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Archiv "Börsebius: Die seltsamen Verrenkungen des Josef Ackermann" (23.01.2009)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 4⏐⏐23. Januar 2009 A151

G E L D A N L A G E

Kopf, als es darauf ankam, dass die Banken tatsächlich Hilfe hätten in Anspruch nehmen sollen, um den daniederliegenden Interbankenhan- del zu reanimieren. Er wie auch die Deutsche Bank würden sich schä- men, wenn sie staatliche Hilfe in An- spruch nehmen müssten. Dieser Satz hatte eine ziemlich verheerende Wir- kung, weil es natürlich Monate dau- erte (krisenverschärfende Monate selbstredend) bis sich etwa die Com- merzbank unter staatliche Fittiche begab, gerade eben noch rechtzeitig,

Nur gut, dass der schneidige Bankvorsteher schon vor einigen Wochen mitteilte, die Finanzmarkt- krise neige sich ihrem Ende entge- gen. Das war Balsam auf die Wun- den vieler Aktionäre der Deutschen Bank, die unter eklatanten Kursver- lusten des Geldhauses litten. Es traut sich ja schon fast keiner mehr, den Blick auf ehemalige Kursgipfel des

Papiers zu richten. Erinnern Sie sich noch, dass die Aktie der Deutschen Bank noch vorletztes Jahr dreistellig notierte? Deutlich über 100 Euro waren das. Unvorstellbar. Nicht we- nige Anleger werteten die Äußerung Ackermanns als Kaufsignal und ver- billigten ihre Bestände zu Kursen um 30 Euro.

Nun haben die jüngsten Ereignis- se sowohl ihn, die Deutsche Bank als auch erst recht viele Börsianer so richtig überrollt. Die Deutsche Bank hat im letzten Quartal einen schockie- renden Milliardenverlust in der Höhe von fast fünf Milliarden Euro erlit- ten. Abschreibungen und Verluste im Eigenhandel seien die Ursache des Desasters, sagte Ackermann. Er sei „sehr enttäuscht“ über die Ver- luste. Die Börse war es denn auch.

Folgerichtig knallte der Aktienkurs auf einen Tiefstand von 22,08 Euro durch.

Die besondere Ironie der Ge- schichte: Um zwei Ecken (Postbank, KfW) hat sich der Staat nun doch (noch) an der Deutschen Bank betei- ligt. Dies dem Markt vernünftig zu erklären, bedarf es einiger Verren- kungen. Das schafft noch nicht ein- mal ein Josef Ackermann. n

W

ie es sich für einen Oberst der Reserve gehört, tritt der Chef der Deutschen Bank zuweilen stramm auf. Wer erinnert sich nicht an das unselige Victory-Zeichen vor den Schranken des Gerichts?

Die Geschichte der Deutschen Bank ist seit Jahren untrennbar mit dem Schweizer Bankier verwoben.

Der Frontmann hat mit dem Geld- haus Höhen und Tiefen erlebt – wo- bei Josef Ackermann, der einst an- trat, das Institut zur globalen Perle zu veredeln, im Moment arg kleine Brötchen backen muss, oder besser gesagt, müsste.

Im Verlauf der Finanzmarktkrise tappte Ackermann in diverse Fett- näpfchen unter völliger Außeracht- lassung eines Fingerspitzengefühls.

Er war einer der ersten, der nach staatlicher Hilfe für die Branche rief, stieß dann aber sowohl die Kollegen, aber erst recht die Kanzlerin vor den BÖRSEBIUS

Die seltsamen Verrenkungen

des Josef Ackermann

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