frühf';cburt: Einlt'ltung
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Workshop Oll ,lud f\'rinata!
Jnd
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gart 1973,
2 Sozialmedizinische und psychosomatische Aspekte der Frühgeburtlichkeit
H L/ikesclJ
2
Soziodemographische Besonder
heiten der Frühgcbnrtlichkeit Sozialschichtzugehörigkeit
Inhalt
12
13
3 Ökologische Gegebenheiten. 16
4 ßerufstätigkeit der Schwangeren 16 4.1 frülrgeburtlichkeil als Folge VOll
Berufstätigkeit der Schwangeren. .
16 4.2
Befunde zur Unabhängigkeit vonfrühgeburtlichkeit und BeruEt,tig-
keit der Schwangeren
17
4.3 Friihgcburtlichkcit als Folge
spezifischer Arbeitsbedingungen 18
4.4 Schlußfolgerungen 18
Inanspruchnahule von Vorsorge
und Vorbereitungsmöglichkeitcn
5.1
Vorsorgeuntersuchungen 'während der Schwangerschaft5.2
G('burtsvorbercitllIlgskllfSC ..6 1I.lter der Mutter .. 6.1 Jugendliches Alter.
6.2 Höheres Alter.
19
19 20
20 211
21
6 3 Schlußfolgerungen
Parität und Alter
8 familicnstand und Partner- beziehung bei Fröhgeburtlichkeit 8.1 Ledigkeit
8.2 ScheIdung 8.3 Partnerbeziehung 8.'1 Schlullfolgernngen
9 Nationale und rassische Zllp;chörigkeit 10 GCIltlßmittdkonSUIll 11 Konstitutionelle Aspekte.
12 Vor:ll1sgcgal1gene- Intcrruptioncs Sexu.lverhaltell
14
14.1
1
4
.214.3
144
14.5
Psychogellerische Aspekte der Frilhgeburtlicllkeit
ßcbstC'"l1de Lcbcnsercig111sse und Lebt'l1smnständc ..
Seit w allgersch a ftser ){'b en Pcrsölllichkcitsmerknlaic Scll wa r r gers eh a ftsk 0 llll' lila tiütlen Schlllßfolgcrungcll
21
22
24 24 24
25 �
25
26 ��
26 28 29 30
31
.31 32 33 33
34
11
2
Sm:i,)lmedizinlscl1t" und p�y("hosomatische1 Soziodemographische Besonderheiten der hühgcburtlichkeit
Wenn Frühgehurtlichkeitsgeschehcn als "mul
tifaktoriell bedingt" bczeichllet wird
[93, 105].
ist damit eingeschlossen, daß auch soziale und psychische Komponenten auf die Frühgeburt einen El"llllil habcn. Dieses Kapitel soll vorwiegend 3Ilhand von epidemiologischen Untersuchungen zeigen, welche soziodelnographische Merkmale Init Ftühgeburtlichkeit verbunden und welche in
dividuellen Lebensbedingungen und Gewohnhei
ten friihgeburtsbcgünstigcnd sind. Dabei ist die ätiologische Bec.kutUJlg psychosoziaJer Faktoren nicht illllller klat Und d,1s Wissen über die Wirk
luechanisrnen der Korrelate der Frühgeburt unsi
cher. DClllloch sollten die Ergebnisse im Sinne des EtkcnnClls VOn Risrkogruppen und der präventi
ven Intcnsivlerllng der Schwangeren betreuung un1gcsetzt werdet!.
Die Bedeutung sozialer und psychischer Fakto
ren wird dadurch unterstrichen, daß eine somati
sche Ätiologie der Frühgeburt nur in einem leil der Fälle allsgemacht werden kann. Wahrend nach einer Üoe"icht aUS dem Jahr
1955 [58]
zehn bis80
Prment der Friihgeburtsfalle als kausal ungeklärt galten, ist auch hellte noch in einem
[7, 22, 190J
bis zwei Drittel der Fälle[228J
eine organische Verur,"ehung nicht abzusichern. Dem entspricht allch die eigene Erfahrung
[ 129J,
daß im klinischen Alltag nur etwas mehr als die Hälfte der Frauen mit einem friihgeborenen Kind als frühgeburtsgefährdet diagnostiziert wurden und nur bei
44
Prozent ein entsprechcnrler Behandlullgsversuch statt[�lrld, das heißt, ('in relativ großer Pr-ozentsatz an gefahrdetcn Frauen bleibt unerkannt und unhe
handelt.
Mit den seit Ende der sechziger Jahre entwickel
ten Risikokaralogen
[30, 40, 47, 69, 85, 108,
lriO,184, 2151
kann man ebenfalls nur einen Teil der friihgeuurtsgCLihrdungen voraussagen.So sind 11;).("h einem 1973 publizierten Sy:<;tem [85146 Pro
zent der hallen mit einem Kind
Iisiknul11. AnderE" Autoren [27,116, 40 Prozent der Frühgehurten
r: ... ktort"D Hkht vorherschbar mitunter bei 13 bis 17 Prozent Durch die von ye,,«l,ie,j"nen Autoren vorgeschlagcllen 'C<)[lllg-�y-
12
sterne sei cllIe bei lIeun bis 13 Pro-
zent aUer S("hw<1nge'rt'n notwendig. höhere Trefftr�
bnn Hur durch mehr fntetlSl\·betreuung crrc"1Chr [2151
In diese Risikokataloge sind die Hesultate epide
miologischer Forschung zur Frühgeburtsproblc ..
matik in intuitiver oder auch in methodiscn kon
trollierbarer Weise eingeorbeitet. Obwohl dmch die verschiedenen Methoden des Risiko-Screen
ings Eru)lge llachweisbar sind, darf deren Effekt hinsichtlich der Senkung der Friihgcburtlichkeits
rate nicht zu optimistIsch beurtejJt werden.
Von deli als gefahrdet eingestuften Fraucn sind nur zwei Drittel ftlr eine Intcnslvbctreuung gewinnen.
burtl."nratc von acht
Redllktion auf6.4 Prozent erwartet werden kann.
ehen könnte damit die perinatale Mortalität tun ObefW"l-
gesenkt werden. Eine welrere der Frühgeburten,.
rate 1.1l1t(�r die zu realisie-
ren sem.
Eine weitere Bemerkung zur Bezeichnung "psy
chOSOlnatisch" ist notwendig, Darunter slnd so
wohl Verursachllng, oder Modifikation eines kör
perlichen Geschehens durch spezitlsche Erlebnis
weisen als auch psychische Folgen einer körper
lichen Veränderung oder eines medizinischen Ein
griffs 7U verstehen.
V"s präventiymedizinische Bestreben, soziolo
gisch lind psychologisch detlnierbare Risikogrup
pen rrühzdtig zu erkennen und zu betreuen, kanu
"var aufl;1'Und der damit notwendigen Überwa
chung durch die Instanzen des Sozialstaates pro
blematisch werden
[9J,
eine wesentliche Reduktion der Frühgeburtenrate setzt aber die kOllse
fluente U rnsctzung epidenliologischell Wissens zttm Zwecke der Primär- und Sekundärpräven
tiOH voraus.
So wichtig im Folgenden aufgezählten Ge- sichtspunkte auch sein die Bedeu
tung der Gcsamtsituatiol1 jeder Patientin Hicbt vergessen werden (siehe auch Kapitel
_________________________________ __________ S_o_zl_,I_n_, e_d_i7_i'_'i_s {_·h_c_u-.n-d.ps
�r�·I�o�;�)�,�'�'�C�'�--
:---. ___ .d __ er_F_-r_ii_h�g e_b_u_rt_Ii_d_'k_ o_it __2
_2 SozialschiclJtzugehörigkcit
Von soziologischer Seite "\vurde versucht, illncr
gesellschaftliche Unterschiede in hC71lg ::iHf Anse
hen, Mocht und Besitz
[2261
durch die KOll7eption vOn Sozialschichten handhdbbar zu llld.chen; in eher psychologischer Traditioll wird mit delll Schichtllngsbegriff eine Grobkhssitlzienlllg unterschiedlicher Lebensstile lind Erfohnmgstllög
liehkeiten angezielt
[54].
C<:lmlSo vielfaltig wie die Schichtungsko117epte si IId auch die ludikato ren, die den Einteiluugell ill Sozialscltichtcll Zl1- grtltldegclegt werden. ZUlllcist handelt es sich dabei um das mir dem Beruf verbundene Sozialprestige, das Einkommen, die Höhe der Ausbil
dung. den Besitz von Konsumgütern, die
WOtIll
gegend, das Ausmaß all kulturelle11 lletätigtlllgcn oder um Kombinationen au;;; den genannten Merkn1alcn. Trotz der Unscharfen. die mit dem Sehiehtungsbegriff in theoretischer wie auch em
pirischer Hjnsicht verbunden sind. ist es erstaUH
lieh, daß zwischen Sozialschichtzugehörigkeit und FrLihgeburtlichkcit cille kOllscquente BezicllUl1g in Richtung einer bedeutsam höheren Gef.ihrdllng bei Frauen aus unteren S07i:·dschichten gefunden wurde. So wurde 1n ll8.tlon8.] und intcrnational vergleichender Weise
[230.1
die Bedeutung der Sozialschicht flir verschiedene Frühgeburtsdetlnitionen aufgewiesell
[230]
(Tab.2-1).
Wie mall sicht, ist bei allen mit Frühgebllrtlichkeit verbundenen Kriterien eine Korrelation zur Sozial
schichtzugehörigkeit nach711"\vc-isru. Diese Zu
samlnenhänge sind seit langem bekannt So fan
den auch Wieuer und Milloll eine ansteigende Fruhgeburtenhäntlgkcit mit, bsteigellder Sozial
schichtzugehörigkeit
[.1, 7, .39, 48, 49, 53, 71,99, 107,117, 165,166,180,204,2311,
Ebenso war in den Münchner l'eritmalstudiel1[193, 194]
die Zn-gehödgkeit zu einer niedrigen SozlJlstufe tHir ci
lH'rrt
erhöhten Risiko für ein frühzeitlg gehon:flc5 und dysmatures Kind verknüpft. Auch in Ullserell Untersuchungen1 1291
gingm ein geringes Ansbilduugsniveau der Mutter und ein lliedligcs Bc
mfsprestige des Vaters mit höherer Frühgeburt
lichkeit einher.
Ein Zusanlll1cnhattg zwischen dC111 Wechsel der Sozialschicht und Frühgcburtlicbkeir ist luch belegt [93.1. Die höchste frübf1;cllllrtcllratc ist bei j:raUCl1 zu findellj die V011 einer höheren sozialen Schichtungsgruppe i1l ellle niedrige geheiratet hatten und niedrigste bri rrauel1, die in eil1 höheres Milieu geheintet haben. SOllltt kann 111:111 feststellen, daß sowohl Pd· als ,ueh Dysrnaturi
(ät mit niedriger Sozialschichtzugehörigkcit 7U
mmmt,
Diese Zusanlmenhängc konnten uIlter Ver
wendung unterschiedlichster Kriterien fiir Sozial
schichtzugehörigkeit (Einkotlltllen, Schulbil
dung, Berl1fsprestige des PartnerS) repliziert wer
den. Die Beziehungen bestehen unabhängig von Gesdlschaftssystemcn lind ethnischer Zugehörig
keit der Mutter. Zu diskutlcTm hleibt, durch wel
che Prozesse diese Zusammenhänge vermitte1t werden. Folgende Faktoren
sittd
dabei zu nClllIcn:Reprod"ktiollsgfWO/'IlIt,itell
Es sind schichtspClifischc RL'produktiollsge
wohnheircn nacbmwcisen, hedingt durch Tradi
tionell, Werthaltuugen, der Linge des Ausbil
dungsganges I1nd den <hmit zusammenhängen
den Möglichkeiten, ökon()lIIisch selbständig zu werden, die luit obstC'trischf'1l Risiken korrelieren.
Während ZUlll Beispiel Frauen aus der unteren
Tabelle 1-1 Stufe) (113..:11
in Ahhängigkeir \'011 SözlJhlJtllS (1 lIlcdrtgsrt' Stuft--, 4 .::-höch<;te
Tragwlt
Gewicht 11,4 7,8
Tragzeit und Gewicht
4.8 4.9 3.7 3.3 2.6 2.9 2.2 '.7
n
2
SOllJ-I!lle(hzllll�cht' und p<;ychosomatJsche A<;pckte der Frühgeburtltchkclt Sozialschicht wesentlich häufiger injungclll Alterdas erste Kind bekommen, sind bei Angehörigen oberer SozialschichteIl Erstgeburten in höherem Alter Liberrepräsentiert. Hohe P,Hität (vier und mchr Geburten) sind unter Akademikerfrauen wiederum wesentlich seltener (4,7 Prozent) als bei FrJuell, deren Mäl1ncr ungelernte Arbciter �illd (24.2 Prozent) [1171. Alter und Parität sind aber biologische Hisikofaktorell sui generis (siehe Ab
schnitt 7.2).
Physisrhe tl/ld soziale Belastl//IJZ
Dic Lebensbedingungen VOll Angehörigen unter
schiedlicher Sozialschichten sind - cntgegen der These einer sich nivellierenden MittelstJndsgesell
schaft - gravierend verschieden. Aufgrul1d einer eingeschränkten Verfügbarkeit hinsichtlich mate
rieller und kultureller Ressourcen (Einkommen, Wohn-. Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten) akkumulieren sich bei Angehörigen der unteren sozialen Gruppen physische Belastungen und so
ziale Zwänge.
Es ist anzunehmen, daß unter anderem auch diese Belastungen für die Morbidität währcnd der Schwangerschaft verantwortlich si lId. Beispiels
weise gilt die Krankheitsbelastung von Schwan
geren allS der obersten Sozialschicht als wesentlich geringer als die in der untersten sozialen Gruppe (Harnwegsinfekte: 3.7 beziehungsweise
6.6
Prozent, (�estosc: 6,5 Prozent bcziehungsweise 22,5 Prozent) [119J. Damit in Zusammenhang sind auch unterschiedliche Jnterruptioraten zu sehen, deren Bedeutung ftir das Frühgebllrtsgeschehen in Abschnitt 12 besprochen werden.
Psychische
BclrlSllf/lJ!,Bedingt durch Wissel1sdefizite, problematische AntikonzeptionsIllethoden und untersclliedliches Sexualverhalten ergeben sich schichtgebul1delle Einstellungs1l111stcr gegenüber einer Schwanger
schaft und einem Kind. So nehmen mit absteigen
der Schichtzugehörigkeit negative Aspekte des Scllwangcrschaftserlcbells (beispielsweise ge
ringere Geplantheit der Schwangerschaft, weniger positive Reaktionen) deutlich zu [127J. besonders ausgeprägt sind Unterschiede hinsichtlich spezifi
scher Schw;1l1gerschafts- lind Geburtsängste [11Hj. FeststclJbar ist ebbej eine Art anonnschen Welterlebclls, bedingt durch die Erfahrung eige- 14
Her Machtlosigkeit in ciner als ordlltillgslos emp
fundCllen Welt. Das Fehll'l1 der Erfallrtlll!, aktiver 13ewältigungslllöglichkeiten kann zu einem Zu
stand "erlernter fhlflosigkeit" führel! [1%J. der wiederuill psychupathologische Konsequellzen nach sich zichcll kann.
EmrihrUllJZ
Von einem Autor r146J werden Schichtunter
schiede in bezug auf die fetale Entwicklung einzig unter dem Stichwort "Ernährung" diskutiert.
Einige BeziehungeIl zwischell Ernährung und rrühgdlurtlichkeit werden in Abschnitt 11.1 auf
gewiesen. Wichtig ist festzuhalten. daß schicht
spezifische Unterschiede in bezug auf das Ernäh
rungsverhalten in den Industrieländern nicht so sehr hinsichtlich des Ausmaßes an kalorischer Versorgung bestehen, sondern in bezug auf den I'rotein- und Vitamingehalt der Nahrung [95. 103.
147, 195. 214. 216J.
Als ein Beispiel rur schIChtspezifische Zusammenhänge in bezug allf Ansichten über die richtige ErnJ:hrung während der Schwangerschaft kann die folgende Untersuchung gel
ten [77]' Jeweils mehr als vier Fünftel aller Frallell meinten.
'l,vährend einer SchwangerschJ-ft könne man normal essen.
Interessant sind aber die Beziehungen Zll der Meinllllg, man müsse so wellig wie möglich beziehllngswelse mehr als üblich essen. Bei Frauen aus gehobenen sozi,:den Schichten, mir höherer Schulausbildullg, einer geringeren Kinder
anzahl und solchen mit evangelischem Bekenntnis findet man signiflbnt häufiger die Meinung. während der Schwangerschaft sollte eine Frau möglichst wenig essen.
Frauen aus unteren Sozialschichten, mit geringerer Schul
ausbildung, mit höherer Kinderanzahl und mit katholi
schem ßekenntl11s meinen hingegen deuthch öfter. wäh
rend einer Schw,mgerscluft müsse man soviel als möglich beziehungsweise sogar fiir zwei essen. So fragwürdig beide Meinungsextreme an sich sein mögen. so kOIl1Jl1t doch darin der unmittelbare Emfll1ß der konkreten Lebensbedin
gungen zum Ausdrllck: bei Frauen aus sozial benachteilig
ten Gruppen bnn die Meinung, überdurchschnittliche Nahrungszunahnle sei das richtige, ab VerslIch gewertet
\\'erden. Ernjhrungsdefizitc ;lliszugleichen, während es bei den ,JlJderel1 Gruppell gen au umgekehrt ang('llomnlell
\verden k,l11n,
KOl1sll'tutiol1elle Aspekte
Der Zusammenhang zwischen niedriger Sozial
schichtzugehörigkeit des Ehemannes und kurzer Schwangerschaftsdaller ist belegt. Allerdings fin
det sich auch eine Korrelation zur Körpergröße der Mutter (mehr kleine Frauen in niedrigerelJ Sozialschichten), so daß noch ein weiterer, eventu-
SozialllledlZllllschc und psychoSOIllJ-tische Aspt'hc der FrühgeburthchkcIt
2
eil wirksamcr Faktor dalnit angesprochcn ist. Da geringe Körpergröße das Risiko etWJS verlllchrt, ein kleineres Kind zu gcbären, ist damit ein mög
lieheT konstitutioneller f'aktor angesprochen, über den Schichtzugehörigkeit sich auswirkt (<;khe auch Band 4, Kapitel 2. Abschnitt 3.1.3.1). Dabei bleibt offen, ob die ZllsJ1l111lenhällge zwischen Schicht und Körpergröße durch lllltcrschicdhche ErnährulJgsmöglichkeiten oder durch ,.as,>or
tativc mating" zustande komnlcll.
CeslIIldheitsl'cr!wllet1
Ein weiterer, zwischen Sozia Ischicht und früh
geburtlichkeit vermittelnder faktor kanll i11 einer schichtspezifischcn Synlptol11sensitivität und KlagsJmkeit der Schwangeren gesehen werden.
Damit in Zusal11111ellhang steht das allgemeine Gesundheits- llnd Vorsorgeverhalten (siehe Ab
schnitt 5), Für Frauen aus niedrigercn SOZIal
schichten ist gehäuft eine ullzureichende Scll\Val1- gerschaftsvorsorge charakteristisch (Abb. 2-1).
Einer unterschiedlichen Syrnptombeachtung mag unzulängliches Wissen zugrunde liegen. Das medizinische Laiensystem hat schichtspezifisch eine llllterschiedEche Bedeutung, und letztendlich ist auch dic medizinische Schwangerenbetrcuung in den unteren Sozialschichten qualitativ nicht so hochstehend. da vermehrt der Allgemeinpraktiker und nicht der Facharzt die Vorsorgeuntersuchun
gen vornimmt [38. 131 J.
Arz/tlcr/wltclt
Ein wenig diskuticrter Aspekt betrifft die Zusam
l1lenhängc zWischen ärztlichcm Handeln und So
zialschichtzugehörigkeit der Schwangeren. Die 13ayerische I'crin.lt.llcrbcbung 197B-19RII [141 zeigte. daß zwar die frühgcburtenrate bei Ange
hörigcn der untcren Sozialschicht höher i"t. daß ,lber mit steIgcnder SoziJlscbicht dic Cerclagen
frcquellz zunimmt. Auch ncuereIl Untcrsuclntn
gen [1291 zufolge ist die rriihgebllrtlichkeit Illit Sozialschichtzugehörigkeit korreliert, nicht aber die 13ehandlullgshäur.gkcit.
DIcse schichtbezogenc Diskrepanz VOll FrCth
gcburtlichkeitsgeCihrdung einerscits und -behand
lung andercrseits ist so\\'ohl eincm Verschuldcll der Schwangeren als auch des behandelnden Arz
tes zuzusch;eiben. Auf seiten dcr Schwangeren sind in dcr unteren Sozialschicht eine geringcre Ausnutzung der VorsorgeI11öglichkeitell, einc un
gellügende Symptom beachtung und Klagsamkeit sowie das Aufsuchen quaJitativ nicht so kompe
tenter BeratungsInöglichkeiten (Laiellsy"tem, Hausarzt) auszumachen. Auf seiten des Faeharztes spielt die Fähigkeit, zu Frauen alts der unteren Sozialschicht eine vcrtrauensvolle Beziehung auf
zubauen, eille versteh bare Sprache zu sprechen, Fragen zu stellen, ohne -in einen Fachjargon zu verfallen und eine besondere f Iellhörigkeit gegen
über den auch in unbeholfener Sprache und nlit
\ven-iger Eloquenz vorgetragenen Beschwerden eine Rolle.
niederer SozIalstatus. alleinstehend niederer Sozlalstalus. verheiratet, Ausländerin
10 50
4,3 43.4 40.9
H
niederer Sozialstatus, verheiratet.
deutsch
gehobener SozIalstatus alleinstehend gehobener Sozialstatus. verheiralet.
Ausländerin
gehobener SOZIal status. verheiratet.
deutsch
100%
9,8 1,6
11
5 Gesamt111 IV V VI
10 50 100%
36.8 4
1
.0 15.2 3.71115
Ahb. 2-1 Qll,Jht�it der S,hwangercllllbern'acllllng III po. hh:lllg;gkclt \ Oll P,11lt,H llnd S07lal<;chichrzllgchöflgkclt (
�
Jtegc'riell r bis V I) 1 = sehr gllte, S = llullgclhaftc bezichunpV,;Cl\C keHle Seln\ ,\llgerscluftslihcf\".lcl1l111g (l\.111llcllllcr Pcnnatabtudie 1975-1977 [1931).
15
3 Ökologische
U"""-IoUCl E111C andere Stnlkturicnmg nach soziologi�rhcll Gesichtspunkten findet man, wenn anstatt
der die Wohnul1lgebullg als
>ozialmedizinisches Korrelat elk];irungsbcdlirfti
gell Gesundheitsverhaltcl1s und geburtshilflichcr H.1�iken III ßetracht gezogen wird. In frlihercIl Ulltersl1chul1gcn war es zumeist die Stadt-Land
Dichotomie" die mit dn Frühgl'hlltlkhkcitsrate m Beziehung gesetzt wurde.
Auf delll Land ist die f'tiihgeburtCIIlate (9,7 Prozent) höher als bei Müttern allS der Stadt (7,7 Prozent) [IBO["
Die Low-birthweight-Hate von Fr:wen aus kleinen Wohnorten wird mit fund drei Prozent höher angegeben [99J als die der Grundgesamt
heit. Bei der Aus\vertung des <I1nerikanischcn Na
tiOllal Natality Survey stellte Sich bei Frauen, die an] Lande wohnten. eine um etwa ein Prozent höhere IHuligkeit von niedergewichtigen Neuge
borC'ncn heraus, dabei \varen Kinder :iUS verkürz
ten Schwangerschaften oder weniger Wochen) auf dem Land überrepräsentiert [165/.
Diese Unterscltiede können let7tlich nur dmch ein :-,chwer zu entwnrendes Konglomerat aus ver
schiedensten Faktoren erklärt werden, zusam-
111engeSctzt. aus Traditionell des Gesundhcitsvcr
hai teIlS, der unterschiedlIchen körperlichen Bela
stungen der Frauen, der Erreichbarkeit qnalitativ 11O(hwerljge[ mcdjzinischer Vcrsorguugscinrlch
lungi..'t1, der ärztllchen Versorgungsdichte allge
mein Uild unterschiedlicher gr upPcllspezifischer TraditiOllell.
Sehr wesentlich dürften n()ch die Ilachbar
schaftlich('l] 1:'inOüsse, das heißt die Kontexeffekte sein, wlc sie durch die Aggregation VOll Indivi
dual- ulld Regionaldaten zu sogenannten "So7io
topen" ll<lchgewiesen werden könncn, Jn der Peri
natalstndie VOll Niedersachsen und Bremen [261 wurde beispielswC'lse in bezug auf dJC P:JrJmetcr perinatale Mortalität und Totgebmtlidlkeit die Bedeutung einer über die Stadt-Land-Unterschei
dung hÜlJusgehende von Gemeinden oder inncrstädtischen Wohngegenden nachgewie
seIL Regionale Infrastrukturen und die dureh nachbarlichen Austansch aufrechterhaltenen Mm
talitäten können so eine über Sozialschichtzugehö
rigkeit hinausgehcnde Bedeutung erlan[;cn. 1:'nt
sprechende Nachweise hinsichtlich Frühgcbttrt
lichhit stehm aHerdings noch au,.
4 Berufstätigkeit der Schwangeren
Seit der indnstriellen Revolution ist die ,1l1ßerhäus
liehe mütterliche Berufstätigkeit zur gcsellscbaft
hellen Notwendigkeit und zur sozialen Selhsrver
ständlichkeit gewordell" Da die weibliche Er
werbstätigkeit in Industrieberufen aus deI Not heraus geboren war, wurde auch auf Sclnvanger
schallen nicht vicl Hücksicht genOlTII1]C1L Erst 1818 legte lTIall In einel Novelle ZtH prcullisclrcn Gewerbeordnung von eine drei wöchige Schonfrist !lach der Entbindung von A rbcitcr.ill
nell fesL Da keine materielle Absichenmg wäh- rend dieser Zeit gegeben kann dieser Bestlfl1- mung keine allzu große beige!l1CSSeIl werden. Ab 1914 wurde während Schut7:frjst ein K r<1nkcnge1d durch die K r:mkenvcrskherLlIH;
bezahlt, und erst durch das Muttersdlutzgeset
�
vot} 1952 ist ein!: \vcttergehend(' arbeitsrecht1icllc und wirtschaftliche Sicherung der Ixru["ätigen Mlltter gewährleistet [2331" Für eine Gesellschaft, 16
in der die ßernfstätigkeit der Frau eine Selbst ver
ständlichkeit ist, ist es besonders wichtig, die Be
ziehungen zwischen Berufstätigkeit und Schwalt
gerschaftsvcrlauf trotz schon bestehender geselZ
bdler Schutzrnaßnahmen weiter abzuklärerL
4,1
Frühgehurrlichkeit alsBerufstätigkeit der
Vorwiegend jn älteren Arbeiten wurde die müt
terliche Berufstätigkeit als ein klar auszumachen
der Faktor
bei der
Verursaehung von Friihgeburtlichkeit angesehen ('lab. 2-2).
Solche ZlL"ammcnhJl1ge wurdrll {'twa {3J] Jnlnnd ('k�
Patientengutes der Frauenklinik der Univcf5lt5r Niimberg zv,:i.�chen 1966 und 1970 hen:tusgcstellt dClltlichc Beziehung kOIlTlle" zum
dell werden, und zw;tr Wlrell bri DerulStJl1gclI
Sozialmedizinische und psyrh(1SOJnanschc Aspclre der Frühgeburtlirhkclt
2
---
2-2
Zusammenhänge zWlscberJ rlcr Schw Jflger�<:haf( undDcingruher I-'JIl
Autor
Kirchhoff (1961)" Leipzig Gesundhe:lsslaliBflk.
Gror,bntannien
Sommer, DDR
Mall"Haefeli (196ß), Schweiz
Berufstätige
1%)
15,2 14.6
16.1
6,39 14,1
6,3
6,8
Nichl OcnJfstatigR
1%)
'0"5 7.8
10,1
",01 4"6 4"6
4"8
hürhocbllft<:n häufiger, Kinder mlt einem Gt"bmtsgewlCht Gramm traten hingegen sehenn auf. Bei wurdellltnter dt'll Müttt"nl FrCihgebr)fcrnell um mehr gefunden. die Schw;mgN�ch::tf(' bcrnfsrärig gewesen ",,\'J.IeH Hinsichtlich Rate der perinaral verstorbrnel1 Kinder sich Untersdut"de nicht l1achweist"l1. Mitunrer ent
deckte man nur schwache Zusamrnr;-nhängt" zwischt"o He lind Fri.1hgebtutlichkeir [161]. So war ein Un- zwischen H:.:nISÜJ�lCJ1l1nd berufslätigen Müttern vorhanden, untt"r!>chierlliche Effekte von KörpelhaltulIg€'n während der Arheit (sit7.t"nrlJsrehendJwechselnd) walen nicht in komequenter Weise aufzufinden und Dop.pdbela- durch Beruf \md Haushalt besaßen keinen nach
Effekt"
Setzt man die Doppdhelastung durch Beruf LInd Haushalt mit denselben Parametern in Beziehung, so lassen sich ähnliche Abhängigkeiten feststellen.
Bei einer Klassifizierung der berufstätigen Frauell in Arbeltennnen. Ange5tcllte, Beamtinnen und Selbständilse finden sich Beziehungen zur Lillge der Tragzeit lllld zur
I
läufigkeit der EPH-Gestose.Selbständige I'ranen baben die meisten frühzeitig geborenen Kinder, A rheiterülnen den höchsten
ProzentsatZ an Übertragungen, Be.11ntinncn und Angestellte ",,'c-iscn die meisten termingercchl(,11 Geburten auf GestosCll beziehungsweise Zeidl!:ll der EPl l-Gestost' rrct('11 hingegen 3m häufigslcn bei ArbeiteriIlnen auC am seltensten bci selbst:in
dig erwerbstätigen frallCH.
4,2
Befimde zur Ullabbängigkeit von Friihgeburtlichkeit lind BerufstätIgkeit derBereits in den scchziger Jahren wurden Ergebnisse vorr',r"CJrL nach dcncn sich Herufstätigkeit kC'iJlcs
in nachteiliger Weise auf die Frühgeburtlich
keitsrate auswirkt.
Eine arbeitshygiellische Studie berichtet libet eille extrCJn nlcorige Frühgcbnrtellrate VOn 2,H Prozen t unter deli Sch wangcren der Belegscha ft eines Industriebetriebes [233J. Weitere Belege, die zum Teil werksärztlichen Karteien und auS den Uflterlagen der Betricbsknnkenkassen stam
men, nlachten fur andere Industriehetriebe' (�uo
ten deutlich, die zwischen 1,1 und 6,8 Pnncnt variierten, also unrerdurchschnlulich sind.
Auch nach vielen anderen Autoren sind die Auswirkungen der Berufst;itigkeit nicht gravie
renei [48, 49, 63,153., 178,228/"
Nach der Münchner Perinatalstudie [1931 er
höht die Berufstätigkeit der Mutter nur leicht (faktor 1,2) das Risiko, nach der 37. Schwanger
schaftswoche ein untergcwichriges KiUd zu gebä
ren, Eine nur sdnvach absicherbare Tendenz stellte auch hinsichtlich des Gcburtsgewicbtcs heraus. rucht aber l1:lch den anderen Frllhgcburt
)ichkeitsdefinitionen [1'14[.
In einer anderen Studie [3/ konnte man ausge
hend der llemfstätigkcit keine Erhöhung der hühgeborenenrate linden (6,1 Prozent zu 6,5 I'ro- Frllhgebur!h<:hkeir\hällfigkeitt'l1 in Prozent bri brmfsthjp;cn und nichr-herufstä'ngf'l1 F'f3!lC!1 {Weilzd l.md
fragzeit Gewicht Tragzeit und Gewicht
--- Hannoversche Perinala1studie [74 aJ befufstätlg
ja nem
6,3 6.2
6.1 6.3
3,1 2,6
Munchner Porinalalstudie [19-1]
beru!sfa(ig I"
7"2 6,8 6"2 5.5 2,9
rInnische PerinatalsludIe [156aJ berufstätig
18 nein
5.2 4,1 2"3
5,2 3,9 2,4
17
2
Soziallllcdizinische und psychos()l11atl�che Aspekte der frühgeburtlichkelt zent in der ganzen Stichprobe). Allerdings warenbei Frauen, denen die Arbcit wcgen der Schwan
gerschaft schwerer ficL vermehrt FriihgeburtsEdle
(9,3
Prozent) LInd Symptome einer drohenden Frühgeburt (31) Prozent) vorhanden. Nach neueren Untersuchungen f230J wirkt sich dic Bcruf<;tJ
tigkeit der Frau ebenEdis nicht auf das Friihgebnrt
Iichkeitsgesehehen aus (Tab. 2-3).
4.3
Frühgeburtlichkeit als Folge spezifischer Arbeitsbedi.ngungen Ausgehend von der Überzeugung, daß einc Gegenüberstellung VOll berufstJtigcn und nicht be
rufstJtigen Frauen eine zu grobe Khssifikation darstellt, \vurden Frühgeburtlichkeitsraten von Frauen aus verschiedclwil Bcrufcll beziehungs
weise mit unterschiedlichcr kbrpcrlicher Atbeits
belastung miteinander verglichen. Dabei scheint fur einzelne Berufe eiJle Beziehung zur Früh
geburtlichkeit vorhandcn zu sein, denn unter den berufstätigen Frauen mit ciner Frühgeburt waren Hilfsarbeiteriul1en überrepräsentiert, \vährend Selbständige seltener so\vie Beamtinnen und An
gestellte gar nicht vorhanden waren [51, 63,118, 144,201,204,242J
Bei Frauen, die zwischen 1970 und 1972 entbunden hatten,
"\-vurden beim Vergleich von Hausfrauen LInd Berufstätigen z"\var keine Unterschiede in der Frühgeburtenhällfigkeit festgestellt (6,0 vs. 5,9 Prozent), innerhalb dcr Gruppe der berufstätigen Ft
311
el1
war die Fri.ihgeburten-Rate aber bei Müttern ohne abgeschlossene BerufsJL1sbildung hoch(6,9
Prozent), \\'ährend SIe bei Fach- und Hochschulabsolven
tinnen besonders niedrig war (5,1 Prozent) L6]. Ähnliche Korrelationen bestanden zu dem Beruf des Vaters. Dies entspricht auch anderen Erf.lhrungcn r93. 215], wonach Beruf<;tJtigkeit eine Bedeutung fiir das Fri.ihgcburtsgesch�
hen besitzt, wcnt] sie in der UJ1[eren SozIalschicht vor
kOll1lllt.
DIe Arbeit in der Landwirtschaft soll das Frlihgeburt
lichkeitsge:,chehell (16 Prozent im Vergleich ZLl9,7 Prozent im Gesamtkollektiv) begünstigcn, währelId eine Besclüfri
gung in einem ,,Inte!hgenzberuf' die FrühgeburtclHate leicht (allffs,3 Pr0
7
l'l1
t)
und bei halbt:igiger ßl�llfstätigkelt etw,lS stjrker (7,1 Prozent) redU7
iert [99J. Berufliche Schwerarbeit bllll also Zll FrLihgeburtlichkeit disponieren.Nicht einfach zu interpretieren sind Befunde (iber die Aspekte der Arbeitsllllf.ihigkt'ir, die bei
60()
Miittern untersucht wurden
[132!.
Danach sind 61 Pr07ent der FrJucn w;ihrcnd der Sehwangerschaft krank gesclHlebcn, wobei Spitzen werte sowohl bei den Ull- und angelerntell Berufen (73,7 Prozent) als ,1l1ch bei Fraucn mir Hochsch\llabsehluß (73
,2 Pr07ent) zu finden sind; allffallelld ist jedoch. daß die Zahl der Ausftlltage mit der Höhe der beruflichen Qualifikation zunimmt.
Frühgeburtell wurden bei FraueIl. die über seelische IR
Belastungen 1111 Heftlf kLtgtCII, häufiger gefullden (18.8 Prozent) als bei "oIehen mit Bela
,
�tllngell im privaten Be relCh (12.3 Prozl'l1t) oder ohl1e Belastung (8,8 Prozent) f14IJ.Hiel allS ist aufVergrößerlillg des Schwangt'rsehafrsrisi
kos durch die Art der ßeruEtJtigkeit und insbesondere durch einen anh3ltelldcll subjcktivell Streß im Beruf zu schließen.
In einer retrospektivcn Studie liber Frühgeburthchkeit f129] wllrde VOll eiller Vielzahl VOll Einschjtzullgell der Arbeitssitliatioll VOll den Fraucll mit eIner Frühgeh
;
lrt hJUflger eille hohe Belastullg dllrch den Beruf, vermehrt Un
falllüufigkeit und Zeitdruck sowie die Zuwel�uJlg ellle�
anderen Arbeitsplatzes angegeben. Auch 111 der prospekti
ven Verglcichsarbeit [114] waren die ZusamlnenhäIlge mit Frühg-dHirtlichkeit nur gering ,lusgepdgt, etwa� stärker aber mit Beh:ll1dlllngS\·ersllchCll (Cercbge, Tokolyse).
4.4
SchlußfolgerungenBcrufstätigkeit an sich kann aufgrund vorliegen
der neuercr Ergchnissc nicht als Risikofaktor für das A uftrcten einer Frühgeburt gewcrtet werden.
Dcr Unterschied von früheren zu heutigen Unter
suchungen über dic Aus\virkuugcn von Berufstä
tigkeit auf das Frühgeburtlichkeitsgcschehen ist vermutlich durch Veränderungen der Arbeitsbe
dingungen lind Verbesserungcn hinsichtlich der MutterschutzbestimlTIungen zu erklären.
Dabei sei auf Ergebnisse in bezug auf das Sch wangerschaftserleben verwiesen [127J: Be
rufstätige Fraucn zeigen ün Vergleich zu "Nur"
Hausfrauen eine geringere Ablehnung der Schwangerschaft und sie setzen sich aktiver mit der Schwangerschaft auseinander (größere Ge
plal1theit, mehr Vorbereitl1ngsll1aßnahnlen, ruehr Phantasievorstellungen über das werdende Kind). Es scheint, daß Freude an der Mutterschaft Aus
druck eines bestüTImten Lebensstils ist, der die Frau bef:ihigt, sich mit den verschiedensten Lc
benssituatiOilen crfolgreich auscinanderzusetzen.
Allerdings zeigt sich auch eine Tcndenz, daß der beim Globalvergleich befriedigende Status nicht für ;:Illc Beruf<;gruppcl1 gilt. ZunIindcst nach Ein
zdergcbnissen ist eine Tätigkeit als Industriearbei
tcrin, in dcr Landwirtschaft odcr als Selbständige (allch als mithelfendes angehöriges DetriebSl11it
glied) mit 13elastungen verbunden, die für das Frühgeburtlichkeitsgesehehen nicht unbedcutend sind. Hier gilt:
,,[111
Zweifelsfall sollte eine betroffelle Schwangere im Interesse des ungeborenen Kindes zcit\veilig aus dem Arbcitsprozcß heraus
genOn1111en werden, falls eine Änderung der Ar
bcitsbedingungen nicht zu erreichen ist" f141 J.
SoziJlllledizinische lmd psycho<;olllJti!.che Aspekte der Frühgeburtl!chkelt
2
--- --- -�- -- --
Dieser Hatschlag dürfte bei ArbeitnehmerinTlell leichter zu realisieren sein.als hei selbständig täti
gen Frauen.
Be111erkenswert ist die Parallcle zwischen Früh
geburtlichkeitsrisiko so\vit' zwischen Schwallgcr
schaftserlebell und Berufsbelastullg. Bei Berufen 111it geringem Prestige, mit einer hohen zeitlichen Belastung oder der Notwendigkeit, kurz nach der
Entbindung die ßerufst:itigkeit wieder auflulleh
mcn, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines positiven Schwangerschaftscrlebcns. Berufstätigkeit von Schw;:Illgcrcn ist demIlach vorwiegend dann mit positiven Effckten in bezug auf das SchwJnger
schaftserlcbell und allf Frtihgcburtlichkcit vcr
knüpft, wenn sie nicht in einem sozial schwacheD Milieu vorkommt.
5 Inanspruchnahme von Vorsorge- und Vorbereitungsl1löglichkcitcl1 5.1
Vorsorgeuntersuchungen während derSchwangerschaft
Es liegt eine Vielzahl von Befunden über den Zusao1ll1enhang von Frühgebllrtlichkeit und einer angcn1essel1eo Vorsorge während der Schwanger
schaft vor. Darüber hinaus ist es durch geziclte Interventionsprogramnle 111Öglich gewL'scn, den Effekt einer optimalen Betreuung frlihgeburtsge
fahrdeter Frauen während der Schwangerschaft nachzuweisen. Letztendlich liegell auch Bcfunde über soziale Korrelate eincr unge11ügellden Schwangercllvorsorge vor.
B�i einer Analyse der Frühgebmtlichkeits- und perinatalen Mortali(ätsratcn in verschiedenen Nnv Yorker St.ldtvier
tcln \\'urde bereits 1958 eine sehr hohe Korrelation 7U den Schwangerschafrsvorsorgcratcll demonstriert [11 j. Aktu
elle Ergebnisse sind zahlreich
[12,
94, 99, Hi5, 180,231J.
Die � Wichtigkeit der Vorsorgeulltersl1chnngen kommt auch darin zum Ausdruck [107J: Frauen ohne Vorsorge
untersuchung gehen ein dreimal so großes Risiko ein, ein pränlatllres Kind zu gebüen, und eill zweimal so grußes Risiko in bezug auf ein dysmatures Kind. Ähnliche Resul
tate sind so\vohl für weiße .115 auch rur schwarze Mütter dokumentiert [166].
Unrcr den Müttern Frühgeboreller sind solche mit kei
ner oder 11m L111zureichende�n (einer bis drei) Schwanger
schaftslllltersllchungell überrcprJsentiert f90, 91].
In beZllg 3ufFrtihgeburtlichkeit konnte in der Münch
ner Perinatalstudie [193] bestitigt werden. (bß das Ri�iko eincs untcrgewichtigen Kindes (und die davon nicht unab
hängig zu schcnde Morbidität und Mortalität) mit sinken
der Qualität der Sch\vangerentiberwachung zunimmt.
Eine schlechtere Motivatioll Will Kind - imhziert durch seltener "\-v.lhrgenolllll1cnc Schw,lllgerel1\'orsorge -ISt bel MÜtt<.'rn FrühgeboH'!l(Or Kinder nadW(I ... ci�Cll rl941
Die Vorteile geziclter Intcr\'enriollsprogr.llllllll' kOJ1I
men in verschiedensten EfTektivitätsstudicn zum Aus
druck.
Anhand der Sch\\'anq;erschaft:�d,lLIer v.tllrdc die EHlzienz einer Intcllsivbetreuung w3hrend der Schwaugersch,lfr be
legt [116,117, 182]: Während bel \'erglcichbarem Risiko die Entbindungen der lntensi"\"betreutt'n zu 75 ProzelH nach der
36.
Sch:'vangersch;"\ftswoche statrfanden. \Varell bei ei-ner Vcrgleichsp;ruppe, die allS den versclnedenstell (;riill
dCII eine liltetl'ilybctrcllung :lblellllte (Llillili
:
irc lkL\.�tLlllg durch Kinder, \"\-Tlter AnLlhrts·weg, Bevorzugllllg e!llcs pr:lktJ"chell Arztes), nur 51 Pr07ent der Entbllldllllgcll jen<;eit'i der 3(J. Schwanger�ehafts\"\-oche: ent'iprechend "\ er teilte sich der Anteil der Kinder mit elllem GeburtsgC"\,,:icht unter 15()O Gramlll (15,3 Prozcnt gegenüber 57,1 Prozcnt) [116, 117!. Allerdings sllld bei Vorliegen eines vergleichb:trell Risikos .\llS der oberen Sozialschiehr 94 Prozent der SChW3l1gercn zu einer 1l1tel1SivbetreuLlllg bereit, allS der unterstcn jedoch nur 31 Prozent. Zu ähnlichen Re'iult3tell gelangten auch andere Autorell [27, 57,
1
13, I ()2, 176].Die llllrcrschiedliche Nutzung der Sch\�Jl1gerschaft:s
vor"orgeuntersuchung ist deutlich flRO, 193]:
- die �ozial niedrigeren Schichten \veiscn durchweg ein Untersuchungsdefizit auf(Abb.1-1); während beispiels
weise in der obersten Sozialschicht bis zm 17. Schwan
gerschaftswocl!e 90 Prozent die Erstulltersuchl1l1g hinter sich hatten, waren es in der unrerste\1 nur SO Prozent - Multiparae nützen die Untersuchungen schlechter aus als
Erstparae
- zwischen ßerllfstJ[igkcit und Parität besteht in bezug auf die Schwangerenüberw3chllng eine Wechselwirkung:
Während die berufstätigen Erst- und Viclgebjrenden besser überwacht werden, sind die berufstätigen Zweit
und Drittpar3e schlechter überwacht als I busfrallen - ein Untersnchungsddizit bestcht zudem bei alleillSte
hcndl'l1 FrJucn, bei Ausländerinnen und bei Erstgebären
den ullter
16
JahrenAus den vorliegenden Ulltersuchungcn ist die Wirksamkeit einer über die ganze Schwanger
schaft verteiltcn und zugleich qualitativ hochwer
tigen Überwachung klar ersichtlich. Ebellso vvird deutlich, d.lB eindcutig bcnellnbare Risikogrup
pcn aus vermutlich unterschicdlichen Motiven heraLls ein defizitäres GesundheitsvC'rha1tC"ll 1U
ßcrn. Die Chance, ein ·während der Schwanger
schaft objektivierbares Risiko so rechtzeitig zu erkennen, daß eine gezicltc Behandlung eingeleitet wcrden kann, ist naturgemäß nur dann gcgebell, wenn die Schwangere einen Arzt ;:{ufsucht. Grup
pen<;pezifischc Barrieren (wie etwa Distanz Zl1m Arzt bci frauen der sozialen Unterschicht), pcr- 19
sönlichc Probleme (zum Beispiel die junge ledige Schwangere, die ihre Schwangerschaft vor der U mwelt verbergen will) und individuelle Bda
stnllgcn {zum Beispiel die Multip:uac. deren zeit
liche Mögli chkeiten beschränkt sind) tragen dazu bei, daß selbst bei einem ausreichenden Angebot durch das Gesundheitswesen nicht in jedem Ein- , ,dfall eine frühzeitige und ausreichende Betreu
ung erfolgt.
Ein gewisser Einfluß kann durch das eindring
liche Einbestellen von Schwangeren, das Angebot von Ersatztcrmiuel1 und das Angebot zeidich ak
zeptabler Untcrsuchllngstcrminc ausgeübt wer
den. Dies setzt allerdings vorans, daß Sch"van
gere bereits in das Vorsorgesystem eingehunden ist, DarUher hinaus ist zu überlegen, ob durch ein gezieJtes Prämiensystenl, abhängig ist nicht nur von einer :llls reichcnden Zahl von Vorsorge
untersuchungen, sondern ;.tuch von deren Frühzei
tigkeit ulld Regelmäßigkeit, das Gesundheitsver
halten verbessert werden kann. Auf positive Er
fahnmgen mit einem solchen System in Öster
reich kann vetwiesen werden, Eille entsprechende nlUltimediale Information der Bevölkernng muß dabei vor<lusgesetzt werden,
5.2
GeburtsvorbereitungskurseEs gibt eine Reihe VOll Vorschlägen. wie sich Frallcn optimal allf die Geburt ihres Kindes vor
bereiten können. Über diese Angebote, die un-
trr den unterschiedlichsten Bezeichnungen an
Schwangere werden (Psychopro-
phylaxc, Schwangcrschaftstur-
nen, Sehwangcrschaftsgymnastik), liegen vielfal
tige Erfolgsberichte vor
[ 1 28].
Zumeist wird dabei auf eille Verbesserung des Gebur tsablaufes abgestellt (kürzere Entbindungszeitell, geringere Fre
quenz operativer Geburtshilfen, weniger Medika
tion, positiveres Geburtserleben), bi()wcilen wird aber auch dafauf verwiesen, daß unter der Gruppe der "vorbereiteten" Frauen eine niedrigere Früh
geburtenhäufigkeit zu findeu ist
So stammten nach eincm Bericht
[12[
von dell vorbereiteten Frauen Hu r2,7
Prozellf Frühgeborene, von den nkht vorbereiteten jedoch
8.9
TJ ro- zent. Vergleich bore Studien haben Extremwerte von1 ,9
Prozent bis1 1
ProZCllt erbracht[92[,
aber zum Teil auch geringe Unterschiede[ 23,
IOIlJ.Diese Unterschiede, die üblicherweise det Ef-
fektivität einer Vorbereitungsrnethode zuge
schrieben werden, können vorwiegend durch Se
lektiol1s[,ktoren erk18rt werden, die auf seiten der Mütter wirksam sind . Anzuführen ist dabei die besondere Motivation tur das Kmd, die geringere zeitliche Belastung der Mütter und vor allem die deutliche Selektivität in Richtung Überrepräsen
tation von höheren sozialen Schichtungsgrllppen.
Ein direkter Erfolg
im
Sinne einer Frühgebumprophylaxe kann den Geburtsvorbereitungskur
sen daher nicht attestiert werden, wenn auch diese M aßnahmen in bezug auf andere Erfolgsparame
ter nicht als unwirksarn gelten 111ögcn,
6 Alter der Mutter
In bezug auf die vielf:i!ti[;e Risikositnation wäh
rend det Schwangerschaft und der Gebnrt wurde die besondere GeCihrd ul1g der relativ jungen rrauen (unter
18
beziehungsweise20
Jahren) und der älteren Gebärenden (über 35 bezieb ungsweise40
Jahre) herausgestellt[39, 73, 8 1 , 82, 98, W6, 1 07, 1 6 5 0 . 1 9 1 , 1 99, 209, 234].
Hinsichtlich des Frühgeburtsgeschehens konnten zwar einige Untcrsudlllllgell keillc deutlichen A lterseffekte finden
[55. 90, 227, 228[ ,
dieüberwiegende Zahl dervorliegenden Ergebnisse besöti[;t aber die herausgeho
bene Situation der beiden Altersrandgruppen.
So war höch.'il� Frühgebmtemate noch einem Bericht
f P3fJ]
bei Miittern unter 20 J�hrell Zll ( 1 1 , 1 Prozent).21l
W�Hlfcnd
bei die Frühgebultsrate nur (,,1.} Prozent übr!' 30 mit 9,5 Prozent ebentllts eine um rund ein Drittel höhere FrühgeblJrtenrate vor, In def Mü
n
chner Pednat:llstl1dief 1941
erhöhte Frühgeburtenrisiko der Mlit tet tihet hf'f.1tl5 (15 Prozent),sind
nachauch die jüngeren
MiÜtt"f 20)
er-Prozent
bei einer Gesamtstichprobe).6.1
Jugendliches AlterIn etlichen Arbeiten wurde nicht das gesamte AI
tersspektrum der Frauen im reproduktionsfahi gcn Alter untersucht. soudern nur die BesonderheIt
�071l!l1lcdizini�(;he und psycho"olllillischc Aspckr(' der frühgeburtlichkeit
2
---. ---��� ..
der jungen hrziehungsweisc sehr jungen Schwau
geren (Teenager-Sch wangers( haft) her.H1sgestellt.
So .�ilHl Frühgeburten so\\"ohl nach denl Gf''<vichts-�15 :mch
!lJch dem Tr:tgzeitkritcriulll (bi., J6 JJhrc) Ilnd den jungcll
{l7
1 1 65a]. Nach eiller
Auch jugendliches Alter der Väter ist mit hühge
bmtlichkeit verknüpft (HisikoZllllahmc um
40
Prozent), allerdings ist diese K orrelation VC" rIllut
lieh eher auf" sozialschichtspezifische SexuaJ- und llelratsgewohnheiten zurückzuführen, als ::tur den Altersfaktor selbst
[99}.
Die Beziehung zwischen jugendlichem Alter und Frühgeburrlichkcit sagt wiederum wenig über die Kausal/ahoren aus, die hinter diesen Zusammenhängen stehen. Neben hjer nicht zu
u nehe!lche Geburt
�---�-
terrüttele Familien
verhältnisse
psychische Probleme Sexualverhalten
I
frühe Sch,war'ge,"sc�,,11
w",oe,no";,," der Probleme in der Generation
Schem<l 2-L Gener,ltiOllSWC!SC soziale> Vererbung VOll F;l
milicnprobJemen bei Schwallgersch;,ftcl1 )ngf'l1dlicher (nach ßallard und C;old
flOH
diskutierenden biologischen Aspekten geht JU
gendliches Alter Jl1it einer Relhe weiterer Beb
sttmgsfllolncnte einher. die ,11] sich das Frühge
blll"tsrisiko begünstigen (Schema
2- 1):
Üherrepräsentatl0tl VOll Frauen allS der untereIl Sozialschicht
[ 1 17. 1 801
Lcdigkeit
[.l, 84. 1 (15
a)llngcnligellde Schwangerenvof'orge
167, 841
höhere l ntcrtuptiohäufigkeit
[84. 173[
Ibllchrn ,md Elfl:illlung
[67, 1 73 [
Herkunft aus "brokcn homcs"
[ 10. 1 (,:; ,, [
6.2 Höheres
AlterDie Hisikosituation älteren Seh wangeren. ins- besondere der älteren Erstgeb:irenden (libt"T Jahre) ist scit den histmlscheu Arbeiten von Mau
riceau oder Smellie bekannt
[20S. 239J.
Mütter über waren in der Flühgeburtenstichprobe überrepräscntiert, darüber hin:H1s sehr kleinen Frühgcbnrten unter10011
Gramm(43,9
Prozent)[8].
Ein Ansteigen der Frühgeburtenratc bei elteren Müttern zeigen auch neuere flerichte
[94, 165}.
Höheres Alter (besonders bei Erstgebärenden) ist auch nüt anderen Risiken verbunden, in
trauterinem
Fm
chtt
od [ 1 53 a],perinataler
Mortalität
[ 1 23J.
Wehenscbwäche[29, 2 1 8J
odet den dadurch bedingten Einsatz operativer EntbindUllgshilfell
[ 1 1 5. 239].
Während es bei jugendlichen Schwangeren möglich ist, eine Reihe sozialer Korrelate und ZllsJtzkriteriell zu bCllennen, so ist dies bei älteren Frauen nicht ill gleichet Weise möglich. Es elge
ben sich sOg;H Hitnveise für eine günstigere soziale Ausgangssituation. Demnach sind
fih
die höhere Frühgeburtsbelastung der älteren Mütter eher bio�logische Faktorcll verantwoI dich zu machen als soziale Be!astllngssituationen.
6.3
SchlußfolgerungenIn gesellschaftlicher Hinsicht scheint eine Ände
rung det Reproduktionsgewohnheiten eingetre
ten zu sein. die für die FrühgebUItSlate günstig 7.ll bewerten ist (Tab.
2-4).
So ist bei einem Vergleich der Altersverteilungen von Müttern über die letzten
30
Jah re fiir die Bundesrepublik ein Trend zu ersehen, nach dcrn die Häufigkeit def sehr jllngLll2 1
2 S(lzialmcdlZ1ll1scht' und psychosomatisrhe Aspekte der Friihgt'burtlkhh'ü
---
Talwlk :2-4
Iq52�!qR5 120(1]) nach dem Altcr der Mutter in Prozent (Statistische J<lhrbücllcr rtn BllUdl'srl'ptlhhk Deutschland
Alter Mullpr bis 18
1 9 20-24
30-34 35-39 40 und äller
1950
3,84 3,45 27,36 33,41 1 5.56 13,29 3.06
1 960 1968
1 _93 3.35
V6 3J6
30_64 26.95
29,94 3.14 7
1 1 , 49 SAO 3JO
�\iHltter ahgenOn11l1en h:1t. Noch deutlicher ist die Veränderung in den höheren Altnsgmppen: Auf Frauc" über 4(J Jalm' [idm
1 950
noch ein Anteil von3,06
Prozent a]]er C;'cburten.19R3
waren es nur meIn knapp die Hälfte; bei den Frauen zwiseben
35
und39
Jahren ist ebenfalls eine l la lbicrtmg dieser A ltersklassen an dNl Geburten fiir den genannten Zeitraum zu finden . Diese Vr-räIldc-
1 97 1 1974 1977 1980 1983
4.81 4_67 3_71 2,09
4_33 3,84 3.44 3 . 1 3 2.38
30,46 3 1 , 3 1 30.14 29,65 ?B,47
26,30 29_97 :36-<16 36,24 37,51
1 8 , 7 9 1 7m 20,08 2 1 ,74
9_29 9_00 !,68 6 . 1 4 6_35
2_82 2.42 1 ,98 1 ,68 1 A5
rungell sind mit der Verbreitung effektiverer Me
thoden der Sdnvangcrschaftsvcrhütung in Zu
sal11 menhallg zu bringen. eventuell auch mit einer LIberalisierung des Schwangerschaftsabbruchs
( 1 984
waren unter den Inrerruptiofallcn elf Prozent Frauen unter 20 lind acht Prozent Frauen über
40;
diese Zahlen weichen deutlich von den Geburtenziffern dieser Altersklassen ah)_
7 Parität und Alter
Erstpal,itäl lind /'"he Paritiit als Risiko/aktorell Ähnlich wie beim Altersfaktor stellen Erst- wie auch Vielgeb:i'-cnde ein erhöhtes Risiko dar
[52, 1 23, 1 57, 24 1 l _
Hinsichtlich der Frühgebm tsgefahrdun!l ist wiederum der Glohaltrend festzuhalten, dall hei Erst- und VieJ gebärcndcll dIe Frühgeburtenquotc im Vergleich zu Zweit- und Drittgeh:ircndcn be
sond<'rs gr oH ist; Ausnahll1en von diesem Gesamt
bild sind seltell_ Erst- !]nd Viclparitöt (mehr als vier K inder) sind in der Regel lllit Frühgeburtlich
kcit korreliert
[5, 39, 48, 49, 90, 9 1 , 94, 107, 148, 1 5 5, 165, 1 66, 23 1 , 24 1 ] _
Die- geringste Fri.ihgeburtenrate war nach Ro
sanclli bei der Grupp'> der Zwcit- bis Vicrtgebä
fenden zu finden
(7,5
Prozcut), "während sowohl bei Erstgebärenden(R,4
l'tozent) und Franen ab funfter Parität(9,7
Prozent) d,e hühgeburtlichkeit erhöht war [ l B01-Der Paritätseffekt war bei Frauen aus der unteren so�iJlcn Schicht Jusge- prägter als hel Frauen oberen Sozialschicht.
Aller lind Parit;;t
Aus naheliegenden GI linden sind Alter und Parität
22
voneinander nicht unabhängig
[83, 1 34, 1 9 1 , 238J
J\.1 ütter höherer Parität sind iln allgemeinen älter,
!:jie geh()rcl1 eventueH bereits zu einer anderen Ge
neration mit anderen sozialf:'11 Er fahrungen. Prin
zipiell erhöht sich bei älteren Frauen auch die Wahrscheinlichkeit einer vorangegangenen gynä
kologisch-geb llrtshilllichen K o mplikation (Ab
orte, 'I{)tgebl1rtcn, In terrupüoncs). die i hrnsC'lts wieder priidiktiv für das A u ftreten von Friih
gebmten sind_ Auch wird die Vorsorge bei multi
paren frauen später und in geringcrern U ll l fang in Anspruch genommen als bei Erstgebärenden
[ l 80l_
Trotz dieser methodischen Schwierigkeiten l icg�n Versuch� vor, die Eff�kte von Alter und Parität auf das Frühgeburtsgeschehen zu trennen[5, 25, 87, 1 93J.
Einige Ergebnisse sprechen clafiir, daß A l ter und Parit,it einen voneinander nna bhängigcn Bei
trag nun Ceburtsgewicht leisten, \vobei eine U
formige Beziehung zwischen Geburtsgewicht und Alter besteht (niedrigste Geburtsgewichte bei Erstgehärelldcn zwischen
25
bis34
und über40
Jahre)
[ 1 97 [ _
Nur bei Frauen in der A ltersgrnppc unter20
ist keine Zunahme der Gehurtsgewichte mit steigender Paritiit zu tlndcn (Abh_ 2-2).psycbo50ma tl.'Khe A'pckte der Friibp,:elmrrlilhkeit 2
:._-- ---
rnitl1efOS Geburtsgewicht (g)
3_
Abb. '�-2 SilllDltancr EintlllB von Alter und auf das mittlere Geburtsgövicht (l1<1ch SdVl11 und Janerkb
1 1971)
Gt'I1lft'tcIJllbst/lI1d
Rebtiv seltell in die Betrachtung eillbczogen wurde die llcdeutung des Geburtenabstandes für die Frlihgehurt
[97, 228, 237l_
Bei Geburtsabständen unter zwei J ;l IlfC11 kor n Illt vermehrt Zll Frühgeburten
[ 1 83],
und Geburtsabstände unter zwei Jahren sind häufiger bei Müttern eines Frühgeborenen {90]. Ein Gebllrtenabstand unter einen1 Jahr erhöht das Risiko.
eine Flühgebnrt zu bekoll1 men, um 25 Prozent.
ein Intervall von 13 his 24 lvlonaten lIJr letzten Lebendgeburt geht hingegen nur mit einer sieben
prozentigen Erhöhung der rrühgehurtenrarc ein
her
[ 1 65 [ ,
Obwohl nach den vorliegenden Ergebnissen kurze Geburtenabstände Frühgebu rten begünsti
gen, steht cinr' geluue A b kEinl llg über simultan wirkende Faktoren (beispiels weise Parität) noch aus.
Die gcsamtgesdlschaftliche Bedeutung der Pa
rität {;ir die friihgdmrtlichkcit rnuß ergänzt wcr-
den durch eine lktrachtullg des gegen wärtigell l�eprudllklioliSVt'rlHlt(,lls. Un tl'rsuchungel1 wie die JUS dcn sC'ch7lgcr Jahrl'Il über die GeLlhrcl1 hoher Parität
1 1 '>7J
sind heutt' allfgflllld lllangelnJer FäHe nicht mehr möglich. Hoht: Viclparität ist zur Seltenheit geworden, w:ihrend Erstgeburten einen Lmmer gröBeren Antcil austludH'n I j 91 ].
Heute kOnl1l1Cll in der Bundesrcpubljk auf eine Frau 1m [;cbärf?ihigcn Alter nur 13 Geburten
[ 1 4 S
J, das beiHt überwiegend sind heute Erstgeb,;reHde für die Frtihgcbllrtlichkcitsr:tte wichtig Diese Entwicklung ist auch anhanu der Geburten
statistik der Bundesrepublik "blcsbar (Ta b_
Heute ist ctwa jedes zwcitf" K ind eine Erstgcbmt, w�ihrend ab der Dritt(;churt i m Verglcich zn den vClgJngellcn
25
Jahren clnc deutliche Reduktioll vorhandcn ist_ Da der Effekt einer hohen Parirät f!ir das Frühgchurtcngcschcllcn hühet eingeschätzt wird als der von einer Erstparität. müßten sich diese säkularen Trends günstIg allf die Früh
gebmtellratc auswirken.
labelle 2-5 Anteil ehelich I ebeudgehorencn HJch der (,;ehurtenfofge, in Prozent
der Deurs(hl.md I952 -·1985
Erhe� Geburten/olge
bungs-
ja�lr 2_ 6_
und mehr
1 983 49A4 34.75 10_9 1 3, 1 1 1 _ 02 0.77 1 980 48,68 34J2 l U O 3A5 1 ,34 1 , 1 2 1 9 7 7 48 1 6 33,95 1 1 m 3_87 1 ,56 1 AO
1974 4626 32-71 12,0� 4J9 2_08
1 97 1 4 1 _25 3 U8 14,07 SN ;>,51 2_67 1 968 40m 3L96 15_51 6,53 2.92
1960 6,91 3_27 3.29
Für die Vorhersagbarkcit \'on Frühgeburten ist rlie Verschiebung auf Erstg('burtell allerdings Ull
günstig. denn P;lrj t�it (und auch A lter) sind i m Vergleich zu dcn Ergebnissen früherer Schwan
ger schaften (fr[ihnc FehI-, Tot- und Frühgebur
tell oder Frlihgebur tss)'mp tomc) zweitrangig
[40, 50]-
23
2 IlIc,diZllll$,hc Imd
psychosom,1rlscht' Aspekte der frühgdmI tltchkeit8 Familienstand lind Partnerbeziehung bei Frühgeburtlichkeit 8.1
E s liegen ausgedehnte Ulltersucl!uuf1;en darüber vor, daß Ledigkeit ulld Friihgcbllrtlichkeit mitein
emder gekoppelt sind [ 1 1 4] . I .las Ihsiko einer llll
verheirateten frau , eine Frühgchllrt 711 erleiden, ist um neun bis 1 1,7 Pro7C'l1t höher als bei einer verheirateten Frau. Nach der MÜlleimer Perinatal
studie [193] erhöht der Faktor "alleinstehende Muttet" die Wahrscheinlichkeit eines his zur 29, Schwangerschaft�wochc geborenen K indes um das 3,5fache, eines untergewichtigen Kindes bis zur Woche um das 2,5fache lind eines nntcrge
wichtigen Kindes über die 37, Woche hinaus um das 1,6f.1Chc,
Der deskriptive Nachweis unterschiedlicher Frühgeburtsquoten bei ledigeu Vergleich Zu verheirateten Frauen sagt wicdcnun nicht
JIlS,wodurch Unterschiede erklären siud, Es liegen aber eine Reihe von zusätzlichcn Korrelaten vor, wel<h e die Unterschiede erklären können:
soziale Unlerstützung durch einen Partner, Der K i ndsv3tcr blldet ein .,cmotjon:1ks Polster",
\\'odurrh wesentHch zum Gelingen einer Schwangerschaft beigetragen wird [ 101], In der gleicheu Richtung sind auch spatere Analysen [3, 1 4 1] zu interpretieren
Ikzlehl1ng zwischen Ledigkeit lind mangelnder oder khlender Ausnützung der Vorsorgemiig
lichkeiten [76, 140, 167, 185]
Weitere Faktoren sind [185]:
j u gendliches Alter (Durchschnitt 21 Jahre) - lJiedrige Beruf,ausbildung (50 Prozent waren i n
Hilfsarbeiterberufen), Kindesvater ebenfalls eher niedrige soziale Stellung
- Wohnort vermehrt 3m Land oder in Stadtvor-
24 orten
clhöhter Plozeut:-.atz von BeruEtätigkcit und sp;üere Berufsoufgabe 1ll der Schwangcrsdla{t (25 Prozent noch bis weniger als 14 Tage vor Entbindung bcntfstätig)
weniger Nichtr:mchcrmncn und 24 Prozent srarke Hauchennncn
�
gcr1nge Vorbrrrltung duf die Geburt durch Bc
such eines Schwilllgcrscbaft:sgymu:1stik- oder SOllglingspflegek ul SeS
ungenügendes Wissen über Empfangnisverhü
tung
negativere Einstellung zur Schwangerschaft [76, 1 27]
- Pcrsönlichkeitsl1lerkmale, Im Vergleich zu ei
llCf Kontrollgruppe nicht schwangerer Jugend
lichcr [2401 bestehen wesentliche Unterschiede in bezug aufZcichen psydüscller Abweichung, Defensivitiit, Selbstktitik, Dissonanz und Kon
flikthaftigkeit der Selbstwahrnehmung, UtlZtl
friedenhelt mit ihrem Körperbild und den Be
ziehungen zu ihrer Familie ihrem Sclbst
wcrtgefühL Die psychisch belastete Situation von Teenager-Schwangeren geht
reichen allderen A rbclten hervor 1 22, 186]
größere Interruptiobclastung [76]
8.2
ScheidungDiese Form der Trennung vorn Lebel1spartner wirkt sich sdu deutlich auf das Schwangerschafts
geschehen aus [44, 49, 56, 90, 227J,
Die Frühgeburtenrate bei geschiedenen Frauen übertrifft deutlich die von ledigen, vef\vitweten und verheirateten Frauen (19,2 Pl0zent, 1 2 Pro
zent, 9,5 Prozent und (,,6 Prozent) [194J, Unter den sozialen Faktoren ist eine Scbeidung rrli t dem höchsten Risiko verbunden (23 Ptozent gegen
iibcr 9,7 Prozent in der Grundgesamtheit) [39, 99J, Da aber nur bei jeder 200, Schwangerschaft eine solche Partnerbeziehnng vorliegt, ist die Präven
tivluöglichkeit, ausgehend von diesrn1 Merkm�d, gering, Insgesarnt ist DdCh diesel) Ergebnlsscn eine dauernde Trennung vOm Partner für den Schwan
gerschaftsausgang eille höhere Belastung als dcr Faktor Ledigkcit allein, Verantwortlich dürften dafür die aktuellen Auseinandt'rset7:ungen 11lit dem P3rtncr und die damit ZUSJJ))Jl1cnhängcnden intrapsycbischen K onflikte der Schwangeren sem.
Sozialmcdizinhdw und p"ychosom:ltische Aspekte der Frül�gC'bul thchkclt
2 8,3
PartnerbezidlUllgGemäß alllagspsychologischen uud volksmedizi
nischen Oberzcugungen komll1t der Qualität der Partnerbezldlllllg fLil den Verlauf und das Ergeb
nis ciner Schwangerschaft eine beträchtliche Be
deutung Zu. So kotInte lnitrds einer Skalierung der Schwere vOn lklastullgssÜllationen wahrelld der Schwangerschaft gezeigt werden, daß es als am belastendsten eillf?;eschätzt wird, wenn eine Frau ledig schw;tllger ist und keine I lilfe vom Partner bck()111111t� beziehungs\vrls(, we1ln der Vater das werdende K ind abkhnt 177 1, Es auch empirisch hinreichend belegt, daß tUr das Erleben der S dnvangerschafi: die Partnet beZiehung eine dcutsamc Rolle spielt [127]: Sowohl Beeinträchti
gungen der Harmonie der P3rtnerheziehung etwa durch den Gedanken Scheidung, PartHer
beziehung als Bcla>tl1ngsfaktor) als auch die nol
lenvcrteilung in der lleziellltng sind das Schwangerschaftserleben wesentlich, Es ist bei
nahe trivial
Zllerwähnen, daß die Anteilnahme des Partners an der Schwangerschaft selbst und das Ausmaß, in dein cr die rrau unterstützt, das S chwangerschaftserleben beeinflussen, Bei emer schlechten Pannerbeziehuug sind nicht nur Ge
burtsangst, offene Ablehnung der Schwanger
schaft, Ablehnung des S tillens und andere Indika
toren i n den negativell Bereich verschoben, son
dern psychosomatische Symptome (vor allem Einschlafstärungen) tretCll ebenfalls gehäuft auf.
Hinsichtlich des FrühgebUrlgeschehens, als einem äußerst hartel! Faktutll, ist ebenfalLs der sehliissige Nachweis einer $oldlen Einflußnahme eindeutig Zl1 führen, So ist bei bestehenden ehelichen Span- 11ll11gen und häufigen Jnden:n Sorgen als der Schwangerschaft eill signifikanter Anstieg hin
sichtlich des Frühgcbnrtcnprozrntsatzes f,,,tzn
stellen [51[, Wird die Schwallgerschafl vOlll P,1rl
ner abgelehnt. so geht dies Iltit eiBer wesentlich höhcrcn Frühgeburtcllquotc C'lllhcf Pro
zent). als wenn die Schwangerschaft von beiden nicht abgelehnt wird (6,5 Prozcnt) beziehungs
weise nur von der frau (7.0 Prozent) oder beiden Partnern (9,6 Prozent) [31,
für die Giiltlgkc
i
t des P.utncrschartsfragchog<:llS till!i('ß('l1. In einer prospektiv angelegtell
ZLlsatzstudie r 1 141
kOllflLt'n n ur gt"ringfii?igc Zusammenhängezwi
SChf'Jl dCIIl
11lll'1
aktiutl�J.spckt"UnH'1
d, i.icktll1g" Imd verschiedelH'JJ Frühp,cbllrtsl i<;ikclJ J.bgt<,ichcrt ,,,-,t'nkll, Diese (Jrnhll'll1J.tik �chcint ;wch bel lJ:1bitudk"1l Abn! tl'l1 zu hc<;tchc[] So twhmell
eimge
AULorcll aufgrulldde,
khnisdlcil bim-lr llck<, ,11 1 , dan bei FrJUt"ll mit h,1bitudkn A bonen wjrdu kehrende Brzichtlng<;probkmf bc�teht:'n
[Sfl, 221].
Diese .. ind .- fChk'lldcr PartHerein a n eier Schw,mgersdnrt lllld Kind lUcht
1llteresSlCtkr
P;1rtnn
\OZla!,' Unt('r�tüt71111g durch FrtlHldc V('r
Odt'f dt"D 1lcUCucmkll Arzt
8.4
SchlußfolgerungenA usgehend von dcmog:raphischell Ch:lfJktcrl
wb wird deutlich, daß der Status der allein leben
den Frau das Frühgeburtsnsiko vergrößert, Eine Beginn der SdnvangerschJft hegende Schei
dung (oder Trennung) ist dabei das gegellübcr l edlgkeit gravierendere Ereignis, Innerhalb der jedigen Mütter ist bei denen mit einer festen Part
nerschaft eine ähnliche Sitl1ation vorhanden, wie bei vetheirateten FrauCl1, A l s risiko behaftet muß die Frau geltcn, die aufsidl allein gestellt ihr Kind erwartet. Auch die Einbettllng i n eine Wohn
gemeinschaft reduzielt die Frühgebnrtsrisikell nicht anf das N iveau verheirateter Frauen [76[,
Versuche, über die Erfassung der Qualität der Partncrbcziehnng cine nessere Aufklärllng hin
sicbtlich Frühgeburt zu erreichen, waren nur teil
weise erfolgreich, Hinweise auf die Bedeutung
VOll
Merkmalen, wie der Akzeprierung des Kindes durch den Parlner ulld partne1vhaftlichcr Ent
scheiduIlgsstruktllrell, <:lind vorl13odeH. Auskünfte über Harmonie oder KOl1flikthaftigkrit der partncrschaftlidiCll Beziehungen stehen nur in Einzelfa llen mit Friihgcbmt in Verbindung, Ad hoc kOHl1te d:1ran gedacht werden, cbß im Rah
nlen einC's Forsdnmgsulltefllchmcns nicht die ()f:"
fenheit der Prohalluen zn erreichen ist, wie sie bei einer Intensiven therap<"utischcn Beziehung g:ege- ist. ist ,Ibn auch nicht, d:lß ein Einfluß unter spczi!ischen Bedingungen der Ver
arbcJtung Belastungen von Ereignissen zu ist, das heißt, daß dcn subjektivCH Verarbci
nmgsmethoden ('in gröBeres (;c\vlcht heizu!nc;;;
i s t als o�lC'ktlvel1 Bc13stnngen
25