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Archiv "Unter NSAR-Therapie schützt Misoprostol die Magenschleimhaut" (11.02.1988)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

Unter NSAR-Therapie schützt

Misoprostol die Magenschleimhaut

Erst mal

muß das Bauchweh weg

11a-Me

Die Spasmosedativa in Tropfenform

Bei akuten schmerz- haften Beschwerden im Magen-Darm- Bereich sind Jla-Med und Jla-Mell forte in Praxis und Klinik jahre- lang bewährt, wenn es um schnelle Hilfe

geht. Das anticholinergische Prinzip von Ja-Med und Jla-Mecci forte wirkt schnell

krampflösend und schmerzdämpfend bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen.

Zusammensetzung Ila-Med : 1 ml: 4 mg Pipenzolatbromid, 6 mg Pheno- barbital. Indikationen: Schmerzhafte Krämpfe des Gastrointestinal- traktes, z. B. Säuglingskoliken, Motilitätsstörungen, Erbrechen, Regurgi- tation, exzessive Salivation. Kontraindikationen: Mechanisch bedingte Verschlüsse des Magen-Darm-Kanals, Glaukom, Megacolon, Tachy- arrhythmie, Herzinsuffizienz und Porphyrie.

Zusammensetzung Ila-Med forte: 1 ml: 8 mg Pipenzolatbromid, 12 mg Phenobarbital. Indikationen: Erwachsene: Funktionell bedingte Erkrank- ungen und Spasmen des Magen-Darm-Traktes, Oesophagismus, hypertrophische Gastritis, Ulcus ventriculi et duodeni, Magenneurose, Aerophagie, Colon irritabile, Spasmen der Gallenwege.

Kontraindikationen: Engwinkelglaukom, Prostataadenom mit Restharn- bildung, mechanische Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Kanals, Tachyarrhythmie, Megacolon, akute hepatische Porphyrien.

Kinder: Kardio- und Pylorospasmus, Magen-Darm-Krämpfe, gewohn- heitsmäßiges Erbrechen und Erbrechen unmittelbar nach Nahrungs- aufnahme. Hinweis: Bei bestehenden Harnentleerungsstörungen mit Vorsicht und kontrolliert anwenden. Arzneimittel vom Typ MAO-Hemmer mindestens 14 Tage vor Behandlung absetzen.

Handelsformen und Preis:

Ila-Med: OP mit 15 ml DM 9,80. Ha-Med forte: OP mit 15 ml DM 13,22.

Stand: Oktober '86. Fachinformationen erhältlich.

4011K

Dr. Mewes Pharma GmbH

Wilmersdorfer Straße 100-101,1000 Berlin 12

JIa-Med

Spasmosedativum

Dr. Mewes Pharma GmbH

1000 Seritn 12 Für Kinder

15 ml Tropfen 15 ml Tropfen

Jla-Med

forte

Spasmosedativum

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IILL Dr. Mewes Phanna GmbH

1000 Berlin 1 Für Erwachsene

Rund fünfzig Prozent der Patienten mit chronischer Arthritis leiden an einer hyp- aziden oder antaziden Ga- stritis und neigen somit infol- ge des systemischen Charak- ters ihrer Erkrankung per se zu Läsionen der Magen- und Darmschleimhaut. Dies wer- de häufig vergessen, erklärte Prof. Dr. med. K. Miehlke, Wiesbaden, bei einem von, der Firma Searle veranstalte- ten Workshop 1987 in Frank- furt. Auf die Prädisposition propft sich dann die Aggres- sivität der nicht steroidalen Antirheumatika auf, so daß gastrointestinale Nebenwir- kungen häufig die NSAR- Therapie limitieren.

Nicht steroidale Antirheu- matika, welche die Prosta- glandin-Synthese hemmen, wirken deshalb so aggressiv auf die Mukosa , weil Prosta- glandine nicht nur Entzün- dungsmediatoren sind, son- dern auch eine wichtige Rolle spielen bei der Mukosapro- tektion. Sowohl die Sekre- tion von Mukus und Bikarbo- nat als auch die Sekretion der Magensäure scheinen durch die Gewebshormone regu- liert zu werden, und außer- dem wird die Durchblutung der Schleimhaut durch Pro- staglandine stimuliert.

Auf diesem Hintergrund wurde für peptische Ulzera unterschiedlicher Genese ne- ben der Säureblockade — also der Hemmung des wahr- scheinlich wichtigsten aggres- siven Faktors — ein zweiter Therapieansatz etabliert, nämlich die Förderung der protektiven Kräfte durch Prostaglandin-E 1-Analoga.

Die erste verfügbare Sub- stanz dieses Typs ist Misopro- stol (Cytotec®).

Der Gedanke lag nahe, daß es gelingen müßte, durch die Gabe von Misoprostol die gastrointestinalen Nebenwir- kungen unter einer Therapie mit nicht steroidalen Anti- rheumatika zurückzudrän- gen. Eine erste kontrollierte

Dt. Ärztebl. 85, Heft 6, 11

Studie, welche die Effizienz dieses Ansatzes bestätigt, liegt inzwischen vor. 239 Pa- tienten mit rheumatoider Arthritis wurden zunächst über vier Wochen mit Azetyl- salizylsäure (viermal täglich 650 bis 1300 mg) — dem Pro- totyp nicht steroidaler Anti- rheumatika — therapiert, und dann erhielten sie randomi- siert entweder ASS plus Mi- soprostol (viermal täglich 200 mg) oder ASS plus Plazebo für weitere acht Wochen. Bei der endoskopischen Untersu- chung im Anschluß an die in- itiale vierwöchige ASS-Phase wurde bei 188 Patienten (79 Prozent) ein Magenulkus bzw. eine erosive Gastritis festgestellt, bei 51 Patienten (21 Prozent) fand sich eine Gastro-Hämorrhagie. Duo- denalulzera bzw. eine erosive Duodenitis waren in 54 Fäl- len (23 Prozent) nachweis- bar, bei 19 Patienten (18 Pro- zent) wurde eine duodenale Hämorrhagie diagnostiziert.

Nach vier und acht Wo- chen der kombinierten The- rapie wurde die Endoskopie wiederholt. Dabei ergab sich in der Misoprostol-Gruppe eine Heilungsrate der gastri- schen Läsionen von 71 Pro- zent nach vier und 78 Prozent nach acht Wochen, unter Pla- zebo dagegen 34 bzw. 29 Pro- zent. Für die Duodenalläsio- nen wurden unter Misopro- stol Heilungsraten von 57 und 75 Prozent ermittelt, während die Vergleichswerte bei 29 und 32 Prozent lagen.

Die Effizienz der anti- rheumatischen Therapie wur- de durch die zusätzliche Ga- be von Misoprostol nicht be- einträchtigt. Das Prostaglan- din-Analogon selbst war zwar nicht nebenwirkungsfrei, die in 14 (versus 6) Prozent der Fälle beobachtete Diarrhö wird allerdings als eine relativ harmlose Begleiterscheinung gewertet und hat in keinem Fall zu einem Therapieab- Fortsetzung Seite 326 . Februar 1988 (79) A-323

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Arzneiverordnungen

Ratschläge für Ärzte und Studenten Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission

der deutschen Ärzteschaft

16. Auflage 1988, 719 Seiten, 25 Tabellen, Taschenbuch, DM 39,80 ISBN 3-7691-1078-1

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Expl. Arzneiverordnungen je DM 39,80

Name, Vorname PLZ, Ort

DÄ A-6/88

Fortsetzung von Seite 323 bruch geführt. Sicherlich ist die Zeit noch nicht reif, um die Kombination von NSAR und Zytoprotektivum allge- mein für die Praxis zu emp- fehlen. Wie Prof. Miehlke in Frankfurt berichtete, wird in.

der Rheumaklinik Wiesba- den die Kombinationsbe- handlung derzeit bei allen Pa- tienten versuchsweise durch- geführt. Falls sich die Ergeb- nisse der zitierten Studie be- stätigen, dürfte die zusätz-

Nitrit wirkt

als körpereigener Vasodilatator

Ein endogener Vasodila- tator, der von den Endothel- zellen gebildet wird, ist nach neuestem Wissen für die Ge- fäßrelaxation verantwortlich.

Dieser körpereigene Faktor, der als EDRF (endothelium derived relaxing factor) be- zeichnet wird, wirkt über Nitrit, das die Guanylatzykla- se aktiviert und damit die Umsetzung von Guanosin- Triphosphat (GTP) in zykli- sches Guanosin-Monophos- phat (cGMP) katalysiert.

Dieses bewirkt letztlich die Gefäßrelaxation.

Diese Zusammenhänge erläuterte Professor Dr. Ul- rich Förstermann, MH Han- nover, bei einem Fachpresse- gespräch der Firma Boehrin- ger Mannheim im Herbst 1987 in Bad Dürkheim. Dis- kutiert wurden auch die en- gen Parallelen zum Wirkme- chanismus organischer Nitra- te, denn auch bei therapeuti- scher Gabe dieser Substan- zen resultiert eine Vasodila- tation, die durch einen An- stieg der Nitrit- und der cGMP-Konzentration direkt nach Einnahme dieser Medi- kamente eingeleitet wird.

Nach Professor Dr. Dr.

Klaus Strein, Leiter der Ab- teilung Pharmakologie bei Boehringer Mannheim, geht man heute davon aus, daß so- wohl dem körpereigenen Va-

liche Gabe des Prostaglan- din-Analogons speziell bei solchen nicht steroidalen Wirksubstanzen von Interes- se sein, bei denen es erfah- rungsgemäß besonders häufig zu gastrointestinalen Läsio- nen kommt. Weiterhin er- scheint es sinnvoll, nach Pa- rametern zu fahnden, anhand derer Rheuma-Patienten mit besonders hohem Ulkusrisi- ko identifiziert und dann ge- zielt der prophylaktischen Misoprostol-Therapie zuge- führt werden können. vi

sodilatator EDRF als auch den Nitraten ein einheitlicher molekularer Wirkmechanis- mus zugrunde liegt, bei dem das aus den Nitraten freige- setzte Nitrit eine zentrale Rolle spielt. Im Gegensatz zu EDRF wird das Nitrit bei der Nitrattherapie jedoch direkt in den glatten Muskelzellen, also am Wirkort selbst, gebil- det und ist damit von der An- wesenheit intakten Endothels unabhängig.

Wie sich gezeigt hat, ist die Wirkung von Isosorbid-5-Mo- nonitrat sogar besonders aus- geprägt bei Gefäßen ohne in- taktes Endothel, erklärte Pro- fessor Strein. Bedeutung habe dies besonders bei der Arte- riosklerose, da sich auch Ge- fäßabschnitte relaxieren las- sen, die bereits pathologisch verändert sind und kein intak- tes Endothel mehr besitzen.

Insgesamt sieht er die Behand- lung mit Nitraten bei Koronar- kranken mittlerweile als kau- sale Therapie, denn, so Strein:

„Wir substituieren praktisch ein physiologisches Prinzip, das bei der Arteriosklerose pathologisch verändert ist."

Nach Prof. Förstermann beeinflußt der körpereigene Vasodilatator (EDRF), der möglicherweise mit dem Ni- trit identisch ist, mehr als nur Gefäßrelaxation: Er reguliert lokal den Blutfluß und den Blutdruck. Er hat maßgeb- lichen Einfluß auf die Mikro- zirkulation und verhindert ei- ne Thrombozytenaggregation sowie die Anheftung der Blutplättchen an die Gefäß- wand. CS

Straße Datum, Unterschrift

Irrtümer und Preisänderung vorbehalten. A-326 (82) Dt. Ärztebl. 85, Heft 6, 11. Februar 1988

Referenzen

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