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Archiv "Stellenausschreibungen im Deutschen Ärzteblatt: Rückläufige Nachfrage nach Ober- und Chefärzten" (21.04.1995)

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BERICHTE

Stellenausschreibungen im Deutschen Ärzteblatt

Rückläufige Nachfrage

nach Ober- und Chefärzten

Zu Beginn des Jahres 1994 zeichnete der Anzeigenteil des Deutschen Ärzteblat- tes noch ein düsteres Bild vom klinischen Stellenmarkt. In den ersten vier Mona- ten ging die Zahl on Ausschreibungen von Ober- und Chefarztpositionen um fast ein Viertel zurück. Im loufe des Jahres entsponnte sich die loge zusehends, so doß dos Johresergebnis nur um 12 Prozent hinter dem Vorjahr zurückblieb.

Insgesamt wurden im letzten Jahr 543 Chefarzt- und 1 259 Ober- arztpositionen ausgeschrieben, zu- sammen 1 802 leitende Positionen.

Damit ging die Nachfrage wieder auf das Niveau des Jahres 1991 (1 755) zurück.

Die Verteilung der Stellenaus- schreibungen auf die Funktionsebe- nen Chefarzt (30,1 Prozent) und Oberarzt (69,9 Prozent) sowie die Krankenhausarten (Akutkliniken 87,5 Prozent, Rehabilitations- und Kurkliniken 12,6 Prozent) blieb wie schon in den Vorjahren fast unverän- dert.

Kaum Indizien für Strukturwandel

stärkten Nachfrage in den neuen Re- ha-Kliniken der ostdeutschen Bun- desländer.

f} Der Rückgang bei den Stellen- ausschreibungen in der Inneren Me- dizin, Chirurgie, Psychiatrie/Neurolo- gie und Gynäkologie entsprach der allgemein rückläufigen Tendenz. Da- bei machte sich vor allem für die In- ternistinnen und Internisten eine deutliche Verschiebung im Angebots- spektrum bemerkbar. Während die Zahl der Stellenausschreibungen im Rehabilitationsbereich um ein Drittel anstieg, ging sie im Akutbereich über- durchschnittlich (um 21 Prozent) zurück.

~ Die Zahl der Stellenausschrei- bungen in der Radiologie, Anästhe- siologie und Urologie ging weit über- durchschnittlich zurück. Gerade im Bereich der Anästhesiologie scheint

Die Anteile der einzelnen Fach- gebiete am Anzeigenkuchen blieben gegenüber dem Vorjahr nahezu un- verändert; lediglich die Orthopäden legten nochmals leicht zu, von 9,6 Pro- zent auf jetzt 10,8 Prozent.

Teilgebiete weiter auf dem Vormarsch

Immer häufiger wurde von den künftigen leitenden Ärzten der Besitz einer Teilgebietsanerkennung erwar- tel. In 38 Prozent der Chefarzt- und 36,2 Prozent der Oberarztausschrei- bungen in der Chirurgie war die Teil- gebietsanerkennung Bestandteil des Anforderungsprofils. Bei den Interni- sten gal t dies für 44 Prozent der Chef- arzt-und 22 Prozent der Oberarztaus- schreibungen. Eindeutiger Spitzen- reiter unter den Teilgebieten war in der Chirurgie die Unfallchirurgie, ge- folgt von der Gefäßchirurgie. In der Inneren Medizin lag die Kardiologie weit vor den Teilgebieten Hämatolo- gie/Onkologie, Gastroen terologie und Rheumatologie, die in gleichem Abstand folgten.

Konsequenzen

Spätestens mit dem Jahreswech- sel 1993/1994 waren die Zeiten ver- stärkter Nachfrage nach Ober- und Chefärzten vorbei. Im Jahr 1992 hatte die fortschreitende Konsolidierung des ostdeutschen Gesundheitswesens Die Entwicklungen der Stellen-

ausschreibungen in den einzelnen Fachgebieten waren längst nicht so gegenläufig wie im letzten Jal1r, als die unterschiedlich starke Abwanderung in die Niederlassung für Verzerrun- gen sorgte.

Fachgebiet Stellenanzeigen 1994

Veränderungen gegenüber 1993 in Prozent

Die einzelnen Fachgebiete der ausgeschriebenen Chef- und Ober- arztposi tionen (dazu Tabelle) lassen sich in drei Kategorien einteilen:

o

In den Fachgebieten Pädiatrie und Orthopädie blieb die Angebots- lage gegenüber 1993 unverändert. Da die Bettenzahlen in den pädiatrischen Abteilungen bereits in den letzten Jahren stark reduziert worden waren, führt die Umsetzung des Gesund- heitsstrukturgesetzes kaum zu einem zusätzlichen StelJenabbau. Die Or- thopäden profitierten von der ver-

Innere Medizin Chirurgie Psych.1N euro!.

Orthopädie Gynäkologie Radiologie Anästhesiologie Pädiatrie Urologie

422 314 281 195 191 101 92 53 35

für viele Krankenhäuser ein kurzfri- stiges Einsparungspotential zu liegen;

Chef- oder Oberarztpositionen wer- den nicht mehr besetzt oder niedriger eingestuft.

A-1150 (28) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 16,21. April 1995

-11 -11 - 9,1 - 1 - 7,7 -17,9 - 22 +/- 0 - 36,4

zu einer verstärkten Stellenausschrei- bung der Krankenhällser in den neu- en Bundesländern geführt. Ein Jahr später sorgte die vom Gesundheits- struktllrgesetz ausgelöste Abwande-

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rung erfahrener Klinikfachärztinnen und -ärzte in die Niederlassung für ei- ne überdurchschnittliche Anzahl an Vakanzen. Die dadurch in den Kran- kenhäusern entstandenen Lücken waren jedoch in den meisten Fällen bereits im September 1993 wieder ge- schlossen. Für das Jahr 1994 war so- mit eine Rückkehr zur Normalität zu erwarten.

Eine spürbare Belebung auf dem fachärztlichen Arbeitsmarkt ist 1995 nicht zu erwarten. Infolge der Nie- derlassungswelle sind bereits viele Ober- und Chefarztpositionen neu besetzt worden, die normalerweise erst in den nächsten Jahren vakant geworden wären. Hingegen kommen die Strukturveränderungen in den Krankenhäusern erst langsam in Gang, so daß diese mit Neueinstei- lungen weiterhin sehr zurückhaltend sind. Gerade in kleineren Kranken- häusern herrscht große Verunsiche- rung, in welcher Richtung sie sich spezialisieren sollen, um konkurrenz- fähig zu bleiben.

Aber auch den Fachärztinnen und Fachärzten stellen sich bei der Berufsplanung immer mehr Fragen.

Welches Teilgebiet, welche Zusatz- qualifikation soll ich erwerben? Wer- den sich die neuen Facharztbezeich- nungen durchsetzen? Wie solide ist das Krankenhaus, in dem ich mich be- werbe? Ist seine Zukunft langfristig gesichert?

Damit Ärztekammern, Berufs- und Krankenhausverbände ihre Mit- glieder auch weiterhin effektiv bera- ten können, ist ein stärkerer Informa- tionsaustausch nötig. Gerade bei be- grenzten finanziellen und personellen Ressourcen gilt es, die vorhandenen Kräfte zu bündeln. Der Berufsbereich Medizin der Zentralstelle für Arbeits- vermittlung, in seiner Funktion als neutraler Mittler zwischen Arbeit- nehmer (Facharzt) und Arbeitgeber (Krankenhaus), wird sich für eine stärkere Kooperation in Fragen der Berufs- und Personalplanung einset- zen.

Anschrift des Verfassers:

Dr. Wolfgang Martin,

Zentralstelle für Arbeitsvermittlung, der Bundesanstalt für Arbeit, Feuerbachstraße 42-46,

BERICHTE

Umweltmedizin

Mailbox als

Kommunikationsplattform

Mit dem Problem der Informationsbeschaffung auf umweltmedizinischem und ökologischem Gebiet hatte sich im Dezember 1993 eine Arbeitsgruppe "Vernet- zung" des Kreises der umweltmedizinischen Ambulanzen und Beratungsstellen (UMB) befaßt. Auf dieser Tagung wurde beschlossen, einen zentralen Computer mit einer geeigneten Mailbox-Software einzurichten und zur Kommunikation zu nutzen. Räumlich und organisatorisch wurde die Mailbox an die Dokumentations- und Informationsstelle für Umweltfragen (DISU) der Akademie für Kinderheil- kunde und Jugendmedizin e. V. in Osnabrück angegliedert. Ab Februar 1994 wur- de das System in einer Pilotphase unter Alltagsbedingungen getestet. Im Mai 1994 wurden auf der UMB-Tagung erste Erfahrungen vorgestellt. Die Tagungsteil- nehmer beschlossen daraufhin die Nutzung des Systems.

Inhaltliche Schwerpunkte des Mailbox-Systems mit dem Namen

"Umweltmedizinisches Informations- forum" betreffen:

.... den raschen Austausch sachli- cher Informationen zu umweltmedizi- nischen ökologischen Themen;

.... den Zugang zu validierten um- weltmedizinischen Daten und Fakten

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(zum Beispiel toxikologische Basisin- formationen zu wichtigen Schadstof- fen, Referenz- beziehungsweise Hin- tergrundwerte, Beurteilungskriterien und so weiter);

.... Qualitätssicherung in der Um- weltmedizin (Aufbau eines Metho- denkatalogs, Empfehlungen zur ratio- nellen umweltanalytischen und -me-

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Mailbox N(>Ui!JkeHe-n Y~ranstaltungen Schlagzeilen Hilfe SoftwarE' BulkRateToRead

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Schwarzes Brett

Lti fi.1

Kasuistiken lnfo-91. UMB intern

60325 Frankfurt Wer ein Terminal-Programm besitzt, kann Kontakt zur Mailbox herstellen.

A-1152 (30) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 16, 21. April1995

Referenzen

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