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Die Macht der Sucht - ein Gruppenpuzzle zu Drogen

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Academic year: 2022

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Aufba us einer Nervenzelle!

Mit W iederholung des

Die Macht der Sucht – ein Gruppenpuzzle zu Drogen

Ein Beitrag von Kerstin Fiedeldei, Osnabrück Mit Illustrationen von Julia Lenzmann, Stuttgart

Vom Sekt an Omas Geburtstag bis hin zur bunten Pille in Diskotheken – Jugendliche treffen im Laufe ihres Lebens auf verschiedene legale und illegale Drogen.

In dieser Einheit beschäftigen sich Ihre Schüler mit der Thematik des „Komasaufens“, erarbeiten mit der Placemat-Methode mögliche Ursa- chen für eine Drogenabhängigkeit und erwei- tern im Gruppenpuzzle ihr Fachwissen über die gängigsten Suchtmittel Alkohol, Nikotin, Cannabis, Crystal Meth und Heroin. Zum Abschluss der Einheit diskutieren die Jugendli- chen über mögliche Wege aus der Sucht.

Das Wichtigste auf einen Blick

Klasse: 9/10

Dauer: 6–8 Stunden (Minimalplan: 5) Kompetenzen: Die Schüler …

• benennen die wichtigsten Strukturen im Grundbauplan einer Nervenzelle.

• beschreiben die Wirkungsweisen ausge- wählter legaler und illegaler Drogen auf die Vorgänge an den Synapsen der Nervenzellen.

• beschreiben die Gefahren für den Körper, die der Drogenkonsum nach sich ziehen kann.

Aus dem Inhalt:

• Einstieg mit der Problematik

„Komasaufen“

• Placemat-Methode zu den Ursachen einer Drogenabhängigkeit

• Fantasiereise zur Wiederholung des Aufbaus einer Nervenzelle

• Gruppenpuzzle zu den Suchtmitteln Alkohol, Nikotin, Cannabis, Crystal Meth und Heroin

• Lernerfolgskontrolle „Teste dich selbst!

– Was weißt du über Drogen?“ (auf zwei Niveaus)

Jugendliche experimentieren oft mit berau- schenden Substanzen. Doch wissen sie über deren Wirkungen und Gefahren Bescheid?

Foto: Thinkstock/iStock

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Rund um die Reihe

Warum wir das Thema behandeln

Den Schlagzeilen der Tageszeitungen kann man entnehmen, dass die Thematik „Drogen“

nach wie vor aktuell ist und suchtpräventive Maßnahmen mehr denn je erforderlich sind.

Experten warnen davor, dass Jugendliche, die übermäßig Alkohol konsumieren, unter Umständen auch eher zu anderen Drogen neigen.

In diesem Beitrag setzen sich Ihre Schülerinnen und Schüler* mit den gängigsten Rauschmit- teln, deren Wirkungsweisen und Gefahren auseinander. Durch diese bessere Kenntnis gelingt ein erster wichtiger Schritt zur Drogenprävention.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Was Sie zum Thema wissen müssen

Legale Drogen – Alkohol und Nikotin

Unter Alkoholen versteht man in der organischen Chemie eine Gruppe von Verbindungen, die eine oder mehrere an Kohlenstoffatome gebundene Hydroxylgruppen (–OH) besitzen.

Sie entstehen bei der alkoholischen Gärung aus unterschiedlichen zucker- bzw. stärkehal- tigen Planzen(teilen), wie Trauben, andere Früchte, Getreide, Zuckerrohr oder Kartoffeln. In alkoholischen Getränken indet sich vor allem Ethanol (C2H5OH); allerdings können, in unter- schiedlichen Mengen, auch höhere Alkohole, Fuselöle und andere Substanzen enthalten sein.

Alkohol ist ein starkes Zellgift, das vor allem Körperorgane und Nervenzellen schädigt. Im menschlichen Körper beeinlusst Alkohol die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen. Er kann sich jedoch ebenso auf die Emotionen und das Verhalten der konsumierenden Person auswirken. Die zu Beginn noch euphorische Stimmung kann dann mit steigendem Konsum durch einen zunehmenden Verlust von Kontrolle und Hemmungen abgelöst werden. Alkohol ist wasserlöslich und gelangt zum Großteil über die Schleimhäute des Dünn- und Dickdarms in den Blutkreislauf. Mit dem Blut wird er rasch im ganzen Körper verteilt.

Ab einem Blutalkoholwert von 3 Promille (‰: mg Alkohol pro g Blut) kann eine erwachsene Person bewusstlos werden und ins Koma fallen. Man spricht von einer Alkoholvergiftung.

Die Körpertemperatur sinkt stark ab und die Atmung kann sich bis hin zum Atemstillstand verlangsamen. Dies kann im Ernstfall zum Tode führen.

Nikotin ist chemisch betrachtet ein Alkaloid aus Nachschattengewächsen, z. B. aus der Tabakplanze. Der Tabak wird zum allergrößten Teil in Form von Zigaretten konsumiert. Nach dem Inhalieren von Tabakrauch gelangt das Nikotin über das Blut ins Gehirn und stimuliert dort bestimmte Rezeptoren (nikotinischer Acetylcholinrezeptor). Dies wiederum bewirkt eine Ausschüttung des Hormons Adrenalin und der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin.

Deren vermehrte Ausschüttung sorgt für eine Aktivierung des Kreislaufsystems und eine gesteigerte Herzfrequenz. Nikotin hat eine starke suchterzeugende Wirkung und macht, ähnlich wie viele andere Rauschmittel, körperlich und seelisch abhängig. In hohen Konzent- rationen ist Nikotin für alle höheren Tiere und den Menschen giftig.

Illegale Drogen – Cannabis, Crystal Meth und Heroin Cannabis

Wirkstoff: Tetrahydrogencannabinol (THC)

Konsum: in Form von Marihuana (getrocknete Blütenstände und Blätter), Haschisch (Harz aus den weiblichen Blütenständen) oder selten auch als Haschischöl (konzen- trierter Auszug aus dem Cannabisharz) als Joint oder mit einer Wasserpfeife zusammen mit Tabak geraucht

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Gefahren: depressive Verstimmungen, starke Unruhe- und Angstzustände, paranoide Wahnvorstellungen, Panikattacken, bei einem Einstiegsalter unter 18 Jahren können irreparable Hirnveränderungen auftreten, die zu einem geringeren IQ führen können

Crystal Meth

Wirkstoff: Methamphetamin

Konsum: als weißes Pulver oder in Form von Kristallen geschnupft, geraucht, in Wasser gelöst gespritzt oder auch rektal verabreicht

Wirkung: erhöhte Wachheit, gesteigertes Selbstwertgefühl, Glücksgefühle, verringertes Hungergefühl, verringertes Schlafbedürfnis

Gefahren: Schwächung des Immunsystems, Jucken und Hautentzündungen, Magen- schmerzen, Herzrhythmusstörungen, dauerhafte Erregung und Schlafstö- rungen, Wahnvorstellungen, aggressives Verhalten, schwere Nierenschäden, starke Abmagerung, Zersetzung der Schleimhäute in Mund und Nase, Zahnaus- fall, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Angst, Depressionen, andere psychische Erkrankungen

Heroin

Wirkstoff: Diacetylmorphin (synthetisches Äquivalent zum Naturstoffextrakt Opium) Konsum: geschnupft, gespritzt (das meist nicht wasserlösliche Heroin wird in der

Regel auf einem Löffel mit einer Säure und Wasser erhitzt und danach durch einen Filter aufgezogen), geraucht (das Heroin wird auf einem Stück Alufolie verdampft und der Dampf mithilfe eines Aluröhrchens inhaliert) oder als beson- ders gefährlicher Mischkonsum mit anderen Drogen, wie z.  B. Alkohol oder Kokain

Wirkung: erhöhte Wachheit, gesteigertes Selbstwertgefühl, Glücksgefühle, schmerzstil- lend, verringertes Schlafbedürfnis, Brechreiz fördernd, verlangsamte Atmung Gefahren: sich rasch entwickelnde und ausgeprägte körperliche und psychische Abhän-

gigkeit mit ihren sozialen Folgen, Schwächung des Immunsystems, erhöhte Selbstmordrate, Atemstillstand bei Überdosierung (v. a. bei Mischkonsum)

Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung

Voraussetzungen der Lerngruppe

Eine hilfreiche, jedoch nicht zwingende Voraussetzung für die Arbeit mit den Materialien dieser Reihe ist die Kenntnis des Aufbaus unseres Nervensystems und der Wirkung unseres Hormonsystems (einschließlich des Schlüssel-Schloss-Prinzips). Die Materialien M 4 und M 5 dienen als kurze Einführung bzw. Wiederholung des Aufbaus einer Nervenzelle.

Ist Ihre Klasse eigenverantwortliches Arbeiten gewohnt, lässt sich das Gruppenpuzzle ohne größeren Aufwand durchführen. Ansonsten sollten Sie den Ablauf des Gruppenpuzzles mit den Lernenden vorher genau besprechen. Dabei hilft Ihnen die Anleitung zum Gruppen- puzzle als Zusatzmaterial auf CD .

Aufbau der Reihe

Die in den Medien zu lesende aktuelle Problematik des Komasaufens bei Jugendlichen wird in Farbfolie M 1 aufgegriffen und im Plenum diskutiert, bevor sie mit Arbeitsblatt M 2 in Stil- larbeit erarbeitet wird.

In Stunde 2 tragen die Schüler mithilfe von Fallbeispielen auf Arbeitsblatt M  3 und aus ihren Vorkenntnissen heraus mögliche Ursachen für eine Drogenabhängigkeit zusammen. So kommen verschiedene Aspekte zum Tragen, die auch am Ende der Unterrichtseinheit genutzt werden können, um Lebenskompetenzen abzuleiten bzw. aufzuzeigen, die möglicherweise

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vor dem Weg in eine Drogensucht schützen können. Alternativ können die Vorkenntnisse auch mithilfe der Placemat-Methode zum Thema „Warum werden Menschen abhängig?“

gesammelt werden.

Um die prinzipielle Wirkung von Drogen zu verstehen, sind zunächst Kenntnisse über die Funktionsweise von Nervenzellen, speziell der Synapsen, notwendig. Falls die Einheit zur Nervenzelle schon längere Zeit zurückliegt und oder noch nicht durchgeführt wurde, werden in Stunde 3 die Kenntnisse dazu mithilfe einer Fantasiereise zur Nervenzelle (Material M  5) aufgefrischt bzw. eingeführt und eine Nervenzelle beschriftet (Arbeitsblatt M 4). Unter Zuhil- fenahme ihres Arbeitsblatts M 4 stellen die Lernenden anschließend in Partnerarbeit Überle- gungen dazu an, an welchen Stellen die Weiterleitung von Informationen in der Nervenzelle durch Drogen beeinträchtigt werden könnte.

In Stunde 4 werden die drei prinzipiellen Wirkungsweisen von Drogen an der Synapse wieder- holt und mithilfe von Arbeitsblatt M 6 erarbeitet. Dabei informieren die Infokarten M 7 über die Wirkungsweisen unserer wichtigsten Botenstoffe.

Im Rahmen eines Gruppenpuzzles (M 8–M 12) erarbeiten sich die Lernenden die speziischen Wirkungsweisen der legalen und illegalen Drogen „Alkohol“, „Nikotin“, „Cannabis“, „Crystal Meth“ sowie „Heroin“ und trainieren gleichzeitig ihre Kommunikationsfähigkeit.

Am Ende der Unterrichtseinheit geht es darum, Wege aus der Sucht aufzuzeigen. Die Schüler diskutieren unter Zuhilfenahme von Material M 14 Vor- und Nachteile der Substitutionsthe- rapie. Im Anschluss daran werden Möglichkeiten einer Suchtprävention erarbeitet.

Eine Wiederholung (M  13) und der Selbst-Test (M  15) als Lernstandskontrolle runden die Reihe ab.

Ideen für die weitere Arbeit

Sind Ihre Schüler nach der Reihe motiviert, sich noch intensiver mit dem Thema „Sucht“

auseinanderzusetzen, so bietet sich im Anschluss daran die Behandlung der folgenden Themen an:

• weitere Rauschmittel (z. B. Kokain, Ecstasy)

• Glücksspielsucht

• Internetsucht

• Medikamentensucht

Denkbar wäre außerdem ein Projekt zum Thema „Suchtprävention“. Hierbei bieten oft lokale Beratungsstellen Unterstützung bei der Planung, Organisation und Durchführung an.

Verschiedene Suchtberatungsstellen bieten außerdem Infoveranstaltungen für Schulklassen an, zu denen die Arbeit vor Ort vorgestellt wird, Schwellenängste abgebaut werden und Jugendlichen im Krisenfall der Gang zur Beratungsstelle erleichtert wird.

Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler

Die Schüler …

• nennen mögliche Gründe für den Weg in eine Drogensucht.

• benennen die wichtigsten Strukturen im Grundbauplan einer Nervenzelle.

• beschreiben die Wirkungsweisen ausgewählter legaler und illegaler Drogen auf die Vorgänge an den Synapsen der Nervenzellen.

• beschreiben die Gefahren für den Körper, die der Drogenkonsum nach sich ziehen kann.

• erläutern das Für und Wider für den Weg aus der Sucht mithilfe von Drogenersatzstoffen.

• erschließen sich neue Informationen aus einem Text.

• erarbeiten in Teamarbeit Kooperations- und Kommunikationsformen für zielgerichtetes Arbeiten.

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Die Reihe im Überblick

Fo = Folie Ab = Arbeits-/Informationsblatt LEK = Lernerfolgskontrolle = Zusatzmaterial auf CD

Stunde 1: Komasaufenn bei Jugendlichen – Einstieg Material Thema und Materialbedarf

M 1 (Fo) Komasaufen – ein Thema in vielen Städten/Aufbau einer Nervenzelle M 2 (Ab) Komasaufen – erst ein Riesenspaß und dann?

Stunde 2: Wege in die Sucht

Material Thema und Materialbedarf

M 3 (Ab) Warum werden Menschen abhängig?

(Ab) Placemat-Vorlage (für Vierer- und Dreiergruppen) Stunde 3: Die Nervenzelle

Material Thema und Materialbedarf

M 4 (Ab) Die Nervenzelle – so sieht der Grundbauplan aus

M 5 (Ab) Eine Fantasiereise zu einer besonderen Zelle des Körpers Stunde 4: Drogen und ihre Wirkungen an den Nervenzellen

Material Thema und Materialbedarf

M 6 (Ab) Drogen – molekulare Manipulatoren im Kopf M 7 (Text) Botenstoffe im Gehirn

Stunden 5–6: Gruppenpuzzle zu verschiedenen Suchtmitteln Material Thema und Materialbedarf

M 8 (Ab) Die Sucht und ihre Stoffe – Alkohol (Themengebiet A) M 9 (Ab) Die Sucht und ihre Stoffe – Nikotin (Themengebiet B) M 10 (Ab) Die Sucht und ihre Stoffe – Cannabis (Themengebiet C) M 11 (Ab) Die Sucht und ihre Stoffe – Crystal Meth (Themengebiet D) M 12 (Ab) Die Sucht und ihre Stoffe – Heroin (Themengebiet E) M 13 (Ab) Wo inde ich jemanden, der …

(Ab) Gruppenpuzzle – so geht’s!

Stunde 7: Wege aus der Sucht

Material Thema und Materialbedarf

M 14 (Ab) Methadon – ein Weg aus der Sucht

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Stunde 8: Lernerfolgskontrolle

Material Thema und Materialbedarf

M 15 (LEK) Teste dich selbst! – Was weißt du über Drogen?

Dein Bio-Lexikon – Begriffe von A bis Z

Minimalplan

Ihnen steht wenig Zeit zur Verfügung? Dann verzichten Sie auf den Einstieg zum Thema

„Komasaufen“ (Farbfolie M 1, Arbeitsblatt M 2) und steigen direkt mit der Placemat-Methode zum Thema „Warum werden Menschen abhängig?“ ein.

Ist Ihre Klasse bereits vertraut mit dem Aufbau einer Nervenzelle und liegt die Einheit dazu nicht allzu lange zurück, können Sie auf die Materialien M 4 und M 5 (Stunde 3) verzichten und direkt mit der Wirkungsweise von Drogen auf unser Nervensystem fortfahren.

Zur weiteren Zeitersparnis können Sie die Wiederholung „Wo inde ich jemanden, der …“

(M 13) weglassen und den Selbst-Test M 15 als Hausaufgabe aufgeben.

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Komasaufen – ein Thema in vielen Städten M 1

Aufbau einer Nervenzelle

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Warum werden Menschen abhängig? M 3

Viele Menschen müssen in ihrem Leben den einen oder anderen Rückschlag verarbeiten.

Manchen gelingt das besser, anderen weniger gut. Jörg K. arbeitet seit Jahren als Street- worker und hat schon viele Leute getroffen, denen es weniger gut gelang ...

Aufgabe 1

a) Lies dir die kurzen Ausschnitte aus Erzählungen süchtiger Menschen durch, die Jörg K. bei seiner Arbeit getroffen hat.

b) Was waren die jeweiligen Gründe für deren Abhängigkeit? Notiere in Stichworten.

Aufgabe 2

Fallen dir weitere Gründe ein, warum Menschen in eine Abhängigkeit gelangen könnten?

Notiere.

„…  nach dem tödlichen Autounfall meiner Eltern war einfach nichts mehr so, wie es sein sollte. Jeden Tag irgendein neuer Mist, den ich mir anhören musste, und ständig wollte jemand was von mir.

Zu der Zeit waren die Kippen meine Rettung, um weiter funktionieren zu können. Tja und irgend- wann gewöhnt man sich an die Dinger. Wurde der Druck zu groß, waren die Zigaretten einfach immer am Start …“

„… ist doch immer das Gleiche: Kaum hat man sich verknallt, schon geht alles den Bach runter. Liebe ist doch einfach das Letzte! Gibt’s das überhaupt, dass sich beide gegenseitig lieben und respektieren? Ich kenne jedenfalls nur Idioten, die sich einfach die Nächste anlachen und dann abhauen …“

Ali, 22

Verena, 19

Fotos: Thinkstock/iStock

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Die Nervenzelle – so sieht der Grundbauplan aus M 4

Damit im Körper ankommende Reize möglichst schnell verarbeitet und weitergeleitet werden können, bedient sich unser Körper eines ausgeklügelten Systems: des Nervensystems. Es setzt sich aus Milliarden von einzelnen Nervenzellen zusammen, die miteinander in Verbin- dung stehen. Wie genau diese Zellen aufgebaut sind, erfahrt ihr hier.

Aufgabe 1

Betrachte die folgende Zeichnung einer Nervenzelle und ihrer Verbindungsstellen zu benach- barten Nervenzellen. Beschrifte die Abschnitte der Nervenzelle.

Aufgabe 2

Gib mit einem Stichwort jeweils die wichtigste Funktion der Abschnitte der Nervenzelle an, die du beschriftet hast:

Abschnitt der Nervenzelle Funktion

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M 9 Die Sucht und ihre Stoffe – Nikotin

Nikotin ist einer der Hauptschadstoffe im Zigarettenrauch. Welche Auswir- kungen Nikotin auf unseren Körper hat, ist das Thema dieses Texts.

Aufgabe 1

Lest euch den folgenden Text durch.

Zigaretten und andere Tabakerzeug- nisse machen aufgrund des in ihnen enthaltenen Nikotins abhängig.

Die Tabakpl anze speichert Nikotin als Fraßschutz in den Blättern.

Bekommt ein Raucher längere Zeit kein Nikotin, kommt es zu Entzugserscheinungen.

Aufgabe 2

Erstellt einen Steckbrief zum Thema „Nikotin“ mit den folgenden Angaben: Beschreibung des Stoffs, Konsum, Wirkung auf den Körper, Gefahren.

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Nikotin – was ist das eigentlich?

Nikotin ist ein Stoff, der in den Wurzeln der Tabakpl anze gebildet und in den Blät- tern als Fraßschutz gespeichert wird. Eine Zigarette enthält etwa 12 mg Nikotin.

Wie wirkt Nikotin in unserem Körper?

Nikotin passiert ungehindert die Blut-Hirn- Schranke und bindet an den Acetylcholin- rezeptoren der Nervenzellen, was zur Ausschüttung verschiedener Neurotrans- mitter mit unterschiedlichen Wirkungen führt. Nor adrenalin verbessert beispiels- weise die Aufmerksamkeit und hemmt den Appetit, Acetylcholin steigert die Wahrnehmung und das Lustempi nden, β-Endorphin mindert Angst-, Stress- und Schmerzempi nden.

Wenige Minuten nach dem Rauchen bewirkt Nikotin eine Verengung der Blut- gefäße. Die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen wird schlechter. Es treten zunächst Schwindelgefühl, Übelkeit und Halsschmerzen auf. Blutdruck und Herz- schlag steigen an, der Hautwiderstand nimmt ab (leichtes Schwitzen) und die Hauttemperatur sinkt. Langfristig kann es zu einem Verschluss der Blutgefäße und im Extremfall zu einem Herzinfarkt,

Schlaganfall oder Absterben eines Beins (Raucherbein) führen.

Die Sucht und ihre Folgen

Beim Ausbleiben der Nikotinzufuhr kommt es bei starken Rauchern bereits nach 20 bis 30 Minuten zu Entzugserscheinungen, wie Kopfschmerzen, eine verminderte Frust- rationstoleranz, Reizbarkeit und Konzen- trationsschwierigkeiten. Diese nega- tiven Wirkungen können durch erneuten Konsum aufgehoben werden. So entsteht die Sucht. Etwa jeder vierte Raucher stirbt an den Folgen seiner Sucht.

Das regelmäßige Rauchen von Tabakwaren gilt mittlerweile als gesicherte Ursache von Lungen-, Kehlkopf-, Mund- und Luft- röhrenkrebs. Zudem kann das Rauchen zu Unfruchtbarkeit führen und insbeson- dere bei Männern das Herzinfarktrisiko erhöhen. Bei Frauen ist das Rauchen in der Schwangerschaft mit Risiken für das ungeborene Kind verbunden und erhöht die Gefahr von Totgeburten. Weitere unan- genehme Nebenwirkungen sind die früh- zeitige Alterung der Haut, Mundgeruch und das Herabsetzen des Geruchssinns.

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