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und präklndim werden sollen. Wobcy den yvrhiM*

Im Dokument Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit. (Seite 175-189)

denen Kreditoren in Rücksicht ihrer künftiges hibitionelk, zugleich bekannt gemacht wird, daß dcr hieselbst angegebene tian-z sciivus gedachter drey Schuldner so gering ist, daß mit demselben kaum die KonkurSkosten aedcckt sind, nnd der muthmaß-liche Defekt zur Bestreitung derselben, von der den zukünftigen Exhibenten werde xro rsia beygc-trieben werden müssen. Als wornach ein Jeder, den solches angehet, sich zu achten, für Cchadcn und Nachtheil aber zu hüten hat. im Kaiserl. Landgerichte zo Dorpat, am iL. Februar I m Name» und von wegen deS Kaiserl. Lantz.»

gerichtS Dörptschen Kreises.

R . I . L. Samson, Landrichter.

Cekr. Hehn. 1 Von Einem Kaiserlichen Landgericht Dörpt-schen KreiscS wird desmittelst bekannt gemacht, das;

am S. Marz d. I . , fünf Stuck Pfandbriefe, Wertti jeder 1000 (Tausend) Rubel Silbcrmünze, mittelst B o t und Ueberbot gegen gleich baare Bezahlung i n Reichs-Banko-AssignationeS verkauft werden sollen. Kaufliebhabere haben sich am gedachten Tage, Vormittags um eilf Uhr hieselbst einzufin-den, und ihren B o t und Neberbot zu verlautbaren.

Dorpat, den 20. Febr^ 1809.

I m Namen und von wegen des Kaiserl.

Landgerichts Dörptschen Kreise.

R - I . L. Eamsan, Landrichter,

» Sekrctaire Hehn. Z.

Hson der Kapert- Dörptschen Pelizezve^

waltung wird auf Ansuchen der Wilttve Küoß, der Schmidtgeselle Franz Faustmann ^ welcher bey seiner Abreise, der Wittwe Kienß 17 Rubel schuldig gebliebe«, und sich am 29.

August 18Q8-, schriftlich verbindlich gemacht hat, diese Schuld in 4 Woche« zu bezahlen, hierdurch aufgefordert, sich zur Berichtiguns feiner gedachten Schuld innerhalb 4 Wochen hieselbst einzufinden, widrigenfalls dessen, bey der Wlttwe Kienß zum Unterpfande zurdSge.

lassener Ueberrock an den Meistbietenden ver-kauft werben wird. Dorpat, in der Kaisers.

P o l i j e y . V e r w a l t u n z , hx» F ^ .

Stellvertretender Polizepmeister Maior C. v. Gessinsky»

Sekret a

ES hat die Kaiserl. Polizeyverwqltung bemerken müssen, daß verschiedene Leute, zum Behuf der Eiskeller, E i s aus dem Embach ausgebrochen haben, ohne daß ihnen von Set, ten der Kaiserl. Polizey hiezu dje Stellen an-gewiesen, oder daß von ihnen die auSgehaue-nen Stellen mit Grehensirauch besetzt worden, wodurch denn die, aus dem Embach Fahrenden der Gefahr des Ertrinkens ausgesetzt worden.

Zur Vorbeugung aller hiedurch sich ereignen könnenden Unglücksfälle, siehet die Ka,serl.

Polizev ' Verwaltung sich denn veranlaßt, sämmtlichen hiesigen Einwohnern htemit aufs strengste vorzuschreiben, daß niemand sich un-terfange, auf dem Embachs E i s brechen zu las«

scn, ohne solches dcr Kaiserl. Polizeyverwal-lung zuvor angezeigt zu haben, und daß von Seiten d?r Polizey ihnen die Stellen dazu an»

gewiesen worden sind. D i e ausgehanenen Stellen haben diejenigen, welche daselbst E i t gebrochen, sogleich mit Grehenstrauch zu be-setzen. — Die Herrschaften haben diese V o r -schrift ihren Domestiken und Arbeitsleuten zur genauen Befolgung zu eröffnen. D i e Kontravenienten werden für jeden Uebertre, tungSfaö, und zwar die Herrschaften m i t ei-ner Geldstrafe von zehn Rubeln, die Domesti-ken aber, mit einer nachdrücklichen körperU' chen Züchtigung belegt werden. Als wvrnach ein jeder sich zu richten und für S t r a f e zu hüten hat. D o r p a t , in der Kaiserl. P o l i -zeyverwallung den »O. Febr. 1 8 0 9 .

Stellvertretender Polizeymeister M a j o r C. v. Gessinskv.

Sekret. S t r u s . »

A n d e r w e i t i g e B e k a n n t m a c h u n g e n .

I m Hause der Mademoisetle Kropp, an Äer S t . Petersburger Straße, ist eine Erkerwohnung für Unverheyrathete zu Vers mitten und sogleich zu beziehen.

Wenn ei» Bursche von deutscher

Her-kunst und guter Führung das Sattler-Me-tier zu erlernen Lust hat, so h.-t sich ein solcher der Bedingungen wegen an Herrn Prevot zu wenden.

Bcy dcm Gärtner Fr. Knigge, in der Karlow:<chen Straße, sind gute Qprobte Garten>ämerepen für billige Pceije zu ver-kauscn.

Bey dem Hutmacher, Herrn Kiahre, in der S t . Petersburger Vorjladr, ist «me angenehme ^-rkerwohnung, für Uugcy^yra-there, zu vermiethm, uno joglelP zu be<»

ziehen.

Einige Mcublen von Mahagony» und ge-beiztem Holze, als Schränk«, Kemoden, Tische, S o p h a ' s , Stühle zc., sind auS der Hand gegen baare Bezahlung zu verkaufen;

w o ? erfährt man bey dem K o l l e g i e n - R a t h Middendorfs, im Kaiserl» Post ° Co>mptoir. i

W i r EndesSenannte warnen hiedurch Zes d e r m a n n : nichts unseöm Mündel Friedrich Miersebach, weder an W a a r e n , Geld oder Getränke irgend etwas verabfolgen zu lassen, indem w i r ntchtS bezahlen werden. i

B a h r und L a « , gerichtl. konstit. Vormünder.

Eine gcsetzke Person wünscht sich zur Aufsicht bey Kindern zu cngagiren und sol-chen zugleich die Russische Sprache zu leh-ren. Zu erfragen ist sie bey dem Käster Herrn Ignatius.

Bey Herrn Frey, in der S t . Peters-burger Straße, sind circa 20 Löse gute Zwiebeln abgesetzt, welche daselbst Lofwcise und auch in geringerm Maaße käuflich zu Haben sind.

I n einem Hause hinter dem neuen akade?

mischen Gebäude sind einige Meubeln von Ma»

hagony zu billigen Preisen nebst verschiedenen andern Sachen zu vtrkausen. Nähere Nach?

richt erhält man hierüber i n der Epedltion

dieser Zeitung» l

D b r p t

e

Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit.

N". 16. Mittwoch, dm 24"-» Februar 1809.

S t . P e t e r s b u r g , vom 16. Februar.

^Allerhöchster Befehl Gr. K a i s e r l . Majestät ertheilt bey der Parole zu St. Petersburg.

Den 12. Februar.

Vom Wjätkaschen Musketierregiment ist der ObristGwoSdew, zum Chef des Butyrkaschen MuS-ketierregimentS ernannt.

I m September-Monat des Jahres 1807 wu?»

de im Gouvernmunt Ebstland cin Kontrakt zur Lieferung der erforderlichen Quantität Heu bis zum isten Januar deS Jahrs 1808 für drey in dies Gouvernement eingerückte Kavallerieregimen-ter ausgeboten Auf diese Einladung erschien bloß der Rcvalsche Kaufmann der ersten Gilde Alexci Martynow und übernahm / ungeachtet dcr damaligen Tdcurung dieses Artikels in dieser Gegend, nicht nur diese Lieferung unter sehr vor--theilhaften Bedingungen für die Krone, »ach wel-chen cr »25,907 Pnd Heu mit dcr gehörigen Pünkt-lichkeit, sondern sehte auch bcy dieser Gelegenheit/

da hernach das Heu noch sehr im Preise stieg, weil noch andere Regimenter in dieS Gouvernement einrückten, 10,000 Rubel von seinem eignen Ka-pitale zu. Anch schloß dieser Kaufmann einen Kontrakt, zu welchem er stch anheischig machte, für die dortige Kammer dcr allgemeinen Fürsorge bis zur neuen Erndte Roggenmehl für 12 Rubel den Kul ^ liefern, indcfi damals der Kul Mehl schon bis ig Rubel galt. Hierbcy rhat er auf

die Bezahlung dcr ihm dafür zukommenden Sum-me so lange Verzicht/ bis die KamSum-mer baarcSGeli, haben wurde/ und verpflichtete stch noch über dies, das Mehl, wenn die Preise im Sommer falle»

sollten/ wohlfeiler zu liefern.

S e i n e K a i s e r l i c h e Majestät habe»/

nach erhaltenem Bericht hierüber von dcr örtlichen Obrigkeit/ zum Zeichen Ihrer Erkenntlichkeit ge-gen diesen so rühmlichen Eifer des Kaufmanns Martynow/ ihm eine goldne Medaille zurTragung gm Halse Allergnädigst zu verleihen geruhet.

I n den Z6 Eparchien des Russischen Reichs, Griechisch . Russischer Religion, stnd im Jahre 1807, insgesamt kopulirt 288,738 Paar. Geboren 70Z,622 männlichen, und 630,970 weiblichen Ge-schlechts, zusammen i,3z4/Z92. Gestorben stnd 454,092 männlichen, und 4t 1,982 weiblichen Ge-schlechts, zusammen 866,074; folglich übersteigt die Zahl der Geborenen die der Verstorbenen lim 468,503 Menschen. Von letztem erreichten das selte-ne Alter, tio^, 95 bis 100 Jahren; 182, 100 bis 105 - 86, 105 blS 110. - 36, 110 bis 115,—

24, 5t5 b-s 120. - 4 , 520 bis 125. - 6 , 125 bis 1Z0 Jahren.

Po langen vom 4. Februar.

Vom 2?stcn December 18.0L bis jetzt sind aus dem Auslände hier durch nach Riga/ Liebau und

weiter nach Rußland gefuhrt/ 54,1-57 Ho!U Duka»

ten und 70,367 Holl. Thaler.

T r o i ; k , vom 2. Novbr. i s o s .

Dieser Tage sind von der» hier handelnden Russischen Kaufleuten für 250,Z28 Rubel Maaren von hier nach dcr Bucharey abgefertigt.

Odessa, vom 26. Novbr.

Die Einwohner von Odessa, welche taglich neue Beweise der Sorgfalt Er. Kaiserl. Majestät für ihren Handel durch Errichtung besonderer Van«

ken und mehrerer Anstalten sehen, sind beule wie-der von wie-der lebhafteren Freude und Erkenntlich-keit gegen ihren Merdurchlauchtigsten Monarchen hingerissen worden. — Seine Kaiserl. Majestät haben, zu noch'größerin Beweise Ihrer unabläßi-gen Kaiserlichen Sorgfalt für das allgemeine Be-ste, für diese Stadt ein Kommerzgericht errichtet.

Die Eröffnung dieser nützliche», in Rußland ganz neuen Instanz geschah heute auf folgende Art.

Auf ein Cirkulair der Polizey, versammelten stch dic Gericht?-Instanzen, das Jollamt, die Qua-rantainc, die Banken, die Generalität und die übrigen Militair ^ und Civilbeamten, die Kauf«

Mannschaft und mehrere andere Personen bey Sr.

Erlaucht, dem Herrn KricgSgouvcrncur von Chcr-son und Odessa, Generallieutenant Duc de Riche-lieu, von wo dann der Zug in dic Kathcdralkirche ging. Nach der Lithurgic legten die Mitglieder des KommerzgerichtS ihren Eid ab, und der Prie-ster Joann Woronitsch hielt darauf eine dieser Feyerlichkeit angemessene Hirtenrede. Hierauf wurde unter dcm Geläute aller Glocken daS Gebet für die lange Erhaltung des M o n a r c h e n und des ganzen K a i s e r l i c h e n Hauses an-gestimmt. Sodann begab stch der Herr Kriegs, gouvcrneur und mit ihm die ganze Versammlung in das für das Kommerjgericht bestimmte HauS, welches nun eingeweihet ward. Der Herr Kriegs-gonverneur wies den Mitgliedern ihre Sitze an, nnd der JuriSkonsult dieses Gericht», Hofrath Pawel Vrioni hielt eine Rede über dic Sorgfalt deS Monarchen für den Handel und daS allgcmci-ne Beste durch die Errichtung dieses Gerichts' zur Bcschutzung der Vortheile und deS Eigenthnmö der Handelnden, und über die dem Handelsstande verliehenen Vorzüge und die Beobachtung der Pflichten desselben, um sich dadurch des Kaiserli-chen Wohlwollens immer würdig zu erhalten.

Nach Beendigung dieser Rede sprach der KricgS-gouvcrneur Duc de Richelieu zu den Mitgliedern,

er e r m t t t , daß sie ihre Pflichten treu

erfül-lcn, stch dadurch allgemeine Achtung erwerben und das Ziel zu erreichen suchen würden, für ivclchcS dicS Gericht bestimmt sey. HirNu-f wurde dic erste Sitzung, dieses KvmmengcrichtS durch Verlesung dcS Allerhöchst konstnnirten Me-morials des Herrn JiistnnnnistcrS über dasselbe und dcS Reglement» für dies Gericht eröffnet. — Bey dem Herrn Kriegögouverneur war Mittagsta-fel, und die Kaufmannschaft gab im Börscnsaalc Bäk und Abendtafel für 300 Personen.

W l a d i m i r , vom December.

Die Adclömarschalle deS hiesigen Gouverne-ments haben während der Versammlung des Adels in dcr Gouverncmenrsstadt für die neuen Wahlen, zur Beförderung der Aufklärung beschlossen^ bey dcm Gymnasto eine Pension für PenstonairS vom Adel zu errichten, zu deren Unterhaltung die Kreise für jeden Penstonair hnndcrt Rubel jährlich ein-tragen werden.

O st r 0 g 0 f h s k.

Am 5. Oktober des verwichenen 1808tc« I a h , res ward die hiestge kleine Volksschule in eine Kreiöschule verwandelt. Bey derselben sind ver-ordnet: zum Aufseher der Kollegienassessor Schpa-shinökji, zu Lehrern in der isten und in dcr stcn Klasse Fcrronskji und Wertodradow, in dcr un-kern Abtheilung der isten Klasse Butkow; die zwerte Klasse traten 15 Schüler, in die ist« 20 Knaben und Z Machen, und in dic untere Ab-theilung 39 Knaben und i v Mädchen cin, zusam-men <)7. Bcy dieser Gelcgknhcit wurden zur An-legung der Bibliothek und zum Ankauf der übri-gen nöthiübri-gen HülfSmittel für die Schule von ver-schiedencn Personen Z5<> Rubel eingetragen, auch hielt die Schule cin Ostrolabium, 60 Rubel an Werth, zum Geschenk. Der Kaufmann Panvw machte stch anheischig, für fünf dürftige Schüler fünf Jahre hindurch die nöthigen Schulbücher zu liefern.

K i ä c h t a , vom 17. Oktober.

I m verwichencn September« Monat stnd hier gegen eine gleiche Summe Asiatischer Produkte von Cbinesern eingetauscht, sür ^7.57 Rubel un-terschiedliche Maaren, worunter stch für i.i/659 Rubel ausländische Maaren

befanden-Ans der T ü r k c y , vom to- Januar.

Am 5ten Januar ist der Frieden zwischen der hohen Pforte und Großbrittanlen, in den

Darda-nullen, durch den Englischen Botschafter S i r Rodert Adair, und Hakki Effcn5i unterzeichnet worden. Sämmtliche 57äscn deö ^^ttcmanischcn Reichs' stehen demnach der En^Iiscl'cn Schiffahrt nieder offen. Diese wichtige Nachricht ist auch de-rcit6 nach allen großen Handeior'ahcn des Okma-nischen ?»Zcichs in Europa/ A!tcn und Afrika abge-gangen, und man sieht einem gv^cn Umschwung dc5 Ksmmerttt' und dcr P. eis.' der wichtigsten A M

-entgegen.

Von der D?'>',N!,. 8. Febr.

D'« ^cstun^ .nn ^ n n und das Berg-schloß ^ k r b a u 5 l'cy I'>siau, werden mit Geschütz

^'.rr^n't vcuch-i:. Die Vayeriche Arniee soll nul Ei-ttritt d.-s ^ r ü ^ i n g s , wie im verüsssenm 5?erbst, einige Uk'sunL^agcr in Tyrol und am I n n beziehen.

P a r i s , vom 2. Febr.

MarschallIourdan hat das Kvt'.nuai^o einer Division in Cvaiiicn übernommen, und LanneS kommandirt en Chef vor Saragossa.

Mehrere zur Reserve deS General Kellcrmann gehörigen KorpS, sind von Bayonne nach Spanicn aufgebrochen.

ES ist ungegründet, daß bereits' cin Französi-sches Korps nach Andalusien vorgedrungen sey: diese Expedition wird vermuthlich erst nach Unterwerfung deö nordwestlichen Spaniens/ vielleicht auch Por-tugals erfolgen. General iZaborde hat mit dem An-uotschen Korps von Astorga die über Braganza und Mirandela nach Oporto führende Straße eingeschla-gen. An Portugal sollen nur noch 6000 Englän-der befindlich seyn, dic von Englän-der schlecht organisir-ten M - l i ; rccnig Unterstützung zu erwarorganisir-ten haben, wenn diese ihnen auch, was schr zweifelhaft ist, gu-ten Willen beteigt. I n Lissabon vertragt die Eng' lisch- Besamung der Forts stch mit den Einwohnern nicht. M i r Englischen Maaren soll indessen Lissa-bon überfüllt seyn.

M a d r i d , vom 2^. Januar.

(Aus der Madridtcr Hofzcitung.)

Gestern ben Tages«Anbruch ward der Einzug des Königs, unfers Souverains in hiesige Stadl durch eine Salve von hundert Kanonenschüssen ver^

kündigt. Um 8 Uhr deö Morgens kam cin Theil der Garnison unter die Waffen und formirte Spa-lier bis nach dcr Kirche S t . Isidor.

Der Ein5'.?g deö Königs erfolgte zu Pferde un-t^r einer abermaligen Llrtillcrie-Salvc und dem Lauten aller Glocken. Das Gefolge war schr

zahl-reich. Unter andern befanden sich in demselben die Grands von Svenncn, die leine Kammerjunker sind, der Rath von I n d i e n :c.

Der Zulauf des Volks de? dem E i n i g e war außerordentlich groß, und das Volk >nir<rtc seine Freude durch unaufhörttche Akklamationen. Der glänzende Aug gicng durch mehrere Straßen nach der Kirche Saint Ksibore,' wo die f l a m m t e hohe Geistlichkeit Se. Majestät cmpficng und ihn nach dem Thron führte. Der Weih-Bischof hielt eine passende Anrede an Sc. Majestät, welche folgendes erwrederten:

„Ehe ich dem höchsten Schiedsrichter dcr Schick-sale für dic Rückkehr in die Hauptstadt dieseö Reichs danke, welches meiner Sorge anvertrauet ist, will ich die liebevolle Aufnahme ihrer Einwoh-ner frwiedcrn, indem ich meine geheimsten GedaN-k-'l? zu den Fußen desselben allerhöchsten GoucS er-kläre, dcr euren Eid der Treue gegen meine Per-son erhielt. L H bclheure also vor G o t t , der aller Herzen kennt, daß bloß meine Wicht und mein Ge-wissen und keine besondre Leidenschaft.mich zum Throne führen. Ä<h bin bereit, mein Glück auf-zuopfern, weil ich glaube, daß ihr mich nörhig habt, um daS cnrige zu machen. Die Einheit un-srec heiligen Religion, die Unabhängigkeit dcr Mo-narchie, die Integrität ihres Gebiets und dic Frey-heit ihrer Bürger sind dic Bedingungen dcs Eides, den ich gerhan habe, indem ich die Krone erhielt.

Sie wird auf meinem Haupte nicht unbedeutendes werden, und wenn, wie ich nicht, zweifle/ dt<-Wünsche der Nation die Bemühungen ihres Königs unterstützen, so werde ich dcr Glücklichste von allen seyn, weil ihr selbst glücklich seyn werdet." Diese Worte bewirkten in den Herzen eine tiefe Rührung, dic sich von allen Seiten zu erlernen gab.

Dcr König war in der Kirche auf dem Thron von allen hohen Staatsbeamten umgeben. Nach dcr Messe ward cin feyerliches l'e veum gcsungcn.

Als der König wieder in dem Pallast ankam, er*

tönte wieder eine Salve von 100 Kanonenschüssen.

Die Häuser derParrikulierS waren mitTapctcn :c.

geziert. Des Nachts w a r , so wie die zwey folgen-den Nächte, die Stadt allgemein erleuchtet.

Der König hat ernannt: den Marquis de Val-deearzana zum Ober - Kammerhcrrn; den General-Lieutenant, Herzog von Frias, jetzigen Bothschsf-ler in Paris, jum Dber-Majordomus; den Gene-ral-Kapitain der Armeen C r . Majestät, Herzog von Camp» Alorgo, zum Ober-Stallmeister; den

Prinzen von Masserans zum Ober - Ceremonien-Meister.

Die erste Kolonne dcr am i5tcn in derSchlacht von UklcS gemachten Gefangenen traf am 20sten Vier ein. Sie bestand aus Gcnernss, ^7 Ober-sten, i6OberstlieutenantS, 253 OffieierS und s^6o Gemeinen.

P a r i s , vom 8. Februar.

Der Argus enthält Folgendes:

Wir haben Englische Zeitungen vom Lasten Lannar erhalten. Die Times nennt den löten Januar einen Unstern und liefert ein Schreiben aus Plymouth vom Listen Januar, worin Nach-stehendes gemeldet wird:

,/Diesen Morgen ist das Transportschiff Al-fred mit ungefähr 300 verwunderen Soldaten von Corunna angekommen. ES hat die allcrbctrübtc-fien Nachrichten über den Rückzug und die Ein»

schiffung der Englischen Truppen mitgebracht. Bey der Abfahrt dieses Fahrzeugs am j?ten, waren noch nicht alle Truppen eingeschifft; allein die Flotte, unter Kommando von S i r Samuel Hood, 40 Linienschiffe stark, unterhielt ein beständiges Feuer, um die Einschiffung zu decken. Wären die von Viga beorderten Fahrzeuge nur einen Tag früher angekommen, so hatte die ganze Armee ohne Perlust wegkommen kommen. Die Kranken und Verwundeten stnd auf die Kriegsschiffe gebracht,

«Nd werden nach England geführt. Die Franz», sen werden bald Vio in Besitz nehmen. Die noch daselbst befindlichen Englischen Truppen werden Hch mittelst der Transportschiffe retten, die noch dort sind. Die Transportschiffe S i r Char/eö Cot-jon und Ocean stnd auch bereits von Corunna an-gekommen. Letzteres hat 266 Personen, Männer, Weiber und Kinder, am Bord."

Briefe auS Wien sagen, der Gouverneur von Triest habe dem Oestreichischen Ministerium De-peschen von großer Wichtigkeit zugeschickt.

Der Abbe Skeard hat von der Kaiserin Mut-ter in Rußland ein sehr schmeichelhaftes Schrei-ben empfangen, ln welchem sie ihm für die Ueber-Wdung seines letzten Werks (die Theorie der Zei-den Wunsch äussert, ihm jemand zuzusHMen, der stch nicht allein unter seinen Augen auch seine Methode auf die Rus-sische Sprache anwenden können.

Die Marschall Massena und Augerau befinden sjH fortdauernd zu Paris.

Die Division des Generals Legrand hleitt

vor-läufig zu Metz und die Division des Generals Cu«

ra St. Cyr zu Nancy.

P a r i s , vom 29. Januar.

M i t deS Kaisers Zurückkunft verbreiteten stch hier eine Menge der widersprechendsten Gerüchte.

Man sprach vom Ausbruche des Krieges' mit einer benachbarten Macht; man ließ Garden auS Spa-nicn und Truppen über den Rkrin ziehen; man ließ de» Marschall Düroc in größter Eile nach Pe-tersburg ubgehcn. Einige Artikel in dem Jour-nal de l'Empire und der Ga;ette de France mö-gen zum Theil das Entstehen jener Gerüste vcr-anlaßt haben. Mir dcm Oestcrreichischcn Minister unterhielt stch Se. Majestät besonders lange und freundschaftlich. Düroc ist nicht abgereist; cr war Hey der Heutigen Revüe zugegcn. Tie Tnlpvcn, die über den Rhein ziehen, scheinen die gewöhnli-chen Verstärkungen dcr Regimenter zu seyn, die ihnen durch dic jährliche Konfcriplion, welche für dies Jahr schon aufgeboten ist, zuwachsen. I n der letzten Sitzung dcS Senats, wo dic Vcwill-kommungsbotschaft an den Kaiser dckrctirt wurde, kam nichts vor, was Bezug auf einen Kontinentai-Krieg Härte.

AuS Frankreich/ vom 31. Januar.

Von Corunna sollen die Engländer sämmt-liche dort befindsämmt-liche Schiffe mit stch sortgenoni-inen haben. Nach ihrem Abzug befand stch eine Spanische Besatzung in der Citadcllc, die keinen Widerstand leisten wird. I n die Stadt Carunna rückten die Französischen Truppen noch am i?ten Januar ein. Marschall Soult bat an demselben Ta-ge den in Ferro! kommandirenden Spanischen Ge-neral zur Uebergabe aufgefordert; man glaubte, daß er in Kurzem kapitnliren werde, da bereits die meisten Ortschaften in Gallizien und selbst die mi-litairischen Chefs dieser Provinz, Depurirtc an den Marschall Soult abgeschickt haben, um stch zu un-terwerfen. Dieser Gouverneur hat übrigens auf seiner Weigerung, die Engländer in Ferrol und ihre Schiffe in den Hafen einzulassen, bcharrt und dadurch seinem Vaterland und Frankreich einen gros-sen Dienst geleistet, denn, nach dem Verfahren der Britten in Corunna zu schließen, hatten sie un-fehlbar die dortige Spanische Marine fortgeführt oder zerstört. Von der ins südliche Gallizien un-ternommenen Expedition des Marschalls Ney, der von dort vermuthlich seinen Marsch nach Portugal!

fortsetzen soll, weiß man bis jetzt nur so viel, daß die von General Marchand kommandirte Expedi«

tiol! St. Jag» di Compostella besetzt hatte und auf

Im Dokument Mit Erlaubniß Einer Hohen Obrigkeit. (Seite 175-189)