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Archiv "Insulintherapie: Patienten bevorzugen die Inhalation" (19.08.2005)

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Bei der inhalativen Applikati- on von Medikamenten hat die Zukunft begonnen. Noch in 2005 wird die Zulassung für das erste Insulin erwartet, die Forschungen laufen für hepa- rin-, morphin- und interferon- ähnliche Substanzen. Inhala- tives Insulin könnte die Wi- derstände gegen eine frühe Insulintherapie vermindern, da „irrationale Ängste“ ent- fallen, die mit der Injektion verbunden sind, sagte Prof.

Helmut Schatz (Bochum) in Wiesbaden.

Derzeit sind verschiedene Systeme zur Inhalation von Insulin in Entwicklung, als Erstes wird Exubera® ver- mutlich Anfang 2006 auf den Markt kommen. Die Zulas- sung ist für Europa und die USA bereits eingereicht. Bei den derzeit noch relativ gro- ßen Inhalationsgeräten sieht Schatz „handlichere“ Forma- te als eine reine Technologie- frage an.

Das inhalative Insulin ist sowohl bei Typ-1- als auch Typ-2-Diabetikern getestet.

Es senkt den Blutzucker Mahlzeiten-bezogen gleich schnell wie kurzwirksame Insulinanaloga bei einer fast genauso langen Wirkdauer wie s.c.-Humaninsulin. Beim Typ-1 habe man im Vergleich mit der subkutanen Applika- tion eine vergleichbar gute Wirkung auf die Senkung de HBA1c-Wertes und das metabolische Gleichgewicht nachweisen können, erläuter- te Prof. Manfred Dreyer (Ham- burg).

Beim Typ-2-Diabetes wur- de die Basismedikation mit Metformin, kombiniert mit Glibenclamid oder aber inha- lativem Insulin, zusätzlich die Behandlung mit Sulfonyl- harnstoff in Kombination mit Metformin beziehungsweise inhalativem Insulin vergli- chen. Nach 24 Wochen er-

wies sich bei Patienten mit anfangs niedrigem HBA1c-Wert (8 bis 9,5 Prozent) das inhalative Insulin ebenso effektiv wie die zweite Tablette, bei hohem bis sehr ho- hem Ausgangswert (9,5 bis 12 Prozent), dage- gen habe die Kombina- tion mit Insulin deutlich bes- ser abgeschnitten als die Ver- gleichstherapie, sagte Dreyer.

In beiden Studien konnte ein anhaltender Effekt über zwei Jahre objektiviert wer- den, das HBA1cfiel in der In- sulingruppe um 1,8 Prozent (Vergleichsgruppe 1,5 Pro- zent). Laut Dreyer kam es un- ter Insulin zu weniger Hypo- insulinämien, schwere For- men wurden hier nicht be- obachtet. Auch die 4-Jahres- Daten – bei einer allerdings noch relativ kleinen Patien-

tenzahl – belegen den anhal- tenden Effekt.

Patienten beider Diabetes- Typen waren mit der geteste- ten Applikationsform sehr zu- frieden, 81 Prozent der Typ-1- Patienten wollten die Inhala- tionstherapie fortsetzen und 79 Prozent von den Injektio- nen „umsteigen“. Husten er- wies sich als häufigste Neben- wirkung.

Als Kontraindikationen für die inhalative Insulintherapie nannte der Pneumologe Prof.

Claus Vogelmeier (Marburg)

neben aktivem Rauchen (massiv gesteigerte Re- sorption) ein schlecht kontrolliertes Asthma bronchiale, eine klinisch relevante COPD und eine signifikant abnor- male Lungenfunktion (FEV1< 70 Prozent Soll, totale Lungenkapazität

< 80 beziehungsweise >

120 Soll). Infektionen der oberen Atemwege erachtet er nicht als Be- einträchtigung für die Inhalation, bei einer Pneumonie riet er je- doch zum Absetzen die- ser Applikationsart.

Hinweise auf eine Lungen- funktionsstörung im Sinne einer Fibrose hätten sich bei längerfristiger Therapie nicht gezeigt; verglichen mit der subkutanen Gabe wurden kei- ne Unterschiede in der Lun- genstruktur und im HRCT erhoben.

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller

Mittagsgespräch „Inhalatives Insulin:

Praktische und sicherheitsrelevante Aspekte“ im Rahmen des 111. Interni- stenkongresses in Wiesbaden, Veranstal- ter: Pfizer und Sanofi-Aventis V A R I A

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 33⏐⏐19. August 2005 AA2255

Insulintherapie

Patienten bevorzugen die Inhalation

Therapie des Diabetes mellitus in Deutschland (2001)

Insulin 17 %

Orale Anti- diabetika + Insulin 11%

Orale Anti- diabetika 44%

Diät und Bewe- gung 28 % Unternehmen

Obwohl die Serotonin-Ant- agonisten der ersten Genera- tion den gravierenden Durch- bruch in der supportiven The- rapie von Emesis und Nausea bewirkten, besteht nach wie vor Bedarf an neuen Medika- menten und Prophylaxe-Stra- tegien. Noch immer leidet ein Drittel der Patienten unter diesen unangenehmen Ne- benwirkungen entweder so- fort nach der Chemotherapie (akute Emesis) oder auch in den folgenden Tagen (verzö- gerte Emesis).

Palonosetron (Aloxi®, ribo- sepharm GmbH, München), der erste Vertreter der zweiten Generation der 5-HT3-Ant- agonisten, unterscheidet sich

von den bisherigen Vertretern dieser Substanzklasse durch eine stärkere Rezeptoraffini- tät. Er bindet rund 30- bis 100- mal stärker an den 5-HT3-Re- zeptor, ohne andere Rezepto- ren dabei zu beeinflussen.

Hieraus resultiert für diesen 5-HT3-Antagonisten außer- dem eine deutlich längere Plasma-Halbwertszeit von et- wa 40 Stunden. Dadurch be- dingt, ist nur eine Gabe während eines Chemothera- piezyklus nötig, um Übelkeit und Erbrechen wirksam zu unterdrücken.

Palonosetron wird etwa 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie intravenös verabreicht. Die Ausschei-

dung der Substanz erfolgt über die Nieren und die Le- ber, und zwar in der Art und Weise, dass keine Dosisan- passung für ältere Personen oder Patienten mit einge- schränkter Leber- oder Nie- renfunktion notwendig ist.

Umfangreiche Studien bele- gen, dass Palonosetron die Effektivität der verwendeten Zytostatika nicht beeinflusst.

Eine Dosisfindungsstudie ergab, dass Palonosetron in einer fixen Dosis von 0,25 und 0,75 mg besonders gut wirkt.

Auf den Resultaten dieser Studie basierend, wurde Palo- nosetron in klinischen Studi- en in diesen Dosierungen ein- gesetzt. Es haben ungefähr 2 800 Patienten an klinischen Studien teilgenommen. Die verlängerte Wirkungsdauer in Verbindung mit einer ho- hen Effektivität wurde in al- len klinischen Studien erfolg- reich nachgewiesen. EB

Chemotherapie

Palonosetron erleichtert die

Nebenwirkungen

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