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Archiv "Homöopathie Argumente und Gegenargumente: Vorurteilsfreie Darstellung" (10.04.1998)

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Die vom Autor angeführte „offen- sichtliche Absurdität der homöopathi- schen Konzepte“ müßte im na- turwissenschaftlich geprägten 20. Jahr- hundert jeden Arzt ohne weitere Be- weise dazu bringen, die „Erfolge“ der Homöopathie vorwiegend als Effekte einer Plazebowirkung einzuschätzen.

Dies schließt eine bewußte ärztliche Anwendung nicht aus. Leider ist Ärz- ten zu wenig bekannt, wie weit jedes ärztliche Handeln in einem hohen Pro- zentsatz Plazeboeffekte einschließt.

Postoperative Schmerzen zum Beispiel sprechen auf Milchzuckergabe um so besser an, je schwerer die Schmerzen und damit der Wunsch der Patienten nach Linderung der Beschwerden sind.

Typisch für Plazeboeffekte ist die Auf- hebung der naturwissenschaftlich ge- prägten Dosis-Wirkungsbeziehung. So kann ein Molekül Wirkstoff in einem Ozean verdünnt noch „pharmakologi- sche“ Effekte auslösen. Andererseits

können in homöopathischen Tinkturen enthaltene, bisher noch nicht genügend untersuchte pflanzliche und andere Wirkstoffe auch echte pharmakologi- sche Wirkungen ausüben. Sie dürften dann für Effekte verantwortlich sein, die nach der Analyse der Europäischen Union „über Nulltherapie oder Plaze- bo hinausgehen“. Hier ist unter vielen

homöopathischen Mischpräparaten weitere moderne pharmakologische Foschung notwendig. Zu bekämpfen ist aber ein durch die „Regenbogen- presse“ oft genährter neuer Wunder- glaube an nicht auf Naturgesetzen be- ruhende Effekte.

Prof. em. Dr. sc. med. Werner Förster Schleiermachersraße 27

06114 Halle (Saale)

Reiner Plazeboeffekt

Zu dem Beitrag von Prof. Edzard Ernst MD PhD in Heft 37/1997

Herr Prof. Ernst hat in bewun- dernswert offener Weise Stellung zur Homöopathie genommen. Dabei hat er sich objektiv mit Pauschalargumenten von beiden Seiten auseinandergesetzt, diese zum Teil als reine Polemik ent- larvt. Es ist in der Tat so, daß viele, wenn nicht sogar die meisten Schulme- diziner mit der Homöopathie völlig un- sachlich umgehen und rein polemisch argumentieren; auf der anderen Seite scheinen auch viele Homöopathen die Homöopathie als eine Art Religion mit Hahnemann als Propheten zu betrach- ten, weswegen eine objektive Ausein- andersetzung überhaupt nicht notwen- dig sei. Ich finde es sehr erfreulich, daß Prof. Ernst fordert, daß nur eine exakte Forschung die wissenschaftliche Beur- teilung der Homöopathie erlaubt. Ich fürchte nur, daß sich kein „Unpartei- ischer“ findet, der genügend Ahnung

von Homöopathie hat und eine Studie zum Wirksamkeitsnachweis durch- führen kann. Es bestünde immer der Verdacht, daß eine solche Forschung nur durchgeführt wird, um die Homöo- pathie „zu widerlegen“. Dies darf kei- nesfalls passieren. Derartige Studien gibt es bereits, wobei hier auch erhebli- che methodische Bedenken anzumel- den sind. Wie wäre es, wenn er selbst ei- ne derartige Studie durchführt?

Dr. med. Karl-Heinz Friese Marktplatz 3

71263 Weil der Stadt

Herr Ernst hat eine durchaus nützliche Zusammenfassung der Ar- gumente für und gegen die Homöo- pathie gebracht, der in dem einen

Sachliche Darstellung

Keine weiteren Studien nötig

Punkt allerdings widersprochen wer- den muß, daß nämlich weitere Studi- en und Untersuchungen angebracht seien, um die Wirksamkeit der Homöopathie zu belegen. Mag Herr Hahnemann vor 200 Jahren ver- dienstvoll gegen die damalige

„Schulmedizin“ aufgetreten sein, sei- ne Hypothesen sind keinesfalls nach- vollziehbar. Für die Homöopathie spricht auch nicht, daß sie seit 200 Jahren noch immer und heute mehr denn je praktisch angewandt wird.

Leider gilt das ja auch für viele ande- re Irrtümer und Torheiten, die des- halb nicht besser und objektiv brauchbar werden, zum Beispiel für die Schmuddelapotheke der soge- nannten „Klassischen Chinesischen Medizin“, die es streng genommen gar nicht gibt, oder für die anthropo- sophische Medizin. Mehr als eine Art Plazebotherapie, die bei den ange- wandten Materialien aber keines- wegs ganz ungefährlich ist, wird die Homöopathie auch in weiteren 200 Jahren nicht werden können.

Prof. Dr. med. H. H. Marx Florentiner Straße 20/6050 70619 Stuttgart

Ich habe mich einige Jahre mit der Homöopathie beschäftigt, nicht zuletzt wegen des großen Interesses bei meinen Patienten. Ich bin für mich persönlich jedoch wieder auf ei- ne wohlwollende Distanz gegangen.

Einmal wegen der auch in dem Arti- kel angesprochenen Vielfalt der We- ge und Ausgangspunkte in Abhän- gigkeit von dem jeweiligen Individu- um „Homöopath“, die auch die Re- geln für die Anwendungen von Ver- dünnungen und Potenzen sehr indivi- duell geraten läßt. Die von Hahne- mann beschriebene Klarheit, Sinnfäl- ligkeit und Einfachheit der homöo- pathischen Basis schimmert nicht

Homöopathie: Argumente und Gegenargumente

Vorurteilsfreie

Darstellung

(2)

mehr durch. Zum anderen wegen fol- gender für mich bestehender Schwie- rigkeit: Es wird postuliert, daß eine Arznei mit steigender Verdünnung wirksamer wird bis hin zu Verdün- nungen, in denen die Wirksubstanz nicht mehr nachweisbar = vorhanden ist, mit der Begründung, daß nicht die Substanz als solche, sondern die Markierung des Lösungsmittels mit ihr wirke. Ich könnte mich mit die- sem Gedankengang noch identifizie- ren. Doch warum wirken nur Sub- stanzen, von denen der Therapeut weiß? Warum nicht auch das Kupfer des Rohres, aus dem das Wasser kam? Durch mechanische Einwir- kung (schütteln) wird die Wirkung nach homöopathischer Darstellung unter Umständen dramatisch ver- stärkt bis hin zu einer möglichen Ge-

fährdung des Patienten. Die Steue- rung der mechanischen Beeinflus- sung entzieht sich dem Therapeuten in dem Moment, in dem er die Arznei aus der Hand gibt und sie in der Ta- sche eines Patienten verschwindet.

Für mich ist das wertvollste an der Homöopathie der Homöopath. Ich bewundere seinen Zeitaufwand und seine Zuwendung zu seinen Patien- ten. Nach meiner Kenntnis wäre es nicht gerechtfertigt, ihm als Motiv Geldschneiderei zu unterstellen. Ich bin der festen Meinung, daß die Homöopathie wirksam ist, die Arz- nei ist der Homöopath. Das begrün- det meine „wohlwollende“ Distanz.

Dr. med. H.-J. Jencio Kiekut 5

24376 Kappeln

Der vom Autor erwähnte Chirurg August Bier (übrigens auch Ferdinand Sauerbruch) konnte sich zur Homöo- pathie hin öffnen, weil er zu der le- benserfahrenen Einsicht gelangt war, daß sich die Medizin nicht allein im na- turwissenschaftlichen Verstehenkön- nen erschöpfen darf. Hahnemann wollte zunächst nichts anderes, als endlich die Medizin auf einen wissen- schaftlich-empirischen Boden stellen, und keiner kann heute bezweifeln, daß er der Begründer der wissenschaftlich exakten klinischen Arzneimittelprü- fung ist, also Wissenschaft innerhalb der Medizin wesentlich mitbegründet hat. Und was der Autor ebenfalls un- terschätzt, ist die Tatsache, daß die homöopathische Potenzierung kein esoterischer Einfall, sondern Ergebnis jahrelanger empirischer Arbeit (also Wissenschaft) ist und Hahnemann selbst dieses Ergebnis nicht verstehen konnte – „aber ich glaube der Erfah- rung mehr als meinem Verstehen“, gab er sich selbst Rechenschaft.

Daß die Homöopathie wirksam ist, wird jedem klar, der sich nicht nur theoretisch mit ihr beschäftigt; und die meisten Kritiker haben nicht ein- mal das getan. Das Zauberwort

„Wirksamkeitsnachweis“ in allen Eh- ren: aber steht es nicht auch selbst auf dem Prüfstand? Zur adäquaten Beur-

teilung der Homöopathie wird die medizinische Wissenschaft einen Weg von der abstrakten Studie zum kon- kreten Menschen und von einem ver- alteten mechanistisch-kausalen zu ei- nem dynamisch-integrativen Men- schenbild zurücklegen müssen.

Dr. med. Josef Grießhaber Deutscher Zentralverein

homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Landesverband Baden-Württemberg Im Aispen 5

88637 Kreenheinstetten

Edzard Ernst argumentiert, im Streit um die Homöopathie könne

„wohl nur exakte neue Forschung wei- terführen“. Das klingt gut, stimmt aber nicht, denn wesentliche Prinzipien der Homöopathie sind der Erforschung gar nicht zugänglich. Zum Beispiel gehört es zu den homöopathischen Grundüberzeugungen, daß die blaue Blume Pulsatilla pratensis (Küchen- schelle) den hellhäutigen, blonden Frauen mit weiblichen Formen und Neigung zu Weinerlichkeit „ent- spricht“. Diese Behauptung ist durch Forschung weder zu beweisen noch zu widerlegen, ebensowenig wie ein reli- giöses Dogma. Die metaphysische

Homöopathie verstehen

Weder beweisbar noch widerlegbar

Kernstruktur der Homöopathie ent- zieht sich der Kategorie des wis- senschaftlichen Falsifikationsversuchs im Sinne Karl Poppers. Deshalb wird auch die immer wieder geforderte

„exakte neue Forschung“ das Problem nicht lösen können. Dies zu erkennen, gebietet uns die Wahrhaftigkeit.

Prof. Dr. med. R. Happle Universitäts-Hautklinik Deutschhausstraße 9 35033 Marburg

Es ist verdienstvoll, daß der Autor die innerärztliche Diskussion um die Homöopathie sachlich von verschiede- nen Gesichtspunkten aus beleuchtet.

Seine Schlußfolgerung, daß weitere Forschung notwendig sei, kann ich ver- stehen. Ich bezweifle aber, daß die Fra- ge nach dem Stellenwert der Homöo- pathie durch Forschung beantwortet werden kann. Denn bei dieser Thera- pie-Richtung haben wir es mit über- natürlichen Kräften zu tun; beim Stu- dium homöopathischer Bücher findet man für das wirksame Prinzip in der Homöopathie Begriffe wie „feinstoffli- che Kraft“ (Hahnemann), „Elemen- tarsubstanz“, „Information“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Begriff aus der Informationstheorie).

Dabei ist immer eine geistige, über- natürliche Kraft gemeint. Wenn die Homöopathie nun versucht, durch Einsatz übernatürlicher Kräfte Wir- kungen zu erzielen, so entspricht dies dem Begriff der Zauberei. Ob der Ge- brauch der Zauberei sinnvoll ist, wird man naturwissenschaftlich kaum er- mitteln können, weil ihre geistigen Fol- gen wissenschaftlich schwer zu erfas- sen sind. Im Grunde handelt es sich hier nicht mehr um eine wissenschaftli- che, sondern um eine ethische Frage.

Ich für meinen Teil habe mich als Christ von der Homöopathie abge- wandt, weil nach meiner Überzeugung in Jesus Christus die einzige übernatür- liche Kraft ist, der man sich bedenken- los anvertrauen kann.

Dr. med. Winfrid Gieselmann Finkenwiesenstraße 1 75417 Mühlacker

Übernatürliche Kräfte

(3)

In dem von abwägender Neutra- lität wohltuend geprägten Artikel des britischen Kollegen vermisse ich unter den verschiedenen Pro- und Contra- Argumenten zur Homöopathie – bis auf die Erwähnung der klassischen homöopathischen Standardthesen – Erklärungsversuche zur Wirkungswei- se. Wahrscheinlich entspricht dies auch nicht der Zielsetzung des Bei- trags, jedoch bleibt der Vergleich von posttherapeutischen Analysen und Meta-Analysen angesichts methodi- scher Disparitäten letztlich unergiebig und vermag keine Position überzeu- gend zu belegen oder in Frage zu stel- len. Ich habe keine praktischen Erfah- rungen mit Homöopathie, sehe auch sehr wohl die Unvereinbarkeit ho- möopathischer Postulate mit natur- wissenschaftlichen Prinzipien, halte aber – in Übereinstimmung mit den Schlußsätzen des Autors – eine mög- lichst objektive wissenschaftliche Aus- einandersetzung mit den therapeuti- schen Ergebnissen der Homöopathie angesichts ihrer weiten Verbreitung und Beliebtheit für eine praktisch und erkenntnistheoretisch wichtige Aufga- be. Die folgende Hypothese dürfte zwar nicht gänzlich neu sein, aber in der Diskussion über die Wirkungswei- se(n) von Homöopathie wird sie er- staunlicherweise kaum ins Feld ge- führt.

Ich meine, daß die interpersonale Arzt-Patient-Beziehung in der ho- möopathischen „Sprechstunde“ – hier hat der Begriff noch seine volle Be- rechtigung – von zentraler therapeuti- scher Bedeutung ist. Das suchende Er- fragen von „Similia-Symptomen“ in der Vorgeschichte kann günstigenfalls eine zwischenmenschliche Atmosphä- re gemeinsamer Bemühung schaffen, die im Patienten seelisch-emotionale Tiefenschichten anrührt, von denen positive Impulse in Richtung „Ver- standenwerden“, Hoffnung, Zustim- mung ausgehen, die auf neurophysio- logischer Ebene mit Aktivierung oder Entblockierung von als „Selbst- heilungskräfte“ vage umschriebenen neuronal vernetzten, intrazerebralen Prozessen einhergehen. Die hochgra- dige Komplexität psychisch hemmen-

der, aktivierender oder generalisieren- der Impulsausbreitung ist aktueller Gegenstand der experimentellen Neu- rophysiologie, leider kaum der neuro- physiologischen Therapieforschung.

Für die Entstehung komplexer psy- chisch-neuronaler Verstärker- und Hemmeffekte dürfte auch der Faktor Zeit wesentlich sein. Langes und ein- gehendes Sprechen mit dem Patienten zur Entdeckungssuche von individuel- len „Symptomähnlichkeiten“, die (im Idealfall) penible Erfassung der Krankheitsvorgeschichte dürfte im Patienten einen unbewußten Moti- vationsschub auslösen, der vielleicht einem Plazebo-Effekt vergleichbar ist, wahrscheinlich aber nachhaltiger wirkt. Denn Plazeboeffekte durch Scheinmedikamente beruhen in der Regel auf vorgeprägten Einstellungen der Patienten und eher flüchtigen si- tuativen Bedingungen ihres Umfelds (vertrauenerweckende Arztpersön- lichkeit, klinisches Klima etc.) und benötigen keine prolongierte Explora- tion der individualspezifischen Kran- kengeschichte.

Die folgende – ich betone, höchstwahrscheinlich nicht neue und stark vereinfachte – Hypothese lautet daher: Weniger (wenn überhaupt) das homöopathische Agens als die emo- tionalen Vorbedingungen seiner Ver- schreibung dürften im therapeuti- schen Wirkungsprozeß entscheidend sein. Für diese Hypothese lassen sich zahlreiche neurophysiologisch-expe- rimentelle Analogieschlüsse anfüh- ren, deren Plausibilität aber noch kei- ne übertragbare Beweiskraft bean- spruchen kann. Auch behaupte ich keineswegs, daß der knapp umrissene psycho-neurophysiologische Erklä- rungsversuch alle therapeutischen Phänomene der Homöopathie hinrei- chend erklären könnte. Es scheint mir aber an der Zeit, entsprechenden Überlegungen in der Diskussion Raum zu geben und nach Möglichkei- ten zu suchen, sie unter exakt ver- gleichbaren wissenschaftlichen Be- dingungen nachzuprüfen. Wie wäre es, wenn in standardisierten bio- und psychometrischen Prospektivstudien möglichst ähnliche Vergleichsgrup- pen von homöopathisch behandelten Patienten analysiert werden, wobei die eine Gruppe der „klassischen“

sprachlichen Exploration, die andere

Gruppe einem von Homöopathen er- arbeiteten Computerdialog (formali- siertes Abfrageprogramm) unterzo- gen wird? Bei der einen Patienten- gruppe also der natursprachlich eher unscharfe, aber persönliche Dialog, bei der anderen Gruppe der streng biomathematisch-algorhithmisch for- malisierte, jedoch unpersönliche Dia- log? Ein solcher wissenschaftlich basierter Vergleich könnte Aufschlüs- se über die Bedeutung sprachlicher und zeitrelevanter Kommunikation („input“) für das therapeutische Er- gebnis („output“) in praxisnaher Si- tuation liefern und dürfte beim heuti- gen Stand der Computerprogrammie- rung methodisch möglich sein. Wie auch immer das Tun homöopathischer Ärzte von diesen selbst oder von außen beurteilt wird, man möchte sie um den für ihre Arbeitsweise konsti- tutiven (und vom Patienten bezahl- ten!) Zeitrahmen beneiden, der unter den stringenten Zwängen zeitkritisch- medizinischer Alltagspraxis kaum realisierbar ist. Aber halten wir Ärzte nicht „Sprechstunden“, um das Anlie- gen einer „sprechenden Medizin“ we- nigstens ansatzweise zu verwirkli- chen? Oder werden unsere Sprech- zimmer nur noch zu EDV-kom- patiblen „Text-Eingabe-Zimmern“?

Vertieftes Nachdenken über Homöo- pathie und die Folgen könnte auch der Schulmedizin nützlich sein.

Prof. em. Dr. med.

Otto P. Hornstein Danziger Straße 5 91080 Uttenreuth

Zunächst einmal ist die Therapie keine Wissenschaft, wie Munk das schon 1946 in seinem „Organon der Praktischen Arzneiheilkunde“ ge- schrieben hat. Munk meinte, das läge daran, daß nicht an einem „reinen Symptom“ eine Krankheit getestet werden könne. Die Substitution von Insulin beim Diabetiker ist für das „rei- ne Symptom“ Hyperglykämie zwar folgerichtig, aber nur isoliert für das Symptom Hyperglykämie, nicht für den Diabetes. Es gibt also kein reines Krankheitssymptom, denn die Krank-

Erklärungsversuche fehlen

Einwände nötig

(4)

heit Diabetes wird durch Insulin ledig- lich symptomatisch behandelt, nicht kausal. Die lineare Kausalität, die Denkrichtung des „Wenn-Dann-Prin- zips“, kann niemals aktuell eine Krankheit beeinflussen, sondern nur ein Symptom. Wenn man aber be- denkt, daß Krankheit die physiologi- sche Antwort auf eine bereits vorher eingedrungene Noxe ist, dann sind die Symptome Äußerungen des Organis- mus zur Beseitigung der Noxe. Krank- heit ist also notwendig, um gesund zu werden, nur wer „richtig krank“ wird beziehungsweise ist, wird gesund.

Jahrmärker hat festgestellt in ei- ner Exegese klinischer Studien 1995 (Med. Klinik 1: 45–52), daß mit starker Symptomatik einhergehende Krank- heitsäußerungen schneller gesund wer- den als die gleichen Krankheiten mit geringerer Symptomatik, obwohl in den gleichen Krankheitsfällen die gleiche Therapie angewandt wurde.

Dies nur zur Information, daß die Krankheit eine regelrechte und ge- wollte Antwort auf die zuvor ein- gedrungene Noxe ist. Auch wenn es mir gelingt, in „Wenn-Dann-Schritten“

linear kausal ein Symptom bis in seine letzten Äußerungen zu verfolgen, komme ich immer weiter weg von dem augenblicklichen Krankheitsgesche- hen, so daß der Spezialist für die aktu- elle Therapie kein Vorteil ist, weil er im Augenblick keine Hilfe bieten kann. Er entfernt sich immer von der aktuellen Zeitebene, wenn er einem Symptom nachgeht; das gleiche gilt für die mehrsträngige „Kausaltherapie“, wie sie Gerok 1994 fordert. Unabhän- gig von der Arzneitherapie wird jede Krankheit zur Ausheilung führen, wenn nicht der Organismus bei dem Versuch, sich von der Noxe zu befrei- en, Fehler machen würde. Das Plaze- bokollektiv bringt die Selbsthei- lungstendenz zum Ausdruck. Wenn die Ergebnisse des Plazebokollektivs schlechter sind, daß heißt die Aushei- lungsphase verzögert ist, ist das ein Zeichen dafür, daß die homöopathi- sche oder die allopathische Therapie- form, wenn sie sich denn positiv vom Plazebokollektiv unterscheidet, Fehl- reaktionen des Organismus verhindert hat. Die Fehlreaktionen liegen, wie das nicht anders zu erwarten ist, aktuell im zirkulären Verlauf der Symptome vor, daß heißt, es gibt circuli benigni, die die

Heilung beschleunigen, und circuli vi- tiosi, besser periculosi, die die Wieder- herstellung verhindern. Ein einfaches Beispiel für den circulus periculosus ist die Behandlung der tachykarden Herzinsuffizienz mit Digitalis. Die Homöopathie versucht, leider ohne klares Konzept, circuli benigni anzu- stoßen, in dem sie besonders bei chro- nischen Krankheiten Symptome her- ausfordert, die zur schnelleren Krank- heitsabheilung führen (siehe dazu auch Jahrmärker). Das Prinzip der Homöo- pathie ist nur wesentlich schwieriger zu handhaben, weil es auf jeden einzelnen zugeschnitten werden muß. Kollektive mit Behandlungserfolgen chronischer Krankheiten, dem Hauptindikations- gebiet homöopatischer Therapie, sind auch nach Martini nicht möglich, und man muß es schon sehr individuell tref- fen. Allerdings halte ich die Hochpo- tenzen außerhalb der Loschmidtschen Zahl nicht für arzneimitteltypische Wirkung.

Festzustellen ist jedenfalls, daß Krankheit ein biologisches Geschehen ist, für das es nur grobe Symptomenzu- sammenstellungen gibt. Eine kausale Diagnose gibt es nicht, deshalb auch keine kausale Therapie. Auch die pe-

nicillinempfindliche Pneumokokken- Pneumonie hat unter Penicillinbe- handlung Mißerfolge, weil es keine kausale Diagnose und entsprechend auch keine kausale Therapie gibt. Nur wenn das Leben erloschen ist, kann der Pathologe eine Krankheitsrekonstruk- tion durchführen, aber das sind nach der Feststellung des verantwortlichen Arztes, der die zum Tode führende Krankheit behandelt hat, die postmor- talen Klugsprecher, die zu wenig vom Leben verstehen. Es gibt nur eine Chance für die Homöopathie und Al- lopathie, das heißt, einen circulus be- nignus in Gang zu setzen für die Homöopathen oder einen circulus pe- riculosus zu unterbrechen durch Un- terdrücken eines wesentlichen Sym- ptoms für die Allopathen. Die Sympto- me beobachten, festzustellen und zu eliminieren ist aktuell und zeitgleich mit dem Krankheitsgeschehen, sofern sie in einem circulus periculosus vorlie- gen. Alles andere ist Symptomen- deckelei.

Dr. med. Otto Meyer zu Schwabedissen Am Stadtgarten 28 77855 Achern

Die Darstellung der Argumente und Gegenargumente zur Homöopa- thie ist eine gute und erfreulich objek- tive Zusammenfassung des heutigen Diskussionsstandes.

Die Bemerkung „Für die Homö- opathie ist bis heute die Wirksamkeit nicht zweifelsfrei belegt“ wirft aller- dings die Frage nach der Definition von Zweifel und Zweifelsfreiheit auf.

Wann ist eine Wirksamkeit zweifels- frei? Wenn sie signifikant ist (auf wel- chem Niveau, unter welchen Meß- methoden)? Wenn sie 100prozentig wiederholbar ist? Wenn sie nachvoll- ziehbar und plausibel ist (nach wessen Verständnis)? Ist die Wirksamkeit eines Küchenherdes für die Herstel- lung einer Schlemmermahlzeit zwei- felsfrei?

Die zweite große Frage wirft das

„Fazit“ des Artikels auf: Wer sind die Unparteiischen, die zwei bis drei endgültige Studien durchführen, und

wie werden diese adäquat angelegt (ohne sich mit Kritikern anzulegen)?

Nehmen wir als Beispiel folgen- des an: Überprüft werden sollen Me- thoden, die zehn Menschen verschie- dener Nationen dazu bewegen, den Raum, in dem sie sich aufhalten, zu verlassen. Im Angebot sind solch be- währte, überaus effektive Methoden wie an der Hand fassen und führen, prügeln und zerren, Lärm veranstal- ten.

Zur Diskussion steht außerdem winken und gestikulieren. Nun be- hauptet jemand, es ginge auch mit ei- nem kurzen gesprochenen Satz. Die prüfenden Wissenschaftler sind skep- tisch, wie es ihre Aufgabe ist. Die Pro- be aufs Exempel verläuft enttäu- schend: Auf „Come on“ gehen nur zwei der 10 Menschen mit ins Freie.

Zweiter Versuch: „Allez“ lockt einen weiteren Menschen aus dem Raum.

Nach dem dritten Versuch mit „Kom- men Sie mit“ sitzen immer noch sechs von zehn Menschen auf ihren Stühlen.

Ergebnis: Sprache ist nicht geeignet,

Frage der Definition

(5)

Menschen zu einer Verhaltensände- rung zu führen. Die Statistik belegt es eindeutig; daß vier der zehn Men- schen aufgestanden sind, war Zufall.

In einer ähnlichen Situation ist die Homöopathie. Der Kranke braucht die individuelle „Ansprache“ durch sein besonderes Arzneimittel. „Unpar- teiische“ Wissenschaftler, die diese Sprache nicht kennen, sollen nun prü- fen, ob sie verstanden wird. Wie soll das gehen?

Die Homöopathie wird tagtäglich von vielen zehntausenden Therapeu- ten auf der ganzen Welt angewendet.

Der Autor schreibt, sie „erfreut sich heute einer immensen Beliebtheit“.

Das Interesse ist seit Begründung der Homöopathie vor 200 Jahren durch Hahnemann beständig (mit kleineren, historisch bedingten Rückschlägen) gewachsen. „Die Geschichte hat bis- lang positiv über die therapeutische Effizienz homöopathischer Therapie geurteilt“ (Walach und Righetti). Pati- enten in dieser großen Zahl fordern keine wirkungslose Therapie. Die Wirksamkeit wird durch alltägliche Erfahrung bestätigt, auch wenn ein Wirkungsnachweis auf materieller Ebene bisher nicht geführt werden konnte.

Die Frage, ob Homöopathie wirksam ist, ist somit bereits beant- wortet: Ja. Zu fragen bleibt: warum?

Und: wie kann ihre Wirksamkeit wei- ter verbessert werden?

Literatur

1. Walach H, Righetti M: Homöopathie:

Grundlagen, Stand der Forschung, For- schungsstrategien. Wien klin Wochenschr 1996; 108: 654–663.

2. Albrecht H, Frühwald M: Jahrbuch Band 2 der Karl und Veronica Carstens-Stiftung 1995.

Gerhard Bleul

Alt-Oranischer-Platz 6 65520 Bad Camberg

Die obigen Leserbriefe (und die etwa 200, die mir direkt zugingen) sind ermutigend. Daß sie zum Teil auch Kritik von „beiden Seiten“ ent- halten, zeigt vielleicht, daß mein Arti- kel tatsächlich unparteiisch war. In der gebotenen Kürze sei auf acht der

wichtigsten Argumente und Fragen eingegangen.

¿ Die Hypothesen der Homöo- pathie sind nicht nachvollziehbar, da- her sind weitere Untersuchungen Un- sinn (zum Beispiel H. H. Marx):

Es ist richtig, daß für die meisten Wissenschaftler keine nachvollzieh- bare Rationale der Homöopathie er- kennbar ist. Dies war und ist für man- che allopathische Therapieformen ähnlich. Entscheidend ist jedoch, daß es eine überprüfbare Null-Hypothese gibt: Homöopathika wirken wie Pla- zebos. In meinen Augen ist es unwis- senschaftlich, unethisch und nicht im Interesse unserer Patienten, diese Überprüfung nicht ordentlich anzu- gehen.

À Man muß Homöopath sein, um Homöopathie beurteilen zu kön- nen (zum Beispiel J. Grießhaber):

Ich kann dies nur zum Teil nach- vollziehen. Bedeutet das dann auch, daß beispielsweise nur Psychoanalyti- ker die Psychoanalyse bewerten kön- nen? Wohl kaum! Dagegen ist es natürlich essentiell, daß man von dem Gebiet auf dem man arbeitet, etwas versteht. Ich beispielsweise bin (auch) homöopathisch ausgebildet.

Á Homöopathie entzieht sich der reduktionistisch/wissenschaftli- chen Überprüfung (Zuschriften von W. Gieselmann, R. Happle, G. Bleul):

Dieses Argument ist aus meiner Sicht eindeutig falsch. Es würde mir nicht schwerfallen, ein Protokoll zu entwerfen mit dem Ziel festzustellen, ob „Zauberei“ klinisch wirkt – zum Beispiel, ob Geistheilung auf mehr als nur einem Plazeboeffekt beruht. Es würde ebenso keine Probleme berei- ten, eine Prüfung der These vorzuneh- men, daß Pulsatilla nur bei bestimm- ten Menschen Wirkung zeigt.

Das Argument wird häufig und von „beiden Seiten“ angeführt. Ho- möopathen meinen, daß die Homöo- pathie eine so andere (hochgradig individualisierte) Behandlungsform darstellt, daß die herkömmlichen Methoden der Wissenschaft nicht greifen können; sie ziehen sich damit auf die „nicht überprüfbare Hypo- these“ zurück.

Die Homöopathie-Gegner mei- nen, daß Hokuspokus nicht wis- senschaftlich beurteilt werden kann (oder sollte). Beide haben Unrecht;

dies belegen nicht zuletzt zahlrei- che wissenschaftlich exakte Studien (1).

 Da die Homöopathie seit 200 Jahren existiert, muß sie auch wirk- sam sein (Leserbrief von G. Bleul):

Auch hier handelt es sich wohl um ein Scheinargument. Der Aderlaß war in vielen Kulturen für Jahrtausen- de beliebt. Heute wissen wir, daß er nicht nur nicht wirksam war, sondern unzähligen Menschen das Leben ge- kostet hat. Für das „Überleben“ oder die Popularität einer Therapieform gibt es zahlreiche andere Gründe als ihre Wirksamkeit.

à Das Wertvollste an der Ho- möopathie ist der Homöopath oder die positive Ausnutzung des Plazebo- effekts (Zuschriften H. J. Jencio, O. P.

Hornstein, W. Förster):

Ohne Zweifel sind die unspezi- fischen Therapieeffekte einerseits wichtig und andererseits zu wenig be- achtet und erforscht. Die eigene Ar- beitsgruppe arbeitet daher intensiv an diesem Thema (2). Ohne Zweifel sollten daher unspezifische Therapie- effekte optimiert werden, nicht nur in der Homöopathie, sondern überall in der Medizin (3). Darüber hinaus ist es jedoch von weit mehr als nur akade- mischer Relevanz, ob Homöopathika mehr sind als Plazebos. Dies ein für alle Mal zu klären, wäre mein An- liegen.

Ä Was kann als Wirkungsnach- weis der Homöopathie allgemein ak- zeptiert werden? (Leserbrief G.

Bleul, O. Meyer zu Schwabedissen):

Diesbezüglich gibt es inzwischen weltweit anerkannte Richtlinien (4).

Wir sollten weder versuchen, das Rad neu zu erfinden, noch sollten wir mit zweierlei Standards messen.

Å In der Diskussion um die Homöopathie steckt eine wichtige Lehre auch für die Schulmedizin (Zu- schrift OP Hornstein):

Diesem Fazit kann ich uneinge- schränkt zustimmen. Was immer die Erklärung (es sind sicher mehrere) für die erneute Beliebtheit und die oft er- staunlichen „Erfolge“ der Homöopa- thie sind, sie sind es wert, eruiert zu werden. Sollten sie auf dem Tisch lie- gen, so ist mit großer Sicherheit anzu- nehmen, daß die Schulmedizin hier- von in vielerlei Hinsicht profitieren könnte.

Schlußwort

(6)

Etwa fünf Prozent aller Magen- geschwüre erweisen sich an Hand der histologischen Untersuchung als mali- gne, zumeist Frühkarzinome der japa- nischen Klassifikation IIc oder III.

Kann man sowohl die gezielte Zan- genbiopsie als auch die Bürstenzyto- logie im Rahmen der Differentialdia- gnose ulzeröser Läsionen des Magens einsetzen? Aus Kostengründen beide Verfahren gleichzeitig einzusetzen sei nicht sinnvoll, sondern man solle sich entweder für die Bürstenzytologie oder die gezielte Zangenbiopsie ent-

scheiden. In Deutschland spielt die Bürstenzytologie schon seit vielen Jahren nur eine untergeordnete Rol- le, auch wenn eine Medline-Analyse der Publikationen der Jahre 1966 bis 1995 ergeben hat, daß beide Verfah- ren hinsichtlich der diagnostischen Aussagekraft in etwa gleichwertig

sind. w

Sadowski DC, Rabeneck L: Gastric Ulcers at Endoscopy: Brush, Biopsy, or Both? Am J Gastroenterol 1997; 92:

608–613.

Division of Gastroentereology Depart- ment of Medicine, University of Alberta, Edmonton, Alberta, Canada.

Veterans Affairs Medical Center and Department of Medicine, Baylor College of Medicine, Houston, Texas, USA.

Æ Wer soll die von mir vorge- schlagene Studie durchführen? (K. H.

Friese):

Wir arbeiten derzeit an zwei Stu- dien, die (zum Teil mit neuartigem Studiendesign) versuchen, der „Ho- möopathiefrage“ auf den Grund zu gehen. Es wäre jedoch vermessen von mir zu meinen, daß wir die optima- le, unparteiische Instanz seien. Ich denke, daß die definitiven Homöo- pathiestudien von einem Gremium aus informierten Kritikern und erfah- renen Homöopathen geplant werden müßten. Das endgültige Protokoll muß das „Placet“ von homöopathi-

schen Verbänden und Methodikern erhalten. Sodann müßte die Studie von führenden Homöopathen durch- geführt und von unabhängigen Medi- zinern und Methodikern überwacht werden. Was für Homöopathen fast wie eine Revolution klingt, ist nichts anderes als die Umsetzung heute all- gemein akzeptierter Grundsätze für klinische Prüfungen!

Literatur

1. Linde K, Clausius N, Ramirez G, Melchart D, Eitel F, Hedges LV, Jonas W: Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? A meta-analysis of placebo-controlled trials.

Lancet 1997; 350: 834–843.

2. Saradeth T, Resch KL, Ernst E: Plazebo- effekte bei chronisch venöser Insuffizienz.

Eine Meta-Analyse. Perfusion 1995; 4:

134–142.

3. Ernst E: Whatever became of empathy?

Perfusion 1996; 4: 121.

4. Sackett DL, Rosenberg WMC, Gray JAM, Haynes RB, Richardson WS: Evidence based medicine: what it is and what it isn’t. Br Med J 1996; 312: 71–72.

Edzard Ernst MD PhD FRCP (Edin) Department of Complementary Medicine

Postgraduate Medical School University of Exeter

25 Victoria Park Road, Exeter EX2 4NT, Großbritannien

Bei rund 1,4 Prozent aller Blut- spender läßt sich Hepatitis-G-Virus- RNA nachweisen. Die meisten HGV- Infektionen sind jedoch nicht mit einer Hepatitis vergesellschaftet. Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß HGV den Verlauf einer konkurrierenden HCV- Infektion nicht verschlechtert. Eine Persistenz von HGV scheint häufig zu sein, führt jedoch nicht zu einer chroni- schen Erkrankung. Ob HGV zu einer fulminanten Hepatitis führen kann, ist im Gegensatz zur A- bis E-Hepatitis nicht eindeutig gesichert. Dies wirft die Frage auf, ob es sich bei HGV um einen akzidentellen Touristen handelt, der auf bislang bei einem Patienten nicht identifizierte Non-A- bis E-Viren hin- weist. Bei der Posttransfusions-Hepati- tis und der erworbenen akuten Hepati-

tis scheint HGV jedoch nur eine mini- male Rolle zu spielen. w Alter MJ, Gallagher M, Morris TT et al.:

Acute non-A–E hepatitis in the United States and the role of hepatitis G virus in- fection. N Engl J Med 1997; 336: 741–746.

Hepatitis Branch, Division of Viral and Rickettsial Disease, National Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, Georgia, USA.

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Mc Gill University, Montreal QC H3 1A1, Kanada.

Hepatits-G-Virus harmlos Biopsie oder Zytologie beim Ulcus ventriculi?

Unter den primären Amino-Bi- phosphonaten Alendronat und Pami- dronat, die bei der Behandlung meta- bolischer Knochenerkrankungen ein- gesetzt werden, kommt es zu reversi- blen erosiven Schleimhautdefekten der Speiseröhre. Eine „Cross-over- Studie“ mit 40 mg Alendronat, 1 300 mg Aspirin und Plazebo sollte die Schleimhautschäden in Speiseröhre, Magen und Bulbus duodeni prospek- tiv erfassen. Zwölf gesunde Freiwillige nahmen die Medikamente über vier Tage ein und wurden endoskopisch überwacht. Unter Plazebo waren kei- ne sichtbaren Schleimhautverände- rungen nachweisbar. Aspirin und Alendronat führen zu sichtbaren Schäden in 75 und 58 Prozent. Bei 50 Prozent wurden diese Schleimhaut- schäden als schwerwiegend eingestuft, ein Patient entwickelte nach Gabe von Alendronat ein Magengeschwür. Ero- sionen in Speiseröhre und Bulbus duo- deni waren wesentlich seltener anzu- treffen mit je einem Fall unter Alen- dronat. Somit sei das primäre Amino- Biphosphonat Alendronat genauso gastrotoxisch wie Aspirin. w Graham DY, Malaty HM, Goddgame R:

Primary Amino-Biphosphonates: A New Class of Gastrotoxic Drugs – Compari- son of Alendronate and Aspirin. Am J Gastroenterol 1997; 92: 1322–1325.

Department of Medicine, Veterans Affairs Medical Center (111D) and Bay- lor College of Medicine, 2002 Holcombe Boulevard, Houston TX 77030, USA.

Primäre Amino-Biphos-

phonate gastrotoxisch

Referenzen

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