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Archiv "Mehr Apotheken, sinkende Rendite" (02.01.1975)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

Im ersten, dreiwöchigen Teil in Tü- bingen wurden vor allem die Grundlagen der Diagnose, Thera- pie, Epidemiologie und Bekämp- fung der wichtigsten Tropenkrank- heiten behandelt. Im zweiten Teil wurden in Heidelberg die Umwelt- bedingungen im weitesten Sinne behandelt, die das Krankheitsvor- kommen und die Problematik der Medizin in Entwicklungsländern bestimmen, wie geomedizinische, medizinsoziologische, kultur-an- thropologische, ökonomische so- wie lndustrialisierungs- und Ur- banisierungsprobleme und ihre Wechselbeziehungen zur Krankheit und medizinischen Versorgung.

Ferner wurden die unmittelbare Ar- beitsumwelt des Arztes, wie die verschiedenen Formen des Ge- sundheitswesens, Strukturen, Or- ganisation und Funktionen der ver- schiedenen Institutionen der pri- mären und sekundären medizini- schen Versorgung, angepaßte Technologien, präventivmedizini- sche und Ernährungsprogramme sowie die Rolle des Arztes als Leh- rer, Organisator und Berater eines medizinischen Teams behandelt. In einem weiteren Teil wurden die Be- sonderheiten der klinischen Medi- zin in bezug auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse in Entwicklungs- ländern behandelt, wie tropische Pädiatrie, tropische Ophthalmolo- gie, Psychiatrie, Derma-Venerolo- gie, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie und andere Bereiche.

Referenten der beiden veranstal- tenden Institute aus dem In- und Ausland vermittelten den Teilneh-

mern aus ihrer eigenen langjähri- gen Auslandserfahrung und For- schungstätigkeit Kenntnisse und Einsichten über dieses äußerst komplexe Gebiet. Besonders gün- stig wirkte sich hierbei die Mög- lichkeit zum interdisziplinären Dia- log mit Wissenschaftlern des Süd- asieninstituts aus. Es ist zu hoffen, heißt es in der Mitteilung der Uni- versitätspressestelle abschließend, daß dieser erste ermutigende An- satz zur Steigerung der Wirksam- keit personeller medizinischer Ent- wicklungshilfe zu einem ständigen Beitrag von Universitätseinrichtun-

gen im postgraduierten Ausbil- dungsbereich weiterentwickelt werden kann. Hierbei wäre zu überlegen, ob der Aktionskreis nicht auch auf die in Deutschland ausgebildeten ausländischen Ärzte ausgedehnt werden könnte, um diese auf ihre berufliche Tätigkeit in der Heimat vorzubereiten. PH

Mehr Apotheken, sinkende Rendite

Die Zahl der Apotheken nimmt ste- tig zu. Die durchschnittlichen Jah- resumsätze wachsen zwar, doch sinkt die Zuwachsrate. Die Kosten- steigerungen übertreffen die Um- satzausweitung. Die Ertragslage der Durchschnittsapotheke ver- schlechtert sich daher. So lassen sich die Statistiken zusammenfas- sen, die die Arbeitsgemeinschaft der Berufsvertretungen deutscher Apotheker (ABDA) soeben zur Si- tuation der Apotheken in ihrem Geschäftsbericht 1973/74 vorgelegt hat.

Im Jahre 1973 gab es insgesamt 12 515 öffentliche Apotheken — 526 mehr als ein Jahr zuvor — und un- verändert 319 Krankenhausapothe- ken. Apotheken „um die Ecke"

trifft man immer häufiger: 1970 gab es um 2,37 Prozent mehr als 1969;

1971 stieg die Zahl um 3,33; 1972 um 3,34 und 1973 um 4,27 Prozent.

Der Trend dürfte sich im Jahre 1974 fortgesetzt haben. Bemerkenswert ist, daß seit Jahren schon rund ein Drittel aller Apotheken als Ein- Mann-Betriebe geführt werden.

Nach der ABDA-Terminologie sind das Apotheken, in denen lediglich eine approbierte Kraft tätig ist. Ver- mutlich wirkt sich das zwar positiv im Sinne des auch vom Apotheker so gewünschten „Vertrauensver- hältnisses" und der „Beratungs- funktion" aus, andererseits zeigt sich darin aber auch, daß weithin dem wirtschaftlichen Expansions- drang enge Grenzen gezogen sind.

Obwohl es nicht nur absolut, son- dern auch in Relation zur Einwoh- nerzahl immer mehr Apotheken gibt (1971 kam eine auf 5122 Ein- wohner, 1972 auf 4778), setzten die Apotheker dennoch je Einwohner

mehr um. Nach den ebenfalls im ABDA-Geschäftsbericht veröffent- lichten Ergebnissen des Betriebs- vergleichs, an dem über tausend Apotheken teilnehmen, läßt sich ausrechnen, daß im Jahre 1962 je- der Einwohner durchschnittlich 55 DM bei seiner Apotheke ausgab, 1968 waren es 106 DM, 1970 kamen 130 DM zusammen, und 1972 waren es 163 DM. Diese Zahlen errechnen sich aus dem Durchschnittsumsatz je Betrieb, der 1972 zum Beispiel 780 000 DM im Jahr betrug, und der durchschnittlichen Einwohnerzahl je Apotheke, die im selben Jahr bei 4778 lag.

Doch nicht „der Umsatz macht es", sondern letztlich kommt es darauf an, was unter dem Strich heraus- kommt. Auch bei der Apotheke als wirtschaftlichem Betrieb. Hier deu- ten die Zahlen des Betriebsverglei- ches zwar keine akut besorgniser- regende Lage an, aber doch einen nach unten gerichteten Trend. Das in einem Zeitraum (1972), als die Wirtschaft ansonsten prosperierte!

Zunächst die Umsatzzuwachsraten:

1971 gab es ein Plus von 13 Pro- zent gegenüber dem Vorjahr;

1972 von zehn Prozent und 1973 von nur noch neun Prozent. Diese Zahlen sind noch nicht einmal preisbereinigt. Für 1974 befürchtet die ABDA ein weiteres Absinken.

Diesem Rückgang der Zuwachsra- ten bei den Umsätzen stehen stei- gende Zuwächse bei den Kosten gegenüber. 1972 zum Beispiel wur- de das Umsatzplus von neun Pro- zent von einem Kostenzuwachs von elf Prozent übertroffen. Hinzu kommt ein leichtes Sinken der Handelsspanne (das ist der Unter- schied zwischen Einstands- und Verkaufspreisen) von 35,7 Prozent in 1970 über 35,5 Prozent in 1971 auf 35,1 Prozent in 1972. Für sich genommen auch noch nicht be- sorgniserregend, doch der Trend abwärts gibt zu denken. Angesichts steigender Kosten, abnehmender Umsatz-Zuwachsraten und der 1972 auf 6,5 gesunkenen Umsatz- rendite wird eine gewisse Unruhe unter den Apothekern verständlich:

Sie konnten ihren wirtschaftlichen Status nicht halten. NJ

8 Heft 1 vom 2. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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