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Archiv "E-Mail" (23.11.2001)

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im sozialen Bereich – bis hin zu Arbeitslosigkeit entwer- tet, dann aber die sozialen Folgekosten der sinkenden Lohnsumme entnimmt. Ob Transparency International dies berücksichtigt? Wir alle entwickeln uns mit diesem (korrupten) System, in dem wir wirtschaftlich zu (über)leben suchen, auch ich, deshalb die Bitte: keine isolierte Betrachtung des Gesundheitswesens, denn Korruption und betrügeri- sches Verhalten ist in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Der Zwang dazu ist systemimmanent, weil Sozi- alpolitik seit langem volks- wirtschaftlichen Sachver- stand vermissen lässt.

Dr. med. Dieter Petschow, Am Kielenkamp 35, 30855 Langenhagen

Realistisch bleiben

Immer wieder mit großem Entsetzen nehme ich Artikel dieser Art „aus den eigenen Reihen“ der Ärzte zur Kenntnis. Ich möchte nicht widersprechen, dass ein Teil der Ärzteschaft nicht korrekt abrechnet, doch immer wie- der generell Arzt gleich Be- trüger hinzustellen, finde ich infam!

Es ist sehr schwierig nachzu- vollziehen, warum ein Be- rufsstand derart in Misskre- dit gebracht wird wie die Ärzte. Sicherlich, nach „fet- ten“ Jahren in den 70ern, musste auch hier das Ein- kommen „runtergefahren“

werden, aber bleiben Sie doch bitte, als Interessenver- treter und Sprachrohr der Ärzte, realistisch. Es mag ei- nigen Ärzten gelingen, im großen Stil zu betrügen, aber stellen Sie doch einmal dazu ins Verhältnis, wie viele Pra- xen jedes Jahr in Konkurs gehen. Durch die völlig irr- witzige Budgetierung bleibt dem Arzt doch gar kein Spielraum. Wie weit wollen Sie den Quartalssatz von durchschnittlich 50 DM pro Patient noch drücken – eine qualitative medizinische Ver- sorgung ist hier nicht mehr gegeben – vom völlig ver- rückten Medikamentenre- gress möchte ich hier gar nicht sprechen. Vielmehr müssten die Versicherungen zu drastischen Einsparungen gezwungenwerden. Es kann nicht sein, dass hier die Ver- waltungskosten in das Uner- messliche steigen (unkontrol- liert) und dies dann auf dem Rücken der Patienten und Ärzte ausgetragen wird. Ich

stelle generell das System

„Kassen oder Privat“ infrage.

Mag dies aber – letztendlich aus Traditionsgründen – bei- behalten werden, würde eine einzige Kasse und ein einzi- ges Rechenzentrum völlig genügen. Was braucht eine AOK in einer Stadt wie München an die 20 Filialen?

Dasist Unwirtschaftlichkeit und nicht die „dritte Spritze im Quartal“, die ein Patient erhält. Würden sie dazu noch pro Arztbesuch 25 DM pro Patient direkt abkassieren (Kinder und chronisch Kran- ke können ja ausgenommen werden), dann hätten wir auch endlich wieder einen

„normalen“ Arztkonsum.

Auch die Patienten müssen lernen, dass jahrelanger Kon- sum von zu fettem Essen, Al- kohol und Nikotin in Kombi- nation mit totalem Bewe- gungsmangel zu Gebrechen

und Krankheiten führen kön- nen, die keinesfalls von der Gesamtbevölkerung getra- gen werden müssen.

Davon ist aber niemals die Rede – die Sparmaßnahmen sind immer einseitig bei den Ärzten. Anscheinend ist nur der ein guter Arzt, der keine Leistungen abrechnet! Hier stimmt aber etwas gewaltig nicht, und ich möchte Sie bit- ten, dass Sie sich als öffentli- ches Medium für die Ärzte auch endlich einmal hinter die Vielzahl der Ärzte stel- len, die nach einem 20-Stun- den-Pensum täglich mit Wo- chenendarbeit zusehen müs- sen, wie sie ihre Praxen

„über Wasser halten“. Nach dieser langen, beschwerli- chen und sehr, sehr entbeh- rungsreichen Ausbildungs- zeit eines Arztes hat dieser auch Anspruch – mit durch- schnittlich 40 Jahren – auf

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 47½½½½23. November 2001 AA3115

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffent- licht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Le- serbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollstän- dige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mittei- lung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen

sollen, zu kürzen.

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ein adäquates Gehalt.

Carolin Hofmann, Dipl.-Betriebswirtin, Oettingenstraße 24, 80538 München

Schweizer Modell

Zu dem Beitrag „Krankenversiche- rung: Wettbewerb nach Schweizer Vorbild – Frank Ulrich Montgomery plädiert für eine grundlegende Re- form der sozialen Absicherung im Krankheitsfall“ von Jens Flintrop in Heft 40/2001:

Gleicher Schluss

Das von Ihnen geforderte Sy- stem liegt auf der Hand. Es räumt mit vorhandenen Un- gerechtigkeiten auf, mindert den Einfluß der Lobbyisten und beendet die so unheilvol- le Verknüpfung der Standort- und Arbeitsmarktdiskussion mit der Gesundheitspolitik.

Und so ganz nebenbei schafft dieses Modell eine zukunfts- sichere Finanzierung des Ge- sundheitssystems.

Dr. med. Nico Prümmer, Felderstraße 22, 52152 Simmerath

Gesundheitsreform

Zu dem Interview des KBV-Vorsitzen- den Dr. med. Manfred Richter-Reich- helm mit Horst Seehofer „Ärzte brau- chen wieder eine Perspektive“ in Heft 41/2001:

Verzicht auf Perspektive

Auf eine Perspektive unter Seehofer kann ich sehr gut verzichten: Ersparnisse weg, Mittelstand und Leistungs- träger werden regelmäßig mit insuffizienten Gesetzen überzogen.

Leider kann man diese Her- ren nicht wirklich abwählen.

Dr. med. Christoph Broy, Kortumstraße 47, 44787 Bochum

Einfache Perspektive

Der ehemalige Bundesmini- ster Horst Seehofer war es doch, der uns die Budgetie- rung beschert hat. Damit war für die Krankenkassen der Weg frei für eine völlig irra- tionale virtuelle und nur ideo-

logisch geprägte Gestaltung unseres Gesundheitssystems.

Zur Verschleierung wurden aberwitzige Codierungen er- sonnen wie ICD, OPS in im- mer neuen nicht unbedingt kompatiblen Fassungen. Von DRGs ganz zu schweigen, die ganze Krankenhausabteilun- gen lähmen. Wir brauchen in der Tat eine Perspektive.

Diese ist einfach: Für eine in- dizierte und korrekt erbrach- te Leistung muss es einen marktwirtschaftlich vertret- baren und vorhersehbaren Preis geben. Das wussten wir aber schon vorher.

Prof. Dr. Dr. Gero Völkel, Marktstraße 58, 26382 Wilhelmshaven

Wahlkampf eingeläutet

Da soll noch einer sagen, Po- litiker seien nicht flexibel.

Ein aus der Friedensbewe- gung kommender „grüner“

Außenminister Fischer muss heute Kriegsbündnisse schmieden, da die Realität ihn eingeholt hat. Ein Ex- Gesundheitsminister Seeho- fer plädiert heute für just die Reform im Gesundheitssy- stem, die er vorher jahrelang als Amtsinhaber verhindert hat, da auch ihn inzwischen die Realität eingeholt hat.

Zitat: „Seehofer plädiert für eine Gebührenordnung mit festen Preisen.“ Antwort meinerseits: „Haben wir! Ge- nannt GOÄ, nur reformbe- dürftig!“

Zitat: „Man darf sich nicht von der Furcht leiten lassen!“

Wie wahr, Herr Seehofer, gilt das auch noch, wenn Sie wie- der Amtsinhaber werden?

Zitat: „Wegen der Arztho- norare hätten wir in den letz- ten 15 Jahren nie eine Ge- sundheitsreform gebraucht!“

Als Amtsinhaber hatten Sie wohl diese Erkenntnis auch schon, haben sie aber nie ausgesprochen, geschweige denn daraus Konsequenzen gezogen. Der Wahlkampf 2002 ist eingeläutet.

Dr. med. Helmut Olberding, Brinkstraße 9, 49393 Lohne

A

A3116 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 47½½½½23. November 2001 B R I E F E

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