A 1886 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 38|
21. September 2012 Die Nickelallergie zählt zuden häufigsten Kontakt- sensibilisierungen. Europa- weit leiden etwa 65 Mil - lionen Menschen an al - lergischen Reaktionen auf Nickelkontakt, in Deutsch- land sind es gegenwärtig circa elf Prozent der Bevöl- kerung – wobei Frauen mit bis zu 20 Prozent deutlich häufiger betroffen sind als Männer (vier bis fünf Pro- zent). Schon geringe Men- gen Nickel, zum Beispiel in Schmuck, Münzen oder Verschlüssen, reichen aus, um bei Allergikern ekze- matöse Hautbildverände- rungen auszulösen. Für die Betroffenen bedeutet dies meist ei- ne erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.
Unter www.nickelfrei.de können Betroffene und Interessierte viel- fältige Informationen zum Thema abrufen. Aus einer privaten Initiati- ve entstanden, informiert das On- line-Portal seit Anfang 2009 über PORTAL
Informationen für Nickelallergiker
Auslöser, Symptome und Diagno- se sowie aktuelle Behandlungsan- sätze aus Forschung und Praxis.
Das Forum gibt Nickelallergikern die Möglichkeit, mit dem fach - kundigen Redaktionsteam Kontakt aufzunehmen oder eigene Erfah- rungen mit Leidensgenossen aus-
zutauschen. EB
Ärzte und Therapeuten spielen in der Prävention von sexuellem Kin- desmissbrauch eine wichtige Rolle.
Sie sind häufig erste Ansprech - partner für betroffene Kinder und Jugendliche oder haben einen Ver- dacht. Um sie weiter zu sensibili - sieren und ihnen praxisorientiertes Wissen zu vermitteln, wurde an der Klinik für Kinder- und Jugend - psych iatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm ein web- basiertes E-Learning-Curriculum ent- wickelt. Die Aus-, Weiter- und Fort- bildung von Gesundheitsberufen ist eine der Forderungen des Runden Tisches „Sexueller Kindesmiss- brauch“. Auftraggeber des Curricu- lums ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. An dem 30-stündigen Online-Kurs können Ärzte, Therapeuten und Medizinstu- dierende kostenlos teilnehmen. Er- gänzend können bundesweit Prä- senzkurse besucht werden, vor allem um kritische Fallsituationen und die eigene emotionale Auseinanderset- zung zu reflektieren. Informationen:
www.elearning-kinderschutz.de. PB SEXUELLER KINDESMISSBRAUCH
E-Learning-Curriculum
Um mehr Transparenz vor allem für Ärzte und Patienten und wei - tere Adressaten im Gesundheits - wesen zu schaffen, hat das Institut für Qualität und Transparenz von Gesundheitsinformationen (IQTG) Zuwendungen von Arzneimittel- herstellern an Patientenorganisa- tionen zusammengetragen und in einer leicht durchsuchbaren Da - tenbank aufbereitet (abrufbar un- ter www.iqtg.de, Rubrik „Transpa- renz-DB 2011“). Derzeit stehen Daten für die Jahre 2010 und 2011 (auch im Vergleich) zur Verfügung, so dass auch Verlaufsbeobachtun- gen möglich sind.
Die wichtigsten Ergebnisse: Im Jahr 2011 betrug das Gesamtvolu- men 4,648 Millionen Euro gegen- über 4,495 Millionen Euro im Jahr 2010 – das bedeutet eine Steige- TRANSPARENZDATENBANK
Zuwendungen der Pharmaindustrie
rung um 3,5 Prozent. Die Trend - themen waren im letzten Jahr Rheuma mit Zuwendungen von 487 546 Euro (2010: 289 862 Euro) und multiple Sklerose mit 401 367 Euro (2010: 242 408 Euro), beide mit den höchsten absoluten Steige- rungszahlen.
Die Deutsche Leberhilfe bei- spielsweise wurde den Angaben der Datenbank zufolge mit einem Betrag von 174 860 Euro bedacht, gefolgt vom Verein Lebenshaus e.V. mit 171 583 Euro und der Deutschen Verei ni gung Morbus Bechterew mit 106 546 Euro.
Die Zuwendungen werden tabel- larisch in absteigender Summen - reihenfolge (nach aktuellem Stand) angegeben. Das Pharmaunterneh- men Novartis liegt dabei vor Pfizer,
Abott und Roche. EB
Umfragen zufolge wären die meis- ten Menschen zu einer Organspen- de bereit, dokumentieren diese Be- reitschaft aber nicht im Organ -
spendeausweis. Fehlende Informationen sind häu- fig die Gründe. Das bran- denburgische Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz und die Techniker-Kran- kenkasse haben daher ei- ne Informationsbroschüre erstellt, die sich zum Teil aus sehr persönlichem Blickwinkel mit dem Thema beschäftigt. Die Broschüre „Entscheidung fürs Le- ben“ ist abrufbar unter der Adresse www.tk.de (Pfad: Online-Filiale, Broschüren & mehr, Gesundheits-
broschüren). EB
BROSCHÜRE
Organspende
Schon geringe Mengen Nickel im Schmuck können eine all - ergische Reak - tion bei Betroffe- nen auslösen.
Foto: picture alliance