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Archiv "Kommunikation zwischen Krankenhaus und Praxis könnte besser sein ..." (08.01.1982)

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DEUTSCHES

lm,ZTEBLATT

Heft 1 vom 8. Januar 1982

Wie zufrieden (oder unzufrie·

den) sind die Kollegen mit der Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Praxis?

Infratest Gesundheitsfor~

schung hat aus dieser allge~

meinen Frage in Zusammen- arbeit mit der Redaktion fol-

. gende Fragen formuliert:

Ist die Kommunikation aus- reichend oder verbesse- rungswürdig? Welche Ver- besserungen sind wün~

sehenswert? Enthalten 'die Arztbriefe aus den Kliniken alle.· für den niedergelasse•

nen Arzt notwendigen Be-. funde und Informationen? . Welche Informationen wer-

'den vermißt? ln welchem

Zeitabstand zur Entlassung des Patienten aus dem Kran ..

kenhaus erreichen die Arzt- briefe den niedergelassenen · Arzt? Müssen Arztbriefe an- · gemahnt werden? Wie wer- den die Therapieempfehlun- gen beurteilt? ·

Die. früheren Befragungen

von ,.Ärzte .befragen Ärzte"

· betrafen die Allgemeinmedi-

zin (Heft 17/1981}, die Arznei- muster. (Heft 18/1981), die·

Sozialstationen (Heft 28/' 1981) ·und die Rationalisie- rungsmaßnahmen in der Praxis (Heft . 34/1981 ).

.

Spektrum der Woche Aufsätze ·Notizen

Ärzte befragen Ärzte (V)

Kommunikation zwischen Krankenhaus und Praxis könnte besser sein ...

. . . wenn auch der Arztbrief im Urteil der niedergelassenen Allgemeinärzte und Internisten gar nicht so schlecht abschneidet Die Klage ist bekannt: die Zusam-

menarbeit zwischen Klinik und Praxis läßt zu wünschen, vor allem am Informationsfluß hapert es.

Sind Klagen dieser Art Einzeler- scheinungen, oder geben sie Typi- sches wieder? Infratest Gesund- heitsforschung ist im Rahmen der Befragungsserie "Ärzte befragen Ärzte", die zusammen mit dem DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT läuft,

dieser von Ärzten häufig gestellten

Frage nachgegangen. Befragt wurden rund 250 repräsentativ ausgewählte Allgemeinärzte/Prak- tische Ärzte und niedergelassene Internisten.

Die allgemeine Frage, ob die Kom- munikation zwischen Kranken- haus und niedergelassenem Bereich "verbesserungswürdig"

oder "in der jetzigen Form ausrei- chend" ist, teilt die befragten Ärz- te in zwei ungefähr gleich große Gruppen der "Zufriedenen" (47 Prozent) und der an "Verbesse- rung Interessierten" (53 Prozent).

Ein deutlicher Zusammenhang ist zwischen dem Alter der Ärzte und ihrem Urteil über den Informa- tionsaustausch mit dem Kranken- haus feststellbar: Je älter der Arzt, desto eher erscheinen ihm die er- haltenen Informationen als ausrei- chend (Tabelle auf Seite 64).

Die Frage nach den Verbesse- rungsmöglichkeiten wurde (ohne Antwortvorgaben) nur den Ärzten gestellt, die die Kommunikation zwischen Klinik und Praxis für

"verbesserungswürdig" halten.

Die Anregungen waren zwar allge- mein gehalten, ließen aber doch einige Schwerpunkte erkennen:

~ Raschere Information: 28 Pro- zent der Ärzte, die an einer Ver- besserung des Informationsaus- tausches interessiert sind, wün- schen sich "schnellere Entlas- sungsbriefe", 16 Prozent generell eine "schnellere Information"

~ Bessere Koordination (bessere Abstimmung, bessere Zusammen- arbeit, 23 Prozent)

~ Wunsch nach häufigeren un- mittelbaren Kontakten: "Häufige Kontakte" 20 Prozent, "Persönli- che Kontakte" 12 Prozent, "Tele- fonische Kontakte" 16 Prozent.

Dieser Wunsch führt gelegentlich (8 Prozent) zu der Anregung, Kran- kenhausärzte und niedergelasse- ne Ärzte sollten mehr als bisher auf Fortbildungslehrgängen oder sonstigen Zusammenkünften Kon- takt miteinander haben.

Urteile über den Arztbrief

Enthalten die Arztbriefe aus den Kliniken alle für den niedergelas- senen Arzt notwendigen Befunde und Informationen?

~ Die Antworten auf diese Frage offenbaren ein hohes Maß an Zu- friedenheit der niedergelassenen Allgemeinärzte/Praktiker und In-

ternisten:

t>

Ausgabe NB DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 1 vom 8. Januar 1982 63

(2)

Spektrum der Woche Aufsätze · Notizen Ärzte befragen Ärzte

Kommunikation ist verbesserungswürdig ausreichend

Gesamt

53 47

100 90 Prozent bescheinigen den Arzt- briefen Vollständigkeit, lediglich 7 Prozent monieren, "in der Regel fehlen wichtige Informationen"

und 3 Prozent beklagen "häufige Verzögerungen".

ln welchem Zeitabstand zur Ent- lassung des Patienten aus dem Krankenhaus erreichen die Arzt- briefe den niedergelassenen Arzt?

Auch bei dieser Frage wurden den befragten Ärzten keine Antworten vorgegeben. Waren sich die Ärzte bei der Beurteilung des Inhalts der Arztbriefe noch weitgehend in ih- rer Zufriedenheit einig, so äußern sie sich über den Zeitpunkt der Übermittlung schon deutlich kriti- scher:

Jeder fünfte befragte Arzt stellte fest, die Information aus dem Krankenhaus erreichte ihn "zu spät"; fast jeder dritte stellt Unter- schiede "von Haus zu Haus" fest.

Fast 50 Prozent der befragten Ärz- te berichten aber auch von (rela- tiv!) rascher Information:

~ 10 Prozent erhalten die Arzt- briefe "bei Entlassung des Pa- tienten",

~ 15 Prozent werden "sofort" in einer Kurzinformation unter- richtet,

~ 22 Prozent erhalten die Infor- mation aus dem Krankenhaus

"nach ein bis zwei Wochen".

Rund ein Drittel mußte anschei- nend bisher jedoch länger warten:

~ 16 Prozent erhalten die Arzt- briefe zwei bis vier Wochen nach der Entlassung des Patienten aus dem Krankenhaus,

Alter des Arztes

Unter 40-49 50-59 60 Jahre 40 Jahren Jahre Jahre und älter

66 56 52 42

34 44 .

. .

, 48 '58 100 100 100 100

~ 10 Prozent mußten vier bis sechs Wochen warten,

~ 6 Prozent immerhin acht Wo- chen und mehr,

~ 3 Prozent drei bis sechs Mo- nate.

Wie häufig müssen Arztbriefe an- gemahnt werden?

Knapp 60 Prozent der befragten Ärzte mußten bisher "noch nie"

(24 Prozent) oder nur "sehr sel- ten" die Arztbriefe bei den Kran- kenhäusern anmahnen. Jeder vier- te Arzt (26 Prozent) sieht sich dazu

immerhin "gelegentlich" gezwun- gen, und etwa jeder sechste Arzt

"häufig" (11 Prozent) oder sogar

"sehr häufig" (5 Prozent).

Die Internisten scheinen seltener

"anmahnen" zu müssen (32 Pro- zent gelegentlich bis häufig) als die Ärzte für Allgemeinmedizin/

Praktische Ärzte (44 Prozent).

Jüngere Ärzte (unter 40 Jahren) scheinen besonders ungeduldig zu sein: mehr als die Hälfte (53 Prozent) mahnt zumindest gele- gentlich bei den Krankenhäusern die Übersendung des Arztbriefes an (zum Vergleich: von den Ärzten ab 60 Jahren äußern sich nur 35 Prozent in diesem Sinne).

Wie werden die Therapieempfeh- lungen der Krankenhäuser im nie- dergelassenen Bereich beurteilt?

Für diese Frage wurden Antwort- vorgaben formuliert, die in ver- schiedenen Untersuchungen von Infratest Gesundheitsforschung von Ärzten ungefähr wörtlich ge- äußert wurden. Die befragten Ärz- te konnten sich mehreren der vorgegebenen Ansichten an- schließen.

~ Rund zwei Drittel der interview- ten niedergelassenen Ärzte beur- teilen die in den Arztbriefen ange- gebenen Therapieempfehlungen als "in der Regel sinnvoll und brauchbar". Die Internisten äußer- ten sich häufiger (71 Prozent) in diesem Sinne positiv als die Ärzte für Allgemeinmedizin/Praktische Ärzte (62 Prozent).

Kritik wird vor allem daran geäu- ßert, daß "die Krankenhausärzte häufig zu teure Medikamente empfehlen" -eine Kritik, die eben- falls von den Praktischen Ärzten weit häufiger (48 Prozent) geäu- ßert wird als von den Internisten (36 Prozent). Von den Ärzten für Allgemeinmedizin/Praktischen Ärzten wird auch häufiger (17 Pro- zent) als von den Internisten (7 Prozent) moniert, die Kranken- hausärzte verordneten "oft neue Präparate, mit denen ich als nie- dergelassener Arzt noch nicht ge- nügend Erfahrung habe".

Etwas mehr als ein Viertel der be- fragten niedergelassenen Ärzte deutet an, daß die Krankenhaus- ärzte Empfehlungen aussprechen, die im niedergelassenen Bereich nicht zu realisieren sind. Denn:

Die Patienten können hier "nicht so kontrolliert werden" (Patien- ten-Compliance!). Etwa jeder ach- te Arzt im niedergelassenen Be- reich scheint Empfehlungen "von außen" mit Skepsis zu begegnen:

"ich kenne den Patienten besser und weiß, was für ihn gut ist" - eine Ansicht, die bei älteren Ärzten weit häufiger (18 Prozent) vorzu- finden ist als bei jungen Ärzten (4 Prozent). - Es zeigen sich bei der Einstellung der niedergelassenen Ärzte zu den Therapieempfehlun- gen der Krankenhäuser Auffas- sungsunterschiede zwischen den

"Ärzte-Generationen":

~ Ärzte ab 50 Jahren kritisieren weit häufiger als die jüngeren Ärz- te, die vom Krankenhausarzt aus- gesprochenen Präparateempfeh- lungen als "häufig zu teuer" oder verweisen darauf, daß sie mit den empfohlenen Präparaten noch keine ausreichenden Erfahrungen sammeln konnten. IG/DÄ 64 Heft 1 vom 8. Januar 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe NB

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