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Archiv "Chirurgie: Kaum Nachwuchs" (08.01.2007)

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A6 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 1–2⏐⏐8. Januar 2007

A K T U E L L

Der Bundesrat fordert die Bundesre- gierung in zwei Entschließungen auf, einen Gesetzentwurf einzubringen, mit dem die Teilnahme an Früher- kennungsuntersuchungen (U) beim Kinderarzt für alle Kinder im Alter von einem halben bis zu fünfeinhalb Jahren unabhängig von ihrem Versi- cherungsstatus zur Rechtspflicht er- hoben wird. Nach Vorstellungen des Bundesrates sollen die Früherken- nungsuntersuchungen genutzt wer- den, um gesundheitliche Gefährdun- gen des Kindeswohls früher zu er- kennen; das Untersuchungsspektrum soll um Merkmale von Vernachlässi- gung und Gewalt erweitert werden.

Ein Datenaustausch sollte es den Ge- sundheits- und Jugendbehörden er- möglichen, bei Eltern, die ihre Kin- der nicht bei Früherkennungsunter- suchungen vorgestellt haben, nach- zufassen. Besonders dringend ist nach Auffassung des Bundesrates ein verbindliches Einladungswesen für die U5 bis U9 durch die gesetzli- chen Krankenkassen und den So- zialhilfeträger. Ebenso wichtig sei die Schaffung von Rechtsgrundla- gen, um die Zusammenarbeit der gesetzlichen Krankenversicherung mit den zuständigen Stellen der Länder für die Durchführung der Einladungen zu ermöglichen. PB

THERAPIE BEI TYP-2-DIABETES OFT MANGELHAFT

Trotz Insulintherapie haben viele Typ-2-Diabe- tiker zu hohe Blutzuckerwerte. Grund dafür ist, dass sich Patienten und Therapeuten häufig zu spät für eine Insulintherapie entscheiden und dann nicht immer die passende Therapieform wählen. Darauf weist die Deutsche Diabetes- Gesellschaft anlässlich der Veröffentlichung einer bundesweiten Studie hin (Diabetologie 2006; 1: 366–73).

In Deutschland erhält jeder fünfte Diabetiker eine Kombinationstherapie aus oralen Anti- diabetika-Tabletten und Insulin. Im Prinzip ist dies eine ideale Mischung. Dr. med. Petra Ott (Dresden) und weitere Wissenschaftler ermit- telten in der „Diabetes-in-Germany(DIG)-Stu- die“ jedoch, dass Patienten mit der Kombinati- onstherapie die schlechtesten Blutzuckerlang- zeitwerte haben. Die DIG-Studie ist eine reprä- sentative Stichprobe von 4 020 Diabetikern.

Sie untersucht, wie Diabetes-Patienten in Deutschland versorgt werden und welche The- rapieformen am günstigsten für die Blutzucker- werte sind. Die Autoren kommen zu dem Er- gebnis, dass die generell gute Versorgung der Patienten durch einen frühen Beginn der Insu- lintherapie verbessert werden könnte. Ott und ihre Kollegen führen die schlechten Ergebnisse der Kombinationstherapie darauf zurück, dass Ärzte den Beginn hinauszögern oder zu einer einmaligen Insulin-Injektion am Abend raten.

Postprandiale Blutzuckerspitzen bleiben bestehen

Diese „Bedtime-Therapie“ erzielt zwar – wenn sie mit Langzeit-Insulinen durchgeführt wird – eine über den gesamten Tag andauernde gleichbleibende Wirkung. Die kurzen, aber hohen Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten

blieben jedoch bestehen, betonte Ott. Eine intensivierte konservative Insulintherapie (ICT) würde dies vermeiden. Sie setzt allerdings voraus, dass die Patienten vor jeder Mahlzeit ihren Blutzucker messen und lernen, den Bedarf abzuschätzen. Vielen Typ-2-Diabetikern ist das zu kompliziert. Für sie gibt es eine vereinfachte Form: die mahlzeitenbezogene Insulintherapie. Dabei spritzen sie nach festen Regeln vor den Mahlzeiten ein kurzwirkendes Kunstinsulin. Doch auch diese abgeschwächte Variante zur ICT wird zu selten eingesetzt. Ott sieht vor allem bei jüngeren Diabetikern Hand- lungsbedarf. Bei ihnen waren die Werte trotz Kombinationstherapie am schlechtesten. Dabei ist eine gute Blutzuckereinstellung bei jüngeren Patienten besonders wichtig. Sie sind wegen der langen Lebenserwartung am stärksten von den Spätfolgen des Diabetes betroffen. zyl CHIRURGIE

Kaum Nachwuchs

Immer weniger junge Ärzte wollen Chirurgen werden. Wegen schlech- ter Arbeitsbedingungen, unzurei- chender Vergütung und ungünstiger Zukunftsperspektiven sähen viele ärztliche Berufseinsteiger in der Chirurgie keine Zukunft mehr, sagte Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Steinau, Präsident der Deutschen Gesell- schaft für Chirurgie (DGCH). Nach einer repräsentativen Umfrage kommt nur noch für fünf Prozent des ärztlichen Nachwuchses eine

Weiterbildung im Fach Chirurgie in- frage. Dies sei eine katastrophale Entwicklung, warnte Steinau. Denn bis zum Jahr 2020 werde der Bedarf an chirurgischen Eingriffen in Kran- kenhäusern um bis zu einem Viertel steigen.

Ursächlich für die mangelnde At- traktivität des Faches Chirurgie sei- en die veränderten Rahmenbedin- gungen, meint Prof. Dr. med. Hart- wig Bauer, Generalsekretär der DGCH. Fremdbestimmung, ständig zunehmende fachfremde Aufgaben und überbordende Bürokratie seien das Ergebnis dieses Veränderungs-

prozesses. „Wir brauchen keine weiteren Analysen der Ursachen, sondern tragfähige Handlungsoptio- nen“, forderte Bauer. SR FRÜHERKENNUNG

Bundesrat fordert Teilnahmepflicht

Die Attraktivität des Berufsbildes der Chirurgen will deren Fachgesell- schaft verbessern.

Foto:Fotolia/Udo Kroener Foto:Fotolia/Steve Cukrov

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