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Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

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(1)

D b r s e h e

Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

M ° . i .

Sonntag, d e n J a n u a r 1809.

>

S t . P e t e r s b u r g , vom 29. Dccbr.

Allerhöchster Befehl E r . K a i s e r l . Majestät Mheilt bcy der Parole zu S t . Petersburg.

Den 24. December.

Vom izten Jägerregiment ist der Obrist Sab- jelkn zum Cbef des Allsten Jägerregiments ernannt.

Auf Vakanz sind befördert: beym Ingenieur-

^srvs der Kapitain Scrgejew 2. zum Major, der Lieutenant Zwilling zum Kapital», und die Sc«

kondlieutenants Lukjanow und ,Jljm zu Lieute- nants; desgleichen vom Tobolskischen'Musketier- regiment der Stabskapltain Grischenewökji bkym Asowsche'u Musketierregiment zum Kapitain.

^ Ger Niltmeister aus Prcussisc!>en Diensten, Meyer, als Stabsrittmeister in NuMbe Dienste genommen und beym Kürassierregiment drs'Mili- tairordeus angestellt.

Folgende Verstorbene, vom Garnifonregiment zu Moskwa der Obrist Kette und der Sekondlieute- nant Iwanow.; vom C t . Petersburgischcn Drago- nerregiment der Fähnrich Dobrowolskji/ und vom Dörptschen Dragonerregiment der Fähnrich Pod- shidaiew-, aus der Dienstliste ausgeschlossen.

M f ihre Bitte sind des Dienstes entlassen: we»

gen erhaltener Wundeu, .vom Jsmailowschen iZeib garderegiment der Ohrist Graf Tischkewitsch> mit Uniform und Pension verzollen Gage, und vom 2 Garnisonbataillon zu Kisilsk der Lieutenant Dere--

lvejkoi^ss Mabskqpitaill-mit pnjform..».-. ' .

Vom Grodnoschcn Husarenrcgiment der Kör- net Clawiuskji, welcher sich beym Regiment nicht eiitgefunden, obgleich feit seiner Anstellung ein gan- zes Jahr verflossen, vom Dienste verabschiedet.

Diejenigen Generale, welche Garnisouregimenter

«. GarnisonbataillonsFommandiren, dabey nicht bey der Armee stehen und keine besondere Erlaubniß ba- den, die Uniform mit der Stickerey zu tragen, müs- sen die Dewöhnliche Uniform derjenigen Garnison tragen,-die sie kommandiren, ^ i

» V

Auf Sr. Kaiser?.' Mafestat, -dem heiligen Sy- uodv 0ndcmHrn.Geliei 111crq th, Sy noda l.'Ol> crproku- reur, Ctaatssckrctair/wlrklichett kammerberrn u.

Ritter, Fürsten Alexander Nikolajewirsch Golizyn be- kannt gemachte, Allerhöchst uamcntiiche^Ukasmvom 7ten Dezember, ist dem in Moskwa beym Grustni«

schen Zarewitsch Magrat stelcndeu Protohierey Joann Vasijeraw, von den für die Weltgeistlickkeit . bestimmten Auszeichnungen, eine Echeitelkappe Allerhöchst verliehen; auf Empfehlung der. Obrig- keit ist in der Jaroslawschen Eparchie dcm Proty- hierei an der Kathedralkirche.m Mr^sti Verklärung in Ribinek, Matwei Gumilewökoi, von den zuc Belohnung derWeltgeistlichkeitbestimmtenAusjeich^

nungcn, ein Scheitelkäppchen Allerhöchß verliehe»

worden.

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Z o n d o n , vom Z. Deebr.

DS ist a M r Zweifel, daß die vielfachen Nie- derlagen, welche di^ Spanischen Generale erlitten Huben, scirdem die Französische Armee den Feldzug eröffnet hat, unsere Militairplane gänzlich verän- dern werden. Folgendes Bnlletin ist als officiell betannt gemacht worden:

„Depeschen von S i r David Baird, datirt Astorga, vom 20. Noveinber, enthalten, daß der General Kastannos eine sehr ernsthafte Niederlage erlitten hat, worüber man aber keine Details giebr.

I n Folge Hessen hat der Ober - General S i r John Moore, dem S i r David Baird befohlen, sich wie- der einzuschiffen, um sich an die Mündung des Ta.

guS zu'begeben, sich daselbst mit den '.^rtgen Eng- lischen Truppen zu vereinigen, und dem gemäß zu agiren. Man vernimmt wirklich durch Privatnach- richten, daß die Bagage der Armee des Generals Baird am 2. Decebr. bereits wieder an Bord der Transportschiffe eingeschifft wurde, die sie nach Ko>

runna gebracht hatten. ES ist beruhigend, daß wir die Gewißheit haben, daß die am besten kombinirten Maßregeln genommen worden sind, um den Rück- zug unserer gesammten Truppen zu decken."

Ein Brief aus Körunna vom 2ten dieses sagt, daß der Marquis de la Romana damals mit dcm Üeberreft von BlakcS Armee, ohngefähr 16,000 Äkann mit 20 Kanonen? zu Leon war, und daß nichts die Vereinigung dieses KorpS mit hen Trup- pen des Sir David Bsird hindere. Lord Pqget war von S i r D a v i d Vaird dahin geschickt worden.

Wenn sich S i r David Baird aber wieder einschifft, so muß ihm Romana folgen. Unterrichtete M i l i - tairpersonen sprechen mit Hohn über das P r M r , alle Brimfclie Truppen vorMabon zu versammeln:

die Franzosen können zu gleicher Zeit, und vielleicht noch früher dort ankomme«, und sie zu einer Aktion bringen. Die Anzahl der Truppen, welche sogleich nach Spanien marschiren sollen, wenn die neuern Niederlagen der Spanier keine Gegenbefehle bewir- ken, beträgt j 6,000 Mann, worunter 5600 Garden.

General Burrard ist aus Lissabon angekommen.

P a r i s , voZi 4y. Deebr.

' Das fünfzehnte Französische Bulletin, aus Ma- drid,-vom ?ten Deebr. datirt, enthält nichts Wichti- ges,^ außer daß die Armee deS abgesetzten Generals Kastaä^oS, unter Anführung deS Generals Pma -näUMdWsienmarschirt; daß ein Spanisches Korps

nach dem HSkurial vorrückte, aber zurückgedrängt lvurde, tMd haß das Eökurial, daß 600 Bauern ver-

tbcidigten, VlZ^l den Franzosen mit Stmm genvM' mcn worden.

Das sechzehnte Bulletin aus Madrid vom, 8ten Dceember, giebt gleichfalls keine Nachricht von Er- heblichkeit.

Von seinem Kaiserlichen Feldlager zu Madrid, aus, hat der Kaiser, unterm 7. Dceember, ein Cir- kulaire an die Erzbischöfe und die Konsistorien seines Reiches erlassen, worin diesen anbefohlcn wird, daß ste, „wegen der bey ESpinosa, Bnrgoö, Tudela und Somo-Sierra ersochtencn Siege, vorzüglich aber wegen des besonder» Glückes, daß eö dem Kaiser gelungen sey, die Stadt Madrid, den HäNden deS in Rebellion befindlichen Pöbels, unversehrt zu ent- reißen," ein allgemeines Tedeum singen lassen sollen.

König Joseph hat zu Madrid den Königlichen Pallast bezogen, und die Verwaltung seines Reichs angetreten. Die Herren von Urquijo, dÄzara und andere Minister arbeiten mit Sr. Majestät. Nach- dem sich die Festung Rosas am sten dieses um 4 Uhr deS Morgens, nach einer Belagerung von einem Monate, und nachdem die Transcheen ^ Tage er- öffnet gewesen , ergeben hat, ist das Hauptquartier deS 7tel'l Korrs d'Armec an selbigem Tage nach Bareellona- aufgebrochen.

Bayonner Briefe vom 12. Dceember meldeip' die Armee des CentrumS sc» schon 20 Lieues über Madrid hinaus. — Am 42ten war der Herzog von AbranteS zu Vittoria angekommen.

<7".' Kaiserl. Cirknlar an die Erzbifchöfe, Bischöfe"--

und Präsidenten der Konsistorien.

Herr Bischof:

Die Siege, welche Unsre Waffen auf den Schlacht- feldern von ESpinosa, von Burgos, von Tudela und Somo Sierra erkämpft haben, der Einzug Un- serer Trupven in Madrid, und das ausgezeichnete Glück, welches Wir gehabt haben, diese Stadt un- beschädigt aus den Händen der insurgirten Räuber (Lrig-m6s) zu retten, die alle rechtschaffenen Ein- wohner derselben unterm Druck hielten, bcwegeir Uns, gegenwärtiges SchrcibcN^M Sie zu krlassen.

Wir wünschen, daß Sie gleich nach Empfang dessel- ben, sich mit denen, welchen es zukommt, vereini- gen, um dasVslk in den Kirchen zu versammeln, und ein Tc Deum oder andre Gebe», welche Sie , ^ aufgeben wollen, zu singen, um Gott zu danken,' daß er Unsre Waffen beschützt uud die Feinde Un( - : serer Nation und der Ruhe des Kontinents j

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Schanden gemacht hat, sie, die ohne Aufhören den FaktionSgeist erwecken, um ihr Monopol durch öffentliche Unruhen und das Anfeinden der Völker zu kvnsolidiren. UebrigenS bitten Wir Gott, daß er Sie, Herr Bischof! in seine heilige Obhut nehme. I n Unserm Kaiser!. Lager von Madrid, den 7. Deebr. i8os

(Unter;.) Napoleon.

P a r i s , vom 20. Decbr.

Die Friedcns-Hoffnungen haben hier seit eini- gen Tagen zugenommen. Die Kommunikationen mir England dauern lebhaft fort. Der Russisch- Kaiscrl. Staarsnniiister, Graf vsn Romanzow, und der Ambassadeur, Fürst von Kurakin, haben mit dem Fürsten von Benevent und dcm Staats- minister, Grafen von Champagny, öftere Konfe«

rcnzcn. Letzterer wird nun bestimmt nicht nach Spanien reisen. Der Minister Staats - Sekre- tair hat im Hauptquartier die Expedition aller Ge- schäfte, die nicht zum Mllitair gehören. Gebe der Himmel, daß die sehnlichen Wünsche der Mensch«

heit nach dem Frieden, bey allen dem Anschein nach obwalteilden Schwierigkeiten erfüllt werden mogte!

Herr Delaborde, der übcr Spanien schatzbare Schriften herausgegeben, ist von S r . Majestät nach jenem Reiche berufen worden.

ES heißt jetzt, daß Se. Majestät im Jaunar wieder zu Paris seyn werden.

Ans dem Ocstreichischen, vom 1«. Dee.

> Unsere Regimenter in Gallizien sollen Marsch^

Ordre erhalten haben, sich gegen Böhmen und Mabrenzu wenden. Auch in Salzburg und Steier- mark werden Truppen zusammengezogen. Wir Hof' fen gleichwohl, daß dies nur VorsichtSmaaßregeln sind, und daß wir sobald keinen Krieg zu fuhren, genöthigr seyn werden.

W i e n , vom 17. Deebr.

Von der Reise deS Kaisers nach Gallizien, welche bald nach Neujahr erfolgen soll, spricht man von neuem. Man vermuthet auch, daß dort die Landwehr gleich, wie in übrigen Tbeilen der Monar-

chie, eingeführt werde. I n Ungarn geht die per- manente Insurrektion sehr rasch von Statten und die meisten Offieiersstellen werden vom Ungarischen

Adel besetzt. " .

Der Erzherzog Johann wird im künftigen Mo- nat eine neue Reise unternehmen, und, wie man vermuthet, nach Salzburg, Kärnthen, Steyermark

^ und Krain gehen, um die Landwehr und zugleich die Fvrtifikationen zu besichtigen. Die letzter«, sol- len in der ganzen Monarchie nach und nach ausge-

bessert werden, welches schon langst im Antrag war, aber nur sueccssive vorgenommen werden kann, weil ein ungeheurer Kosten-Aufwand damit verbun- den ist.

Vor einigen Tagen ist der noch hier gewesene' Charge d'AffaireS von Spanien, la Quadra, nach Triest abgereiset, um sich einzuschiffen, und in sein Vaterland zurückzukehren. I n einigen Tagen wer- den dessen Gemahlin, und die noch übrigen zur Lcgation gehörigen Personen nachfolgen.

M a d r i d , vom 7. Deecmber.

Se. Majestät haben den Artillerie-General Senarmont zum Divistons-General ernannt Dcr Major Segur ist zum Adjutant-Kommandant er- nannt. Man hatte an der Erhaltung des Lebens dieses Offiziers gezweifelt; ^ ist aber jetzt ausser Gefahr.

Der Herzog von Jnfantado ist einer dererstcn Ursachen deS Unglücks seines Vaterlandes gewesen, Er war das Haupt'Jiistrument Englands bey dessen verderblichen Anschlagen gegen Spanien. Erwars, den eS dazu gebrauchte, um den Vater mit den Cohn zu entzweyen, um den König Karl, dessen Ergebenheit gegen Frankreich bekannt war, vom Thron zu stoßen, um Volksbewegungen gegen den Premier'Minister dieses SouverainS anzustiften.

Und um zu der obersten Macht den jungen Prin- zen-'ju erheben, 1>cr feit seiner Vermahlung mit eitttr Pnttzeßin deS alten Hauses von Neapel des Haß gegen die Franzosen eingesogen hatte, den dies HauS nie ablegte. ES war der Herzog von Jnfantado,' der in der Verschwörung des ESkurkal die erste Rolle spielte, und ihm ward damals die Macht eines GeneralißimuS der Spanischen Armee«

übertragen. I n der Folge leistete er als Obrister der Spanischen Garden den Eid in die Hände des Königs Joseph. Als er nach Madrid zurückgekehrt war, warf er die Maske ab und zeigte sich offen- bar als der Mann der Engländer. Bey ibm lo- girten die Englischen Minister; in seiner Gesell- schaft lebten die akkreditirten oder geheimen Agen- ten dieser Macht. Nachdem er seine Mitbürger zu einem unsinnigen Widerstande aufgefordert hat- te , floh er eben so feig als verrätherisch von Ma- drid nach Guadalaxara unter demVorwande, Suc- curs zu holen- Durch diese List entzog er flch.'den Gefahren; wozu er seine Mitbürger verleite^ hat- te, und zeigte bloß einige Besorgniß für den Eng- lischen Agenten, den er in seinem eigenen Magen mitnahm und dcm er selbst zur Eskorte diente.

Welche Folgen wird dies Betragen für ihn haben?

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Er Wied feiuen Titel, ex wird seine Güter, die man auf zwey Millionen fährlicher Einkünfte schätzt, Verlieren, und zu London die Verachtung und

Vergessenheit einerndten/ womit England stets die Menschen belohnt hat, die ihre Ehre und ihr Vaterland dessen ungerechter Sache aufgeopfert haben.

Die bisherige Stimmung von Madrid verschwin- det immer mehr. Diejenigen Einwohner, welche ihre ??eublcn und kostbarsten Effekten versteckt hat- ten, bringen sie nach ihren Hausern zurück. Die Boutiquen werden, wie gewöhnlich^ mit den Verkaufssachen auSstaffirt. Die Barlkadett und alle andre Verlhcidignnge-Anstaltcn sind verschwun- den. Die Oceupation von Madrid ist ohne Unord- nung geschehen, und Ruhe herrsch! in allen Tbei- len dieser großen Stadt- Da man bey einem Kü- sclier von der Garde mehrere Uhren fand, und sich überzeugte, daß er sie gestohlen halte, so ward er auch auf dem Hauptplatze von Madrid erschossen.

B a y o n n e , vom s. Decbr.

Seit verschiedenen Tagen stnd hier i5 Re- gimenter, worunter 4 Regimenter Kavallerie, t Regiment Schweizer und ein Artilleriepark mit 42W Kanoniers, durchpasstrt. Wir haben nie et«

was Schöneres als diese Truppen gesehen. Welch ein Kontrast mit den unglücklichen spanischen Ge- fangenen, die forldauernd in unsrer Stadt ankom- men. — lZvoo Ballen WoÜe, die dieser Tage von BnrgoS hier angekommen, gehörten de^ Englän»

dern. — Die Deputation des gesetzgebenden Kör- pers an den Kaiser ist hier durchgeeilt.

B a y o n n e , vom 5l. Deebr.

Von den Vorfällen bey Madrid erfährt man noch Folgendes. Zn ihren Verschalungen bey So- mo Sierra/ hielten die Insurgenten em^ Stunde lang einen sehr lebhaften Angriff aus; als aber An.

stall getroffen wurde, sie zu umgehen, nahmen ste die Flucht, so daß unsre Truppen bis Madrid Ge- wehr im Arm marschiren konnten. General Beliard rückte in Madrid allein mit der Garde des Königs Joseph und der Kaiserlichen Garde ein,, »nd'Kcsehte ruhig alle Posten.

Wenn der Schreck Saragossa nkcht überwältigt, so wird e6 regelmäßig belagert werden müssen; denn gegen einen Lor>p m-iins haben es die Insur- genten mir viel Arbeit m Sicherheit gesetzt.

K o n s t a n t i n v p e l , vom 16. Novmb.

Dre in der Nähe der Hauptstadt gelegene Ar- i n » Vy^uMsahr- 100/0L0 Mann erhielt im Anfan-

ge Novembers Befehl, nach der Donau gegen die Russen zu marschieren. Dies war das Signal zum Ausbruch der Erbitterung der Janitscharen; denn nachdem man schon von mehrern kleinen Auftrit- ten zwischen ihnen und den Seymens gehört hatte, wurde der Aufstand der Zanitscharen gestern all- gemein. Mustkpha Vairaktar wurde im Serail überfallen. DerGroßherr sah die überhand genom- mene Gefahr, und ließ seinem entthronten Bru- der Mustapha dem Vierten auf der Stelle das Le- ben nehmen, um seine eigene Existenz zu sichern.

Indessen brennt Konstanlinopet gegenwärtig an verschiedenen Ecken zugleich, die im Hafen liegen- den Kriegsschiffe boinbardiren das Serail, dieHan- delSschiffe eilten, sich zn entfernen, und die Re- volution in Konstantinopel, Pera ausgenommen/

ist allgemein.

Man muß nun erwarten, was die Truppen unternehmen werden, die Vairaktar von der Do- nau zurück beordert hatte/ und welche ehestens hier eintreffen müssen.

Amsterdam, vom 20. Dceember.

Man bemerkt unter den verschiedenen Reduc- tisnell und Ersparungen, welche die Regierung vom tsten Hanuar 4L0Z an zu machen beschlossen hat, auch die Einziehung der Ost - und Westin- dischen KomtvirS in Middelburg. Alle EwployeS

«halten ihren Abschied und werden ihres EiveS entlassen; auch die Gratifikationen hören auf./

Dieser Beschluß hat in Middelburg vieleEcnlatic:' gemacht, und es geht eine Deputation deS lorl..c.

gen Magistrats an den König, um deshalb drin- gende Vorstellungen zu machen.

Amsterdam, vom 22. Dceember.

Wie sehr auch der König den Handel, als die vornehmste NahrungLguelle unserS Landes, in Schutz zn nehmen geneigt ist; so hat dennoch ge- gen die Einfuhr aller aus England und ans den Kolonien kommenden Maaren und Produlle, ein erneuertes und strenges Verbot Statt gefunden, und nichr minder strenge ist alle Gemeinschaft mit England untersagt. Diese Verordnuna soll indeß vorlansig nur dis zum zisten März des künftigen ZabreS in Kraft bleiben, und daraus schöpft man Hoffnung, daß entweder FriedenSuntcrbandlun cn noch wirklich gepflogen werden, oder daßman ver- muthet, ste dürften mit bevorstehendem Frühling angeknüvft werden. Mir der GNundbeit des Kö^

nig6 gehr es noch immer nicht fs dauerhaft gut) alö zu wünschen wäre.

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Bucharest/ vom 56. Novbr.

Jtt Rlistsckuck war im vorigen Monat ein star- kes Korpö zusammen gekommen; allein diese Leute halten nickt Stich, wenn sie die Kälte antritt, oder auch wenn sie nicht gleich etwas finden, wo- mit sie ihre Pferde und sich selbst ernähren können.

Daher hat sich ein großer Theil davon wieder ver loren. und so siebt es auch mit der Besatzung von Giurgewo, dessen Kommandant Eydim Pascha heißt. ES sind keine 8000 Mann mehr da» diese ober haben den strengen Befebl, nicht das Min- deste gegen die Russen zu unternehmen. Der wech- selseitige Handel hat seit einiger Zeit wieder einen lebhaften Gang genommen. Niemanden wird der Pas; von hier in die Türkey versagt, aber auch nie- mand von dort hier angehalten. ÄlleS geht seinen freyen Gang in der Handlung ruhig fort, und das bringt diesem Sammelplätze der Produkte aus der Tülkey, aus Deutschland und aus dem Russischen Reiche einen schätzenSwürdigen Gewinn. Indessen hat der Handlungspreis auch manchen Spekulan- ten durch den Baumwollenhündel in eine bedenk«

liche Krisis gebracht, so wie im Gegentheil wieder andere in ungehosstc große Gewinnst- gesetzt.

R h e i n ström, vom 20. Deebr.

I n der Einteilung unserer Kriegsmacht und . ih der Bestimmung mehrerer einzelnen Korps der-

^ selben, sind mancherley wesentliche Veränderungen

"^gefallen. Für die in Spanien agirende Armee .^öird eine Reserve formirt, welche der Marschall

^^Kellermann kommaiidirt, der vorläuitg sein Haupt- quartier in Bayonne ausschlagen wird. (Eben eine solche Reserve'Armee kommandirte er in den letz- ten Feldzügen gegen Oestreich und gegen Preußen, und hatte sein Hauptquartier fn Strasburg.) An der Küste von Bouloqne behält General Vandam- me vorläufig daö Oberkommando. Die zahlreichen Verstärkungen, welche zu dieser Armee abgelen sollten, und bereits dabin auf dem Marsch waren, haben jetzt Ordre erhalten, nach Spanien zu gt' hcn, namentlich die Divisionen Saint Cyr, Ke- grand und Molitor, diese nehmen ihre Marschrou- te auf Perpignan. Das Hauptquartier der Allein- Armee unter Marschall Davoust« kommt, nichdem.

der Marschall Kellermann bereits von dort abgerei set ist, nach Mainz, und die Hauptquartiere ein^

zelner Divisionen dieser Armlc, (deren aemmmte

^ Stärke auf linnderr tausend Mann geschätzt wird) 7 kommen nach Hannover, Bayreuth, Fulda ».s.w.

Kassel, vom 9. Decbr.

ttntcr dem Präsidium unserö GouverneurS/ ist

eine Kommission von Offiekerett ernannt, um aVe Suö/ckte, die nmOffieicrstellcn nachsltchen, zu prü- fen. Wer nicht besteht, darf gar nicht in Vor- schlag gebracht werden. AufMilitairpensionen sol- len künftig nur dreyftigjähriger Dienst, Körver- schwäche, die von Kriegsdiensten herrührt, oder schwere Verwundung im Kriege, Anspruch gebe».

Wittwen und Kinder der im Felde Gebliebenen, erhalten ein Viertel der ihren Gatten ode» Vätern gebührenden Summen.

München, vom 16. Deeember.

DaS hiesige Jüdische WechselhauS Westheimer, welches vor 4 Jahren zu zahlen aufhörte, hat nun- mehr bekannt gemacht, daß eö die Forderungen seiner sAmmtlichen Kreditoren, theilS in guten Obligationen, theils mir baarem Gclde, nebst den aufgelaufenen Interessen zu 6 und 5 Proeent, in kurzen Fristen befahlen werde.

Zu Augsburg werde» jetzt eine Menge Wech- selbriefe protestirt.

A u g s b u r g , vom iS. December.

Gestern sind zwey Türken, aus Konstantino- pel kommend? hier durch nach Paris passtrt.

I n Oberdeutschland und in der Schweiz fal- len die Kolonialwaaren und Baumwollen mit ie-

»er Äoche mehr.

G ö t t i n gen, vom 24. December.

Der hiesige berühmte Professor der Philosophie Herr Herbart, ist an die Stelle des Professor Kant zum ordentlichen Professor der Philosophie tn Königsberg ernannt worden.

Warschau, vom 19. Deeember.

Zu der für den König zu errichtenden Pohl- nischen Garde zu Fuß und Pferde, wird die schön- ste Mannschaft von den Pohlnischen Grenadier- und Kavallerie-Regimentern genommen.

Bon Ostern an werden alle Juden der hiesi- gen Stadt, nm sie unter Preußischer. Regierung die schönsten Plätze in Besitz nahmen, und in ei- ni en prächtigen Pallästen Kaufläden anlegten, sel- bige räumen und sich in den Vorstädten etablkren müssen. Seit der Theilung Pohlens ist die Zahl derselben hier noch einmal so groß geworden.

Der Französische Obrist, Herr Legrand, hak zur Fever des i iten, des JahrStagS deö Posener Traktats, welcher Sachsen den Frieden wieder gqb/

folgende Verte gemacht:

L n ce j o u r j a m s i z s u x u N e

?our Iv dien 1'tiumilnUe,

(6)

I^-zxoleon et kreäeric Auguste Le sont unls ^>Ar un triine,

qus psr ceite alUsnce, l'out I'univors soit convsincu

<^ue l'Ueroisino et 1a vertu LoQt saus ccz5v 6'1nte1^genco.

(An diesem auf immer merkwürdigen Tage ver- banden sich Napoleon und Friedrich August zum Wohl der Menschheit durch einen Traktat, damit durch diese Allianz die Welt sich überzeuge, daß Heldenmuth und Tugend immer im Einverständ- n i s sind.

5 l u 6 B r e s l a u .

Der Minister von Stein hat hier eine Woh- nung gemielhet. Man erwartet ihn nächstens, und glaubt, daß er den Winter über sich in unsrer Stadt aufhalten wird.

General Lindncr; dcm man die schnelle Ueber- gäbe Breslaus zuschreibt, hat Hausarrest, und wird von unsrer Bürgergarde bewacht.

K ö n i g s b e r g , vom 17. December.

Eine Anzahl hiesiger menschenfreundlicher Da- men aus den höher» und höchsten Klassen, hatten sich diesen Sommer dahin vereinigt, zum Besten deS Friedrichs- und LouiscnS-JnstitntS, weibli-' che Arbeiten aller Ärt zu verfertigen, und am be- vorstehenden Christmarkt öffentlich ausstellen zu>' lassen. Die Arbeiten sind in einem besonders da- zu eingerichteten/ gefällig erleuchtete» Zimmer aufgestellt, und werden zu äusserst billigen Preisen ausgegeben. Der Erfolg dieser wohlthätigcn Ab- sicht ist so belohnend, daß am ersten Abend für mehr als 200 Rthlr. abgesetzt wurde. Den ersten glücklichen Gedanken dazu hatte das Fräulein Von Stetten, Hofdame bey H. H, D . der Herzogin von Braunschweig-OelS.

S t r a l s u n d , vom 2^/. Decbr.

Vor acht Tagen ist hier folgende Verordnung erschienen: I n Gemäßheir eines vom Herrn Ge- neral , Reichsbaron de Candras eingegangenen .Schreibens, wird hierdurch bekannt gemacht, daß es den König!. Preußischen Militairs, welche ans diesem Lande gebürtig, und gegenwärtig auf Ur- laub hier anwesend sind, nicht freystehen sog, von hier abzureisen, und wieder zu ihren Korps zurück- , zukehren. Diejenigen, welche im Preußischen zu

Hause gehören, und von hier abreisen wollen, müs- sen zuförderst anzeigen, üuf wessenOrdre sie abrei- fen wollen, da dann, nach deshalb zu erstattendem

Bericht, Entscheidung erfolgen soll, «b sie abrei- sen dürfen, oder nicht.

Stralsund, am 56. Dec. 4L03.

Gouvernements-Kommission.

S t a r g a r d , vom 20. Decbr.

Von hier aus ist folgendes Publikandum er- lassen :

„ D i e jetzige bedrängte Lage des Staats gestat- tet nicht, daß Rückstände von Gehalten vdcr Pen- sionen nachgezahlt, imd halbe Gehalte sür die lau- fende Zcit angewiesen werden können. I n Gefolge der mir dleserhalb gewordenen Allerhöchsten Be- fehle, mache ich dieses allen in Pommern und der Neumark sich aufhaltenden Herren Ossieiers und Pensionairs, zugleich aber auch bekannt, sich mit allen dergleichen Gesuchen jetzt nicht, und nicht eher an mich zu wenden, als bis die Kassen der Provin- zen dergleichen Zahlungen zu übernehmen im Stande sind, worüber ich das Erforderliche zu seiner Zeit öffentlich anzeigen werde. Stargard, den i^ten

December 1L08. . ,

B l ü c h e r ,

kommandirender General in Pommern und der Nenmark."

V c r m i s ch t e .N a ch r i ch t e n.

Der Oestecretchische General Vincents der schon mehrere wichtige Sendungen erfüllte, sollte, nach dcm Publicisten, eine neue Reise dieser Art unternehmen.

An beiden Ufern des Main wird dcm Ver- nehmen nach, die Davonsische Armee ihre Kan- tonnirungS-Quartire bezieh«.

Am lZten December trafen zu Frankfurt' drit- tehalb Millionen ThalerPrcussischcrKontribnrions.- gelder ein.

Auch das Wurzbnrgische Infanterie. Re- giment ist nach Frankreich abmarschirt.

El Buen R-tiro (das fchöne Nuheplätzchen)

dessen in dem vierzehnten Bulletin Erwähnung

'geschieht, ist ein Lustschloß an der Ostscite ausser- halb Madrids, von Philipp IV. angelegt, nnd von den letzten Königen, die sich im Frühjahr gewöhnlich darin aufhielten, verschönert. Es be- steht ans 4 Gebäuden, die einen Hof, in dessen Mitte die metallene Bildfänle Philipps Ii. zu Pfer- de errichtet ist, einschließen, und sehr angenehm, reichlich mit Wasser versehene Garten. Die große Königliche Porzellan»-Fabrik gehört dazu.

Der durch die Herausgabedcr vertrauten Brie-

(7)

fe und neuen Feuerbrände bekannte Kriegsrath v.

Cölln, hat jetzt, während er in Glogau seinen Nosteu als Stcuerrath verwaltete, von Seilender Prcussischcn Behörden Arrest bekommen, und be- findet sich in Liegnitz, wo ihm der fiskalische Pro- zeß gemacht wird.

Zn Breslau ist die Beschädigung der Festungs- werke sowohl an Erde als Mauerwerk, untersagt, eben so auch das Fortschaffen der bereits auSge- Mlienen Ziegel und Werkstücke.

ÄN Spanien war bisher die Krönung nicht gewöhnlich; König Joseph soll, so sagen öffent- liche Blatter, durch diese Ceremonie feierlich in seine Würde eingesetzt werken. Bereits sollen.die Krönungswagen von Paris nach Spanien abgeführt , Worden seyn. —

. Nach öffentlichen Blattern ist der gewesene Konig Karl von Spanien so sehr kvank, daß man an seinem Aufkommen zweifelte, obgleich drey der berühmtesten Aerzte ans Montpellier znHm nach Marseille eilen.

Lucian Vonaparte kommt nnn nicht , nach Pi,a.

Am 9ten ist die berühmte Toukunstlerin M«

riane Kirchgcßner, die eben auf einer Reise durch die Schwei; begriffen war, zu Basel im züsten Jahre verstorben-

Ein Einwohner deS Fleckens TowteIer, in der , Grafschaft Sommerset/bat so eben die größte Fug-

preise gemacht, die jemals erhört worden ist. Er ' /wettete 100 Guineen, daß er in 7 Tagen soo

< Englische Meilen (120 Deutsche Meilen) zu Fuß machen wolle, und behielt sich nur vor, daß ihm die Wahl deS Wegeö und der Stunden, wo er ausruhte, überlassen werden sollte. Am loten No- vember machte sichrer rüstige Fußgänger auf den Weg, und kam richtig den i6ten Nachmittags Z Uhr in Hampshire an, nachdem er die Grafschaf- ten Berks, Witts, Heresord und Devonöhire durchgangen war.

I n Zürich hat sich zwischen dem Käufer und Verkaufer eines der angesehensten Häuser, ein son- derbarer Streit erhoben. Maurer, die an einer Reparatur arbeiteten, fanden in einer dicken Mauer eine Summe von 4s bis so,000 Thalern in Golde. Anstatt diese Entdeckung dcm Bau- herrn bekannt zu machen, ettfernten sie sich gleich

^ mit dcm gefundnen Schatze, gingen in die Graf- . > M a f t Lindau, theilten das Geld unter sich, und

^ sauften sich Ländereyen. Einer von 'ihnen, gewis-

^ihastev als die andern, glaubte sich zu einem

Ersah von 6 bis 7 taust nd Franken

überschickte diese dem Besitzer dc6 Hauses, mid enr' deckte das Ganze. Der Besitzer deS HauscS rauu-c ein, diesese 6voo Franken erhalten zn haben, aber der Verkäufer reklamirt nicht nnr diese Summe, sondern das Ganze, was gefunden worden ist, nnd zwar nicht für sich, sondern für die Erben des Erbauers, der als ein sehr reicher und sehr mißtrauischer Mann bekannt war, und so sei- ne Erben, um den größten Theil seines Vermö- gens brachte. Da beyde Theile sehr honnctte Männer sind, so glaubt man, der Streit wird gütlich beygelegt, und mcht vor die Gerichte ge- bracht werden.

Freymatt rersche Kriegs - Anekdote.

Nachstehende, schr merkwürdige, den Maurer- Orden Ehre bringende, Anekdote steht in einem ganz neuerlich in Paris erschienenen Wecke, wel- ches die Inschrift fuhrt: ^nnäles kl»conoi)-ue«

s>nr c>Niot.. ES ist dem Französischen Reichs- Kanzler CambaccreS/ Großmeister des Freymaurer«

Ordens in Frankreich, zugeeignet, iund enthält mancherley Vorfalle. Züge von Edelmuth, so wie quch Elogen in Prosa und in Versen berühmter Ncvmaurer, unter denen man auch Washington'S und Franklin'S Elogen findet. Ueberhanpt ent^

halten diese Annalen nicht blos für Ordensbrüder/

sondern anch für Profane, viel Interessantes, wie folgende Begebenheit beweisen wird. — Nachdem ihre Wahrhaftigkeit bestätigt worden, hat eine der vornehmstes Logen in Paris solche mit Aus- setzung eines ansehnlichen Preises zum Gegenstände einer Ode gemacht, , wobey nicht allein Maurer, sondFrn ein jeder Dichter nach der Preis Krone stre- ben kann. So hat man auch vor einigen Mona- ten die Ode eines profanen Dichters gekrönt, der die edle Handlung eines Franzosen, Namens LouiS Dufay besang, welcher zwey Schiffbruch leidende Engländer mit der größten Gefahr seines Lebens rettete, dafür er nach den Tbat von den Ordens- brüdern aufgesucht, und als Freymaurer aufgenom- men wnrde.

„Der Freymanrer Guc'ritöt, Offieier beym 9ten Husaren-Regimcnt der Französischen Armee, erhielt am Tage der Schlacht von Austerlitz den Auftrag, mit einem Detaschement einen von den Russen besetzten Posten wegzunehmen. Der An- griff von Seiten der Franzosen war wüthend, imd

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würde geglückt haben, wenn die Russen nicht wäh- rend dcm Gefechte eine ansel^licre Verstärkung bekommen Härten. Der grolle Tveil der angrei' senden Franzosen wurde'zu Boden gestreckt. Dem Befehlshaber Gucrirot wurde sein'Pferd unter dcm Leibe erschossen, und nun fiel auch er. I n dem Augenblick stürzte ein Russe auf ihn zu, mit dem er sc^on eine Zeitlang im Handgemenge gewesen war/ um ^en nunmehr Gefallenen niederzumachen.

I n diesem entscheidenden Augenblick rief Gucritot das Losungswort eines in großer Noth besii.dlichen Freymaurers auö, wahrscheinlich nicht in Hinsicht auf seinen Gegner, sondern auf entfernte teindli*

che Ordensbrüder

Kaum war der Ruf erschollen, so eilt ein vor- nehmer Russischer Officker/ auch ein Freymaurer/

herbey, that dem Niederhauen Einhalt, und 'be- wirkte/ daß dcm Gefangenen Guenrot sein Man- telsack unangetastet wieder gegeben wurde/ worin

sich eine ansehnliche Summe in Golde befand. Al- les, was sein'Erretter von ihm verlangte/ war das Versprechen dieses großen Dienstes eingedenk zu seyn, wenn sich ihm zur Hülftleistung eines Bruders Maurers, eine ähnliche Gelegenheit er- eignen sollte. Guoritot that diese Zusage mit dem lebhaftesten Ausdruck der Dankbarkeit/ und schwur sie gcwissenhaft zu erfüllen."

Gerichtliche B e k a n n t m a c h u n g e n . Demnach von Einem Edlen Natbt der Kai- serlichen Stadt Dorpat verschiedentlich bemerkt worden, daß die Inhaber publiquer auf Grund- zins verliehener Plätze/ sich h-ben beykommen las- sen, diese Plätze als ihr Eigenthum an andere Liebhaber auszubieten und selbige anderweitig zu cediren/ ohne solches vorher anzuzeigen, so wird hierdurch allen, die solches angeht, hierdurch be- kannt gemacht/ daß derjenige, öer einen ihm auf

Grundzins verliehenen publique» Platz,, cediren wollte, solches ohnfehlbar vorher bey Einem Ed- len Rathe anzuzeigen habe, widrigenfalls der obnc gcscheb-ne Anzeige abgeschlossene Kontrakt, als ungültig angesehen, und aunnllirt werden soll.

Wsrnach sich alle, die solches angeht, zu achten und für Nachtheil zu hüten haben. Dorpat - Rath- hauS, am 2ten Januar 1LV9-

I m Namen und von wegen Es. Edlen ,Rä- chender Kaiserl. Stadt Dorpnr.

Bürgermeister Fr. Akerman.

Chr. H. Fr. Lenz, Ober-Sekr.

Von Einem Edlen Rathe der Kaiser!. Stadt Dorpat/ wird in Beziehung auf den durch den Druck publizirten Allerhöchsten namentlichen Be- fehl E r . Kgiserl. Majcsiät vom 28sten Oktbr. v.

I . , worin unter andern festgesetzt worden/ daß statt der bisher gesetzlich bestimmten s Prozent, mmmehro 6 Prozent genommen werden dürfen, hierdurch zur Wissenschaft derer gebracht/ die sol- ches angebt, daß alle diejenigen, welche aus denen, unter Administration Eines Edlen Rathes befind- lichen öffentlichen Fonds, als aus der Leih Casse, Armen Kasse, Schul-Kasse und von Kirchengel- dern, Kapitalien darlehnsweise erhalten haben, ge- halten sind, von dcm Lösten Oktober v. I . an, als dem Dato, da der Werhöchste Jmmänoy-Befehl in Würkung getreten ist, für die Benutzung ge- dachter Kapitalien, statt 5 Prozent, nunmehr» 6 Prozent zu entrichten, so wie dieje Darlehne künf- tig nur zu 6Pzt. ausgegeben werden sollen. Wonach sich ein Jeder, den solches angeht, zu achten hat.

Dorpat-Rathhaus, den stcn Januar 1L09.

I m Namen und von wegen Es. Edlen Raths der Kaiser!. Stadt Dorpar.

Bürgermeister Fr. Akerman, C. H. F. Lenz, Obersek, t Auf Befehl Seiner Kaiserlichen Majestät deck Selbstherrschers aller Rcussen ?c. »e. !c. Da der Studiosus Christian Wahlberg/ sich wegen seines Abganges von hiesiger Universität gehörig gemel- det, und um die erforderliche Vorladung seiner etwanigen Kreditoren gebeten hat; als werden hiemit, den Statuten gemäß, alle und jede, wel- che an genannten Studierenden irgend eine, nach

§. der Allerhöchst konfirnurten Vorschriften zu*

Recht beständige, aus der Zeit feines akademischen Aufenthalts allhier herrührende Anforderung haben möchten/ aufgefordert, sich binnen der gesetzlichen Frist von vier Wochen a dato damit zuförderst bey genannten Studierenden selbst, nnd falls sie daselbst ihre Befriedigung nicht erhalten sollten/ bey die- sem Kaiserl. UnjversitätS-Gerichte zu melden, un- ter Verwarnung, daß nach Ablauf dieser Frist Niemand weiter mit einer solchen Forderung wi-- der gedachten Studierenden allhtcr gehört und zu- gelassen werden solle. Dorpat »cn zosten Dceem- ber 1803.

. I m Namen deS Kaiser! UniversitatS-Gerichtt.

Chr. -Fr. Deutsch, d. ,Z. Rektor.

Gouv. Sekretair I . G- Eschscholtz.

(Hicrbey eine Beylage.)

(9)

B e y l a g e

z u r D ö r p t s c h e n Z e i t u n g . N r o . ! .

G e r i c h t l i c h e B c k a n n t m q ch n n g e!n.

Auf Befchl Seiner Kaiftrl. Maiestnt, des Selbstherrschers aller Reussen :e. :c. thun Wir Bürgermeister und Rarh der Kaiserl. Stadt Dor- pat Kraft des Gegenwärtigen Jederinann kund und zu wissen. wclchcrgcstalt die Wiltwe des versterbe.

n?tt hiesigen Bürgers nnd Schuhmachermeisters Hasky, geb. Elisabeth Helena Adcrkas, in kurato.

rischer Assistenz, ein Stück von dem ihr g^gen Grundzins verliehenen, im 2ten Sradrtheil I^r. 50 belegenen Stadtplahes, welches sie bisher zum Garten bennyct h.tt, nach der vorläufig und bis zur gerichtlichen Ucbermesiung und Elnweisuiig in Ic,co gemachten Bemerkung der k.nrge und Breite desselben, mitaUen darauf stehenden Zäunen, Baumen und Gewachsen, an den hiestgen Bürger nnd Kaufmann 2ter Gildc Ernst Johann Rohiand gegen eine von ihm gezahlte Summe von Z80 Rbl.

B A-, Inhalts des am ^len April i8»5 tchge schlossenen und anheco prv^uzirtcn Ksnnatlö, wel- cher belehre des demselben bevgcfügten Attestats'

«1. <!. i ; . Novbr. 1803. bey Einem Erlauchten Hochpreifil. Kaiscrl. Lieft. Hofgerichte gehörig kor- roboriret worden/ ecdiret und ihre bicher daran gehabten Rechte übertragen, auch darüber zur Sicherheit um ein gesetzliches; pnklilum proll-.m2 nachgesuchet und mittelst Resolution vom heutigen chiw nactigegcben erhalten hat. Es werden dem- nach alle diejenigen, die wider diese Cessio» rechts«

gültige Ansprüche haben oder machen zn können vermeinen, sich damit nach Vorschrift des Rigi»

scheu und hiesigen Sradtrechts III. I'u. XI.

Z. 7, innerhalb Jahr und Tag a 6stc> Inn-is p>o- und zwar bey Pön der Präclusion und des ewigen Stillschweigens, anhero zu melden und ihre Ansprüche in rechtlicher Art auszuführen, förm^

^ich aufgefordert und angewiesen, mit der aus- drücklichen Verwarnung/ daß nach Ablauf der ge«

schlich gegebenen peremtvrifchen Frist, Niemand weiter mit irgeud einer Ansprache gebort, sondern vermehr bezeichnete Garten mir allen darauf stehen-

den Zäunen, Bäumen und Gewächsen, jedoch mit Vorbehalt der Grundherrn Rechte der Stadt an den Play, dem (^55iouario hiesigen Bürger nnd

Kaufmann 2ter Gilde Ernst Jobann Rohland, als sein Eigenthum nach Inhalt des Kontrakts gericht- lich angewiesen werden soll. Wonach diejenigen, die es angeht, sich zn achten haben. V- R. V5.

Urkundlich unter Eines Edlen RatheS Unterschrift, mit bevgedrucktem dieser Stadt größer«, Jnsiegel.

Gegeben Dorpat-Rathhaus, am 25 Deebr. 1803.

I m Namen und von wegen Es. Edlen Rath?

der Kaiscrl. Stadt Dorpat.

Bürgermeister Fr. Akerman.

C. H. F. Kenz, Obersekret. z Auf Befehl Seiner .Kaiser!. Majestät, teS Selbstherrschers aller Reussen :e. te. thun Wir Bürgermeister und Rath der Kaiserl Stadt Dor- pat Kraft des Gegenwärtigen Jedermann kund und zu wissen, welchcrgestatt der hiesige Bürger und Kaufmann 2ter Gilde, Ernst Johann Roh- land, das allhicr im 2ten Stadttheile xuk Kro.

auf einem Etadtögrunde gegen Grundgeld siehcnde hölzerne Wohnhaus sammt dcm dabcy be- findlichen Linnen Hause, Garten und allen dazu gehörigen Gelegenheiten, durch den mit dem zeit- lierigen Eigenthümer, nunmehro verstorbenen hie- sigen Bürger und D.echelermeistcr Jakob Görz, am löten April 1802 um den Kanfschilling von 1200 Rubeln gangbarer Münze geschlossenen und anhero >n orixinöli produzirten Kauf ° Kontrakt, welcher belehre des demselben beigefügten Attestats

«I. <l. 1Z. Novbr. 1808 bey Einem Erlauchken Hoch- preisil. Kaiserl. LZiefl. Hofgericht gehörig korrobo- riret worden, an sich gebracht, und über diesen Kauf zur Sicherheit um ein gesetzliches ^ukticum, pi-o-.1-.m-i nachgesuchet hat, auch diesem Ansuchen mittelst Reiolution vom heutigen O-.ro ucsügrt worden.

Es werden demnach Alle nnd Jede, welche an die obbezeichnete Immobilien, oder wider den geschehenen Kauf, ^ rechtsgültige Ansprüche haben oder machen ;n können vermeinen, sich damit nach Vorschrift des Rigischen nnd hiesigen Sradt- rechts i n . i ' u . XI. Z. 7 , innerhalb Jahr und Tag 2 llgtc» Innus proclamz is und zwar bey Pön der Praelusiou und des ewigen Stillschwei- gens, anhero zu melden und ihre Ansprüche in rechtlicher Art auszuführen, förmlich aufgefordert

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und angewiesen, nut der ausdrücklichen Verwar- nung, das? na!> ?ll>üuif der gesetzlich gegebenen perenuorischcu Fcisi, Nieduand weiter mit irgend einer Ansprache'gel'ört, sondern das mehrbesagte 5?auö mit Avperriiicittien, jedoch mit Vorbehalt der Grundherren-Rechte der Stadt an den Platz, dem Käufer, hiesigen Bürger und Kaufmann 2ter Gilde, Ernst Job.inn Rohland, alö sein wahres Eigentum naei, Inhalt des Kontrakts/ gerichtlich eingewitsen werten soll. Wonach diejenigen, die eS angebt, Mb zu achten haben- V N- W- Ur^

kuni'lich, nute? Eines Edlen RatbeS Unterschrift, mir ttepqedrl'crrni^ . dieser Stadt großerin Inste- gel. Gegeben Torpar-Rathbaus/ den 26. Decbr.

tL08.

Bnrgernieister Fr. Akerman.

Chr. Heinr. Fricdr. Lenz, Obersekr. 3 A n d e r w e i t i g e Bekanntmachungen.

Bey mir ist guter Liefl. RoggeN, Gersie, Haber, KuilänU>che Erbsen, MoskowischeS Weiz- zenmehl von de? ersten und, zwei,ten Sorte, feine und ordinaire Lichte, Blätter - Tabatk, Liest.

Hopfen, Butter und Honig, in großen und klet nen Quantitäten, für billige Preise, wie auch gute Korken, das Hundert zu Z Rubel, zu haben.

E- I » Robland.

I n dem Hanse des Aollegienregistrqto^S Göde- ch«n, sind ein paar meublirte warme Zimmer, Stallraum auf sechs Pferde nebst Wagen-Remise, den Markt übe? zu vermietben. 1 Fünfhundert Löfe guter Liefländischer Roggen und dreybundert ^öfe gnte Gersten, welche auch getbeilr verkaust werden können, sind (in Walk zu empfangen) zum Verkauf. Den Preis erfährt man im Goldarbeiter Eigenfelderschen 5?ause bey

Ernst Bernh. Schultz u. Cimp. 1 I m Hause des Herrn Kapitain von Willebrandt sind zehn Faß gutes, starkes braunes Boutetllen Bier für billigen Pre s zu baben. 1

Der Kousulent Friedrich Wilhelm Nenmann ersucht hicmit alle d^ieteniaen, denen er neulich in der Qualität eines Gcvollmächtigten der Herren Gebrüder Werner Rechnungen übersandt hat, und die seine Bitte, um Berichtigung derselben noch nickt erfüllt haben, svätestenö am 6ten d. M. eS zu tbun/ widrigenfalls sie eS sich selbst zuzumessen haben werden, wenn «r den Auftrag seiner Herren Mandanten in Erfüllung setzet und die gerichtliche.

Hülfe wider die Säumigen nnploriren wird. Er

logirt im Hause dcS Herrn Aeltesien Werner sen.

Dorpat 7 den.z. Januar 1809-

Den Schumachcrgesellen C h r i s t i a n Ma sing, und den Müller Tesch, fordere ich hiemit auf, sich zur Berichtigung der für sie bisher an die hohe Krone bezablten Kopf - und Rekrutengel- der, innerhalb 4 Wochen a dato bey mir zu mel- den/ und im anebltibrnden Falle sich zu gewär^

tigen, daß sie durch ricbtcrliäe »dülte dazu ange ballen werden werden. Dorvat den Zt<n Jatt».n 5809- F r i e d r i c h D u l y e . 1

DaS ;ur Naeblasscuschaft des verstorbenen Man- ternieisters Vos, gehörige, tn der sogenannten Sch'.'veinko^velstrase auf Erbplatz belegene höl- zerne WohnliaiiS, siebt aus freyer Hand zum Verkauf. Kausiiebbaber belieben sieb der Bedin- gungen wegen, an den gerichtlich li>nstitnirten Kn ratoren dieser Massa, Herren Lange und Äiaiui-

halS/ zu wenden. 5

Bey dem Schuhmacher I . G- Otto, in ler St.P.tersburgischenVorstadt, an dergrosen Straße, sind zwey LogiS, das eine von z beicharen Zimmern, welches sogleich zu beziehen, und das andere von 5 heizbaren Zimmern, mit allen Bequemlichkeiten, als:

einer sehr geräumigen Küche, Slallung, Wag^n- remise »e. zu vermielhen. Letzteres kann am iztett

Januar bezogen werden. 2

I m Hause der Frau Majorin v. Wulf, in der Breitstraße, ist gute Butter in Liespfunden, so wie auch Pfundweise zu haben. 2 Um alle Verstöße gegen die hochobrigkeitlich be- stätigten Mussengesetze, so wie gegen die, von der Direktion von Zeit zn Zeit für nötbig erachteten An ordnungen, welche die gleiche verbindende Kraft für die Mitglieder der Müsse «nd die von ihnen ein- geführten Gäste baben, bestmöglichsi zu vermeiden, sehen sich Unterzeichnete veranlaßt — um so mehr die Ballgesetze zur öffentlichen Notiz der die Mus- senbälle besuchenden resp. Gäfte zu bringen, als ge- rade auf den Bällen durch diese mangelnde Notiz so oft Veranlassung zu Mißverständnissen gegeben wird. Diese Gesetze nnd Anordnungen sind im kurzen AuSzuge folgende:

j ) Der Ball beginnt nicht eher, als bis der im Ballsaale dejourirende Vorsteher den Musiker«

den Wink giebt, die Musik anzufangen. Kein Mit- glied der Gesellschaft, so wie kein Gast darf hier dem Vorsteber vorgreifen, sondern muß sich beschei- den an denselben wenden, wenn er den Anfang des Balls beschleunigt wünscht, sich aber e6 auch

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gefallen lassen, wenn der Vorsteher Gründe hätte, diesen Wunsch nicht zu befriedigen.

2) Der im Ballsaale dcjourirende Vorsteher eröffnet den Bali selbst mit einer Polonoise, doch kann er dies Recht auch an einen Andern übertra- gen und zwar an wen er will. Nur dieser vom Vorsteher Erbetcne hat alsdann das Recht des tt«

sten Vottanzes.

^1 Kein Tänzer darf zwey Polonoisen nach ein- ander aufführen, bey Straft von <nnf Rubeln.

4 ) Diejenige T"am<, welche zun« Donanz in einer Polonoise aufgenommen winden, muß selbst auf dem zu dieser Absicht bestimmten und bmnderö ausgezeichnetem Stuhle sitzen. Eine blosse Bezeich- nung, daß dcr Stuhl besetzt sey, gilt nichts.

5) Die Platze zu den Angioisen werden durch die dnul bestimmten Nummern von den Vorstehern verlooset, nnd Niemand darf die Nummer, dte ihm zu Tl>eil wird, b.o Strafe von fünf Rubeln zurückgeben, es fty denn, daß er keine Tänzerin bekommen habe.

6) Bey gleicher Strafe darf Niemand/ nach- dem die Angloise beendigt ist, die ihm erthezlce Nummer behalten, sondern muß sie sogleich dem zum Empfange derselben bereit stehenden Bedienten abgeben.

7) Der Vortanz 5cr Angloisen und Quadril- len geschieht auf der Seite des Ballsaals, auf wel- eher die zu diesem Zwecke aufgehängte Tafel densel- ben jedesmal anzeigr.

8 ) Die Bestellung deS Vortanzes zu den An>- gloisen und Quadrillen wird beym dejourirenden Vorsteher gemacht/ sobald dieser Abends im Vall saale erscheint; an einem andern Orte darf derselbe solche Bestellungen nicht annehmen.

9) Wer eine neue Musik zu einer Angloise/

oder Quadrille besitzt/ hat vor den andern Bestel- lern den Vorzug. Sind Mehrere im Besitz einer solchen, so loosen sie über das Recht deö VortauzcS im Bcyseyn des' Vorstehers.

10^ Tritt eine Tänzerin ohne Einwilligung ihres Tänzers, und ohne eine gülrige Ursache, ab, ehe sie wieder auf ihre Nummer zurückgekommen ist, so zahlt ihr Jntroduccnt fünf Rubel Strafe.

t l ) Verläßt ein Tänzer seine Dame im Tanze, yhne eine sehr gegründete Ursache, oder beleidigt Jemand irgend eine Dame beym Balle, sir möge tanzen, oder nicht, so wird er, wenn es ein Mit- glied der Müsse ist, ausgeschlossen; ist eS ein einge- führter Gast/ so wird er auf der Stelle durch den

dejoilrirendei! Vorsteher, ohne Ansehn der Persin aus di-r Gesellschaft entfernt und darf nie wieder eingeführt werden.

12) Ueberbanpt darf Niemand, ohne Unter- schied des Standes, als Gast auf den Bällen er- scheinen, für den nicht ein Musscnmitglied, als Jntrodueent, ein Entrcebillctgenommen hat Der Jntrodueent ist alsdann für das Betragen des Gastes nach den Mussengeseyen verantwortlich. ,

13) Das Verrauschen der erhaltenen Tanz- nummer ist erlaubt.

14) Niemand darf anders, als in Schuhen, oder Cammtstiefeln tanken. Der KotMavenitnt, oder sein Jntrodueent, zahlt fünfzig Rubel Strafe und wird, wenn es ein Mitglied ist, ausgeschlossen;

ist es ein Gast, so darf er me wieder eingeführt werden.

55) Wer mit einem Stocke, Svornen, De- gen, oder sonst bewaffnet auf dem Vall erscheint nnd solches nicht auf Erinnerung des dejourirenden Vorstehers ablegt, wird, wenn er nicht Mitglied ist, entfernt und nie mehr zum Ball gelassen; ist eS ein Mitglied, so wird er ausgeschlossen. Um je- doch den Herrn Staads - und Oberofficieren bey dem Uhlanenregimente und den Husarenregimentern S r . Kaiserl. Majestät, welche bekanntlich, wenn sie in Dienstunifsrm sind, die Spornen schlechterdings

"nicht ganz ablegen dürfen, das Vergnügen der Tbeilnahme an unfetn Bällen nicht zu rauben, wird für sie, aber auch nur allein und ausschließlich für sie und für keine andre Militairperson, von der Di- teknon der Müsse hiernit die Ausnahme gemacht/

daß dieselben in kurzen Stiefeln und sogenannten Gallaspornen tanzen dürfen. Die Direktion er- wartet übrigens aber mit der festen Ueberzengung, die sich auf die bekannte feine Bildung dieser ach- tungSwerthen Personen gründet, daß sich dieselben in Rücksicht der langen Diensispornen, durch wel- che die Kleider der Damen soviel Gefahr laufen, so wie in Rücksicht des AblegenS der Waffen, ehe sie in den Tanzsaal treten, den Gesetzen nnd Gebräu«

chen der Müsse gerne unterwerfen werden, der sie als verehrte und liebe Gäste immer sehr wiükommen

D i e Vorsteher. 5 Da bis jetzt mehrere resp. Herren Mitglieder der Müsse ihre Beyträge für das laufende Müssen, jähr noch nicht entrichtet haben, welche doch, nach dem Artikel 2. der Mussengesetze jedesmal binnen dcm lsten und Men September jeden Jahres bey Strafe der Ausschliessung entrichtet werden müssen;

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die Kassenverwaltung dadurch aber in die drückend- Verlegenheit kömmt; so macht die Direktion der Müsse hicmit bek.uint, daj; niit jedem Mitglie- de, welches ftit.cn diesjährigen Vertrag nicht bis zum ivrcn Januar 1809 gezahlt hat, genau nach Vorschrift des obenangesührren Artikels der Mussen- gesetze wird verfahren ui?d dasselbe so angesehen wer- de,n als wenn e§ dadurch selbst seinen Austritt aus der Gesellschaft deklariret hätte.

D i e Vorsteher 3 Der St- PeterSbllrqischc Kaufmann nnd Pelz- Händler Kalin'n macht rinem geehrten Publiko hier- durch ergebcnst bekannt/ daß cr im bevorstehenden Jahrmarkt wiederum in der Bude des Herrn Bür- germeister Linde sein Waarenlager haben wird. Er empsiehlr sich besonders mit allen möglichen Pelz- waaren, wie auch mit neumodiiaien DamenkavottS und verschiedenen fertigen Pelzen und Kleidern und bittet um geneigten Zuspruch. .?

Ich EndeSunterschriebener warne hicmit einen Jeden, während meines Aufenthalts hieftlbst, Nie»

mandem, weder meiner Bedienung, noctt meinem unter mir stehenden Kommando irgend etwas ohne meine NamenSunterfchrift zu kreditiren, indem ich solche Schulden nicht anerkennen werde.

Baron N o l k e n , Körnet vom Tarraren. Uhlanelt-

Regimente. Z

Es wird auf einer Postirung ein zuverlaßiger, tli'gebeyrathcter Mann a'S Unter-Äommissair ver- langt, welcher außer der deutschen Sprache, auch im russischen geübt seyn muß. Wo? erfahrt man in der Expedition dieser Zeitung. 3

/

Ein unbemittelter Mensch hat seine lombackene Taschenuhr, an welcher ein ledernes Band mit zweu Pettschafttn befindlich waren, wovon das eine den Buchstaben I>. führt, auf dem Wege in der S t . Peteröburqischen Vorstadt verloren. Der ehrliche Finder wird inständigst gebeten, solche gegen ein angemessenes Douceur in dcr Expedition dieser Zei-

tung abzugeben. 3

Ein junger Mensch, welcher in der lateini- schen Sprache und in andern Echulwissenschaften/

wie auch in der Violine, Unterricht geben l.mn<

wünschet, unter guten Coiidmonen/ «ine Hoff- meistersieUe zu erhalten. Zn erfragen ist cr in dcr

Expedition dieser Zeitung. s

Bey Herrn Gehewe sind drey aneinander hän- gende warme Zimmer sür Ungeheyralhete ju ver- micthen und sogleich zu beziehen. 2

Bey dem Buchhändler Gauger ist zu haben' ,, Albers nordischer Almanach für 1809." „Sahl- fcld an das St. PelcrSburgijche protestantische Pu- blikum," — Ferner guter Livlän ischer Roggen in großen nnd kleinen Quantitäten. z

A b r e i s e n d e r .

Da ich gesonnen bin, in einigen Tagen Dor- pat zu verlassen, so fodere ich hicmit alle meine ctwanigen KreditoreS auf, stch wahrend dieser Frist bey mir zn melden.

Zeidler von Rosenberg, wohnhaft im Dohmgraben beym Fabrikanten

Herrn Mehner.

W i t t e r u n g s b.e 0 b a ch t u n g e n.

4803. December.

Thermom.

Baromet- W i n d e . Z u s t a n d d e r L u f t . 4803. December. Neaumur. Baromet- W i n d e . Z u s t a n d

d e r L u f t . Dienstag 29.

Morgen Mittag Abend

— 15. 0 6. 1 4. ?

27. 95

LS

8 l

O- mitteliN Schnee Gestöber

Mittwoch 30.

Morgen Mittag Abend

7- 0 6. 5 7 2

27- 79 68

V- NW.

schwach. bewölkt.

Schneegestöber.

Donnerstag zt.

Morgen Mittag Abend

7- 9

5 2 . 3 1 5 . 0

27^ 6 t 72

4 8

NW.

N N W .

schwach. bewölkt.

wolkig.

h e l l .

(13)

Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

2. Mittwoch, den z'"> Januar 1809.

S t . P e t e r s b u r g / vom 3. Decbr.

Vorgestern gaben die Officiere der Garde, um die Rückkehr S e i n e r Majestät dcö Kaisers zu feyevn, ^eitt glänzendes Fest, bestehend aus ei- 11cm prächtigen Ball und Souper, und einer bril«

lanten Erlruchtnng des PallasteS, in welchem daS Fest gegeben ward. Se. M a j e s t ä t , dcr K a i - ser, die Heyden K a i s e r i n n e n , der Großfürst K o n s t a n t i n und alle Mitglieder der Kaiserlichen Familie geruhten das Fcst durch I h r e Gegenwart Zn verherrlichen. Das diplomatische Korps, die 4 ersten Klassen der Civil- und Äkilitait'Autori- täten und die Hofdignitarien waren dazu eingela«

den. Dieses Fest soll über 80,000 Rubel gekostet haben.

Zum Empfange Zbrer Majestäten, deS Königs imd der Königin von Preußen, werden große Fe- stins veranstaltet. Man erwartet sie in den letzten Tagen dieses Monats.

Tornea, in Finnland, soll bereits von unsern Truppen besetzt seyn. Mit Schweden werden nicht eher Unterhandlungen angefangen, bis nicht erst eine friedliche Ausgleichung Frankreichs konsti- tuirt seyn wird.

Der König von Schweden ist mit dcm Feld- marschall Klingsporr aus Finnland in Stockholm angekommen.

W i e n , vom 21. Dezember.

ttnserm in Paris ameditirten Botschafter,

Grasen von Metternich Wuinebnrg, der seither Abwesenheit des Kaisers' Napoleon v?n PariF, in FamilienangcleMhcitt!! hichcr reiftte, ist von Seiten nnscrs 5zoft6 aufgetragen, sich unverzüglich wieder auf seinem Postcn zu begeben, weil man vermuthet, daß der Kaiser Napoleon nach der,.^

Krönung seines Bruders Joseph zum König in Spanien, aus Madrid sogleich in seine R^stdcnj zurückkehren werde.

Dcr Graf Lodron, vormaliger Ocstrcichischer Gesandter am Dänischen Hofe, ist in besonder»

Aufträgen von hier nach München gegangen.

Am Ende voriger Woche ist em Könner von Petersburg hier eingetroffen, der sogleich seine Depeschen beym Minister der auswärtigen Ange- legenheiten, Grafen Stadion, abgegeben bat, und am folgenden Tage mir den erhaltenen Depeschen von hier nach Petersburg zurückgegangen ist. Ucber- haupt hat man seit einiger Zeit einen lebhaften Kourierwechsel zwischen Wien und Petersburg be- merkt.

I n dcr vorigen Woche ist ein großer Staats- rath unter dcm Präsidium Sr. Karserl- Majestät gehalten worden, welchem die Erzherzöge Kaiserl.

Hoheiten, und die Minister beygewohnt haben.

Wie man vernimmt, soll die Krönung Ihrer Majestät der Kaiserin, zur Königin von Böhmen, anf den t6tcn May festgesetzt seyn.

ES werden jetzt Einleitungen jtt den dritten

Reserve»Bataillons getroffen.

(14)

P a r t s , vom Decbr.

Dcr Kaiser verfolgt, nach den neuesten De*

richten aus Spanien) seine Forlschritte in diesem Lande m«r eben der rastlosen Thängkeit, wie ehe-

mals in Italien und Deutschland. Die Unkunde dcr gegen ihn kommandirenden Spanischen Gene- rale in der hohern Taktik und das für seine gro- ßen Ao»zeptl0licn so zweckmässige Kriegekheater las- sen die slän;rni,sicn Resultate erwarten. Nach der glänzenden Niederlage dcr westlichen Armee- korps deS Spanischen HcereS scheint eS nun auf nichts Geringeres abgesehen, als auf Abschneidung der Armeen der Generale KastannoS und Palafox vom südlichen Spanien und Madrid, und auf de- ren Vernichtung. Diese Generale 'hatten offen- bar von den Verstärkungen der Französischen Ar- mee und von den Bewegungen, durch welche sich dcr Opcrationsplan ihres großen Anführers ent- wickelte,! keine hinlängliche Nachrichten; dewi es wäre sonst unbegreifiich, wie sie in ihren bisheri- gen Stellungen hätten bleiben, und ibre aben- theuerlichen Plane noch bis Ende OktöberS verfol- gen können.

P a r i s , vom 22. Dezember.

Dem tNen Bulletin der Armee von Spanien zufolge/ haben die Regimenter von Nassau und Baden sich gut gehalten, das Regiment Hessen- Darmstadt aber behauptete die Ehre seintö Landes

nicht und entsprach nicht den Erwartungen, die es in Polen erregte. Der Oberst und der Maj!)r schienen mittelmäßige Leute zu seyn. Am 6tcn ist der Herzog von Jsirien von Guadalaxara aufge- brochen; er ließ die Straße von Saragossa und Valencia einschlagen, machte soo Gefangene und erbeutete viel Bagage. Zu Bastau wurde ein Ba- taillon , Zoo Mann stark, von der Kavallerie um- schlossen und niedergehauen. Die feindliche bey Tudela und Calavalud geschlagene Armee, war Von Men Generalen und meisten Offizieren ver-

fassen, und bis auf 6oou Mann zusammengeschmol- zen. Den «ten um Mitternacht ließ dcr Herzog Von Jstrien durch den General Montbrun Hey Gäuta Cruz ein Korps angreift», welches die Flucht deö feindlichen Heeres deckte. M i t dcm Schwerdt in dem Nacken wurde es vcrfolgt und man nahm ihm 1000 Gefangene ab. Es wollte sich über Madridego nach Ända'süffen zkehn; wahr- scheinlich hat eS sich ,n den Gebirgen von ^uc'nza zerstreut. Vor Rösas war den 2'ssten eine 'Äussor- derung an den Feind geschehen, aber Hnc Ant-

wort geblieben; ein sehr glänzendes Gefecht machte öie Franzosen zk Herren des Städtchens.

Der Kaiser wird, Nach allen Anstalten j»

schließen, bald in hiesige Äesidrn, zurückkehren ; cS werden die Zimmer. die Sc. Majestät bewohnen wollen, schleunigst in Ordnung gebracht, und man glaubt allgemein, daß HöchstDiejelben in den er- sten Tagen deS Januar hier eintreffen dürsten;

man schließt dies auch daraus, daß dcr Oberkam- imrherr und General - Jntendam der Theater, Herr von Remusat, dcm Kapellmeister P.'.cr den Auftrag gegeben, die zur Aufführung seiner neuen Oper nocti nöthigen Proben zu beschleunigen, da«

mit dieselbe obnfehlbar am 6ten Januar im Pal- last der Tuillericn aufgeführt werden könne.

P a r i s , vom 2t. Dezember.

I n Paris geht das Gerücht, daß dcr Herzog von AbranteS den ?ten oder Ltcn Januar in Lis- sabon einrücken werde. Mit solcher Gewißheit will man den Marsch der sieggewohnten Truppen berechnet haben. Dieser Nachricht wird folgende hinzugefügt: Bey seinem Einrücken wird dcr Her- zog von AbranreS alle seine eigenen, so wie die Ef- fekten der Armee zurückfordern, die cr beym Ein- schiffen, unter Bedrohung militairischer Exekution, dcm Gouverneur von Lissabon mit der Bedin- gung anvertraute, daß sie l"/in bey seinem Wie- derkommen, das unfehlbar nicht unterbleiben wür- de, sollten zurückgegeben werden.

Bey einem Ausfall aus RosaS sind von unfern Truppen auch verschiedene Hannoveraner zu Ge- fangnen gemacht worden.

P a r i s , vom 2Z. Dezbr.

Es hcißt, Castannoö sey in dem bischöflichen Pallast von Siguenza arretirt nnd soll nach Ma- drid geführt werden.

Man hat in Madrid, heißt cS im Monitenr, bey dem Herzog von Znfantado zwcy Kästchen ge- funden, worin die Papiere dcr Prinzessin von Asturicn enthalten waren, unter welchen sich Sa- chen von dcr größten Wichtigkeit befinden. Eine Stelle in einem Briefe ihrer Mutter vom istcn Januar 1506 zeigt, welche Meinung die Königin von Sizilien selbst von den Engländern h«t.

B a y o n n e , vöm 46. Dezember.

ES heißt > nach der Uebcrgabe von Madrid, lasse der Kaiser seine Armee die Richtung auf Por- tugal! nehmen; der Herzog von Dalmatien, Kom- ^ Mandant des rechten Flügels, ist der nächste dar- aru Der Herzog von AbranteS ist heute von hiev

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nach Spanien abgegangen, so auch die Truppen des sten Korps, und alle Depots, die in den be-

nachbarten Ortschaften kantonnirten. — Alle hier befindlichen Spanier haben bcy der Polizey dem König Joseph Treue geschworen. Drey auf gut Glück ausgelaufene Schiffe kamen jungst zn Passa-

ge (ein Meerbusen in BiSeaja) an; sie.schlichen fast den ganzen Tag längs der Küste, ohne es zu wagen, irgendwo einzulaufen. Der Lootse von Biarltz bemerkte sie, warf sich in eine Schaluppe, und steuerte auf ste los, allein sie ließen ihn nur bis. zur Spitze deö Bajonnets nahen und fragten:

ob er ein Franzose wäre? Woju die Fr..ge? war die Antwort. Wie, erwiederten die Kapitains, sind denn nicht die Spanier Herren aller Departements?

Bev unsrer Abfahrr ans den Kolonien ging da6 Gerücht, daß sie in Frankreich ein, und bis nach Bordeaux vorgedrungen wären. Man kann leicht denken, wer dergleichen Gerüchte ausgebreitet.

Da die Englander nicht mehr zum festen Lande Zugang haben, und Allarm verursachen können, so machen ste sich diese Freude in Amerika. ES wa- ren z Schiffe, von denen 2 aus Martinique/ z aus Guadeloupe kommen; anf der letztern Insel wa»

ren aus Frankreich abgegangene Schiffe mit Truppen und Proviant glücklich eingelaufen.

Spanische Grenze, vom 12. Dezember.

Die Franzosen sind ohne Widerstand in To- ledo eingezogen. Diese Stadt, ehemals die Ne- benbuhlerin von Madrid, ist jetzt sehr arm, und zählt nur 25,000 Einwohner, und die Einkünfte des ErzbischofS belaufen sich auf 2 Millionen Fran«

kcn.

Die Stadt Burgos, die in Rücksicht ihres ge- leisteten Widerstandes ziemlich gemißhandelt ist, fängt an, sich zu besinnen. Die Einwohner kom- mcn nach und nach wieder nach Hanse, und neh- men die Franzosen artig genug auf. Die Bauern der Gegend bringen Lebensmittel in Ueberfluß.

General Armagnae, Gouverneur der Stadt und Provinz, hält strenge Ordnung. Auch der Gene- ral Matth. Dumas ist mit einem besondern Kai- ser!. Auftrage hier.

Sechs Stunden östlich von Figuevas, und an einer B a y , die denselben Namen

5t,) führt, liegt das Dorf und die Festung Ro?

sas. RosaS und «in kleines Fort, von den Spa- niern Fuerte de la Trinidad, von den Franzosen Louwn 6e Rvie genannt, liegen in einem Halb»

»irrel um die Bay. Das Dorf in der Mitte be- ucvr au< einer lang«» Reihe isolirter Häuser, mit

artigen Gärten umgeben. Die Festung Zwar nur nach alter Art angelegt, aber doch ziemlich haltbar, besonders wenn sie von dcr Leeseite un- terstützt werden kann. DaS Fort de la Trinidad liegt auf einem Abhänge, der von den letzten sich ins Meer verlierenden Aesten der Pyrenäen gebil»

det wird. Es besteht aus z etaqenartig übereinan«

der befindlichen Plattformen, die mit einer zahl«

reichen Artillerie verichen sind, ist im Allgemeinen schr zweckmäßig gebaut, hat auf seinem Gipfel einen kleinen Leuchtthurm, vertheidigt den Ein«

gang der Bay? und bietet wegen der steilen Fel- senwände u. f. w. dem Belagerer große Schwie- rigkeiten dar. 1794 kam es indessen dennoch in Französische Gewalt. Die Franzosen hatten näm- lich nach einer sehr langen Belagerung endlich eine beträchtliche Bresche geschossen, und bereiteten sich zu einem ueuen Angriff vor. I n derselben Nacht ließ sich aber die Garnison an Strickleitern herunter, schiffte sich auf die Spanische ESkadre ein, und räumte so ein Fort, das nicht mehr halt- bar war, ohne die vorgeschlagene Kapitulation ein- zugehen. Der Hafen von RosaS ist selbst für Linienschiffe tief genug/ hat aber manche Unbe- quemlichkeit, besonders wenn eS aus Süden stürmt.

Die ganze Gegend um die Bay ist äusserst pitto- resk, denn überall senken sich die Pyrenäen mit ihren lieblichen Aesten ins Meer hinab. So über- steigt man V . bey Rosas einen herrlichen Berg- rücken, und findet die Bay von Creux und Sel«

va ie., was besonders in Kriegszeiten ebenfall?

wichtige Küstcnpunkte sind. Bey dem Flecken Gel- va wächst ein sehr starker süßer Wein^ der dem Frontignac und XereS ähnelt, aber kaum ausser- halb dieses Distrikts bekannr zu seyn scheint.

B u r g 06, vom io. Decbr.

Die nach Pen verschiedenen Hauptquartiere»

fühnnden Straßen sind sehr sicher. Die Einwohner der Dörfer an der Landstraße kehren von allen Sei.

ten in ihre Häuser zurück. ES ist kein Flecken, in welchem man nicht Bauern findet, die sehr gutes Brod, Wein, Speck und Fleisch verkaufen. Lebt man nicht sehr gut, so bat man doch das Notdürf- tige. Das Wmer ist noch erwünscht, so wie der Stern doS Kaisers es gewöhnlich giebt, wenn man sich schlagen muß; ein wahrer Frühling!

Da Seine Majestät die rechtlichen Eintyohfler von Saragossa mit den Schrecknissen eines Sturms zu verschonen wünschen, so haben Sie nicht ge- wollt., daß Saragossa eh^r angeqriffen würde, als bis die Nachricht von den Begebenheiten zu Ma-

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