Kurz informiert
Benfofen SF Injektionslö- sung – Das Unternehmen Sa- nofi Winthrop hat um den Rückruf von Benfofen SF In- jektionslösung Ch.-B.: 57073 gebeten. Infolge einer parti- ellen Störung der Stickstoff- begasung bei der Abfüllung der Injektionslösung kann es bei einzelnen Ampullen zu einer bräunlichen Verfärbung kommen. Solche Ampullen können an die Apotheken zurückgegeben und durch an- dere ersetzt werden. pe
Zusammenschluß –Jans- sen GmbH und Cilag GmbH, beides Tochtergesellschaften von Johnson & Johnson, wurden zu einem gemein- samen Unternehmen am Standort Neuss zusammen- geführt. Das neue Unterneh- men firmiert unter dem Na- men Janssen-Cilag GmbH.
Für 1996 wird ein Umsatz von mehr als 600 Millionen DM erwartet. Die Janssen- Cilag GmbH beschäftigt der- zeit 630 Mitarbeiter. Die Zu- sammenlegung der beiden Firmen hat bislang nicht zur Entlassung von Mitarbeitern
geführt. WZ
Hoechst: eigenständige Gesellschaft Pharma – Hoechst will sein Pharma- geschäft in Deutschland neu ordnen. Alle entsprechenden Aktivitäten sind seit 1. Au- gust unter dem Namen
„Hoechst Marion Roussel Deutschland“ zusammenge- faßt. Diese Organisation soll 1997 nach der Zustimmung der Hauptversammlung in ei- ne rechtlich eigenständige Gesellschaft überführt wer-
den. WZ
50 Jahre Thomae – Zum 50jährigen Firmenjubiläum hat die Dr. Karl Thomae GmbH (Biberach an der Riß), ein Unternehmen der Boehringer Ingelheim Phar- ma Deutschland, unter dem Titel „Unsere Zukunft hat Geschichte“ eine Broschüre gestaltet, die sehr anschaulich die Geschichte des Unterneh- mens schildert. Als einer der
Schwerpunkte der Forschung und Produktion gilt heute die Gentechnologie, für die mit einem Volumen von 145 Mil- lionen DM die hochmoderne Anlage zur Produktion von Biopharmazeutika errichtet wurde. Hier wird mittels ge- netisch veränderter Zellkul- turen ein menschlicher Ei- weißkörper hergestellt, der Gewebe-Plasminogen-Akti- vator (t-PA), der unter der Marke Actilyse in Deutsch- land vertrieben wird. Kl
Beiersdorf setzt auf Selbstmedikation –Der Bei- ersdorf-Konzern konnte 1995 den Umsatz um 3,7 Prozent auf 5,34 Milliarden DM stei- gern. 38 Prozent des Absatzes
wurden in Deutschland er- zielt, womit sogar ein Anstieg von 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht werden konnte. Die Sparte medical steigerte in Deutschland ihren Umsatz um 5,9 Prozent auf 507,5 Millionen DM. Der Umsatz mit Krankenhäusern und Arztpraxen konnte trotz schwieriger Rahmenbedin- gungen weiter ausgebaut werden. Dem wachsenden Kostendruck im öffentlichen Gesundheitswesen wurde da- durch Rechnung getragen, daß größeres Gewicht auf das Direktgeschäft mit dem End- verbraucher (Selbstmedikati- on) gelegt wurde. Die Auf- wendungen für Werbung in Massenmedien wurden deut-
lich erhöht, die Konzentrati- on auf die Dachmarken Hansaplast, Jobst und Euce-
rin forciert. Kl
Tauredon®-Ampullen – Die chemisch-pharmazeuti- sche Fabrik Tosse & Co.
(Hamburg) teilt mit, daß die Tauredon®-Ampullen in al- len Stärken, wie auf der Packung deklariert, unbe- dingt vor Licht geschützt auf- zubewahren sind. Sonst ent- stehen unter Lichteinfluß Abbauprodukte, die zu Über- empfindlichkeitsreaktionen führen können. Tauredon® ist eine klare blaßgelbe Lö- sung; dunkelgelbe Lösungen dürfen nicht mehr verwendet
werden. pe
A-2162 (58) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 34–35, 26. August 1996
V A R I A
AUS UNTERNEHMEN/FEUILLETON
1796 formulierte der in Meißen geborene Samuel Hahnemann den zentralen Gedanken der homöopathi- schen Lehre: „similia similibus curentur.“ Aus Anlaß des 200.
Geburtstages der Homöopa- thie zeigt das Deutsche Hygie- ne-Museum in Dresden die wichtigsten Gegenstände und Dokumente aus dem Nachlaß ihres Begründers. Diese Ob- jekte werden seit Jahrzehnten getrennt in London und in
Stuttgart aufbewahrt und wa- ren in dieser Vollständigkeit noch nie zu sehen.
Den bedeutenderen Teil des Hahnemann-Nachlasses betreut das Institut für Ge- schichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, das auch Mitveran- stalter der Ausstellung ist.
Diese Sammlung besteht un- ter anderem aus einer um- fangreichen Bibliothek, den Autographen und persönli-
chen Gegenständen Samuel Hahnemanns. Zu den Höhe- punkten der Ausstellung gehört die Kollektion seiner Haus- und Reiseapotheke aus dem Stuttgarter Bestand.
Um die Entwicklung der Homöopathie vor dem me- dizinhistorischen Hintergrund verständlich zu machen, stellt die Ausstellung zunächst die Grundbegriffe dieser Heil- kunde vor. Geräte zur manu- ellen Herstellung und moder- ne Maschinen aus der industri- ellen Produktion veranschau- lichen, wie homöopathische Medikamente nach präzisen Vorschriften hergestellt wer- den. An diese Einführung schließt sich ein Rückblick in die Vorgeschichte der „Vier- Säfte-Lehre“ an und führt dann zum Wirken Hahne- manns über. Der Ausbreitung, Entwicklung und Verände- rung der Homöopathie im 19.
und 20. Jahrhundert ist ein weiterer Ausstellungsteil ge- widmet. Den Abschluß bildet eine Demonstration anderer alternativer Heilmethoden.
Die Ausstellung „Ho- möopathie 1796 bis 1996. Ei- ne Heilkunst und ihre Ge- schichte“ ist bis zum 20. Ok- tober im Deutschen Hygiene- Museum Dresden, Lingner- platz 1, zu sehen. Ein Katalog ist an der Kasse für 29,80 DM oder im Buchhandel für 48 DM erhältlich. Martin Wiehl
Medizinhistorische Ausstellung in Dresden
Homöopathie feiert 200. Geburtstag
Eine homöopathische Hausapotheke Foto: Martin Wiehl