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M i t Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

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(1)

D ö r p t s e h e

M i t Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

w o . I .

Mittwoch, den 2---> Januar 1807.

überkompleter Kompagnien auS verabschiebt»

ten Soldat»'«.

Da die jehigen Umstände außer derGränze nicht erlauben, den Gemeinen auS den Regt»

mentesn ihren völlig.n Äb-chied zu geben, ua»

terdessen aber die GouvernementSkompaanien un^ die Etat Stadtkonimando's an vielen.Oev ten unvollzählig bleiben, fotsteSSr. Kat«

serl. Majestät gefällig, daß die Herren Civilgouvemeurö zur Komplerirung der in den ihnen anvertrauten GouvernemenrS stehenden Gouvernementskompagnien und Etat-Stadt»

kommanden folgende Maßregeln nehmen sollen:

1. ES wird im Gouvernement durch d i e Stadtvögte unk» die Landtommissair öffentlich angefragt, od nicht von den <,ach Ablauf i h r e r Dienstzeilvder wegen schwächlicher Gesundheit^

verabschiedeten Grenadieren, Mu»ketriere», Jägern. Küraßieren, Dragonern. Husaren, Artilleristen und andern gemeinen MilitairS, welche hernach wieder Kräfte und F ä h i g k e i t zum Dienst erhalten haben. auS freyem W i l l e » wieder in Dienst treten und bcy den Etat G o u « vernementSkompagnten oder den K o m m a a d e « angestellt sevn «ollen.

2. Melden sich hiernach solche, dke den Dienst fortzusetzen wünschen Und können, f»

werden sie, nachdem sieden E i d der T r e u e » t e »

^ ^ abgelegt haben, in dem einem jeden anve?»

Allerhöchst genehmigte N o r w e g e n Komple- trauten Gouvernement zur Kompletirung bey tlrunq der Gouvernementökvmpagnien und der GouvernemcntKkompagnie vnd bey den der Etat Kommandos, und wegen B i l d u n g ^ Ktat^Kommande« angestellt, u n d eS wtrd ib»

S t . P e t e r s b u r g , vom 28. Decbr.

Allerhöchste Befehle S r . Kaise^I. M a j e , stät, ertheiltbey dcrParolezu St.PeterSb.

Den 2O. December.

Der Chef des Serpuchowschen Dragoner- eegtmentS Generalmajor Bartow ist zum Chef vom Wladimirschen Dragonerregiment. und der Cbef dieses Regiments Obrisi Dawvdow zum Cbef vom Serpuchowschen Dragonerregt' ment ernannt.

Befördert sind.- BeymMoSkowischen MuS- kettierregiment der Kapitain Danilewskji, mit Versehung zum I<katerinoslaw>chen Grena»

dierregiment, zum Major, der Stabstkapitain Probst zum Kapitsin; von der Suite S r . Katserl. Majestät vom Quartiermei»

sterwesen der Kolonnenführer Rennenkampf beym isten Pionierreglment zum Sekondlieu' tenant.

Der auS dem Semenowschen Leibgardere»

regtment verabschiedete Lieutenant v. Patkul bei) demselben Regiment wieder in Dienst ge»

nommen.

Wegen Fähigkeit zum Felddtenst sind, vom Garnlsonbatalllon zu Jekaterinoslawl der Ma»

jor Oerrel zum zosten Jägerregiment versetzt.

(2)

n e u dee nach d e m E t a t bestimmte Sold. Pro»

vtant, Montur und Ammunition ertheilt.

z. Melden sich mehr verabschiedete Gemel»

ae. als zur Kom^letirung dieser Kompagnien und Kommanden erfordert werden, so werden auch diese angenommen und mit Anstellung bey der GouvernementSkompagnie zum Dienst ge»

braucht. Sobald aber die Zahl derselben so hoch anwächst, daß eine ganze andere Kom, pagnie auS denselben formirt werden kann, so wird darüber an den Minister der Landmacht berichtet, um S r . Katserl. Majestät we»

gen Anstellung der Offiziere bey derselben vor, zustellen; so geschieht es auch, wenn dreh oder mehrere Kompagnien auf solche Art sollten formirt werden können.

4. Auch werden verabschiedete Unteroffi- ziere, wenn sie wünschen in Dienst zu treten,

angenommen und auf Unteroffiziers-Vakanz angestellt, ist keine Vakanz offen, so erhalten sie bis dahin Gemeinen-Sold. Vorzugsweise aber werden diejenigen zuvor auf Unteroffi»

zterS.Vakanz angestellt, die sich früher zum Dienst gemeldet haben.

Die Ueberkompleten werden eben so moutirt und erhalten den nämlichen S»ld und Proviant auS der Summe, die hierzu von dem Reichs «Schazmeister besonders assigntrt wer»

den wird, alS die Vollzähligen der Etat-Kom«

pagnien. Die Ammunition wird aus der nächsten KommissariatS-Kommission requirirt, oder wenn diese das Erforderliche nicht hat, auS der Kommission deSKommissariatö-Depot zu MoSkwa.

6. Die Gewehre werden auS der Waffen«

fabrik zu Tula oder auch auS den von den Re- gimentern auSsortirten Gewehren requirirt, von welchem Kaliber sie auch seyn mögen: eine Jägerflinte kann statt einer MuSkete, so wie eia Karabiner statt eines StntzerS, und statt eines Seitengewehrs und Säbels, der Pallasch oder das Bajonett dienen.

7. Pulver und Bley zu der nach dem Etat der GouvernementSkompagnten festgesetzten Anzahl von Patronen, wird von der Artillerie requirirt.

8. Ueber alle diese Verabschiedeten, welche Wieder in Dienst treten, werden die Verzeich»

niffe an dieInspektionS.Expeditton des Reichs»

KriegSkollegiumS, welche wiederum verpflich»

tet ist, besondere Verzeichnisse über dieselben z u Haltes, eingesandt, die ihnen bey ihrer

Verabschkedung ertheilten Pässe werden in de?

GouvernemenrSregierung aufbewahrt.

y. Jeder VeräUchiedete, der auf solch«

Art wieder in Dienst tritt, ist verpflichtet, we»

nigstenö drey Jahre zu dienen, wenn er anders nicht unfähig dazu wird. Nach Ablauf diesem Frist erhält er auf seinen Wunsch wieder icu,.' Entlassung, die ihm die Gouvernt-m^ii^^ic rung ertheilt, wobei) ihm auch der '-'orlgc Nl.iZ über den Abschied mit der Anmerkung letzten Dienstes, und daß er von entlassen ist, wieder zurück gegeben n?trd.

lo. Wer auf diese Art drey Jak" gut untadelhaft-g^hi-ent hat, erhälr/,w.nn cr ni^c länger im Äienste zu bleiben wünscht, b<y ici.

ner Entlassung eine silberne Medaille mit v r Inschrift,: Für Hen Eifer zum Dienst, um selbige an dem rothen Bande imKnypflochc zu tragen. Wer nach Ablauf der drey Jahre noch im Dienst bleibt, der erhält zu seinem Solde jährlich drey Rubel Zulage und bey sei»

ner Entlassung, wenn er vier Jahrs gedient hat, außer der obigen Medaille nochUnteroffi»

zierS«Rang; wer sechs Jahre gedient hat. er«

hält eine silberne Medaille, die von der ersten unterschieden ist. mit der Inschrift: Dem verdienten S o l d a t e n zur Ehre, um selbige an dem blauen Bande im Knopflochs zu tragen, Unteroffiziers-. Rang und auf Zeit»

lebenö den vollen Soldaten Sold, wo er den«

selben auch zu erhalten wünschen mag.

ri. Ueber dergleichen vom Dienst Entlassene wird sogleich an die Inspektionö. Expedition deS KriegSkollegiumS berichtet, um selbige auS der Dienstliste auszuschließen.

12. Ist eö nicht mehr nötbig, dergleichen wieder in Dienst getretene Verabschiedete lan»

ger im Dienst zu behalten, so werden sie auch noch vor Ablauf der drey Jahre entlassen und erhalten eine IahrSgage ohne Anrechnung zur Belohnung.

iz. Ueber die Fortschritte in dieser Sache wird der Minister der Landmacht benachrlch»

tigt, um S r. Majestät dem Kaiser darü»

ber allerunterthänigst zu berichten.

DaS Original ist unterzeichnet:

Minister der Landmacht W ä S m i t i n 0 w.

S t . Petersburg, vom 27. Dec.

AuSzug aus den allerunterthänigsten Berich»

ten an Seine Kaiserliche Majestät

(3)

von der über der Gränze befindlichen An^.e?:

Ä ^ der Obrist im Alexan»

„ ^.v.-nrenre^iment, I u r k o w ö k i i , der den in ^ Biouy beseht hielt, ai^ er ncj't ^ i ^ I c c n hatte, daßdieZran»

züstsä!^ aus t'em Flecken Sucliat--

schew ückt s d . i s e i h e n mit dreyEskadro-.

ncn Eili^r ^ k ^ r o n P r c u ß . K ü r a s s i e r e und zwei-liunbert n Kolaken .'ntgeqen, in»

dt'Ui er W!rlt?5ht?us.', genannt Utrara,

Eine Eskadron Preuß. Kürassiere undzweyKa»

nonen von der reitenden Artillerie auf«lnervor>

theilkaftenStellung zur Reserve nachließ. Er fand den Feind, der noch eine große Kolonne Infanterie zu seiner Reserve hatte, in Schlacht-, vrdnung gestellt mit b Regimentern Kavallerie nebst 6 Kanonen von der reitenden Artillerie.

Unerachtet dieser unverhältnißmäßigen Ueber- legenhettder feindlichen Macht, griff der Obrist Zurkowekjt diese feindliche Avantgarde so»

gleich an, schlug sie nach einem hartnackigen Treffen von zwei? Stunden durch die Tapfer»

teil seines Oetaschementö und verfolgte sie biö nach dem Flecken Suchatschew, kehrte sodann durch Warschau zurück und postirte sich, nach«

dem die Preußische Garnison von dort auöge»

rückt war, in der umliegenden Gegend von Prags. Der feindliche Verlust an Gerödteten

»ar bey dieser Gelegenheit sehr groß. Unsrer Seits blieben 4 Husaren, l Kosak und r Preur Ktscher Kürassier, und verwundet wurden an UnteroffieierS und Gemeinen »i Mann. I n dieser Affaire haben sich ausgezeichnet und sind von dem Obristen Iurkowkjiempfohlen worden:

t m Alepandrjischen Husarenregiment der Ad- jutant Pogatka , der Körnet Ägejew, und die Junker WaSmund und Profintkji; tm 4ten Jägerregiment die Kapitaine Obernibeßow und Iazkoi 1. die Kosaken»Officiere: Uradniks Ak»

ton, Nikisorow und Pimenow, der Iessaul DantlewSkoi, der ChorunsheKrasnuschkin und der Urädnik Ebaritonow, so auch in Preußi-- fchen Diensten die Kürassier-Rittmeister Was äenfeld, Berg, Panisch und der Lieutenant Graf Truchsen.

Vom 2ken und 6ten Deeember berichtet der General von der Kavallerie Baron Pcnigsen, daß unsere Vorposten, fast täglich mit dem Feinde scharmuztrend, jedes Mal mit einem nicht geringen Verlust von Seiten deö Feindes d i e O b e r h a n d über denselben behalten h a b e n .

Die weniger bedeutenden mit Stillschweigest übergehend, hält er die bevdea solgenvea Scharmüzel für besonders merkwürdig:

Am Lasten. November verfolgte der Obrist im Alexandrjischen Husarenregtment Rußa«

now, der zur Ausiuchung des Feindes übe?

Pomichowo nach Modlin k^mmandirt worden war, mit seiner Elkadron und mit der KoM»

pagnie dcS Kapitains Kuleschvom 4ten Jäger»

regiment, den Weg biö nach Sakrotjkm. A u f seinem Rückwege sah er, daß der sich versteckt gehabte Feind den Weg beseht hatte, und so»

gleich beschloß er, sich durch die feindliche In«

fantenc durchzuschlagen, welch.ö er auch mit seiner Eskadron glücklich ausführte; allein die Iagerkompagnie wurde so hart vom Feinde umringt, daß man sie schon für verloren blel^

als der tapfere und gewandte Kapitain Kulescy nicht nur den aus ihn eingedrungenen Feind warf, sondern ihn auch aus zwey Schanzen verdrängte und ihn bis zur Weichsel vor sich hin trieb. Sodann warf sich der Kapitain Ku»

lesch, da der Feind eine vortheilhafte Position bey dem Flusse genommen hatte, zum zweite»

Mal aus ihn, brachte idn in Unordnung und zwang ihn, seine Rettung in der Flucht und auf den Prahmen zu suchen, wobey er durch das ununterbrochene Gewehrfeuer dem Feinde eine nicht geringe Zahl setner Leute aufrieb.

DieL dauerte von Morgens bis Nachmittags um z Uhr. Unterdessen hatten zwey feindliche BataillonS'-Insanterie die Straße nach Pomi»

chowo, dem Orte, welchen die Kompagnie des

Kapltainö

Kulesch Yassiren mußte. beseht.

Die«

ser unternehmende Ofsicter hatte, nachdem «r dtes erfahren und ihm nur noch wenige Patro- nen übrtq waren, die Entschlossenheit, mit setner Kompagnie durch den W a l d über das Dorf Wrona nach Golesemba zu gehen, wd»

selbst er über den Fluß Wkra übersetzte, sich ss glücklich mit dem Detaschement des General«

majorS Dorochow vereinigte, and den feind- lichen Hinterhalt vergebens auf sich warte«

ließ. Unser ganzer Verlust, de» wir hierdey gehabt haben, besteht auö 26 M a n n getödte«

ten, verwundeten und vermißten.

Äm systen November ward der Truppen»

Aelteste Grekow >8. mit dem ihm anv«rtrautea Kosakenregiment über den Flecken Sakroczim nach dem Orte Modltn kommandirt. I n S a » kroczim fand er den Feind im Hinterhalte, u m einen u n v e r m u t h e t e n A n g r i f f a u f d a s D e t s s c h e «

(4)

m e n t de» Generalmajors Dorochow zu machen.

E r griffhier den Feind tapfer an, warf ihn und machte i Officler und 15 reitende Jäger zu Gefangnen, auch vertrieb er ein aus Modlin zur Unterstützung der in Sakroczim postirt ge»

«efenen Feinde ausgerücktes starkes Detasche, ment, von welchem die Kosaken mehrere mit jhren Piken tddteten.

Der General Benigsen empfiehlt ausgezeich- net den Kapitain Kulesch, den Lieutenant von dessen Kompagnie Weliushin s. und den Trup»

Pea»Aelttsten Grekow 18.

Außer den oben gemeldeten Französischen Gefangnen sind noch in verschiedenen Sckar»

mützeln zu Gefangnen gemacht: der Lieutenant im izten reitenden Jägerregiment Brossar,

«nd mehrere Dragoner und Jäger. Von den vielen Getödteten sind die Pferde und Ammu»

vition unfern Husaren und Kosaken zugefallen.

Am yten December lief die Nachricht ein»

daß der Feind sich vorgenommen habe, den

»z. dieses eine General-Attake auf alle Punkte zu machen, die unsere Armee beseht hielt.

Den toten December foctrte der Feind mit einer großen Macht an waldigen Orten den Uebergang über den Fluß Wkra.

Der Generallieutenant Graf Ostermann vertheidlatediesen Uebergang mit 7Bataillons Infanterie und 4 ESkadrons Kavallerie. DaS Treffen dauerte von zwey Uhr Nachmittags biö b Uhr deS andern Morgens. Die Fran»

zosenwurden vertrieben; allein die Dunkelheit der Nacht und die große Uebermacht des Fein-.

deS nöthigten den Grafen Ostermann, sich

«ach Naseima zurückzuziehen. Die gemachten Gefangnen, die von drey verschiedenen Divi»

sionen waren, sagten auS, daß die Franzosen Hier, unter dem Kommando von Bonaparte selbst» dessen Adjutant Segur unter andern gefangen genommen wurde, zo,oOo Mann siark gewesen wären.

Den iz. December hat der GeneralFeld.

Marschall GrafKamenSkji, wegen der ihm zu, gestoßenen Krankheit, daS Kommando der Armee niedergelegt und dasselbe dem Aeltesien nach ihm übergeben; selbst ist er nach Oster«

lenka acreist, welches er S e i n e r Majestät dem Kaiser berichtet hat.

Gleich darauf, und namentlich am szsten vnd s4sten December sind an S e i n e K a i . ferliche M a j e s t ä t mit den von der Armee

hier angekommenen Kurieren folgende allerun»

terthänigste Berichte eingelaufen:

Nach den feit dem 11 ten dieses MonatS fast ununterbrochen fortgedauerten Vorposten«

Gefechten mit dem Feinde, in welchen derselbe jedes Mal geworfen ward, und als kaum der General von der Kavallerie Baron Benigsen mit einem Theile der ihm anvertrauten Trup- pen bey dem Städtchen Pultu5k die Polttion genommen hatte, ward er von einem f,mdli>

chen KorpS unter dem Kommando deS Gene»

ralö Souchet angegriffen. Die Affaire dauerte drey Stunden und der Feind wurde mit em»

pfindlichen Verluste zurückgetrieben.

Am ?4ten, noch ehe ein Thcil der 4km Di»

Vision unter dem Kommando des Generatlieu»

tenantS Fürsten Golizyn sich mir dem General Benigsen vereinigt hatte, attakirte ihn der Feind um r i Uhr Morgens mit einer zahlrei»

chen Macht, welche unter dem Befehle von Bonaparte selbst die Feldmarschälle desselben^

Davoust und LanneS kommandirten; noch ein besonderes Detaschement wurde von dem Ge»

neral Souchet befehligt. Die Schlacht war äußerst blutig und dauerte bis in die finstere Nacht. Zu Anfange derselben warf sich der Feldmarschall Davoust mit einem KorpS von lZ,ovo Mann auf unfern linken Flügel, um hin»

ten daS Städtchen PultuSkzu besehen. Der Ge«

neralmajor Boggewudt, welcher diesen Flügel mit vier tausend Mann vertheidigte, war ge»

zwungen, der großen feindlichen Uebermacht zu weichen; sobald aber der General Bcnigsen dies bemerkte, so befahl er sogleich, dies De»

taschement mit einem andern von seinem reck»

ten Flügel unter dem Kommando deS Gene»

rallieutenantS Grafen Ostermann zu verstär, ken, und dem weitern Vordringen des FeindeS wurde Einhalt gethan. Der Angriff aufun»

fern rechten Flügel war weit heftiger. Ein großes KorpS Infanterie unter dem Feld»

Marschall LanneS, welches Bonaparte selbst kommandirte, rückte zwischen Gebüschen gegen unsere Avantgarde vor, welche zur Deckung deS rechten Flügels daselbst postirt war, und griff dieselbe so ungestüm an, daß derGeneral«

major Barclai de Tollt, der die Avantgarde ksmmandirte, eS nicht möglich fand, den Feind abzuwehren; sobald er aber der htnter ihm und den Gebüschen errichteten maSkirten Batterie Plah gab zu wirken, so ward der Feind, nachdem eine ansehnliche Zahl von sei»

(5)

ner Mannschaft durch elnkge Kartätschensalven auf dem Platze hingestreckt war, in seinem Vordringen aufgehalten. Dennoch beschloß der Feind, diese Batterie zu umgehen, und Barclai de Tollt war gezwungen, noch immre zu welchen. Dann aber ließ der General Be, nigsen seinen ganzen rechten Flügel die Fronte verändern, und sandte demGcneralmaj.Barclal de Tolli zwey Mal zu drey Bataillons Infan- ten? Verstärkung. Da er auf solche Art der Heftigkeit deS FetndeS Einhalt gethan hatte und die Artillerie und das MuSketenseuer un»

unterbrochen wirkten, so entschloß sich der Ge- nial Benigsen, den Feind nunmehro selbst zu

«Ulakiren. Hierzu beorderte er den General-, ltcutenant Grafen Ostermann, ertheilte seiner nvch übrigen Infanterie den Besehl, nach dem rechten Flügel vorzurücken, und unterstützte den Grasen Ostermann mit starken Batterien und mir zwanzig ESkadronö Kavallerie. Die simmtliche übrige Kavallerie ließ er tm Centro setner Fronte sich stellen, um dadurch dte feind- liche Kavallerie in Respekt gegen sich zu erhal- ten. Die Franzosen vertheidigten sich verzwet- felt, waren aber dennoch endlich gezwungen, der Tapferkeit der Truppen S e i n e r K H i » serlichen Majestät zu weichen; sie wur»

den vollkommen geschlagen und vom Schlacht»

feldevertrieben. Die Gefangenen behaupten, daß sie hier über sechötausendMann an Getöd»

teken verloren haben. Wa5 unfern Verlust betrifft, so kann er, obgleich eö in der Geschwin- digkeit nicht möglich ist, denselben genau zu bestimmen, die Zahl von andetthalbtausend oder bbchste-,ö zweytausend nicht übersteigen.

Der General Benigsen, welcher sich vorbehält, ohne Verzug umständlich hierüber zu berichten, fügt nur noch hinzu, daß er nicht genug dar»

stellen könne, bis zu welchem hohen Grade der muthige Geist und die Tapserkeit derTruppen S e i n e r Kaiserlichen Majestätsich er»

strecke. Außer andern, sagt er. warf sich der Generalmajor Koshtn mit dem Leibkürassier- regiment Seiner M a j estät und mit zwey ESkadronö vom Kargapolschen Dragonerre«

giment auf etne feindltche Infanterie Kolonne von drey tausend Mann, die schon im Begriff w a r , den Generalmajor Baggewudt abzu»

schneiden, und rieb sie, unerachtet deS hefti- gen Feuerö von den feindlichen Batterien, un»

ter deren Schutz sie dteS ausführen wollte, btö auf den letzten M a n » gänzlich auf«

Auf solche Art ist dak Unternehmen Dona»

parte's auf da» KorpS unter dem General Benlgfen vereitelt und et» vollkommener S i e g über den Feind erfochten worden.

S t . P e t e r s b u r g .

Am szsten December v. I . ist bey Gele»

genheit deS am 14. dieses Decebr.MonatS von den Truppen S r . Kaiser l. M a j e s t ä t er»

fochtenen vollkommenen SiegeS über einezahl»

reiche Französische Macht, welche unter dem Kommando ven Bonaparte selbst, die Feld»

Marschälle desselben Davoust und LanneS be»

fehligt haben, unter Abfeurung der Kanone»

etn feyerlicheS Dankgebet gehalten worden.

Venedig, vom 2z. Nov.

DaS gesammte Oesterreichische M t l ttglrln Kärnthen und Krain beträgt nach öffentlichen Angaben zo.ooo Mann. DaS Gerücht, daß die Franzose» Trieft besetzt hätten, um den Englischen Waaren und Manusacturen den Eingang zu verschließen, tst btö jetzt ungegrün»

det. — Seit 14 Tagen nehmen die Russen und Engländer auch alle Schiffe, dte auS Ankona und Stntgaglia kommen, weg. — I m ganzen Königreich Italien wird sehr stark ausgehoben.

Trtest, vom 4. Decbr.

Sett vorgestern tst dte Nachricht hier ein»

getroffen, daß Cattaro sich endlich ergeben habe, und zwar än General Bellegarde.

Nach einer Uebereinkunft mit Frankreich soll diese Festung einstweilen von den Oesterreicht»

schen Truppeu besetzt werden. (Nürnberger Zeitung.)

Amsterdam, vom iz. Decbr.

I n der Courant der Afrikanischen Insel St. Helena vom 2vsten Oktober liefet man un»

ter andern folgendes: ,,Ein von Madras da»

selbst angekommenes Amerikanisches Schiff hatte die Nachricht überbracht, daß in China eine erschreckliche HungerSnoth herrsche, welche in jenem volkreichen Lande eine Menge Men»

schen wegraffte. Ein andres vom Vorgebürge der guten Hoffnung daselbst angelangtes Schiff hatte dte Nachricht gebracht, daß das Kap, seitdem es sich wieder tn Englischen Händen befinde, mit Europäischen Waaren so über»

schwemmt würde, daß verschiedene Schiffe ihre Ladungen gar nicht mehr loS werden könnten, und d e s h a l b nach d e m P l a t a » F l u ß gesegelt w ä r e n .

(6)

V o m M a y n , vom 6. Decbr.

Gegen die unter den Franz. Truppen gra-.

Klrende wetße Ruhr wird vorzüglich.Ungari»

scher Wein von den Äerzten angeordnet.

A u g S b u r g , vom 2. Decbr.

I n ganz Oberdeutschland befinden sich ge«

g e n w ä r t i g , m i t Ausnahme der Festung Brau- z>au, keine Französische Truppen mehr.

E ö tst nun entschieden, daß der größere T h e t l der Düsseldorfer Gemälde. Gallerie, die

sich bekanntlich seit 10 Monaten zu München

befindet, noch Augsburg kommt. Vorige

Wsche besah der König!. Bayersche Gallerte.

Inspektor, Herr Männlich, die zur Aufstel- lung derselben schicklichsten Gebäude, und sand daS bisherige Kloster zu S t . Ursula hiezu NM tauglichsten. Auch soll, weil Augsburg jmmer eine Pflegerin der bildenden Künste war, die bisherige Stadt -Akademie erweitert und durch Anstellung mehrerer geschickter Männer auS verschiedenen Fachern tn eine KunstAkademie verwandelt werden.

B e r l i n , vom q. Decbr.

Am öten dieses ist allhter die offictelle Nach«

rtcht eingegangen, daß dte Festung Glogau kapitulirt hat. Auch BreSla« wird (sagt eine hiesige Zeitung) nicht säumen, das nämliche Schicksal zu erfahren D a diese verschiedenen Plätze früher »der später tn die Gewalt der Französischen Armee fallen müssen, so tst eS selbst für Berlin von großem Nutzen, daß ihre Uebergabe nicht zu lange erwartet werde; denn nur dadurch kann die Kommunikation mit Schlesien, so wichtig für alle diese Länder, um so schneller wieder eröffnet werden.

Seit dem ersten Einmarsch Französischer Truppen bis jetzt hat Berlin zwar unter dem notwendigen Druck der starken und schnell

«uf einander folgenden Einquartirungen und Durchmärsche viel gelitten. Wäre nicht der große Mangel am Gelde und an Kredit, und die gänzliche Stockung alles Handels und Wandels; wäre nicht die trübe Aussicht auf daS Jahr 1807, die Besorgniß der Noth gegen die künftige Erndte, weil bisher nicht gespart,

sondern

verschwendet wurde; stände nicht dte vat«rltcke Armuth der Stadt mit den außer»

ordentlichen Forderungen an dieselbe in. Wi»

derspruck, so würde man doch hier noch mit seinem Schicksale zufrieden seyn können.

Von der Holländischen oder Nordarmee marschiren dte 18.000 Mann Franzosen, wel»

che bey derselben gestanden haben, nach Po»

len. Die Stadt Halle bezahlt 3.4,qr-Tbkr«

zu der ÄneHklontfiduNon. Der For»

que5 isi Franz. Kommend-gnt zu ^^debnrg.

Durch einen V n e h l des Ober--^cj?ulkoslegii ist die vvn Friedrich Wilhelm II. aus K^nigl.

Kosten bey allen bissigen Gymnasien etablirte Lehr stelle der Polnischen Sprache mit dem E n » de diese? Jahres aufgehoben worden.

N ü r n b e r g , vom 12. Decbr.

Dem Vernehmen nach wird der Herzog von Sachsen »Gotha den Titel eineS Großher»

zogs

annehmen, und einen bedeutenden Zu»

wachs an Gebiet erhalten.

H a m b u r g , vom 11. Decbr.

Vorgestern traf hier der General Michaud ein, welcher von Bvnaparte zum Gouveri eur der Hanseestädte Hamburg. Bremen und Lü»

deck ernannt worden. General Laval. btShe»

riger Kommendant unsrer Stadt, tst zum Ge»

neral . Gouverneur der Mecklenburgschen Lan»

de angestellt.

K o p e n h a g e n , vom 6. Decbr.

Nach Briefen, auS Schweden ist tn den letzten Tagen des vorigen MonatS Befehl ge»

geben worden, daß dte ganze Schwedische Ar«

mee sich im marschfertigen Stand halten soll.

Vermischte Nachrichten.

Bericht S r . Exzellenz, des Generals Blücher, über dte Operation seines Armee»KorpS, an Se. Majestät den König.

(Fortsetzung.)

Den 28sten vereinigte ich mtch mtt TageS«

Anbruch mit der Division meines Korps, wel«

che bey Lychen gestanden hatte, und richtete

«un meinen Marsch auf Boitzenburg. Der Fürst von Hohenlohe war über Schönermark aufPrenzlau marschirt; ich durfte dieseDetour nicht nehmen und mußte mich entschließen, den Fetnd auS Boitzenburg zu vertreiben, wenn ich nicht alle Hoffnung der Vereinigung mit dem Fürsten aufgeben wollte. Der Feind griff auf diesem Marsch die Arriergarde nicht weit von Lychen an, wurde aber von meinem Regi»

ment zurückgeschlagen, welches einige und zo Gefangne machte und über 50 Mann nie»

derbieb.

Der Feind verließ bey meinerAnnäherung

Boitzenburg; die Patrouillen trafen aber in

den umliegenden Oertern überall Feinde, und

auS den wenigen Oettern, welche tch zu be«

(7)

sehest gezwungen wurde, wenn Menschen und Pferde nicht vor Hunger umkommen sollten, mußte er noch in der Nacht, herausgeworfen werden.

AIS ich den 2ysten, früh um 4 Uhr, nach Prenzlau abmarschiren wollte, erfuhr ich von einigen versprengten Leuten der Hohenloheschen Armee, daß der Fürst zu Prenzlau kapitulirt habe. M e i n KorpS war 10500 M a n n stark;

vor mir stand auf 2 Stunden die Muratsche Armee; zur Seite oder hinter mir das Verna»

dottefche K o r p S ; jedes dieser KorpS war wc»

nigstenS doppelt so stark, alö daS nvinige, daS übrlgcnö weder Bn>d noch Fourage hatte und durch die vielen forctrten Märsche äußerst abgemattet war.

M e i n Entschluß war bald gefaßt. S t a t t rechtS «uf Prenzlau zu marschiren , marschirte ick) in demselben Augenblick links nach S t r e l i z ab. I c h hoffte, mich dort mit dem Weimar- schen KorpS zu vereinigen, mich daNN Magde«

bürg zu nähcrn. oder nach Umständen über die Elbe zu geben, um Magdeburg und Ha- meln aus längere Zeit mit Lebensmitteln zu versehen und dem Feinde tm Rücken zu ope>

riren.

Durch mehrere ausgeschickte Offiziers und Jäger erhielt ich indessen keine Nachricht von dem Weimarschen KorpS. I c h marschirte den zosten vor Streliz vorbey bis Dambek unv traf hier unerwartet auf dasselbe. Jetzt erfuhr ich zum erstenmal, daß daS KorpS deS M a r » fchallS S o u l t von der Elbe mir entgegen kam.

Meine Arriergarde wurde, noch che sie ein- rückte, vom Feinde hareelirt.

(Die Fortsetzung folgt.)

D i e bey Lübeck zu Gefangnen gemachten Schwed. Truppen haben auf ihrem Transport nach Frankreich am 4ten Derember in Leipzig übernachtet. E i n Befehl deS Königs von Neapel seht hie Grundsteuer deS Königreichs für daS J a h r i8c>7 auf 7 M i l l i o n e n D u k a t i (etwa 28 M i l l . Fr.) an.

B e k a n n t m a c h u n g e n . A u f der Teckelferschen H o l l . Windmühle ohnweit dem D o h m , w i r d ein guter M ü l l e r . ' der mit gehörigen Attestaten versehen ist, um die M ü h l e zu arrendiren »der auf die dritte Metze »u übernehmen, gesucht. Liebhaber ha»

den sich bev dem Herrn Kammerherrn u. Rit»

ter von Schilling in der Setnstraße N r o . 117,

oder bey dem Inspektor deö Guteb Teckelfer zv

melden. ' r

Da mir vor kurzem eine silberne Taschen«

Uhre entwandt worden, an welcher ein silber»

ner Uhrfchlüssel mit dem Namen befind«

lich w a r ; so ersuche ich jeden, dem diese Uhr zu Gesichte kommt, sie mir gegen eine ange»

messcne Belohnung einzuhändigen.

Zimmermeister Weiß. r I n meinem Hause, tmsten S t ä d t t h e i l sind 4 Zimmer m i t einer separaten Küche, einem gemeinschaftlichen Kelle? und einer Handkam, mer während der Iahrmarktözeit sowohl, als auch Iahrweife zu vermiethen und sogleich

zu beziehen. C. G . Renner. 1

Z u m bevorstehendem Markte sind tn mei«

nem Hause 4 warme Zimmer, nebst S t a l l r a u m und Wagenremife zu vermiethen. Unter N r . 47' gegenüber S r . Excellenz deS Herrn EtatL»

raths von Bock. S t e i n . 1

I n meiner Wohnung im Hause deS H e r r n HofrathS v. B e r g an der Andreas - S t r a ß e , sind zum Jahrmarkt einige Zimmer zu ver*

mischen. M a j o r . l

Bey derFrau Landräthin v.Fersen am g^o«

ßen M a r k t , ist eine Wohnung von zweyZim«

mern tm Gehöfte m i t separater Küche, an der Promenade gelegen, wobin auch der Ausgang führt, zu vermiethen. Ferner sind daselbst un«

terschiedene W i n t e r , und Sommer-Equipagen so wie auch Meubeln, Spiegeln, Tische, S t ü h l e u. dgl. zuerstehen, und letztere daselbst- in der zweytea Etage täglich zu besehen. 1 I n der Behausung des H r n . I g n a t i u s ist zum Jahrmarkt elne große Stube nebst zwey

Zimmern j u vermiethen. 1

E i n m i t schwarzen Flecken gezeichneter Windhund tst von dem Gute Carlowa verls»

ren gegangen. Derjenige, welcher ihn aufge«

fangen und ihn auf obigem Gute wieder ab»

liefert, hat ein gutes Douceur zu empfangen.

D a dieHerrenHeinrichNiemann ö c K o m p . in R i g a den bevorstehenden Jahrmarkt nicht besuchen werden; so sind die von selbigen biö«

her tn der Marktzeit inne gehabten Zimmer tn dem Hause des Herrn Kollegienrath v. Skiern«

hielm, bestehend tn einem S a a l , m i t drey daran stoßenden Zimmern, für diesen künftigen Jahr«

markt zu vermiethen, und die Bedingungen bev dem H r n . K a r l Ehlerz zu erfahren. »

Bey dem Klempner Vogel ist ein Erkner mit oder ohne Stallraum zu vermiethen. s

(8)

B e y d < m H r n . J o a c h i m Hesse, i n der S t . PeterSburgis. Vorstadt, ohnweit der steinernen Brücke, ist ein warmes Zimmer zum bevorste.

tzenden Jahrmarkt zu vermiethen. 2 I n einem Hause in de» Gegend bey der deutschen Kirche ist ein warmes Zimmer zur Iahrmarktözeit zu vermiethen. I n der Expe- dition dieser Zeitung daS Nähere. 2

I n der Behausung des Herrn Prof. Ger«

m a n n , dem Postkomptoir gegenüber, sind s Erkerzimmer nebst Stattraum für 2 Pferde zu vermiethen. D a S Nähere heym H r n . Eigen»

t h ü m e r . 2

I m Wernerschen Hause am M a r k t e , ist eine Wohnung von eimgen geräumigen Zim»

mern, so wie auch eine Eckbude zum Jahr»

marke zu vermiethen. Mtethltebhaber ersah ren die Bedingungen bey dem Eigenthümer

selbst. 2

Dey dem Herrn Professor Parrot sind zwey Zimmer für ungeheyrathete Personen zu ver«

miethen.

I n der Behausung der Herren Gebrüder Brock, am großen M a r k t , sind einige Zimmer m i t Heizung für Ungeheyrathete zu vermiethen.

Auch ist daselbst ein großer S a a l , und unter dem Hause eine gewölbte B u d e , so wie auch eine ihnen zugehörige auf dem Markte stehen»

de hölzerne Bude während dem Jahrmarkt zur Miethe zu haben. DaS Nähere bey den Ei-

genthümern selbst. 2

Zum bevorstehenden Jahrmarkt ist im Hause des Herrn B r a u n , am großen M a r k t , ein großer warmer Erker mit Einrichtungen zu ei- ner Bude, wie auch eine gewölbte Bude unter dem Hause mit allen Einrichtungen zu Ellen»

W i t t e r u n g S b

Waaren» zu vermiethen. , Liebhaber« haben der Bedingung wegen sich b>l> ibm zu melden.

I m Hau e Nr- 5 , au, qroß' N Markt, sind einige Zimmer im G . h ^ t e z u vermieden und

svglnch zu beziehen. 2

I n dem v. P'stohlkorölcben Hause, in der S t . Petersburger Vorst.>dt, sind unten drey auch vicr wsrm^ Zimmer de>- Jahrmarkt bin, durch nelist S t a l ^ a u m für 4 Pferde und Wa»

genschauer zu vermiethen. DaS Nähere er«

fährt man im Hause selbst.

DerSchornsteinfegerqeselle I . F. W . B a r - tels ist Willens, binnen kurzer Zeit von hier zu reisen. Diejenigen, weiche eine rechtmäßige Forderung an ihn zu haben glauben, haben sich mit solcher in der Kaiserl. Polizey Hieselbst

zu melden. 1

A n g e k o m m e n e F r e m d e . Den 2l). Dec. 1806.

Herr G a r d e , Quartiermeister v. Duschhund»

aus S t . Petersburg, logirtbeym Herrn Lieutenant v. Niroth.

Herr Rittmeister KochiuS, aus Reval, logirt tm S t . PeterSburgschen Hotel.

D u r c h p a j s i r t e R e i s e n d e . D e n ZO. December 1806. Der entlassene H r .

Kolleg. Sekret. KamenSkoy, von S t . Petersburg, nach W i l n a .

Der Herr Präsident und Hofrath v. Repeew,

v o n R i g a , n a c h S t . P e t e r s b u r g .

D e n ? r . S e . Exeellenee der Herr Mee»Gou»

verneur und Ritter von Dühamel, und der H r . Colleg.Rath Lonrat, nach Riga.

e o b a c h t u n g e n .

i s o S December. ! W O » « .

Reaumur. s !

Zustand der L u f t . Sonnabend 29.

Morgen Mittag Abend

5 0. 3 1. v t . 0

s». 0 V 0

S W . schwach, mittelm.

hedeckt.

bewölkt.

Schnee.

Sß«nta§ zo.

Margen Mittag Abend

t . S

s. S 9 ^ 2 S W . schwach, mittelm.

stark.

bewölkt.

kl. Reg. hernach hell.

M»nt«ß 5t.

Morge»

Mittag Abend

2. 0 s. S

' s. s

S7- ^9 30 55

S W . mittelm. hell..

bewölkt.

Schnee.

tso?. Januar.

L)te»st«« t.

Morge»

Mittag Abend

I . z

— v. s

«. 7

S7. 20 so SZ

W . mittel«, schwach.

hell mit Wolten.

meist bewölkt.

Kell. .

(9)

D b r p t -

Zei

N M ? M

s e h e

t U I l g .

Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

U o . z.

Sonntag, den 6'--> Januar 1807.

(Die neuesten S t . Petersburgischen Nach»

richten sind ausgeblieben.)

P a r i s , vom i Z . Decbr.

D e r M o n i t e u r enthält folgendes:

Posen, vom zZ. Nov.

Bonaparte ist am LZsten Nov., ?^orgenö lim 2 Uhr, von Berlin abgereiset, und am namliä)en Tage, Morgens um io Uhr, zu Küstrkn eingetroffen. Am Lösten kam er zu Meseritz und am Ä7sten AbendS um ro Uhr, zu Posen an. Der Marschall deö Pallasteö, Herr Duroc. ist bis nach Osterode gewesen, wo er den König von Preußen gesprochen hak.

Dieser hat ihm erklärt, ein Theil seiner Staa»

ten fcy von den Russen besetzt und er befinde sich ganz in ihrer Abhängigkeit; daß er also den Waffenstillstand, welchen sein Bevollmach»

ti^ter abgeschlossen, nicht ratificiren könnte, weil er die Bedingungen desselben nicht hätte vollziehen können. <^-e. Majestät begab sich nach Königsberg.

Der Marschall Monier marschirt auf An«

klam, Rostock und SchwedischPommern, nachdem er vorher von den Hanseestädten Ve, sip genommen.

Die medizinische Gesellschaft zu Toulouse hat einen Preis von zoc? Franken auf die beste Beantwortung folgender Frage gesetzt: ,,Wel»

cheö sind die einheimischen Pflanzen, die am vortheilbastesten die China (cinclion^ olllci.

nsüs I^irni.) und deren verschiedene Arten er»

sehen können." Man verlangt die Beybehal-

tung der Linkischen Namen und eine kurze und bestimmte Angabe derThatsachen undBe- vbacktungen, weiche beweisen, daß die anzu»

gebenden Pflanzen in intcrmitnrenden Fiebern gute Dienste geleistet. Die PreiSschristcn müs- sen vor dem isien August 1807 dem Herrn TarbeS, General. Sekretair der Gesellschaft, postfrc!) zugeschickt werden.

T r i e f t , vom 15. Novemb.

Die Franzosen, welche so häufig auS Dal, matten nach Italien marschirten, kehren jetzt wieder zurück, indem ganz Italien, so wie die beyden Kalabrien biö auf das Fort Scilla, in ihren Händen ist, und ihre Gegenwar: in Dal»

matien um so nöthiger zu seyn scheint, weil bey MareaSca eine von Korsu ausgelaufene Expedition von 8c?c2o Russen landete. DaS Franzosische Hauptquartier ist in Spalatro und daS Oberkommando hat General Marmont-

M a i ) nz, vom rr. Decbr.

Die verwittwete Fürstin von Hohenlohe lst hier angekommen.

Der Landgras Friedrich von Hessen, Bru»

der deö Chursürsten, befindet sich hier.

Die Preußischen Fahnen und Standarten sind auf zwei) Wagen von hier nach Paris ab«

geschickt worden.

Vom M a n n , vom 11. Decbr.

Oeffentliche Blätter sagen, verschiedene Oesterreichische Kanonen, die sich seit dem sie»

benjährigen Kriege in dem Zeughause zu Ber,

(10)

lln befanden, würden jetzt Französischer StitS v»n sa nach Wien zurückgeschickt.

Ulm. vom 8. December.

Vom ivten September 1805 bis zum i5ten vorigen MonatS hatte die Stadt Ulm an Oe«

sterreichischen, Französischen und andern Trup- pen (zu Tagen gerechnet) im Quartier: Gene»

ralS 1938, Staads'Offiziers 18117, Ober«

Offiziers 110272, von den Administrationen 11227, Gemeine eine Million 115821; an Kö»

pfen also: eine Million LL7Z7S ; Pferde SY8494.

F r a n k f u r t , vom ib. Decemb.

Frankfurt sieht also nach icxx> Iahren seine ehrwürdige Verfassung in Trümmer zer- fallen. Ihm bleibt nichts als daS Andenken feiner glücklichen Zeiten. -- Aber unter seinem jetzigen weisen und gütigen Fürsken blüht ihm nicht weniger eine schone, glückliche Zukunft.

Beleuchtet cinst die wohlthätige Sonne deS Friedens wieder unfre glücklichen Fluren, so wird auch wiederRuhe und innererWohlstand unsre gute Stadt erfreuen, und wir hoffen, der glücklichen Tage unter Karl dem Weisen und Guten viele zu zählen.

W i e n , vom y. Decbr.

ES ist nun ganz gewiß, daß alle bisher an der Gränze in einem Kordon gestandenen Oe- sterreichischen Regimenter den Befehl erhalten haben, in ihre gewöhnlichen Standquartiere zurück zu kehren. Die Besorgniß also, daß daS HauS Oesterreich abermals mit ins Spiel gezogen werden könnte, verschwindet zur Freude unserS Publikums gänzlich, und wir rechnen sicher auf die Fortdauer deS Friedens.

Der Preis deS Kupfers und MessingS ist hier so hoch gestiegen und dieses Metall über- Haupt so rar geworden, daß die darin arbei»

tenden Handwerker in eine nicht geringe Ver»

legenheit kommen. ES gehen starke Partheyen Kupfer nach der Türkey, und unfre Gießhäu«

fer, in welchen fortdauernd viele neue Kano- nen gegossen werden, erfordern auch große Quantitäten desselben. DaS Pfund Messing kostet hier gegenwärtig in Papiergeld 2 Gul>

den 24 Kreuzer.

Dem Vernehmen nach sollen Se. K. K.

Majestät daS in der General Mackschen und Fürst AuerSbergschen UntersuchungS. Sache erfolgte kriegsrechtliche Urtheil dahin zu mil, dern und respective zu bestätigen geruhet ha- ben, daß General Mack in lebenslänglichem

FestungS. Arrest gehalten, General Allersberg aber mit Verlust seiner Ehren und Würden fein künftiges Leben auf einem seiner Güter in Böhmen, dessen Revenüen zu seinem Unter- halte bestimmt sind, zubringen soll.

B e r l i n , vom 20. Decbr.

Vergangnen Sonntag wurde in der Drei)»

faltigkeitS»Kirche seit dem Einmarsch derFran»

zöslschen Armee wieder der erste Gottesdienst gehalten. I n den ersten Tagen wurde diese Kirche zum Aufenthalt der Reiterei), wenig- stenS eineSTheilS derselben, welche ihrePserde nicht weit davon auf dem WilhelmSplahe stc»

hen hatte, gebraucht, nachher diente sie zum SammlungS »Ort der Rekruten für daS Isen»

burgsche Regiment.

I n der Münze wird schon seit 14 Tagen ununterbrochen geprägt. Bis jetzt werden indeß nur Eingroschenstücke ausgemünzt.

ES ist eine Verordnung wegen der Posten erschienen, worin eS unter andern heißt: „Die General--Administration der reitenden und fahrenden Posten, welche von dem General»

Postamte in Berlin bisher verwaltet worden, soll in gleicher Art fortgesetzt werden.

Für daS Museum zu Paris sind auS der hiesigen Königl.Kunstkainmer viele Sellenhei, ten, unter andern die auS Bernstein bestehen»

den Pokale, mehrere Gemmen ?c., ferner auS dem Königl. PalaiS die vorzüglichsten Gemäl»

de, und auS dem Köm'gl. Schlosse einige Sta»

tuen, unter denen auch Marc Aurel sich be»

findet, bereits eingepackt morden.

Am r itcn Dee. ist zwischen Bonaparte und dem Könige von Sachsen der Friede unterzeich»

net worden.

Kopenhagen, vom 1?. Decbr.

Man spricht hier von der Ausrüstung einer Anzahl Linienschiffe.

So wie die übrigen Schwedischen Trup- pen haben auch die Garde« R-gimenter zu

Stockholm Marsch. Ordre erhalten.

Kopenhagen, vom 20. Decemb.

I m Kirchspiel Holand, im südlichen Nor«

wegen, hat neulich ein sehr schwächliches ^ Frauenzimmer, welches auf Kosten deS Ar»

mcnwesenS von einem. Orte zum andern trar^

sportirt ward, in völliger Bewußtlosigkeit ihr Nachtlager verlassen und die Zwischenzeit vom isten bis i()ten November in einem Walde zu»

gebracht, ohne andere Nahrung zu sich zu n?h>

men alö täglich einen Trunk Wasser guS einer

(11)

l « der N ä h e i h r e s Aufenthaltsorte gelegenen

Q u e l l e . D e r P r e d i g e r deö O r t S hat diese höchst auffallende Getchichte i n den Z e i t u n g e n bekannt gemacht. A m 28sten lebte die Ün»

glückliche noch, jedoch w a r sie äußerst schwach.

V e r m i s c h t e N a 6) r i c h t e n . Bericht S r . Exzellenz, deö Generals Blücher,

über die Operation seines Armec'KerpS, an Se. Majestät den König.

(Beschluß.)

D e n z r s t e n schickte ich zwey O f f i e i e r S nach der E l b e , u m d i e n ö t h i g c n S c h i f f e u n d F ä h r e n z u m Ucbergange bey B o i t z e n b u r g u n d Lauen»

b ü r g zusammen b r i n g e n zu lassen. I c h mar»

schirte nach W a b r e n u n d den d a r a u f f o l g e n d e n T a g nach A l t - S c h w e r i n u n d G l a v e .

N a c h der A n k u n f t deS S o u l r s c h e n K o r p S w a r meine Lage noch kritischer g e w o r d e n , a l ö sie v o r h e r w a r . I c h hatte mich z w a r m i t dem W e i m a r s c h e n K o r p S v e r e i n i g t ; a b e r d i ^ ä u ß e r s t f a t i g u i r t e n , u n d a u s g e h u n g e r t e n T r u p p e n m u ß t e n , w e n n nicht alle i n e i n i g e n T a g e n H u n g e r s sterben s o l l t e n , deS N a c h t S i n D o » fer gelegt w e r d e n , u m hier den durstigsten Un»

t e r h a l t zu finden. B e y dieser AuSeinanderle»

g u n g r i s k i r t e m e i n K o r p S aber i m m e r , beym A n g r i f f des FeindeS ganz zerstreut zu w e r d e n . M e i n e A n o r d n u n g w a r f o l g e n d e : B e y m F i n - sterwerden g i n g daS K o r p S a u s e i n a n d e r ; eine S t u n d e v o r T a g e S - A n b r u c h marschirten die R e g i m e n t e r a u ö u n d einzeln nach dem Rendez»

v o u s , daS so gelegt w a r , daß ich b i s s M e i l e n v o r k a m . D u r c h diese D i s p o s i t i o n w u r » de aber die große G e s a b r , i n der ich mich be- f a n d , n u r u m e t w a s v e r m i n d e r t .

D e n isten N o v e m b e r w u r d e meine A r r i e r » garde bey W a h r e n a n g e g r i f f e n ; der F e i n d d r a n g b i s v o r A l t S c h w e r i n , w o m e i n H a u p t - q u a r t i e r w a r . D a S K o r p S w a r zwischen K u p - p e n t i n u n d S e r z a h n i n die Q u a r t i e r e gerückt.

D a der F e i n d auS den Landkarten w u ß t e , daß er bey A l t S c h w e r i n nicht d u r c h d r i n g e n konnte, so hielt ich dieses V e r g e h e n sür e i n e n s a l b e n A n g r i f f u n d erwartete den w a h r e n zwischen dem K r a k o w e r u n d S c h w e r i n e r S e e . E i n großer T h e i l meiner T r u p p e n kam hier a u f dem i h m schon vorher bestimmten R e n d e z v o u s Zusammen. D e r F e i n d w a n d t e sich indeß wei»

nach der E l b e u n d ich marschirte einige

Stunden vor TageS A n b r u c h a b , u m mich i n

die Gegend von P r e s t i n und K l s d r u m zu be-

geben. M e s n L o r p S l a g hier kn es«em D e z i r k v o n 5 S t u n d e n a u ö e i n a n d e r , ich m u ß t e viele D ö r f e r haben, u m L e b e n s u n t e r h a l t zu finden.

V i e l e S o l d a t e n fielen v o r H u n g e r nieder u n d w a r e n t o d t .

D e n z t e n marschirte ich i n die G e g e n d v o n S c h w e r i n . I c h hoffte hier a u f beyden F l ü g e l « durch den Lowizer B r u c h u n d den S c h w e r i n e r S e e gedeckt zu seyn u n d meine Leute a u ö der S t a d t m i t e t w a s B r o d u n d B r a n n t w e i n ver»

sehen zu können. H i e r a u s w s l l t e ich daS K o r p S a m folgenden M o r g e n nach L a u e n b u r g m a r « schiren lassen, oder aber über daS B e r n a d e t t e » sche oder S o u l t s c h e K o r p S h e r f a l l e n .

W a h r e n d dieses M a r s c h e s e n g a g i r t e sich bey K r i w i z ein hitziges A r r i e r g a r d e m G e f e c h t , daS bey dem D o r f e F ä h r e endigte. D a S Detaschement deö O b r i s t e n v o n der Osten z u W i t t e n b e r g w a r v o n d o r t ohne B e f e h l a b m a r » f c h i r t ; ich w u ß t e daher nicht, w a S a u f m e i n e m rechten F l ü g e l v o r g i n g . G r i f f der F e i n d mich a u f diesem a n , w ä h r e n d ich mich m i t i h m zwi»

schen dem D o r f e F ä h r e u n d P l a t e e n g a g i r t e , so w u r d e ich an den S c h w e r i n e r S e e g e d r a n g t ; ich m u ß t e ein P r o j e k t der A r t bey dem F e i n d e u m so m e h r voraussetzen, d a , w e n n er m i r v o n h i n t e n schaden w o l l t e , sein M a r s c h u n d ein A n g r i f f a u f P l a t e w e i t angemessener, a l s a u f F ä h r e gewesen w ä r e . E i n A n g r i f f bey F a h r e schien bloß eine D e m o n s t r a t i o n zu seyn, u m die A u f m e r k s a m k e i t a u f meinen l i n k e n F l ü » gel zu z i e h e n , w ä h r e n d m a n den rechten u m , g i n g .

D a s b l u t i g e A r r i e r g a r d e N ' G e f e c h t bey dem D o r f e F ä h r e endigte sich, nachdem eS eine

S t u n d e finster w a r . B e y d e H a u p t q u a r t i e r e w a r e n n i c h t eine halbe S t u n d e v o n einander e n t f e r n t , daS m e i n i g e i n O s d o r f . — D e r M a r s c h a l l B e r n a d o t t e forderte mich z u m zwei»

t e n m a l a u f , zu k a p i t u l i r c n . I c h v e r b o t m i r ein f ü r a l l e m a l die A u f f o r d e r u n g e n .

U m m e i n e n P l a n die f e i n d l i c h e n K o r p ö so w e i t a l ö m ö g l i c h v o n der O d e r zu entsernen, u n d erst d a n n , w e n n ich nicht m e h r auSwei»

chen k ö n n t e , mich zu schlagen, w e i t e r auSzu»

f ü h r e n , marschirte ich auS der G e g e n d v o n S c h w e r i n nach Gadebusch u n d R o g g e n d o r f . M e i n e T r u p p e n w u r d e n t n der N a c h t v o n G r a f S a l i z , also a u f m e i n e m rechten F l ü g e l b e u n r u h i g t . N a c h der E l b e i n der G e g e n d v o n L a u e n b u r g , konnte ich mich z w a r i m m e r noch w e n d e n , aber die Z e i t z u m Ueberfetzen h a l t e

(12)

ich n i c h t . M i r b l i e b a l s o n u r d e r W e g n a c h H a m b u r g o d e r L ü b e c k o f f e n . o d e r ich m u ß t e m i c h d e n a n d e r n T a g s c h l a g e n . M e i n e T r u p « p e n — M e n s c h e n u n d P s e r d e — w a r e n so a b » g e m a t t e t , d a ß ich v o n e i n e r S c h l a c h t b e y d e r s e c h s b i s siebenfachen U e b e r l e g e n h e i t d e ö F e i n » d e S k e i n e n g u t e n A u s g a n g e r w a r t e n k o n n t e . D e r M a r s c h a l l M ü r a t w a r a u f m e i n e r l i n k e n F l a n k e , M a r s c h a l l B e r n a d o t t e i n m e i n e r F r o n » t e , G e n e r a l i ^ o u l t a u f d e m r e c h t e n F l ü g e l . I n d i e s e r k r i t i s c h e n L a g e e n t s c h l o ß ich m i c h , a u f L ü b e c k z u m a r s c h i r e n u n d d i e T r a v e v o r d e r F r o n t e z u b e h a l t e n . H ä t t e n d i e T r u p p e n sich n u r g e g e n H u n g e r S n o t h g e s i c h e r t u n d t n e t w a ö e r q u i c k t , so k o n n t e n sie sich s c h l a g e n , w e n n a u c h w e g e n d e r U c b e r m a c h t s e h r w e n i g W a h r s c h e i n - l i c h k e i t e i n e s g l ü c k l i c h e n E r f o l g s v o r h a n d e n w a r . D e r M a r s c h w u r d e d e n Z t e n N o v e m b e r g l ü c k l i c h a u s g e f ü h r t . D i e T h o r e v o n Lübeck u n d d i e T r a v e , v o n T r a v e m ü n d e b i s d a , w o sie d i e D ä n i s c h e G r ä n z e b e r ü h r t , w u r d e n be»

s e h t . D i e A r m e e w a r i n d i e s e r P o s i t i o n a u f e i n p a a r T a g e i m S t a n d e , d e r g r ö ß t e n U e b e r , m a c h t z u w i d e r s t e h e n , w e n n e i n j e d e r s e i n e S c h u l d i g k e i t t h a t ; d i e ß w a r l e i d e r n i c h t d e r F a l l . D e r F e i n d d r a n g d e n ö t e n M i t t a g s d u r c h d a S B u r g t h o r v o n L ü b e c k , a u s w e l c h e s 1 6 K a n o n e n g e r i c h t e t w a r e n u n d d a s v o n z B a t a i l l o n s v e r t h e i d i g t w u r d e , u n d e s g e l a n g l h m d i e s e s E i n d r i n g e n n u r d e s h a l b , w e i l j e n e K a n o n e n w i d e r d e n B e f e h l z u m T h e i l z u r ü c k - g e z o g e n w u r d e n u n d d a h e r g e r a d e i m e n t s c h e i » d e n d s t e n A u g e n b l i c k e d e m F e i n d e k e i n e n S c h a - d e n m e h r z u f ü g t e n .

I c h f ü h r t e , a l ö ich d i e ß m i r g a n z u n e r w a r ,

tete E r e i g n i ß q e w a h r w u r d e , d i e T r u p p e n , d e , r e n ich h a b h a f t w e r d e n k o n n t e , d e m F e i n d e i n d e n S t r a ß e n e n t g e g e n . D e r K a m p f d a u e r t e e i n i g e Z e i t l a n g u n d w a r b l u t i g ; d i e S t a d t w u r d e a m E n d e m i t F e i n d e n a n g e f ü l l t , u n d e S w a r n i c h t m e h r m ö g l i c h , d e r U e b e r m a c h t z u w i d e r s t e h e n . D i e R e g i m e n t e r T s c h a m m e r . O w s t i e n , d e r g r ö ß t e T h e i l d e S R e g i m e n t s B r a u n s c h w e i g , L ) e l S , d i e M a g d e b u r g e r F ü s i l i e r » B r i g a d e , e i n T h e i l d e r J ä g e r u n d d a S F ü s i l i e r » B a t a i l l o n I v e r n o i S w u r d e n m e i s t e n s a u f g e r i e » d e n o d e r g e f a n g e n . M e i n G e n e r a l Q u a r t i e r » m e i s t e r' L i e u t e n a n t , O b r i s t v o n S c h a r n h o r s t , u n d m e i n G e n e r a l » A d j u t a n t , R i t t m e i s t e r G r a f v o n d e r G o l z w u r d e n e b e n f a l l s g e f a n g e n . D i e ü b r i g e n T r u p p e n , w e l c h e sich n o c h a u f q o o o u n d e i n i g e h u n d e r t M a n n b e l i e f e n , be»

f a n d e n sich i n d e r N a c h t n i c h t z u s a m m e n ; d e r g r ö ß t e M a n g e l w a r d e r d e r M u n i t i o n . I c h m u ß t e m i c h jetzt e n t s c h l i e ß e n , e i n e n v e r z w e i f e l - t e n A n g r i f f z u w a g e n u n d m i c h i n d e n w e n i g - stenS a c h t m a l starkern F e i n d stürzen o d e r d a S D ä n i s c h e T e r r i t o r i u m v e r l e t z e n . D a s l e t z t e r e h i e l t ich w i d e r d i e K l u g h e i t , d a e i n D ä n i s c h e s K o r p S e s v e r t h e i d i g t e u n d d i e V e r l e t z u n g s e i n e r N e u t r a l i t ä t u n f e r n p o l i t i s c h e n V e r h ä l t n i s s e n n i c h t a n g e m e s s e n s e y n d ü r s t e . D a S c r s t e r e h ä t t e d i e g ä n z l i c h e Z e r s t r e u u n g d e S K o r p S u n d e i n e p a r t i e l l e G e f a n g e n s c h a s t n a c h sich g e z o g e n , d i e w e i t t r a u r i g e r , a l s die u n t e r g e w i s s e n B e - . d i n g u n g e n g e w e s e n w ä r e . I c h e n t s c h l o ß m i c h d a h e r d e n k t e n N o v e m b e r , i n d e m A u g e n b l i c k , d a d r e i ) F r a n z ö s i s c h e A r m e e n m i c h a n z u g r e i s e n i m B e g r i f f w a r e n , z u k a p i t u l i r e n .

D i e S c h w ä c h e m c i n e ö A r m e e - K o r p S e n t - stand t h e i l s d u r c h d e n V e r l u s t , d e n ich i n d e n k l e i n e n G e f e c h t e n n a c h u n d n a c h u n d i n s b e s o n » d e r e i n d e r S c h l a c h t v o n Lübeck e r l i t t , t h e i l S a b e r a u c h d u r c h d i e s a t i g u i r e n d e n M ä r s c h e , a u f d e n e n d i e B a r a i l l o n S b e y d e m M a n g e l a n L e b e n s m i t t e l n t ä g l i c h 4 0 b i s Z v M ^ n n z u r ü c k » l a s s e n m u ß t e n . E n d l i c h w a r d e r G e n e r a l v o n P e l e t m i t v i e r E S k a d r o n ö v o n B a i e r n D r a g o » n e r u n d d e r G e n e r a l v o n U s e d o m m i t E s k a » d r o n s H u s a r e n s c h o n e i n i g e T a g e v o m K o r p S g e t r e n n t . D a z u k a m . d a ß die T r u p p e n d e S e h e m a l i g e n H e r z o g ! . W i r t e n , b e r g i s c h e n K o r p S s c h o n b e y H a l l e sehr g e l i t t e n h a t t e n .

I n d e m A u g e n b l i c k d e r K a p i t u l a t i o n h a t d e r ä l t e s t e O f f i e i e r v o m G e n e r a l s t a b e d e n F e h - l e r b e g a n g e n , die R e g i m e n t e r , d i e e r n u r i m D u r c h s c h n i t t a n g a b , w e i t stärker a n z u s e t z e n , a l s sie w a r e n , u n d a u c h d i e T r u p p e n n o c h d a , z u z u z ä h l e n , w e l c h e t h e i l S v o r h e r s c h o n d e t a , s c h i r t w a r e n , u n d t h e i l S d e n T a g v o r h e r i n L ü - beck v e r n i c h t e t o d e r g e s a n s e n w u r d e n . D t e F r a n z ö s . G e n e r a l s w e r d e n sich b e y d e r U e b e r « n ä h m e d e r k a p i t u l i i - e u d e n T r u p p e n selbst ü b e r « z e u g t h a b e n , d a ß i h r e Z a h l n i c h t d i e o b e n v o n m i r a n g e g e b e n e ü b e r s t i e g .

D i e T r u p p e n i m A l l g e m e i n e n h a b e n e i n e B e h a r r l i c h k e i t , T r e u e u n d B r a v o u r g e z e i g t , d i e m e i n e E r w a r t u n g ü b e r t r o f f e n u n d d i e sich u n t e r a n d e r n U m s t ä n d e n u n s t e r b l i c h g e m a c h t h a b e n w ü r d e n . O b g l e i c h die R e g i m e n t e r d e S K o r p S , w e l c h e s d e r H e r z o g v o n W i r t e m b e r g v o r h e r k o m m a n d k r t e , b e y H a l l e e i n e U n g l ü c k , lt'che B a t a i l l e g e l i e s e r t u n d v i e l g e l i t t e n h a t t e n ; o b g l e i c h m e i n K o r p S ü b e r Z W o c h e n i n u n u n »

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