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Archiv "Was kostet die soziale Sicherung?" (02.01.1975)

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Was kostet die soziale Sicherung?

Sozialleistungen in der BR Deutschland (Sozialbudget) ischaizurigi

Anstieg 1974 -1978

1974 1286

I

grd. DM

1978 4301

Mrd. DM

Aufwand für:

Alter u.

Hinterbliebene

Sparförderung Beschäftigung sonstiges

42:

141141Kfa 16 12 16 ,--•

-

19 L.

22

1543 Nach Berechnungen im Sozialbudget 1974 der Bundesregierung wurden im Jahr 1974 insgesamt 286 Milliarden DM für Sozialleistungen aufgewendet, 34 Milliarden mehr als 1973. Über ein Drittel der sozialen Leistungen dient der Alterssicherung und der Versorgung von Witwen und Waisen, ein wei- teres knappes Drittel der Gesundheitssicherung. Bis zum Jahr 1978 wird das Sozialbudget voraussichtlich um fast 150 auf 430 Milliarden DM an- wachsen. Das bedeutet einen Anstieg um 50 Prozent, wobei die Ausgaben für die Gesundheitssicherung, für Familie und für Altersversor- gung überdurchschnittlich zunehmen. Da die gesamten Sozialaufwendungen stärker steigen als das Bruttosozialprodukt, wird sich auch die sogenannte

„Sozialleistungsquote" weiter erhöhen; sie beansprucht 1978 fast 30 Pro- zent des Wertes aller erzeugten Güter und Dienstleistungen. Je Einwohner sind dies mehr als 7000 DM gegenüber 4600 DM im Jahr 1974 Globus/DÄ

Die Information:

Bericht und Meinung

Im Rahmen des neu zu regelnden Zulassungsverfahrens soll auch die Frage geprüft werden, ob etwa eine Bereitschaftserklärung des Be- werbers, als Landarzt tätig zu wer- den, die Zulassungschancen zur Aufnahme des Medizinstudiums verbessern soll. CI

Ärzte warnen vor Verschulung der Kran- kenpflege-Ausbildung

Die vom Bundesgesundheitsmini- sterium geplante Verschulung der Krankenpflege-Ausbildung läßt nach Auffassung der Bundesärzte- kammer und Kassenärztlichen Bun- desvereinigung befürchten, „daß die fachliche Qualifikation des Krankenpflegepersonals durch ei- ne zu weit gehende theoretische Ausbildung beeinträchtigt wird." In einer jetzt veröffentlichten Stel- lungnahme wenden sich die beiden ärztlichen Spitzenorganisationen gegen Pläne des Bundesministe- riums für Jugend, Familie und Ge- sundheit, nach denen die bisherige praxisbezogene Ausbildung durch eine Schulausbildung ersetzt wer- den soll. In der Erklärung der bei- den Organisationen heißt es weiter, die Pläne des Ministeriums, die in ein „Gesetz über nichtärztliche Heilberufe in der Krankenpflege und der Geburtshilfe" eingehen sollen, würden auch zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen des Staates führen. Allein in Nordrhein- Westfalen rechneten Fachleute mit Investitionskosten von rund 100 Millionen DM. Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesverei- nigung betonen, daß sie in ihrer Haltung zu den Gesetzesplänen übereinstimmen mit den Berufsver- bänden der Krankenpflegeperso- nen. Sie setzen sich gemeinsam mit diesen Verbänden für eine pra- xisnahe Ausbildung ein, weil Kran- kenpflege nicht allein auf die An- wendung technischer und medizi- nisch-wissenschaftlicher Erkennt- nisse abstellen dürfe, sondern ge- rade auch heute Dienst am kran- ken Menschen bleiben müsse. PdÄ

„Postgraduierten-Kurs"

über Medizin

in Entwicklungsländern

Das Institut für Tropenhygiene des Südasieninstituts der Universität Heidelberg hat einen ersten Post- graduiertenkurs „Medizin in Ent- wicklungsländern" veranstaltet, an dem 21 jüngere Ärzte teilnahmen, die im Auftrag von Entsendeorgani- sationen wie dem Deutschen Ent- wicklungsdienst (DED), dem Dienst in Übersee (DÜ), der Arbeitsge- meinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) und dem missionsärztli- chen Institut Würzburg für mehrere Jahre in Entwicklungsländern be- ruflich tätig werden. Dies teilte die Pressestelle der Universität Heidel- berg mit. Der Kurs hatte zum Ziel, die in Deutschland ausgebildeten Ärzte auf ihre neue Rolle und er-

weiterte Verantwortung vorzuberei- ten, die sie in Entwicklungsländern zu übernehmen haben. Insbeson- dere sollte für die medizinische Problematik sensibilisiert werden, und es sollten Möglichkeiten dar- gestellt werden, wie unter moder- nen Aspekten und Strategien der Gesundheitsversorgung in Entwick- lungsländern unter den gegebenen Bedingungen effektive ärztliche Ar- beit geleistet werden kann. Veran- stalter waren unter der Federfüh- rung von Professor Dr. Hans Jo- chen Diesfeld das Institut für Tro- penhygiene und öffentliches Ge- sundheitswesen der Universität Heidelberg (Direktor: Professor Dr.

Helmut Jusatz) und das Tropenme- dizinische Institut der Universität Tübingen (Direktor: Professor Knüttgen). Der Kurs wurde vom Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit unterstützt. l>

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 1 vom 2. Januar 1975 7

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Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

Im ersten, dreiwöchigen Teil in Tü- bingen wurden vor allem die Grundlagen der Diagnose, Thera- pie, Epidemiologie und Bekämp- fung der wichtigsten Tropenkrank- heiten behandelt. Im zweiten Teil wurden in Heidelberg die Umwelt- bedingungen im weitesten Sinne behandelt, die das Krankheitsvor- kommen und die Problematik der Medizin in Entwicklungsländern bestimmen, wie geomedizinische, medizinsoziologische, kultur-an- thropologische, ökonomische so- wie lndustrialisierungs- und Ur- banisierungsprobleme und ihre Wechselbeziehungen zur Krankheit und medizinischen Versorgung.

Ferner wurden die unmittelbare Ar- beitsumwelt des Arztes, wie die verschiedenen Formen des Ge- sundheitswesens, Strukturen, Or- ganisation und Funktionen der ver- schiedenen Institutionen der pri- mären und sekundären medizini- schen Versorgung, angepaßte Technologien, präventivmedizini- sche und Ernährungsprogramme sowie die Rolle des Arztes als Leh- rer, Organisator und Berater eines medizinischen Teams behandelt. In einem weiteren Teil wurden die Be- sonderheiten der klinischen Medi- zin in bezug auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse in Entwicklungs- ländern behandelt, wie tropische Pädiatrie, tropische Ophthalmolo- gie, Psychiatrie, Derma-Venerolo- gie, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie und andere Bereiche.

Referenten der beiden veranstal- tenden Institute aus dem In- und Ausland vermittelten den Teilneh-

mern aus ihrer eigenen langjähri- gen Auslandserfahrung und For- schungstätigkeit Kenntnisse und Einsichten über dieses äußerst komplexe Gebiet. Besonders gün- stig wirkte sich hierbei die Mög- lichkeit zum interdisziplinären Dia- log mit Wissenschaftlern des Süd- asieninstituts aus. Es ist zu hoffen, heißt es in der Mitteilung der Uni- versitätspressestelle abschließend, daß dieser erste ermutigende An- satz zur Steigerung der Wirksam- keit personeller medizinischer Ent- wicklungshilfe zu einem ständigen Beitrag von Universitätseinrichtun-

gen im postgraduierten Ausbil- dungsbereich weiterentwickelt werden kann. Hierbei wäre zu überlegen, ob der Aktionskreis nicht auch auf die in Deutschland ausgebildeten ausländischen Ärzte ausgedehnt werden könnte, um diese auf ihre berufliche Tätigkeit in der Heimat vorzubereiten. PH

Mehr Apotheken, sinkende Rendite

Die Zahl der Apotheken nimmt ste- tig zu. Die durchschnittlichen Jah- resumsätze wachsen zwar, doch sinkt die Zuwachsrate. Die Kosten- steigerungen übertreffen die Um- satzausweitung. Die Ertragslage der Durchschnittsapotheke ver- schlechtert sich daher. So lassen sich die Statistiken zusammenfas- sen, die die Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen deutscher Apotheker (ABDA) soeben zur Si- tuation der Apotheken in ihrem Geschäftsbericht 1973/74 vorgelegt hat.

Im Jahre 1973 gab es insgesamt 12 515 öffentliche Apotheken — 526 mehr als ein Jahr zuvor — und un- verändert 319 Krankenhausapothe- ken. Apotheken „um die Ecke"

trifft man immer häufiger: 1970 gab es um 2,37 Prozent mehr als 1969;

1971 stieg die Zahl um 3,33; 1972 um 3,34 und 1973 um 4,27 Prozent.

Der Trend dürfte sich im Jahre 1974 fortgesetzt haben. Bemerkenswert ist, daß seit Jahren schon rund ein Drittel aller Apotheken als Ein- Mann-Betriebe geführt werden.

Nach der ABDA-Terminologie sind das Apotheken, in denen lediglich eine approbierte Kraft tätig ist. Ver- mutlich wirkt sich das zwar positiv im Sinne des auch vom Apotheker so gewünschten „Vertrauensver- hältnisses" und der „Beratungs- funktion" aus, andererseits zeigt sich darin aber auch, daß weithin dem wirtschaftlichen Expansions- drang enge Grenzen gezogen sind.

Obwohl es nicht nur absolut, son- dern auch in Relation zur Einwoh- nerzahl immer mehr Apotheken gibt (1971 kam eine auf 5122 Ein- wohner, 1972 auf 4778), setzten die Apotheker dennoch je Einwohner

mehr um. Nach den ebenfalls im ABDA-Geschäftsbericht veröffent- lichten Ergebnissen des Betriebs- vergleichs, an dem über tausend Apotheken teilnehmen, läßt sich ausrechnen, daß im Jahre 1962 je- der Einwohner durchschnittlich 55 DM bei seiner Apotheke ausgab, 1968 waren es 106 DM, 1970 kamen 130 DM zusammen, und 1972 waren es 163 DM. Diese Zahlen errechnen sich aus dem Durchschnittsumsatz je Betrieb, der 1972 zum Beispiel 780 000 DM im Jahr betrug, und der durchschnittlichen Einwohnerzahl je Apotheke, die im selben Jahr bei 4778 lag.

Doch nicht „der Umsatz macht es", sondern letztlich kommt es darauf an, was unter dem Strich heraus- kommt. Auch bei der Apotheke als wirtschaftlichem Betrieb. Hier deu- ten die Zahlen des Betriebsverglei- ches zwar keine akut besorgniser- regende Lage an, aber doch einen nach unten gerichteten Trend. Das in einem Zeitraum (1972), als die Wirtschaft ansonsten prosperierte!

Zunächst die Umsatzzuwachsraten:

1971 gab es ein Plus von 13 Pro- zent gegenüber dem Vorjahr;

1972 von zehn Prozent und 1973 von nur noch neun Prozent. Diese Zahlen sind noch nicht einmal preisbereinigt. Für 1974 befürchtet die ABDA ein weiteres Absinken.

Diesem Rückgang der Zuwachsra- ten bei den Umsätzen stehen stei- gende Zuwächse bei den Kosten gegenüber. 1972 zum Beispiel wur- de das Umsatzplus von neun Pro- zent von einem Kostenzuwachs von elf Prozent übertroffen. Hinzu kommt ein leichtes Sinken der Handelsspanne (das ist der Unter- schied zwischen Einstands- und Verkaufspreisen) von 35,7 Prozent in 1970 über 35,5 Prozent in 1971 auf 35,1 Prozent in 1972. Für sich genommen auch noch nicht be- sorgniserregend, doch der Trend abwärts gibt zu denken. Angesichts steigender Kosten, abnehmender Umsatz-Zuwachsraten und der 1972 auf 6,5 gesunkenen Umsatz- rendite wird eine gewisse Unruhe unter den Apothekern verständlich:

Sie konnten ihren wirtschaftlichen Status nicht halten. NJ

8 Heft 1 vom 2. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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