e.)

Nachdem seit 1960 die Bde. 6-9 dieser bedeutenden mamlükischen Univer¬

salchronik (Vgl. ZDMG 128 [1978], S. 372 f.) ersch. sind, hegen jetzt auch die T.

1 und 3 in krit. Ausg. vor. Der 1. T., versehen mit einer instruktiven Einl., ist

weitgehend in konservierender Orthographie (wie T. 8, ed. U. Haarmann) ed.

und enthält eine Kosmographie nach Sibt b. al-öauzis Mir'ät az-zamän, sowie 2 Anthologien über die Natur und awä'il. Der 3. T. umfaßt in hochsprachlicher

Form die Frühgesch. des Islam bis zum Jahre 41 h. H. H.

Peter M. Holt [Übers.]: The Memoirs of a Syrian prince. Abu 1-Fidä', Sultan of

Hamäh (672-732/1273-1331). Transi. with an introd. Wiesbaden: Steiner

1983. XI, 99 S. 4° (Freiburger Islamstudien. 9.) 72,- DM. ISBN 3-515-03684-9.

H. übers, in diesem Buch die Jahre 1285-1329 aus der Chronik al-Muhtasar fi

ahbär al-baSar des Ayyübidenherrschers von Hamä Abü 1-Fidä', der diese

Epoche als Augenzeuge erlebte. Es handelt sich um die Zeit des endgültigen Sie¬

ges der Mamlüken über die Kreuzfahrer und der Auseinandersetzungen zwi¬

schen Mamlüken und Mongolen. Grundlage der Übers, ist der Nachdr. Kairo

1325/1907 der Ed. Istanbul 1286/1869-70. Die Übers, wird durch eine den all¬

gem. hist. Rahmen charakterisierende Einl., Anmm. zum Text und Indices

ergänzt. — Beiläufig sei erwähnt, daß der Vergleich der arab. Quellen zum Ende der Kreuzfahrerstaaten Gegenstand einer Gießener Mag.-Arb. des Jahres 1982 von Michael Ringel: UrUersuchungen zur arabischen Historiographie der späten Kreuzzugszeit. Der Fall von Marqab, Tripolis und Akkon in mamlukischen Chroni¬

ken war. E. W.

Barbara Langner: Untersuchungen zur historischen Volkskunde Ägyptens nach

mamlukischen Quellen. Berlin: Schwarz 1983. 255 S. 8° (Islamkundliche Unter¬

suchungen. 74.)

Die Freiburger Diss, beschreibt in 3 Kap. Brauchtum, Divination/Magie und volkstümliches Erzählgut auf Grund von Chroniken und Äid'a-Büchern Aspekte der Volkskunde Ägyptens in der Mamlükenzeit. Als besonders reichhaltige, wenngleich nicht ganz unproblematische Quelle erweist sich dabei das Bid'a-

Werk des Ibn al-Hägg; problematisch, weil dieser Text ständig 'gegen den

Strich' gelesen werden muß. L. belegt durch zahlreiche Hinweise auf frühere und spätere volkskundl. Phänomene die Richtigkeit ihrer Darstellung der einzelnen Kulturzüge. Erfreulich ist die Bemühung um die genaue Definition einzelner Begriffe wie z.B. 'Divination' oder 'volkstümliches Erzählgut'. — Die Darstel¬

lung einzelner Aspekte vor allem des Brauchtums zeigt auf, daß manche Tradi¬

tionen auch bis in die Gegenwart ihre Bed. behalten. Für Diskussionen über Kul¬

turwandel in der arab. Welt bietet sich hier eine Fülle von Material. Darüber hin¬

aus findet jeder an Realien Interessierte reichhaltigen Stoff und manche überra¬

schende Entdeckung. Ein sehr lesenswertes Buch! P. H.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische (icscllschiift e. V.

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R. Bernstein, Y. Hamdan, K. Schneider [Hrsg.]: Der Palästinakonflikt.

Geschichte, Positionen, Perspektiven. Bad Wörishofen: Sachon 1982. 384 S.

28,60 DM.

Veröffentlichungen zum Palästinakonflikt, in denen beide Seiten hinreichend

und mit der notwendigen Differenzierung zu Worte kommen, sind noch immer

selten. Für das vorl. Buch ist es der FaU, wenngleich als Autoren der mehr als 20 Beitrr. sowohl von arab. als auch von israel. Seite grundsätzlich keine „Falken", sondern ausschließlich Anhänger von — z. T. recht unterschiedlichen — Kompro¬

mißlösungen vertreten sind. Dasselbe gUt fiir die dt. Mitarb. — Die tatsäcUiche pol.-milit. Entwicklung verläuft gegenwärtig nicht zugunsten der hier diskutier¬

ten Lösungs-Ansätze. Eine derartige Feststellung mindert allerdings nicht den Wert dieser für die breite Öffentlichkeit gedachten Publikation. Auch Leser, die

mit dem Verlauf und dem Hintergrund des Konflikts vertraut sind, können

sowohl aus den Beitrr. als auch aus Dokumenten-Anhängen, die den einzelnen Kapp. (I-V) beigefügt sind, manche neue Einsicht gewinnen. — Das Buch ist als

1. Bd. einer Nahost-Reihe des Verlages gedacht. Ein begrüßenswertes Vor¬

haben. W. E.

Thomas Mayer: Egypt and the Palestine Question, 1936-1945. Berlin: Schwarz 1983. 391 S.

Die führende Rolle, die Ägypten zwischen 1948 und 1977/78 in der arab.

Opposition gegen Israel gespielt hat, läßt den Beobachter leicht vergessen, daß der Plan bzw. die Gefahr einer zionistischen Staatsgründung in Palästina erst relativ spät zu einem Hauptthema der ägypt. Außenpolitik geworden ist. Erst die relativ lange hinausgezögerte Entscheidung der ägypt. Regierungen (von 1936 an) zugunsten einer aktiven, möglichst führenden Rolle Äg3fptens in der Politik der (ost-)arab. Länder führte schließlich zur Formuliemng einer eindeu¬

tigen Position in der Palästina-Frage. Innenpolitische Entwicklungen wie das Anwachsen der anti-zionist. Agitation der Muslim-Braderschaft und ähnlicher

Gmppen hatten ebenfalls eine gewisse Wirkung. In der vorl. Arbeit von M.,

anscheinend einem Israeli und Schüler von Elie Kedourie (London), werden

die Triebkräfte dieses Prozesses recht eirüeuchtend dargestellt. M. stützt sich auf brit., israel. und amer. Archivmaterial sowie auf zahlreiche gedr. arab., hebr.

und engl. Quellen. W. E.

Arnold Hottinger, Godfrey H. Jansen, Zuhayr Mikdashi: Der Islam in

der Weltpolitik. Frankfurt a.M.: R. G. Fischer 1983. 80 S. 8° (Programm für Studien in Strategie und internationaler Sicherheit. 1.) 9.80 DM.

Die Welle von Veröffentlichungen unterschiedlichster Quahtät zu Aspekten der sogenannten Reislamisiemng hat nun auch das Schweizer Inst, für höhere internat. Studien erfaßt. Als H. 1 gab es eine Broschüre heraus, in der 3 Beitrr.

eines 1980 abgehaltenen KoUoquiums abgedr. wurden. H.'s und J.'s Beitrr., die nichts anderes beinhalten als eine oft fehlerhafte und unlogische Darstellung einiger Eindrücke des pol. Islam und deren vielfach pejorative Werturteile die

Lektüre nicht gerade schmackhaft machen, können kaum als eine fundierte

Untersuchung des „Fundamentahsmus" (H.) beziehungsweise des „militanten Islam" (J.) angesehen werden. Dies sollte eigentlich jeden verwundern, der vor allem H.'s sonstige Veröff. und Berichte gelesen hat. M.'s Darstellung des „Ent¬

wicklungsgedanken im Islam" ist nichts weiter als eine aphoristisch ausgestal-

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

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tete persönliche Apologie auf ein isl. Wirtschaftssystem, wie er es sich auf knapp IIS. ausmalt. — Die im Anh. abgedruckte Universal Islamic Declaration in der Übers, von der Evangel. Zentralstelle fiir Weltanschauungsfragen ist wegen ihres dokumentarischen Charakters der einzige Lichtblick in dieser sonst über¬

flüssigen Broschüre. Die Erklärung, die 1980 von dem 1973 gegründeten Islam- Rat für Europa hrsg. wurde, spiegelt im Wesentlichen das isl. Selbstverständnis saudiarab. und pakist. Theologen und Intellektueller wider, auch wenn hier Dif¬

ferenzierungen angebracht sind. R. S.

Muqarnas. An Annual on Islamic Art and Architecture. Ed. by Oleg Grabar.

Vol. 1. New Häven-London: Yale UP 1983. IX, 209 S. mit zahlr. Abb. 4°.

24.50 f. ISBN 0-300-02837-7

Nach Ars Islamica und Kunst des Orients eine neue, nur der islam. Kunst gewidmete Zschr. Ihre mögliche Reichweite umreißt der Hrg. in s. Reflections on the Study of Islamic Art, die zugleich Standortbestimmg. des Fachs (unter bes.

Berücksichtigg. der Bed. versch. Ansätze für die zeitgenöss. islam. Welt) und Skizze umfassenderer Möglichkeiten ist, die sich diesem „highly underdevelop¬

ed field", als Teil einer viele Disziplinen in engem Austausch von Problem- stellg. u. Ergebnissen zus.fassenden Kulturgesch. verstanden, eröffnen könn¬

ten. — Von den 9 Aufss. amer. u. kanad. Autoren gelten je einer Fragen von Stil

(W. B. Denny) und Ikonographie (R. A. Katzenstein/G. D. Dowry), afle

übrigen der Architekturgeschichte vornehml. des MA: je 2 der fatimid. Arch.

(J. M. Bloom; C. Williams), derma, iran. Baukunst (Sh. S. Blair; L. Golom¬

bek), der Sultanats- u. Moghul-Arch. Indiens (A. Welch/H. Crane; W. E.

Begley), einer schließl. der dörfl. Berber-Arcb. in Marokko (W. J. R. Curtis).

— Es ist mit dem Hrg. zu wünschen, daß die neue Zschr. zum lebendigen Forum des Austauschs von Information u. Ideen wird, und daß sie trotz des (schon sub¬

ventionierten) Preises auch Interessenten in der islam. Welt erreicht. H. C. B.

Bernard Maury: Palais et maisons duXIV auXVIII' siecle. Bd. IV. Paris 1983.

X, 113 S. mit 30 Abb., 58 Taf 4° (M6moires publics par les membres de ITnst.

Frangais d'archtologie Orientale du Caire. [MIFAO]. 108.) 236 FF.

M. hat als Architekt seit 1970 am frz. Projekt zur Erfassung von — infolge feh¬

lender Nutzung meist akut gefährdeten — Palästen und Stadthäusern Kairos

mitgearb. und die ersten 3 Bde. der Reihe zus. mit J. Revault hrg. (I: MIFAO 96, 1975; II: MIFAO 100, 1977; HI: MIFAO 102, 1979; zuvor: A. Läzine: Trois palais d'epoque Ottomane au Caire (MIFAO 93), 1972. Unklar bleibt, nach wel¬

chen Kriterien insges. 29 Bauten ausgewählt wurden, nachdem LEzine von

„une quarantaine des monuments" sprach und der Plan (S. IX) 51 Bauten ver¬

zeichnet. Dieser abschließd. Bd. behandelt 3 Häuser aus osman. Zeit. Nach

bewährtem Muster wird jedes gründlich beschrieben (z. T. unter Benutzung älte¬

rer, auch unveröff. Unterlagen). Die graph. Erfassung gibt Lagepläne, Grund¬

risse jd. Geschosses und, zahlreicher als bisher, Schnitte und axonometr. Darst., die das Verständnis des Zus.banges der oft komplizierten Raumgruppen erleich¬

tem. Am Ende eine knappe 'Conclusion' und Indices der Orts- u. Eigennamen sowie der arab. termini. Zahlr. Photos dokumentieren den heutigen Zustand. — Nach Abschluß der streng objektgebundenen Phase der Materialerfassung erwartet man mit Interesse die darauf basierenden, weiter ausgreifd. hist.

Untersuchungen. H. C. B.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 134, Heft 2 (1984)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

Abbildung

Tab. verlassen. Der Text leidet darunter, da die amer. Forschung der letzten 2 Jahrzehnte, die nun einmal den intemationalen Standard gesetzt hat, kaum berücksichtigt ist (von der jap

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Ewald Wagner, Universität Gießen, Institut für Orientalistik, Ottfl-Behaghel-Straße 10, Haus E, D-6300 Gießen.. Erscheinungsweise: Jährlich 2 Hefte