• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch verkehrsmedizinische Prävention" (30.11.1978)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch verkehrsmedizinische Prävention" (30.11.1978)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen

Hauptversammlung des Hartmannbundes

und Dr. phil. Georg Gölter, Minister für Soziales, Gesundheit und Sport des Landes Rheinland-Pfalz. Mode- riert wurde das Streitgespräch von Dr. Hans-Heiner Boelte vom Zweiten Deutschen Fernsehen. Damit für dieses zentrale Thema der Gesell- schaft und der Medizin ausreichend

Zeit zur Verfügung stand, hatte der Hartmannbund erstmals in der Ge- schichte seiner Hauptversammlun- gen auf die Begrüßungsansprachen von Ministern, Parteien- und Frak- tionsvertretern sowie anderer Per- sönlichkeiten des öffentlichen Le- bens verzichtet, die dennoch der

Einladung des Hartmannbundes zur Teilnahme gern gefolgt waren.

Die Verantwortung des einzelnen für sich und die Verantwortung des ein- zelnen für andere wurden in dieser Diskussion wie in der Hauptver- sammlung des Hartmannbundes als

Entschließungen des

Hartmannbundes

Aus der Fülle der Entschließun- gen und Beschlüsse (24) der Hauptversammlung 1978 des Hartmannbundes seien hier nur einige herausgegriffen, die sich weniger an die Öffentlichkeit als an die gesamte Ärzteschaft richten:

Aufgaben der Arbeitsmedizin

„Der Hartmannbund fordert sei- ne Mitglieder und alle freiberuf- lich tätigen Kollegen auf, sich in verstärktem Maße für die Durch- führung arbeits- und sozialmedi- zinischer Aufgaben zu interessie- ren und zur Verfügung zu stellen.

Die Person des freiberuflichen Arztes bietet auf der Basis des vorhandenen Ansehens und Ver- trauens sehr gute Voraussetzun- gen für die Erfüllung des Arbeits- sicherheitsgesetzes. Die Arbeit- geber sollten ein solches Ange- bot als Alternative zum haupt- amtlichen oder institutionalisier- ten Betriebsarzt in ihre Überle- gungen miteinbeziehen."

Ärztliche Verantwortung und Haftung

„Haftpflichtansprüche gegen Ärzte haben in letzter Zeit spür- bar zugenommen. Gründe dafür liegen im Fortschritt der Medizin, der mit erhöhten Risiken verbun- den sein kann.

Trotz aller Sorgfalt bei der Pa- tientenbetreuung kann kein Arzt sicher sein, ein Leben lang feh- lerfrei ärztlich tätig zu sein. Un- terläuft dem Arzt ein Behand- lungsfehler, so sollte der Arzt al-

les daran setzen, das Vertrauens- verhältnis zwischen dem Patien- ten und ihm aufrechtzuerhalten.

Dies wird leichter gelingen, wenn der geschädigte Patient sicher sein kann, daß der Arzt die Ver- antwortung für sein Tun über- nimmt. Dazu gehört auch die rechtzeitige Meldung eines Er- eignisses, aus dem ein Haftungs- anspruch hergeleitet werden könnte, durch den Arzt an seinen Haftpflichtversicherer.

Die Bearbeitung solcher Fälle wird dadurch einfacher und für die Patienten reibungsloser."

Keine Liquidation für Kollegen

„Die Hauptversammlung 1978 des Hartmannbundes geht nach wie vor davon aus, daß Ärzte im Falle der Behandlung von Kolle- gen und deren nächsten Angehö- rigen traditionsgemäß nicht un- tereinander liquidieren.

Von wesentlicher Bedeutung wird dies bei älteren Ärzten, die auf die Beitragsermäßigung an- gewiesen sind, die bei Verzicht auf eine Erstattung der Kosten für ärztliche Leistungen von den privaten Krankenversicherungen gewährt wird. Selbstverständlich kann sich ein solcher Liquida- tionsverzicht nicht auf Sachko- stenanteile oder zum Beispiel das Bettengeld beziehen.

Der Hartmannbund fordert alle seine Mitglieder auf, mit gutem Beispiel voranzugehen."

Sterbebeistand

„Jeder Mensch hat ein Recht auf einen würdigen Tod. Das sollte bei allen diagnostischen und the- rapeutischen Maßnahmen für

Schwerstkranke berücksichtigt werden. Es ist zu überdenken, wie Sterbenden und sterbens- kranken Menschen mehr persön- licher Beistand und humane Hil- fen gewährt werden können. Hier stellen sich Aufgaben nicht nur für die Familie und Freunde, son- dern auch für den Arzt in Praxis und Krankenhaus und für die Pflegekräfte.

Nach Möglichkeit sollte dem Wunsche des Sterbenskranken entsprochen werden, sein Leben in vertrauter Umgebung zu been- den. Hier leistet neben der Fami- lie der Hausarzt individuelle Ster- bebetreuung. Auch im Kranken- haus sollte die Notwendigkeit ei- nes individuellen Sterbebeistan- des stärker als bisher den Ärzten und dem Pflegepersonal bewußt gemacht werden.

Eine systematische Vorbereitung von Ärzten und Pflegepersonal auf den Umgang mit Sterbenden gibt es bisher nicht. Deshalb ist im Rahmen der Aus-, Weiter- und Fortbildung dieser Thematik der ihr gebührende Platz einzuräu- men."

Vorteile von Gruppenpraxen

„Der Hartmannbund sieht in der Bildung von Gemeinschaftspra- xen zunehmend Vorteile. Hier bietet sich die Möglichkeit, Pra- xisräume und -einrichtungen, Praxiserfahrung und Patienten- betreuung nahtlos weiterzuge- ben. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, insbesondere jün- geren Kollegen eine berufliche Existenz zu sichern. Gerade die Partnerschaft wird bei der rasch ansteigenden Arztdichte einen Weg bieten, ohne allzu großes wirtschaftliches Risiko die freibe- rufliche Tätigkeit des Arztberufes zu erhalten."

2928 Heft 48 vom 30. November 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Spektrum der Woche Aufsätze .Notizen

Bild links: Den Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes bekam in diesem Jahr der Autor und Regisseur Eberhard Pieper für seinen Fernsehbeitrag „Kleine bunte Freudenspender", in dem er die Problematik der Tablettensucht behandelte. Links Hart- mannbund-Vorsitzender Dr. Horst Bourmer, der den goldenen Äskulapstab überreichte. — Bild rechts: Mit der Hartmann-Thieding- Plakette 1978 wurden bei der Hauptversammlung sechs Ärzte in Würdigung ihrer Verdienste ausgezeichnet (von links): Dr. Helmut Jäger, Dr. Herbert Britz, Dr. Ottmar Kohler, Dr. Karl-Wilhelm Maurer, Dr. Gustav Nitz, Dr. Rolf Schlögell Fotos (3): Eisenacher

wichtiges Strukturelement des Ge- sundheitswesens bezeichnet. Es ge- be Lebensrisiken, die kollektiv abge- sichert werden müssen. Wenn aber über diese Notwendigkeit hinaus kollektive Versorgungsangebote ge- macht werden, so verkümmere die persönliche und auch die personale Verantwortung des einzelnen. Mini- ster Gölter bezeichnete die Gegen- überstellung von personaler Verant- wortung und kollektiver Versorgung nicht nur als Kernproblem der Ge- sundheitspolitik, sondern als Kern- frage, die die freiheitliche Existenz unserer Gesellschaft entscheidet.

Frau Elstner wies trotz Bejahung der personalen Verantwortung darauf hin, daß es heutzutage nicht ausrei- chend viele Menschen gebe, die be- reit sind, ohne Entgelt und ohne Auftrag die Fülle der Probleme zu bewältigen. Die beiden Partner des Streitgesprächs bezeichneten es bei allen Unterschieden ihres ideologi- schen Hintergrundes als unstreitig, daß es eine Versorgungs- und Versi- cherungsform geben müsse, die auf Solidarität basiert, daß aber auch im Gesundheitswesen Verantwortung

des einzelnen für sich und die Ver- antwortung des einzelnen für ande- re wieder aktiviert werden müssen.

Ehrungen und Preisverleihung Sechs Ärzte wurden im Verlauf der Hauptversammlung in Würdigung ihrer Verdienste mit der Hartmann- Thieding-Plakette 1978 ausgezeich- net: Dr. Herbert Britz (Köln), ein Pio- nier der Gruppenpraxen in der Bun- desrepublik; der Medizinjournalist Dr. Helmut Jäger (Schliersee); Dr.

Ottmar Kohler (Idar-Oberstein), der wegen seiner aufopfernden ärztli- chen Tätigkeit als „Arzt von Stalin- grad" bekannt wurde; der prakti- sche Arzt und engagierte Berufspo- litiker Dr. Karl-Wilhelm Maurer (Karlsruhe); der westfälische Arzt und Berufspolitiker Dr. Gustav Nitz (Borken); Dr. Rolf Schlögell (Köln), der die deutsche Sozialgeschichte seit über 25 Jahren mitprägt, heute als Präsident des Bundesverbandes der freien Berufe, vorher von 1951 bis 1977 als Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Kas-

senärztlichen Vereinigungen und später der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung. Eine weitere Aus- zeichnung des Hartmannbundes, die Hartmann-Thieding-Medaille, überreichte Dr. Bourmer dem Arzt und Berufspolitiker Dr. Andrö Wy- nen, Präsident des belgischen Ärzte- verbandes und amtierender Gene- ralsekretär des Weltärztebundes, der wegen seiner jahrzehntelangen engen Zusammenarbeit mit dem Hartmannbund Ehrenmitglied die- ses Verbandes ist.

Der Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes, ein vergoldeter Äskulapstab aus massivem Silber, ging 1978 an den Autor und Regis- seur Eberhard Pieper für seinen ZDF-Fernsehbeitrag „Kleine bunte Freudenspender", der im Sommer 1978 das Fernsehvolk in einer Mi- schung von Spielfilm, Dokumenta- tion und wissenschaftlichen Kom- mentaren über die medizinische und gesellschaftliche Problematik der Tablettenabhängigkeit informierte.

Rosmarie Hennigs

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 48

vom 30. November 1978 2929

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es mag einleuchten, daß sich ein Facharzt, der sich viele Jah- re auf seinem Gebiet fortgebildet hat und der sich einzelnen Spezialge- bieten besonders widmet, ein ebenso

Wird der Arzt ausschließlich aufgesucht, damit er das Kind per Attest für „kindergarten- oder schulfähig“ erklärt, so können neben dem Attest (nach Nr. 70 GOÄ) auch die Beratung

Dazu gehört freilich, daß sich der Arzt bereits bei der Ana- mnese in jedem Fall darüber infor- miert, ob sein Patient Kraftfahrzeuge fährt oder nicht; daß er sich über

Diese führen nicht nur mehr als ein Drittel aller in der Bundesrepublik anfallen- den Untersuchungen zur Begutach- tung der körperlichen und geistigen Eignung zum

Die Rolle der Pflegekräfte wird gestärkt: In Modellprojekten sollen sie unter anderem Hilfsmittel verordnen dürfen und bestimmte ärztliche Leistungen erbringen.. Diese Pläne

Besteht nicht in den kleineren Kran- kenanstalten bei den gleichen Ver- stößen gegen die Hygiene in demsel- ben Maße eine Gefahr für den Pa- tienten, sich eine Krankenhausinfek- tion

Forth, München, darauf hin, daß sich mit dem Alter der Medika- mentenverbrauch zwar mehre, die über 60jährigen laut Statistik aber kaum Unfälle verursachten, hinge- gen sei

Die beiden Fach- ärzte für Neurologie und Psychiatrie er- hielten Anfang 2001 ein Schreiben vom Prüfungsausschuss für Sprechstunden- bedarf der Ärzte und Krankenkassen