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96 FMHOffener Austausch in der ReMed-Coaching-Gruppe: «Ängste gehören zum Arztberuf»

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Schweizerische Ärztezeitung

SÄZ – BMS Bulletin des médecins suisses – Bollettino dei medici svizzeri – Gasetta dals medis svizzers

Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch

4 25 . 1 . 2 01 7

95 Editorial

Von Verhalten und

Verhältnissen – Gedanken zur NCD-Strategie

120 Tribüne

Public-Health-Aufgabe am Puls der Zeit:

Schulärztin/Schularzt

136 «Zu guter Letzt»

von Rouven Porz Mehr Hunde ins Gesundheitswesen!

96 FMH

Offener Austausch in der ReMed-Coaching-Gruppe:

«Ängste gehören zum

Arztberuf»

(2)

INHALTSVERZEICHNIS 93

Redaktion

Dr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli, Mitglied FMH (Chefredaktor);

Dipl.-Biol. Tanja Kühnle (Managing Editor);

Isabel Zwyssig, M.A. (koordinierende Redaktorin);

Dr. med. Werner Bauer, Mitglied FMH; Prof. Dr. med. Samia Hurst;

Dr. med. Jean Martin, Mitglied FMH; Anna Sax, lic. oec. publ., MHA;

Dr. med. Jürg Schlup, Präsident FMH; Prof. Dr. med. Hans Stalder, Mitglied FMH; Dr. med. Erhard Taverna, Mitglied FMH;

lic. phil. Jacqueline Wettstein, Leitung Kommunikation der FMH

Redaktion Ethik

PD Dr. theol. Christina Aus der Au; Prof. Dr. med. Lazare Benaroyo, Mitglied FMH; PD Dr. phil., dipl. biol. Rouven Porz

Redaktion Medizingeschichte

Prof. Dr. med. et lic. phil. Iris Ritzmann; PD Dr. rer. soc. Eberhard Wolff Redaktion Ökonomie

Anna Sax, lic. oec. publ., MHA Redaktion Recht

Hanspeter Kuhn, Leiter Rechtsdienst der FMH

FMH

EDITORIAL: Carlos Beat Quinto

95 Von Verhalten und Verhältnissen – Gedanken zur NCD-Strategie REMED: Mirjam Tanner

96 Offener Austausch in der ReMed-Coaching-Gruppe: «Ängste gehören zum Arztberuf»

Versagensängste können Ärzte stark belasten. Diese Ängste werden im Berufsalltag meistens hinter der Maske professioneller Souveränität versteckt, wie ein Gynäkologe im Folgenden schildert.1 In der Coaching-Gruppe von ReMed2, dem Unterstützungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte, kann er sich offen mit Kollegen austauschen.

BFS: Jacques Huguenin

98 Erste Durchführung nur zu statistischen Zwecken: Erhebung MAS des BFS startet erfolgreich PUBLIC HEALTH: Carlos Beat Quinto, Barbara Weil et al.

100 Die Rolle der Ärzteschaft im NCD-Arbeitspaket 2  103 Personalien

Briefe / Mitteilungen

104 Briefe an die SÄZ

104 Facharztprüfungen / Mitteilungen

FMH Services

106 Seminare / Séminaires 109 Stellen und Praxen (nicht online)

Tribüne

STANDPUNKT: Annemarie Tschumper, Nino Künzli, Beat Gloor, Julia Dratva 120 Public-Health-Aufgabe am Puls der Zeit: Schulärztin/Schularzt

THEMA: Beat Kipfer, Carsten Witzmann

122 Vergütung von Arzneimitteln auf oder ausserhalb der Spezialitätenliste: Revision Art. 71 a/b KVV

(3)

INHALTSVERZEICHNIS 94

ANNA

Impressum

Schweizerische Ärztezeitung Offizielles Organ der FMH und der FMH Services Redaktionsadresse: Elisa Jaun, Redaktionsassistentin SÄZ, EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 72,

Fax +41 (0)61 467 85 56,

redaktion.saez@emh.ch, www.saez.ch Verlag: EMH Schweizerischer Ärzte- verlag AG, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. +41 (0)61 467 85 55, Fax +41 (0)61 467 85 56, www.emh.ch Marketing EMH / Inserate:

Dr. phil. II Karin Würz, Leiterin Marketing und Kommunikation,

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»:

Matteo Domeniconi, Inserateannahme Stellenmarkt, Tel. +41 (0)61 467 86 08, Fax +41 (0)61 467 85 56,

stellenmarkt@emh.ch

«Stellenvermittlung»: FMH Consulting Services, Stellenvermittlung, Postfach 246, 6208 Oberkirch, Tel. +41 (0)41 925 00 77, Fax +41 (0)41 921 05 86, mail@fmhjob.ch, www.fmhjob.ch Abonnemente FMH-Mitglieder:

FMH Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, 3000 Bern 15, Tel. +41 (0)31 359 11 11, Fax +41 (0)31 359 11 12, dlm@fmh.ch Andere Abonnemente: EMH Schweize- rischer Ärzteverlag AG, Abonnemente,

Abonnementspreise: Jahresabonne- ment CHF 320.– zzgl. Porto.

ISSN: Printversion: 0036-7486 / elektronische Ausgabe: 1424-4004 Erscheint jeden Mittwoch

© EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG (EMH), 2017. Die Schweizerische Ärzte- zeitung ist eine Open- Access-Publika- tion von EMH. Entsprechend gewährt EMH allen Nutzern auf der Basis der Creative-Commons-Lizenz «Namens- nennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International» das zeitlich unbeschränkte Recht, das Werk zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich zugänglich zu machen unter den Bedingungen, dass (1) der Name

Weise bearbeitet oder in anderer Weise verändert wird. Die kommer- zielle Nutzung ist nur mit ausdrück- licher vorgängiger Erlaubnis von EMH und auf der Basis einer schriftlichen Vereinbarung zulässig.

Hinweis: Alle in dieser Zeitschrift pu- blizierten Angaben wurden mit der grössten Sorgfalt überprüft. Die ange- gebenen Dosierungen, Indikationen und Applikationsformen, vor allem von Neuzulassungen, sollten in jedem Fall mit den Beipackzetteln der verwende- ten Medikamente verglichen werden.

Herstellung: Schwabe AG, Muttenz, www.schwabe.ch

Horizonte

STREIFLICHT: Richard O. Binswanger

126 Kurztexte für Ärzte mit knappem Zeitbudget: Denkvermögen und Rationalität STREIFLICHT: Bernhard Gurtner

127 Restbestand ICH

STREIFLICHT: Erhard Taverna 128 Praxiskalender

STREIFLICHT: Adolf Jens Koemeda 129 Der Flüchtling

STREIFLICHT: Jean Martin

132 Pharmas, médecine – des questions que les gens posent

STREIFLICHT: Dominik Heim

134 S wie Spezialisten oder wo bleiben die Generalisten BUCHBESPRECHUNGEN: Jean Martin

135 La mort et nous par la bande dessinée (suite)

Zu guter Letzt

Rouven Porz

136 Mehr Hunde ins Gesundheits wesen!

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Von Verhalten und Verhältnissen – Gedanken zur NCD-Strategie

Carlos Beat Quinto

Dr. med., Mitglied des FMH-Zentralvorstandes, Departementsverantwortlicher Public Health und Gesundheitsberufe

Unsere Gesundheit hängt ab von den Verhältnissen unserer natürlichen und sozialen Umwelt, wobei in der Ersteren die Qualität von Luft, Wasser und Boden und in der Letzteren Lebensstil und Verhalten subsumiert sind. Daneben tragen unsere persönlichen – nur be- dingt modifizierbaren – biologischen Eigenschaften und, last, but not least, das Gesundheitswesen zur Ge- sundheit bei. In den nächsten Jahrzehnten werden wir rein aus demographischen Gründen mit einer Zu- nahme nicht übertragbarer, chronischer Erkrankun- gen konfrontiert sein. Diese Zunahme ist durch unser heutiges Handeln mitbestimmt – und sie kommt, ob wir wollen oder nicht. Die Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD- Strategie) wurde geboren aus der Einsicht, handeln zu müssen, und Handlungsbedarf ist gerade nach 2016 wahrlich gegeben.

Die Schweiz verfügt zwar über eines der besten Gesund- heitswesen: Gemäss European Health Consumer Index gehören wir zu den Top Five. An dieser Stelle ein Dank an alle im Gesundheitswesen tätigen Berufsangehöri- gen, die mit ihrem persönlichen Engagement zu diesem Ergebnis beitragen. In Bezug auf die nachhaltigen, mit der Gesundheit zusammenhängenden Entwick- lungsziele der Agenda 2030, zu der sich die Schweizer Politik offiziell bekennt, sieht aber unser Rang wesent- lich schlechter aus: Platz 16 in Europa und Platz 19 welt- weit (vgl. Lancet-Ausgabe vom 21. September 2016).

Dieser relativ schlechte Rang ist den Verhältnissen geschuldet, für welche letztlich die parlamentarische Arbeit verantwortlich zeichnet. Im internationalen Vergleich gibt es in der Schweiz zu viele Rauchende, Alkoholabhängige und Suizide. Alle, die in Hausarzt- praxen und Notfallstationen arbeiten, wissen: Men- schen mit gesundheitlichen Beschwerden infolge Tabak- und Alkoholkonsums, hyperkalorischer Ernäh- rung, Bewegungsmangels sowie psychosozialer Belas- tungssituationen sind unser Alltag. Dank Parlaments-

entscheiden im letzten Jahr soll sich in den nächsten 30 Jahren daran nichts ändern. Das bedeutet pro Jahr alleine infolge Tabakkonsums: gemäss gesundheits- ökonomischer Abschätzung 3 bis 4 Milliarden Franken vermeidbare direkte Gesundheitskosten, das heisst Krankenkassenprämien- und Steuergelder; gemäss Regulationsfolgenabschätzung eine halbe Milliarde Franken volkswirtschaftliche Zusatzkosten und Tau- sende vermeidbare vorzeitige Todesfälle. Zusätzlich durch Alkohol induziertes soziales Elend, Gewalt, Un- fälle und jährlich weitere Milliarden direkte Gesund- heitskosten. Quoi faire?

Positiv denken und mit den vorhandenen Mitteln arbei- ten: Das heisst, unser Top-Gesundheitswesen, mit ak- tuell 99% der Ausgaben, kombinieren mit der Gesund- heitsförderung und Prävention, mit aktuell 1% der Ausgaben. Letztlich wird sich ein integrativer Ansatz rechnen, auch für die Krankenkassen. Diese sollten ein- zig die Prämiengelder solidarisch umverteilen und gut treuhänderisch verwalten und nicht einige hundert Millionen Franken an Provisionen für Maklergeschäfte (WZW?) und Werbung zwecks Risikoselektion ausgeben.

Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, Thera- pie, Rehabilitation und Palliation lassen sich zwar wis- senschaftlich, aber im praktischen ärztlichen Alltag meist nicht trennen. Um der natürlichen Varianz gerecht zu werden, ist die Partizipation nicht nur der Patientinnen und Patienten, sondern auch aller invol- vierten Berufe und Fachgebiete im Gesundheitswesen angesagt. Top-down-Konzepte werden nicht goutiert.

In diesem Sinne wird sich das Departement Public Health und Gesundheitsberufe in die etwas verhal- tenslastige NCD-Strategie einbringen, insbesondere im Massnahmenpaket «Prävention in der Gesundheits- versorgung» (vgl. Artikel zur NCD-Strategie aus ärzt- licher Sicht auf S. 100). Verhältnispräventiv werden in dieser Legislaturperiode bestenfalls gesundheitspoli- tische Lippenbekenntnisse zu erwarten sein.

Die NCD-Strategie wurde geboren aus der Einsicht, handeln zu müssen, und Handlungs- bedarf ist gerade nach 2016 wahrlich gegeben.

Letztlich wird sich im Umgang mit nicht übertragbaren Erkrankungen ein integrativer Ansatz rechnen.

FMH Editorial 95

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Offener Austausch in der ReMed-Coaching-Gruppe

«Ängste gehören zum Arztberuf»

Mirjam Tanner

Dr. med., Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Leitungsausschuss ReMed

Versagensängste können Ärzte stark belasten. Diese Ängste werden im Berufsalltag meistens hinter der Maske professioneller Souveränität versteckt, wie ein Gynäko- loge im Folgenden schildert.

1

In der Coaching-Gruppe von ReMed

2

, dem Unterstüt- zungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte, kann er sich offen mit Kollegen austau- schen. Und so Angst nicht als Zeichen von Inkompetenz, sondern als Signal ärztlichen Verantwortungsbewusstseins verstehen.

Der Grund, weshalb ich den Kontakt mit ReMed auf- nahm, war keine Angststörung, anderweitige psychi- sche Problematik oder Instabilität. Vielmehr wollte ich das Schweigen und Alleine-gelassen-Sein mit meinen täglichen Ängsten und Sorgen als Arzt durchbrechen.

Auf meinem langjährigen Berufsweg habe ich beob-

achtet, dass dieses Phänomen nicht nur mich betrifft.

Wenn wir Ärzte etwas nicht wissen, unsicher oder überfordert sind und eigentlich Unterstützung bräuch- ten, halten wir eine Fassade aufrecht, die vermittelt:

Ich habe alles im Griff. Ein fatales Resultat unserer So- zia lisierung zum Arzt. Haben Sie schon einmal Ängste

von Ärzten gegoogelt? Im Netz kommt es nicht vor. An- stelle dessen erscheinen zahlreiche Treffer zu Ängsten vor Ärzten. Dies widerspiegelt die Aktualität des Tabu- themas anschaulich – und zwar mit reichlich schwar- zem Humor.

1 anonymisierter Bericht 2 Weitere Informationen zu

den Coaching-Gruppen von ReMed siehe www.swiss-remed.ch

→ Unterstützung

→ Coaching-Gruppen;

in der Westschweiz und im Tessin existieren zurzeit noch keine Coaching- Gruppen.

ReMed ist für Sie da

Brauchen Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld professionelle Hilfe? Wenden Sie sich an ReMed: Das Unterstützungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte respektiert das Arztgeheimnis und berät Sie kompetent. Auch bei anderen beruflichen und persönlichen Krisen kann ReMed Ihnen Lösungswege aufzeigen. Dieses Ange- bot ist auch für Personen aus dem Umfeld von Ärztinnen und Ärzten da, 24 Stunden am Tag; das Beraterteam meldet sich innerhalb von 72 Stunden: www.swiss-remed.ch, help[at]swiss- remed.ch, Tel. 0800 0 73633.

Keinesfalls hätte ich mir eine Blösse gegeben – zu gross war die Angst, inkompetent zu wirken.

Die ReMed-Coaching-Gruppe bietet einen stärkenden Rahmen für den freimütigen Austausch unter Arztkolleginnen und

-kollegen. (Symbolbild)

FMH ReMed 96

(6)

Mit Pokerface zum Facharzttitel

Die Ängste vor dem eigenem Versagen, davor, durch Fehler einem Patienten gravierenden Schaden zuzufü- gen, für unnötige Schmerzen und im schlimmsten Fall sogar für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein, begleiten mich genau genommen seit dem klini- schen Teil unserer medizinischen Ausbildung. Das Schlüsselerlebnis hatte ich wenig später als frischgeba- ckener Assistenzarzt auf der Medizin. Während ich zu- sammen mit meinem Oberarzt einer jungen Patientin erklärte, dass wir bei ihr eine Liquorpunktion vor- nehmen müssen, tönte sein Piepser. Noch bevor er am  Telefon geklärt hatte, warum er gesucht wurde, lief er abrupt davon und meinte auf nonchalante Weise:

«Mach du dann das hier, ich muss in den Notfall run- ter.» Mir blieben die Worte im Halse stecken, ich zit- terte, bekam einen Schweissausbruch, mir wurde schwindlig und übel. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle in Luft aufgelöst – ich war noch nie bei einer Lumbalpunktion dabei gewesen. Ich fühlte mich total überrumpelt und überfordert. Doch das Schlimmste war das Gefühl, dass meine Unerfahrenheit mein eige- ner peinlicher und schwerwiegender Fehler sei.

Keinesfalls hätte ich mir erlaubt, mir eine Blösse zu geben und jemanden zu suchen, der mir hätte hel- fen können. Zu gross war die Angst, inkompetent zu wirken, nicht ernst genommen und langfristig als nicht konkurrenzfähig aus dem System hinaus- katapultiert zu werden. Ich musste also lernen, in sol- chen Situationen eine Fassade aufzusetzen, die nicht verriet, was wirklich in mir vorging. Die Strategie dazu beherrsche ich inzwischen so gut, dass ich Unsicher- heiten und Angst oft gar nicht mehr wahrnehme.

Stressbarometer Privatleben

Inzwischen bin ich 44 Jahre alt und ganz erfolgreich als Oberarzt auf der Gynäkologie und Geburtshilfe an ei- nem mittelgrossen Spital tätig. Mit der zunehmenden Erfahrung und Kompetenz auf meinem Gebiet haben die Ängste aber nicht wie erwartet abgenommen. Mit zunehmender Verantwortung haben sie sich eher noch ausgebreitet. Neu plagen mich auch Unsicherheiten und ethische Bedenken im Zusammenhang mit Fall- zahlen, Casemix-Indices und schwer erreichbaren Ziel- vereinbarungen. Ferner kommt die Angst hinzu, als Dienstleister wirtschaftlich zu versagen, wenn ich gute, sorgfältige Medizin machen will.

Es hat Jahre gedauert und letztlich die Konfrontation im privaten Leben gebraucht, bis ich realisierte, dass meine gut trainierte Emotionsabwehr, meine souve- rän wirkende Selbstbeherrschung andere sehr belas- tet: Meine Kinder sagen mir, ich sei immer gestresst,

würde ihnen nicht richtig zuhören und das sei echt mühsam mit mir.

Die Angst nutzbar machen

Als ich mich bei ReMed meldete, wollte ich wissen, was die Coaching-Gruppen genau anbieten. Immer wieder mal hatte ich hierzulande vergeblich Ausschau gehal- ten nach einem Angebot, wo sich Ärzte offen und ehr- lich austauschen können, ohne dabei als wenig belast- bar oder anderweitig auffällig beurteilt zu werden. So etwas wie die Schwartz Rounds™ suchte ich, die es in

den USA gibt und Caregivern eine Plattform bieten, um sich ohne Angst, freimütig und verantwortungsbewusst auszutauschen. Was sich in der Qualität ihrer Arbeit nie- derschlägt, nota bene ohne Kosten zu generieren.

Bei ReMed stiess ich auf offene Ohren und fühlte mich auch richtig wahrgenommen. Ich erfuhr, dass 2016 gleich an den drei Standorten Bern, Zürich und Chur neue Coaching-Gruppen entstanden sind. Sie bieten genau den bestärkenden Rahmen für sämtliche Kolle- gen und Kolleginnen aller Fachrichtungen und Erfah- rungsstufen, wie ich ihn suchte. Sehr gerne mache ich von diesem Angebot Gebrauch und lege es auch mei- nen engagierten und kompetenten Assistenzärzten nahe, denn ich erachte es als wertvoll investierte Zeit.

So können sie gleich zu Beginn ihrer Laufbahn lernen, dass Unsicherheiten und Ängste zum Arztberuf gehö- ren, mitnichten ein Ausdruck für Unfähigkeit sind und wie die Pest gemieden werden müssen. Im Gegenteil:

Angst und Unsicherheit sind wichtige Signale, die uns Orientierung geben in einem verantwortungsvollen Job. Die ReMed-Coaching-Gruppe vermittelt einen un- verkrampften Umgang damit.

Bildnachweis

© Monkey Business Images | Dreamstime.com

Intervisionsgruppen: Termine 2017

ReMed initiierte 2009 kollegiale Intervisionen, auch auf Wunsch von Kolleginnen und Kollegen. Seither organisiert das Unterstüt- zungsnetzwerk regelmässig Peer-Groups (6–10 Teilnehmer, 2–3- mal/Jahr). Die Teilnehmenden erarbeiten gemeinsam ihre Fall- fragen zu Mentoring, Coaching, Beratung, Therapie und anderen Aspekten kollegialer Begleitung (juristisch, versicherungsrecht- lich usw.). Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, nehmen Sie an einer Sitzung teil und lernen Sie unsere Arbeit kennen. Kontakt:

Peter Birchler, Tel. 044 342 09 10 oder peter.birchler[at]hin.ch. Die Treffen finden jeweils donnerstags von 14 bis 18 Uhr in Zürich statt. Nächste Daten: 30. März, 26. Oktober und 16. November sowie 8. Juni, 15. Juni und 9. November.

«Du bist immer gestresst, hörst nicht zu, und das ist echt mühsam mit dir!»

Korrespondenz:

mirjam.tanner[at]hin.ch

FMH ReMed 97

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Erste Durchführung nur zu statistischen Zwecken

Erhebung MAS des BFS startet erfolgreich

Jacques Huguenin

Dr., Sektionschef Gesundheitsversorgung, Bundesamt für Statistik, Neuenburg

Die erste Erhebung «Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren (MAS) 2015» wurde am 15. Novem­

ber 2016 erfolgreich gestartet. Insgesamt werden 18 723 Unternehmen befragt, welche sich in rund 90% Ein­

zelunternehmen, 7% Aktiengesellschaften sowie 3%

GmbHs und weitere Rechtsformen aufteilen. Davon entfallen rund zwei Drittel der Fragebogen auf die deutsche, 30% auf die französische und schliesslich 5%

auf die italienische Sprache. Die Erhebung ist für alle Arztpraxen und ambulanten Zentren in der Schweiz obligatorisch.

Um den Aufwand gering zu halten, hat das BFS früh­

zeitig den Dialog mit der FMH und deren Partnern ge­

sucht. Einerseits konnten die Schnittstellen für eine Datenübernahme aus den bestehenden Daten­

sammlungen von NewIndex, RoKo und doctorfmh.

ch realisiert werden und andererseits konnte der zeitliche Aufwand zum Ausfüllen des Fragebogens dank der gemeinsamen Zusammenarbeit der Ärzte­

schaft mit dem BFS auf 90 Minuten reduziert werden.

Klare Rechtslage

Die Erhebung hat einen doppelten gesetzlichen Auf­

trag und verfolgt sowohl statistische als auch auf­

sichtsrechtliche Zwecke. Um die Datenweitergabe ge­

mäss Artikel 59a KVG zu aufsichtsrechtlichen Zwecken zu konkretisieren, wurde die Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) per 1. August 2016 geän­

dert. Ferner hat das BFS gemäss Artikel 30c der Ver­

ordnung ein Bearbeitungsreglement erstellt. Dieses definiert abschlies send, wem welche Dateninhalte zu

administrativen Zwecken zur Verfügung gestellt wer­

den dürfen. Die Anhörung bei den betroffenen Kreisen wurde bis am 31. Januar 2017 verlängert. Für die Finali­

sierung des Bearbeitungsreglements steht so mehr Zeit zur Verfügung, ohne dass der Start der Erhebung ver­

schoben werden musste.

Die laufende erste Erhebung erfolgt ausschliesslich zu sta- tistischen Zwecken gemäss Bundesstatistikgesetz und Art. 23 KVG zur Beurteilung der Funktions­ und Wir­

kungsweise des Gesetzes nach den Grundlagen des BStatG. Den Grundsätzen der statistischen Arbeit des BFS entsprechend, werden aus der ersten Erhebung nur anonymisierte Daten veröffentlicht, die keiner­

lei Rückschlüsse auf einzelne Praxen zulassen. Dieses Vorgehen hat sich schon in den beiden MARS­Teilpro­

jekten «Strukturdaten Spital ambulant» (2014) sowie

«Patientendaten Spital ambulant» (2015) bewährt.

Die rechtliche Basis für die laufende Erhebung «Struk­

turdaten Arztpraxen und ambulante Zentren» ist gege­

ben und es bestehen – im Gegensatz zu anderslautenden Äusserungen – keine Unklarheiten zu den rechtlichen Grundlagen. Das BFS hat an der FMH­Ärztekammer am 27. Oktober 2016 in Anwesenheit des EDÖB darüber informiert. Die Verwendung bzw. die Weitergabe der Daten aus der ersten Erhebung für andere als statisti­

sche Zwecke ist nicht erlaubt. Dies kann auch nachträg­

lich nicht geändert werden, weil der Erhebungszweck Im Rahmen von MARS startete das Bundesamt für Statistik BFS am 15. November 2016 die Befragung zu den Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren für das Datenjahr 2015. Die Daten aus der ersten im November 2016 werden nur zu statistischen und NICHT zu aufsichts- rechtlichen Zwecken (Art. 59a KVG) erhoben und verwendet.

Die aktuell laufende Erhebung ist gemäss Art. 23 KVG und dem Bundesstatistikgesetz geregelt. Die Teilnahme an der Erhebung ist somit obligatorisch. Das BFS hat uns jedoch schriftlich zugesichert, dass betreffend der aktuellen Erhebung keine Sanktionen ergriffen werden.

Es ist für die FMH nicht möglich, Empfehlungen zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben zu machen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der FMH und des BFS.

Dr. med. Christoph Bosshard, Vizepräsident der FMH, Departementsverantwortlicher DDQ

Die Erhebung hat einen doppelten gesetzlichen Auftrag und verfolgt sowohl statistische als auch aufsichtsrechtliche Zwecke.

FMH BFS 98

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vor dem Start festgelegt sein muss und im Fragebogen entsprechend dokumentiert ist.

Die Erhebung MAS leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Gesundheits- versorgung der Schweiz

Die Datenlage im schweizerischen Gesundheitswesen weist im ambulanten Bereich, welcher rund ein Drittel der Gesundheitskosten ausmacht, bedeutende Lücken auf. Mit der Erhebung «Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren (MAS)» werden künftig statistische Grundlagen zur Verfügung stehen, wel­

che neu eine systematische datenbasierende Sicht auf den ambulanten Sektor erlauben. Dabei stehen nicht die einzelnen Ärztinnen und Ärzte im Fokus der Erhebung, sondern die Unternehmen und deren Stand­

orte (Point of Care).

Diese Betrachtungsweise ist für den ambulanten Be­

reich neu und trägt dem Umbruch weg von der alther­

kömmlichen Einzelarztpraxis hin zu Gruppenpraxen unterschiedlicher rechtlicher Organisationsformen, Ärztezentren, Ketten von Arztpraxen und juristisch von Spitälern abgekoppelten Ambulatorien Rechnung.

Damit verbunden ist die notwendige Klärung der Grundgesamtheit der zu befragenden Arztpraxen und ambulanten Zentren. Die Erhebung MAS basiert auf dem Betriebs­ und Unternehmensregister BUR, welches eng mit dem Unternehmensregister (UID) des BFS gekop­

pelt ist. Das UID verwendet für selbständig erwer­

bende Ärzte und Ärztinnen das Medizinalberuferegis­

ter (Med Reg) als Branchenregister. Das MedReg wird durch die Gesundheitsämter der Kantone im Rahmen

der Erteilung von Berufsausübungsbewilligungen be­

wirtschaftet.

Als erstes wichtiges Resultat wird die Erhebung MAS er­

möglichen, die Gesundheitsversorgungslandschaft der Schweiz zu beschreiben und zu verstehen – und nicht

«nur» Ärztinnen und Ärzte zu zählen. Die Gesundheits­

versorgung im ambulanten Sektor kann heute nur un­

genügend überblickt und verstanden werden, der rasche Wandel noch weniger. Der Zweck der Erhebung ist es, einen Gesamtüberblick über den ambulanten Sektor

und dessen Funktionsweise zu schaffen, der auf Fakten basiert, und damit zum Beispiel einen Beitrag für gute Versorgungslösungen oder Tarife in der Gesundheits­

versorgung zu leisten. Hierfür werden Angaben zur In­

frastruktur und Praxisgrösse, zu Finanzen und Personal erhoben. Das ärztliche Personal wird vor der Übermitt­

lung an das BFS anonymisiert. Das nichtärztliche Per­

sonal wird aggregiert erhoben.

Ziel ist es zudem, in weiteren Schritten die Wechselwir­

kungen zwischen dem stationären und dem ambulan­

ten Sektor abbilden zu können – um beispielsweise zu analysieren, ob und wie die in der Strategie «Gesund­

heit 2020» vorgesehenen Massnahmen zur Stärkung der ambulanten Versorgung greifen.

Das BFS bedankt sich bei allen Arztpraxen und ambu­

lanten Zentren, die ihre Daten bereits geliefert haben, und weist auf das Ende der Erhebung am 28. Februar 2017 hin.

Korrespondenz:

Dr. Jacques Huguenin Bundesamt für Statistik BFS Sektion Gesundheits­

versorgung GESV Espace de l’Europe 10 CH­2010 Neuchâtel Tel. 058 463 66 14 jacques.huguenin[at]

bfs.admin.ch

Das BFS bedankt sich bei allen Arztpraxen und ambulanten Zentren, die ihre Daten bereits geliefert haben.

FMH BFS 99

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Gesundheitsförderung und Prävention in der Gesundheitsversorgung

Die Rolle der Ärzteschaft im NCD-Arbeitspaket 2

Autoren: Dr. med. Carlos Beat Quintoa, Barbara Weilb / Co-Autoren: Andreas Biedermann MDc,

Prof. Dr. med. Jacques Cornuzd, Dr. med. Stefan Neuner-Jehle MPHe,f, unter Mitarbeit von: Dr. med. Julia Dratvaf, Linda Hadorng, Dr. Fabienne Jägerf, PD Dr. med. Oskar Jennif, Dr. med. Chung-Yol Leef,

Dr. med. Annalis Marty-Nussbaumerf, Prof. Dr. med. Gabriela Stoppef, Dr. med. Peter Wiedersheimf

a Mitglied des FMH-Zentralvorstandes, Departementsverantwortlicher Public Health und Gesundheitsberufe; b Leiterin Abteilung Public Health, FMH;

c PHS Public Health Services GmbH, Bern; d Policlinique Médicale Universitaire, Université de Lausanne; e Kollegium für Hausarztmedizin, KHM;

f Mitglieder Präventionskommission FMH; g wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Public Health, FMH

Die Prävention nicht übertragbarer Krankheiten erhält in der Grundversorgung [1] in den nächsten Jahren ein neues Ge- wicht. Der Dialog Nationale Gesundheitspolitik, die ständige Plattform von Bund und Kantonen, und der Bundesrat verab- schiedeten zu Beginn des Jahres 2016 die Strategie nichtüber- tragbarer Krankheiten («non-communicable disease», NCD) [2]. Sowohl die WHO als auch die NCD-Strategie betonen die Wichtigkeit der Prävention durch die Ärzteschaft. Durch eine Verbreitung der Thematik bei uns Ärzten1 wird die Wirkung auf Bevölkerungsebene erreicht, denn wir haben einen flä- chendeckenden alters- und schichtenübergreifenden Zugang zur Bevölkerung und deren Vertrauen, was für die Motiva- tion und Adhärenz von zentraler Bedeutung ist.

Kernelemente des NCD-Massnahmenplans

Die Umsetzung der NCD-Strategie erfolgt ab Januar 2017 anhand des am 24. November 2016 verabschiede- ten Massnahmenplans. Zusätzlich findet am 31. Januar 2017 eine grosse Stakeholder-Konferenz statt, an der die Teilnehmenden, darunter auch Vertreter/-innen der Ärzteschaft, darüber diskutieren, wie sie zu einer effizienten Umsetzung der Strategie und ihrer Mass- nahmen beitragen können. Im NCD-Massnahmenplan sind folgende Stossrichtungen vorgesehen:

1. Bevölkerungsbezogene Gesundheitsförderung und Prävention – Weiterentwicklung kantonaler Pro- gramme für Gesundheitsförderung und Prävention 2. Prävention in der Gesundheitsversorgung – Opti- mierung der Schnittstellen zwischen Prävention und Kuration

3. Prävention in Wirtschaft und Arbeitswelt – Stär- kung gesundheitsförderlicher Rahmenbedingun- gen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

NCD-Prävention über die Ärzteschaft

Für die Ärzteschaft als relevanten Teil der Gesund- heitsversorgung ist insbesondere die Massnahme 2

«Prävention in der Gesundheitsversorgung» von Be- deutung. Denn die Chancen, Patienten auf präventives Verhalten anzusprechen und zu Verhaltensänderun- gen zu motivieren, sind durch den Arzt am besten gegeben, suchen doch rund 80% der erwachsenen Be- völkerung mindestens einmal im Jahr einen nieder- gelassenen Arzt auf. Besonders hoch sind ärztliche Kontakte bei Kindern. In der Tat sind Vorsorgeuntersu- chungen im Kindes- und Jugendalter zentrale Gefässe, um wichtige gesundheitsfördernde Informationen zu vermitteln und das langfristige Gesundheitsverhalten möglichst günstig zu beeinflussen. Diese Erkenntnis ist nicht neu und der Ackerboden für eine Förderung der Prävention von ärztlicher Seite ist bereits seit län- gerem vorbereitet [3]. Mit dem Gesundheitscoaching des KHM [4], dem Projekt Frei von Tabak [5], Paprica [6]

und EviPrev [7] beispielsweise finden sich aus Sicht von Public Health bereits ausgezeichnete praxistaugliche Projekte auf einem «State of the art»-Niveau. Der Be- griff «Gesundheitscoaching» hat in den letzten Jahren bereits eine interprofessionelle Ausweitung erfahren.

Während beim Gesundheitscoaching die Kommunika- tion im Vordergrund steht und somit die Grundlage für eine effiziente Prävention in der Versorgung gelegt wird, stehen bei EviPrev die Guidelines und Dokumen- tationshilfen im Vordergrund. Von ärztlicher Seite her wäre es deshalb nicht nachvollziehbar, wenn diese Projekte nicht innerhalb der Massnahmen gebührend berücksichtigt würden.

Schnittstelle Prävention/Kuration

Speziell in der primären Grundversorgung ist auf- grund des biopsychosozialen Krankheitsmodells [8]

Prävention ein inhärentes Thema. Natürlich sind auch Spezialisten im Bereich Prävention tätig, dies primär bei den von ihnen betreuten Krankheits- und Patien- tengruppen oder auf Bevölkerungsebene. Eine beson- dere Rolle spielen dabei die psychiatrisch, pädiatrisch

1 In diesem Text wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständ- lich immer mit eingeschlossen.

FMH Public health 100

(10)

und gynäkologisch tätigen Kolleginnen und Kollegen, die oft alleinige ärztliche Betreuer ihrer Patienten sind.

Impfungen wurden bisher nicht explizit erwähnt, da sie primär im Bereich übertragbarer Krankheiten ein- gesetzt werden. Indirekt sind sie auch im NCD-Bereich von Bedeutung, da beispielsweise gewissen Krebs- erkrankungen durch eine Impfung vorgebeugt wer- den kann. Angepasst an die Patientenbedürfnisse und im Sinne einer umfassenden Versorgung können in einer (haus-)ärztlichen Konsultation gesundheits- förderliche, primär-, sekundär-, tertiär- und quartär- präventive Aspekte [9] angesprochen werden – dies gleich zeitig mit diagnostischen, therapeutischen, re- habilitativen oder palliativen Themen. Empfehlungen müssen jedoch nicht nur vermittelt und verstanden werden, sondern auch umsetzbar sein und von einer Gesellschaft durch förderliche Verhältnisse getragen werden. An diesem Beispiel zeigt sich die im NCD- Arbeitspaket 2 angesprochene Schnittstelle zwischen Prävention und Kuration. Dabei muss weiter bedacht werden, dass eine wirksame Verhaltensänderung schlussendlich im täglichen Leben der Patienten er- folgt. Die ärztliche Meinung kann aber definitiv An- stoss zu dieser Veränderung geben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und partizipativer Ansatz

Selbstredend kann die Ärzteschaft operativ nicht alle Massnahmen im Alleingang umsetzen. Der umfas- sende Anspruch und die systemische Sichtweise erfor- dern aus unserer Sicht vermehrt eine interdisziplinäre Arbeitsweise sowie die Anwendung von Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen. Andere im Gesund- heitswesen tätige Berufsgruppen und Gesundheits- ligen sind in diese Netzwerke zwingend zu involvieren.

In Bezug auf den optimalen Einsatz von Ressourcen ist ein qualitativ gutes Schnittstellenmanagement von ärztlicher Seite angezeigt, wofür auch Zeit und Mittel vorzusehen sind. Zudem vertreten wir den Ansatz, dass die Patientinnen und Patienten in das Zentrum der Behandlung zu stellen sind. Als gleichberechtigte Partner entscheiden diese über die Behandlung mit.

Der Arzt ist Experte für das medizinische Fachwissen, dem Patienten sind seine eigenen persönlichen Werte, Wünsche und Vorstellungen bekannt. Es obliegt dabei dem Arzt, durch Herstellen einer vertrauensvollen Atmosphäre und falls notwendig durch konkretes Nachfragen den Austausch über diese Themen über-

Zusammenfassende Thesen zur Berücksichtigung bei Planung und Umsetzung der NCD-Massnahmen – nicht abschliessend

1. Ärzte sind fähig und interessiert, Gesundheitsförderungs- und Präventions-Tätigkeiten in einem interprofessionellen und in- tegrativen Netzwerk-Ansatz auszuführen. Ärzte-Organisatio- nen unterstützen diese Interprofessionalität, wie beispiels- weise anlässlich des 2016 KHM-Jahreskongresses aufgezeigt.

2. Ärzte haben in hohem Masse Zugang zur Bevölkerung (75–

80% der Schweizer Bevölkerung geht mindestens einmal im Jahr zum Arzt, Kinder sogar noch häufiger) und verfügen daher über gute Möglichkeiten, aktiv zu werden (windows of opportunity). Grundversorger beispielsweise begleiten ihre Patienten über einen langen Zeitraum und können so aktiv in Gesundheitsförderungs- und Präventions-Aktivitäten invol- viert sein. Auch die pädiatrischen Vorsorgeuntersuchungen sind zentral für die kontinuierliche Primär-, aber auch Sekun- därprävention, um bereits in frühstem Alter die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten positiv zu beeinflussen. Wei- ter können Gynäkologen anlässlich der Jahreskontrollen ebenfalls präventive Aspekte wahrnehmen. Diese Auflistung ist beliebig erweiterbar.

3. Ärzte werden von der Bevölkerung als Experten und vertrau- enswürdige Akteure im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention wahrgenommen. Aus internationaler Perspektive sind Schweizer Ärzte in der Tat in führender Position bezüg- lich Vertrauenswürdigkeit, wie kürzlich eine Studie von Blen- don zeigte [12].

4. Ärzte verfügen über Kompetenzen und Fertigkeiten im Be- reich Kommunikation, welche auf verschiedenen Ebenen der professionellen Aus-, Weiter- und Fortbildung gelehrt werden; Übermittlung und Übersetzung von Informationen

(z.B. zu Risiken und Chancen) ist unabdingbar für Counsel- ling im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention. Ärzte- Organisationen bieten dazu günstige Strukturen für Lehre und Ausbildung in diesen Fertigkeiten.

5. Ärzte-Organisationen bieten die bestabgestützte Evidenz, die für Abläufe im Bereich Gesundheitsförderung und Präven- tion vorhanden ist. Dies beispielsweise mit der Erar beitung von Guidelines und evidenzbasierten Programmen zu Ge- sundheitsförderungs- und Präventionsthemen, die von der gesamten Ärzteschaft genutzt werden können.

6. Gewisse Bevölkerungsgruppen sind speziell gefährdet für NCDs: So finden sich in bildungsferneren Bevölkerungsgrup- pen oder manchen Migrationsgruppen z.B. vermehrt Über- gewicht, schlechte Ernährung und ein höherer Tabakkonsum, und Vorsorgeuntersuchungen werden eher selten in An- spruch genommen [13]. Angesichts spezifischer Bedürfnisse gewisser Bevölkerungsgruppen dürfen Adaptationen nicht vergessen werden, die es den Ärzten ermöglichen, auch diese Gruppen präventiv so gut wie möglich zu erreichen und besagten Gruppen den Zugang zu präventivem Wissen zu erleichtern (z.B. Sprachbarrieren-Abbau durch interkultu- relle Dolmetscher/-innen).

7. Über die Art der finanziellen Abgeltung der ärztlichen Leis- tungen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention sollte nach Diskussion im Rahmen der Umsetzung der Mass- nahmen ein Konsens erreicht werden, der zwingend Berück- sichtigung finden sollte.

FMH Public health 101

(11)

haupt erst zu ermöglichen. Durch diesen partizipa- tiven Ansatz (eine Forderung seit Ottawa 1986) wäre dann auch eine entsprechende Akzeptanz bei der Umsetzung gegeben [10].

Herausforderungen für die Umsetzung

Die geplanten Massnahmen und die damit angestrebte Verbesserung werden nicht gratis zu haben sein und können nicht losgelöst von anderen gesundheitspoli- tischen Themen und gesellschaftlichen Voraussetzun- gen betrachtet werden. Dem Massnahmenplan liegt ein föderalistisches System zugrunde, das sich durch eine Vielfalt von Akteuren und Massnahmen auszeich- net, und genauso fragmentiert ist auch die Finanzie- rung dieses Systems. Die Ärzteschaft sieht in Bezug auf die Umsetzung der Massnahmen insbesondere folgende Herausforderungen als zentral an:

– Finanzielle Probleme, wie beispielsweise die Frage nach der Zeitentschädigung oder die fehlende Ent- schädigung empfohlener Untersuchungen

– Herausforderungen in Bezug auf die Motivation, Befähigung und Bildung der involvierten Akteure (Stichwort Gesundheitskompetenz)

– Interprofessionalität in der Prävention und Gesund- heitsförderung als Prüfstein sowie die Gewährleis- tung von Schnittstellenmanagement während der gesamten Versorgungskette

– technische Herausforderungen, beispielsweise teure, anwenderunfreundliche und zeitaufwendige E-Health-Applikationen

– administrativer Mehraufwand und dessen finan- zielle und personelle Bewältigung

Nebst dem Engagement aller Involvierten, um diesen Herausforderungen zu begegnen, braucht es Zeit für Kommunikation und Vertrauensaufbau und wenn möglich konstante Teams. Die Zukunft liegt in inte- grativen Ansätzen, unter Einbezug aller relevanten Akteure und unter Einhaltung der Qualität und Ethik der Standesorganisationen (Pflege, Apotheker, Ärzte).

Leider wird durch das Auf-den-Markt-Drängen gewis- ser kommerzieller Investoren, die sich keiner Qualität und Ethik der Standesorganisationen verpflichtet füh- len, die Situation erschwert. Durch kommerzielle In- vestoren wird das Gesundheitspersonal in einen ethi- schen Konflikt gebracht: Die Investoren erwarten, dass primär das geleistet wird, was sich hinsichtlich Rendite rechnet, und nicht das, was medizinisch notwendig und sinnvoll ist. Im Rahmen der NCD-Strategie geht es darum, Bewährtes aufzunehmen, auszubauen und parallel dazu ganzheitliche Programme zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientie- ren, die Gesundheitsdeterminanten einbeziehen und finanziell gesichert sind. Trotz allen Herausforderun- gen, die uns in Hinsicht auf die Umsetzung noch er- warten, sind wir bestrebt, unseren Einsatz zu leisten.

Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit und ein Vor- anbringen der NCD-Strategie mit allen anderen in der Gesundheitsversorgung tätigen Professionen [11].

Bildnachweis

© Abteilung Public Health Literatur

1 Grundversorgung wird in diesem Artikel umfassend verstanden (Präventionsleistungen aus der primären, sekundären, tertiären und quartären Versorgung).

2 www.bag.admin.ch/ncd

3 MedBG, 2. Abschnitt, Art. 8, h: Ärzte «setzen sich für die mensch- liche Gesundheit ein, indem sie beratend tätig sind und die erfor- derlichen präventiven und gesundheitsfördernden Massnahmen in ihrem Berufsfeld treffen» / Lernzielkatalog SIWF: «Der Facharzt nutzt die Gelegenheiten für Beratungen bezüglich der Erhaltung der Gesundheit und der Gesundheitsförderung.»

4 http://www.gesundheitscoaching-khm.ch/

5 http://www.frei-von-tabak.ch/

6 http://www.paprica.ch/

7 http://www.public-health-services.ch/index-de.php?frameset=120 8 «Das erweiterte biopsychosoziale Modell ist eine fundamentale

Theorie der Körper-Seele-Einheit und ermöglicht erstmals ein wis- senschaftlich begründetes ganzheitliches Verständnis von Krank- heit bzw. Gesundheit.» Egger, JW. Grundlagen der Psychosomatik – Zur Anwendung des biopsychosozialen Krankheitsmodells in der Praxis. Psychologische Medizin. 2008;19(2):12–22.

9 «Quartäre Prävention bedeutet die Verhinderung von Übermedi- kalisierung und unnützer Medizin». M. Jamoulle. Quaternary pre- vention, an answer of family doctors to overmedicalization. Inter- national Journal of Health Policy and Management. 2015;4,4:1–4.

10 Auswahl an Instrumenten: Motivational Interviewing, Shared Decision Making, Informed Consent.

11 Anmerkung zu der Formulierung: Die Bezeichnungen Medizinal- und Gesundheitsberufe sind durch den Gesetzgeber belegt und umfassen längst nicht alle Berufe, die im Gesundheitswesen tätig sind.

12 N. Engl, J Med 2015.

13 Zweites Gesundheitsmonitoring der Migrationsbevölkerung in der Schweiz (GMM II).

Einbettung bestehender Instrumente, Projekte und Themen – nicht abschliessend.

Korrespondenz:

Abteilung Public Health FMH – Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte

Elfenstrasse 18 Postfach 300 CH-3000 Bern 15

FMH Public health 102

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Todesfälle / Décès / Decessi Enea Eusebio (1946), † 4.1.17,

Spécialiste en chirurgie, 2800 Delémont

Michel Bourquin (1949), † 4.1.17,

Spécialiste en médecine interne générale, 1212 Grand-Lancy

Juliette Buffat (1959), † 7.1.17,

Spécialiste en psychiatrie et psychothérapie, 1213 Onex

Praxiseröffnung /

Nouveaux cabinets médicaux / Nuovi studi medici

BE

Michael Reber,

Praktischer Arzt, Hauptstrasse 201, 2552 Orpund

Lukas Fatzer,

Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Handchirurgie, Unionsgasse 14, 2502 Biel/Bienne

FR

Lydie Zufferey,

Spécialiste en médecine interne générale, route de l’Intyamon 113,

1635 La Tour-de-Trême SO

Alexander Fischer,

Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates, Leopoldstrasse 1, 4500 Solothurn VD

Ezequiel Rodriguez Reimundes,

Spécialiste en médecine interne générale, Grand-Rue 21, 1180 Rolle

Ärztegesellschaft des Kantons Luzern Zur Aufnahme in unsere Gesellschaft Sektion Stadt hat sich gemeldet:

Chy-Meng Ing, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, FMH, Löwenstrasse 9, 6004 Luzern

Zur Aufnahme in unsere Gesellschaft Sektion Gäu hat sich gemeldet:

Thomas Haehner, Praktischer Arzt, Praxis Dr. Thomas Haehner, Dorfstrasse 27, 6133 Hergiswil bei Willisau

Einsprachen sind innert 20 Tagen nach der Publikation schriftlich und begründet zu richten an: Ärztegesellschaft des Kantons Luzern, Schwanenplatz 7, 6004 Luzern

Ärztegesellschaft Thurgau

Zum Eintritt in die Ärztegesellschaft Thurgau hat sich gemeldet:

Lars Wöckel, Facharzt für Kinder- und Jugend- psychiatrie und -psychotherapie, FMH, Hardtstrasse 26B, D-78467 Konstanz

FMH Personalien 103

Personalien

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Säbelzahn is still going strong Zum Beitrag von Oertle D. Die Hausärzte sterben aus: Na und? Schweiz Ärztezeitung 2016;97(51–52):1804–5.

Der Hausarzt hat viele Briefe, Mails, SMS be- kommen. Jetzt tun ihm die Schultern weh ob dem vielen Klopfen darauf. Er freut sich über das Lob und wird traurig, weil ihm viele ältere Kollegen schreiben, ja, genauso sei es doch mit den neuen Patienten und derentwegen hätten sie schliesslich ihren geliebten Beruf an den Nagel gehängt und dass sie froh darob seien, weil sie so nicht mehr hätten Tokter sein wollen etc.

Jemand schreibt dem Hausarzt, er müsse halt flexibler werden und sich den neuen Medien stellen. Der Hausarzt nimmt sich das sehr zu Herzen. Als er nachts wieder einmal nicht schlafen kann, versucht er sich flexibel ganz flach zu machen, noch flacher: bis er auf dem Display eines Smartphones Platz findet. Es gelingt schliesslich ziemlich gut. Aber als ihm jemand mit dem Daumen über den Bauch

streicht, um ihn aufzurufen, da erschrickt er sehr. Er will jetzt doch kein App werden.

Ein Kollege schreibt dem Hausarzt, der Hin- weis auf die Cumulus-Karte sei ein Hüftschuss unter die Gürtellinie. Das ist schwierig zu beurteilen. Die letzte Consensus Conference konnte sich nicht auf eine international gül- tige Höhe der Gürtellinie einigen, so dass viele Menschen diese direkt unter der eigenen Nasenspitze ansiedeln. Den Seitenhieb gegen den neuen grossen Player im Gesundheits- wesen will der Hausarzt sich nicht verbieten lassen. Dem Riesenkonzern gehören ein guter Teil aller Läden für Lebensmittel und alle anderen Waren, es gehören ihm eine Bank, Tankstellen, Schulen, Fitnesscenter, Golfplätze, Check-up-Kliniken, Wohnungen, eine Ferien- firma, eine Telecombude – wahrlich ein um- fassendes Angebot. Eine Geburtsklinik und ein Friedhof fehlen noch – doch in der Zeit dazwischen kann man sich getrost dem oran- gen Riesen anvertrauen. Wenn nun diese Holding auch auf die Gesundheitsdaten Zu- griff hat und diese mit denen der Cumulus-

karte abgleicht – dann schliesst sich der Kreis und alles wird gut. Den Hausarzt fröstelt es.

Eine junge Kollegin schreibt dem Hausarzt, er sei zu pessimistisch. Das will er keinesfalls sein. Nein, der Hausarzt ist ein begeisterter Hausarzt, der an die Hausarztmedizin glaubt.

Er pflegt in seiner Praxis die ganze Wert- schöpfungskette Student – Tutoriand – Uhu – Assistent – Hausarzt in spe und bleibt dank dieser jungen Menschen gelassen zuversicht- lich.

Dr. med. Daniel Oertle, Zürich

Briefe

Reichen Sie Ihre Leserbriefe rasch und bequem ein. Auf un serer neuen Homepage steht Ihnen dazu ein spezielles Ein gabetool zur Verfügung. Da- mit kann Ihr Brief rascher bearbeitet und pu bliziert werden – damit Ihre Meinung nicht untergeht. Alle Infos unter:

www.saez.ch/autoren/leserbriefe-einreichen/

Facharztprüfungen

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe­

gungsapparats Zwischenprüfungen 2017

Kinderorthopädie & Tumore des Bewegungs- apparates

Ort: Online via www.swissorthopaedics.ch Datum: Juni–September 2017

Anmeldefrist: 15.9.2017

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe- gungsapparats

Mitteilungen

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe­

gungsapparats Zwischenprüfungen 2017

Anatomie und orthopädische Zugangswege Ort: AMTS Academy for Medical Training and Simulation – Kriegackerstrasse 100 – CH-4132 Muttenz BL

Datum: Freitag, 1. Dezember 2017 Anmeldefrist: 11.8.2017

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe- gungsapparats

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats

Schlussprüfung 2017 (1. Teil schriftlich) Ort: Inselspital, Kinderklinik, Hörsaal Ettore Rossi, Bern

Datum: Samstag, 17. Juni 2017 Anmeldefrist: 15.4.2017

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe- gungsapparates

BRIEFE / MITTEILUNGEN redak tion.saez@emh.ch 104

Briefe an die SÄZ

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Aktuelle Forumthemen

Jetzt online mitdiskutieren auf www.saez.ch

Mirjam Werlen, Dr. iur., LL.M., Bern

DSD-Geschlechtervarianten

DSD-Geschlechtervarianten: Medizinische oder psychosoziale Indikation?

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels Radiologie, 2. Teilprüfung Ort: Zürich

Datum: 30. August bis 1. September 2017 Anmeldefrist: Mitte März bis 1. Mai 2017 Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Radiologie

Facharztprüfung zur Erlangung des Schwerpunktes diagnostische Neuro­

radiologie zum Facharzttitel für Radiologie

Ort: Aarau

Datum: 28. und 29. August 2017 Anmeldefrist: Mitte März bis 1. Mai 2017 Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Radiologie

Facharztprüfung zur Erlangung des Schwerpunktes pädiatrische Radiologie zum Facharzttitel für Radiologie Ort: Zürich

Datum: 30. August 2017

Anmeldefrist: Mitte März bis 1. Mai 2017 Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Radiologie

Facharztprüfung zur Erlangung des Schwerpunktes Invasive Neuroradiologie zum Facharzttitel für Radiologie

Ort: Aarau

Datum: 28. und 29. August 2017 Anmeldefrist: Mitte März bis 1. Mai 2017 Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Radiologie

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels Neurologie Ort:

1. Teil (schriftlich: MC-Prüfung auf Englisch):

Inselspital Bern (14.00 Uhr bis 18.00 Uhr) 2. Teil (mündlich und praktisch): Kantons- spital Aarau (auf den ganzen Tag verteilt) Datum:

1. Teil (schriftlich: MC-Prüfung auf Englisch):

Freitag, 25. August 2017

2. Teil (mündlich und praktisch):

Freitag, 20. Oktober 2017 Anmeldefrist:

1. Teil Freitag, 1. März 2017 2. Teil Freitag, 31. Mai 2017

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Neurologie Facharztprüfung zur Erlangung

des Facharzttitels für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats

Schlussprüfung 2017 (2. Teil mündlich/

praktisch)

Ort: AMTS (Academy for Medical Training and Simulation), Kriegackerstrasse 100, 4132 Muttenz

Datum: Samstag, 2. Dezember 2017 Anmeldefrist: 15.9.2017

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch

→ Fachgebiete → Facharzttitel und Schwer- punkte (Weiterbildung) → Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewe- gungsapparats

BRIEFE / MITTEILUNGEN redak tion.saez@emh.ch 105

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Seminare / Séminaires

Praxiseröffnung/-übernahme

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die vor einer Praxiseröffnung (Einzel-/Gruppenpraxis), dem Einstieg in eine Gruppenpraxis oder vor einer Praxisübernahme stehen.

Themen

Juristische Aspekte (Bewilligungen, Zulas- sungen, Verträge)

Gesellschaftsformen/Ehe- und Erbrecht (Privat-/Geschäftsvermögen, Güterstand, Erbschaftsplanung)

Praxiseinrichtung (Inneneinrichtung, Kos- ten)

Praxisadministration (Leistungserfas- sungs- und Abrechnungssysteme)

Bewertung einer Arztpraxis als Verhand- lungsbasis

Finanzierung der Arztpraxis (Businessplan, Kredite, Absicherung)

Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Per- sonen- und Sachversicherungen, Vorsorge- planung)

Daten

K01 Donnerstag,

9. März 2017 Zürich 09.00–16.30 Uhr Kongresshaus K02 Donnerstag,

11. Mai 2017 St. Gallen 16.00–20.30 Uhr Hotel Einstein K03 Donnerstag,

8. Juni 2017 Bern 09.00–16.30 Uhr Schmiedstube Praxisübergabe/-aufgabe

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die ihre Pra- xis an einen Partner/Nachfolger übergeben oder liquidieren wollen. Idealtermin: 5–10 Jahre vor geplanter Übergabe oder allfälliger Liquidation (aus steuertechnischen und vor- sorgeplanerischen Gründen).

Themen

Praxispartner- oder Nachfolgesuche (pro- jektorientiertes Vorgehen)

Juristische Aspekte (Verträge, Krankenge- schichten)

Bewertung einer Arztpraxis als Verhand- lungsbasis

Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Übergabe/Auflösung von Versicherungs- verträgen, Pensions- und Finanzplanung) – Steuern (Steueroptimierung bei der Praxis-

übergabe oder Liquidation)

Daten

K06 Donnerstag,

16. März 2017 Zürich 13.30–18.00 Uhr Volkshaus K07 Donnerstag,

18. Mai 2017 St. Gallen 16.00–20.30 Uhr Hotel Einstein

K08 Donnerstag,

22. Juni 2017 Bern 13.30–18.00 Uhr Schmiedstube

Praxiscomputer-Workshop

Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte, die vor einer Praxiseröffnung/-übernahme stehen oder be- reits praxistätig sind.

Themen

Anforderungen an Praxisinformationssys- tem

Evaluationsprozess (projektorientiertes Vor- gehen)

– Präsentation von sieben führenden Praxis- informationssystemen (Leistungserfassung, Abrechnen, Agenda, Statistik, Geräteeinbin- dung, Krankengeschichte, Finanzbuchhal- tung usw.)

Daten

K13 Donnerstag,

30. März 2017 Zürich 13.15–17.45 Uhr Technopark K14 Donnerstag,

29. Juni 2017 Bern

13.15–17.45 Uhr Stade de Suisse Ouverture et reprise d’un cabinet médical

Groupe cible: Médecins sur le point d’ouvrir un cabinet médical (individuel ou de groupe), de joindre un cabinet de groupe ou de reprendre un cabinet existant.

Contenu

Aspects juridiques (contrats, autorisations, admission à pratiquer, dossier patients) – Business plan (plan de financement, crédit

d’exploitation, financement par la banque) – Aménagement (implantation, projet et

concept d’aménagement, mobilier, budget) – Estimation d’un cabinet comme base de

négociations – Laboratoire

Administration d’un cabinet médicalAssurances

Passage du statut de salarié à celui d’indé- pendant

Fiscalité

Dates K20 Jeudi

9 mars 2017 Lausanne 13h30–18h30 World Trade Center K21 Jeudi

1 juin 2017 Genève 13h30–18h30 Hôtel Warwick

Remise et cessation d’un cabinet médical

Groupe cible: Médecins désirant remettre un cabinet médical à un associé ou à un successeur ou qui doivent fermer leur cabinet médical.

Idéalement 5–10 ans avant la remise/cessation prévue (pour des questions de taxation et pré- voyance).

Contenu

Recherche active d’un successeur/associéAspects juridiques (contrats, dossiers médi-

caux)

Estimation d’un cabinet comme base de négociations

Assurances/prévoyance/patrimoine (re- mise/résiliation des contrats d’assurances, prévoyance, planification de la retraite et des finances)

Conséquences fiscales d’une remise ou d’une cessation (optimisation de l’impact fiscale lors d’une remise/cessation)

Dates K24 Jeudi

18 mai 2017 Lausanne 13h30–18h00 World Trade Center K25 Jeudi

9 novembre 2017 Genève 13h30–18h00 Crowne Plaza Atelier consacré à l’informatique au cabinet médical

Groupe cible: Médecins sur le point d’ouvrir un cabinet médical et médecins déjà établis qui veulent changer leur logiciel.

Contenu

Attentes à un logiciel pour la gestion du cabinet

– Présentation de six logiciels pour la gestion du cabinet (gestion des données des patients, de la facturation et de l’encaissement, statis- tiques, gestion de l’agenda, connexion des appareils médicaux, etc.)

Date

K28 Jeudi

22 juin 2017 Lausanne 13h30–18h00 World Trade Center

Anmeldung / Inscription

www.fmhservices.ch / FMH Consulting Services,

☎ 

041 925 00 77

FMH SERVICES Die grösste standeseigene Dienstleistungsorganisation 106

Redaktionelle Verantwortung: FMH SERVICES

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mail@fmhfactoring.ch - www.fmhfactoring.ch

Seit Jahren bin ich jeden Tag pünktlich. Warum dürfen meine Zahlungseingänge nicht auch mal pünktlich sein?

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FMH Services (Factoring): Honorarabrechnung, inklusive Zahlungsgarantie und Übernahme des Verlustrisikos Ich wünsche eine persönliche Beratung. Bitte rufen Sie mich an:

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Ansprechpartner ________________________________________________________________________

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Ärztliche Interventionsmöglichkeiten im System Schule zum Wohle der Kinder einsetzen

Public-Health-Aufgabe am Puls der Zeit: Schulärztin/Schularzt

Annemarie Tschumpera, Nino Künzlib, Beat Gloorc, Julia Dratvad

a Dr. med., Co-Präsidentin der Vereinigung der Schulärztinnen und Schulärzte der Schweiz, Gesundheitsdienst der Stadt Bern; b Prof. Dr. med. et phil., Direktor der Swiss School of Public Health (SSPH+), Vizedirektor und Leiter Departement Lehre und Ausbildung, Swiss Tropical and Public Health Institute, Basel; c Facharzt Allgemeine Innere Medizin, Hausarzt und Schularzt, Turbenthal; d PD Dr. med., Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft der Fach- ärztinnen und -ärzte für Prävention und Gesundheitswesen, Swiss Tropical and Public Health Institute, Basel

Schulärztinnen und Schulärzte sind ein wichtiger Pfeiler der öffentlichen Gesundheit in der Schweiz. Mit ihrer vielseitigen Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Gesund- heit und Bildung haben sie die Möglichkeit, zu Gesundheits- und Bildungschancen für alle Kinder beizutragen. Um dieses Potential zu nutzen, ist spezifisches Fachwissen erforderlich .

Bildung und Gesundheit hängen eng zusammen: Der Bildungsabschluss ist eine der wichtigsten Determi- nanten für die lebenslange Gesundheit. Und umge- kehrt sind die gesundheitlichen Lernvoraussetzungen entscheidend für den Bildungserfolg. Die Spezialität

der schulärztlichen Tätigkeit ist ihre Verortung an der Schnittstelle zwischen Gesundheit und Bildung und ihre Nähe zur Lebenswelt Schule.

Schulärztinnen und Schulärzte haben die Aufgabe, Kinder auf gesundheitlicher Ebene in der Entfaltung ihres Bildungspotentials zu unterstützen. Sie sehen das einzelne Kind und dessen gesundheitliche Situa- tion in der Schule, sei es bei schulärztlichen Screening- Untersuchungen oder anlässlich von Untersuchungen und Beratungen in spezifischen Problemlagen (Absen- tismus, gesundheitliche Fragestellungen im Kontext der Schule, Kindeswohlgefährdung etc.). Sie können Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen beraten, Schüle- rinnen und Schüler zu Abklärungen oder Therapien weiter weisen, für chronisch kranke Kinder den Infor- mationsfluss zwischen behandelnden Ärztinnen und Ärzten, Eltern, Kind und Schule erleichtern oder ge- meinsam mit der Schulleitung für notwendige Mass- nahmen in der Schule sorgen. Durch den universellen und nachsuchenden Zugang werden vom schulärztli- chen Dienst dabei auch Familien und Kinder erreicht, die aus verschiedenen Gründen den Zugang zu einer hausärztlichen Versorgung verloren oder noch nicht etabliert haben.

Schulärzte beobachten gesundheitliche Trends und fordern Massnahmen

Dank der Nähe zur Schule eröffnet sich den Schulärz- tinnen und Schulärzten zudem ein breites Spektrum an Interventionen, welches die Massnahmen auf in- dividueller Ebene wirksam ergänzt. So ist schulärzt- licher Rat bei der Ausgestaltung der Verhältnisse in der

Médecin scolaire – La santé publique, une mission d’aujourd’hui

Les services de médecine scolaire soutiennent les enfants et les adolescents dans leur évolution sco­

laire, car en coopération avec les médecins traitants et les écoles ils s’attellent aux problèmes médi­

caux préjudiciables à la scolarité. Grâce à l’école, les médecins scolaires parviennent à toucher tous les enfants et les adolescents, même ceux appartenant à des groupes cibles généralement difficiles à abor­

der. Ils ont de plus la possibilité d’observer les ten­

dances collectives en matière de santé, d’en référer aux autorités sanitaires responsables, dans l’école et dans la commune, et d’exiger, en vertu de leurs fonc­

tions, que les mesures nécessaires soient prises. Les conseils et la coopération des médecins scolaires sont également sollicités pour la promotion de la santé à l’école. Le concept «d’école en santé» a un énorme impact sur la politique de la santé. Il est donc important que les médecins conservent un rôle majeur dans ce domaine interprofessionnel. Pour ce faire, il faut aussi prévoir des formations continues pour acquérir les connaissances spécifiques à la médecine scolaire.

TRIBÜNE Standpunk t 120

TRIBÜNE Standpunk t 120

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