• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "In Kürze" (20.04.2007)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "In Kürze" (20.04.2007)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A1086 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 16⏐⏐20. April 2007

M E D I E N

ORGANTRANSPLANTATION

Auch eine politische Verantwortung

Müssen wir den Tod auf der Warte- liste hinnehmen, oder können wir et- was dagegen tun? Mit dieser Fragen sollten wir uns auseinan- dersetzen. Das Buch „Or- ganmangel“ der Projekt- gruppe der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaft- lich-technischer Entwick- lungen bietet dafür wert- volle Analysen und Überle- gungen zur Problemlösung.

Wir erinnern uns: 1997 trat das Deutsche Trans- plantationsgesetz (DTG) nach langen Kontroversen in der Öffentlichkeit und mühevoller Kompromissbildung im Parlament in Kraft. Den Mangel an Spenderorganen gegenüber dem Be- darf der Kranken, die auf eine Trans- plantation warten, konnte das DTG bis heute nicht beheben. Der Mangel wurde nicht in der erhofften Weise reduziert; die Spendebereitschaft

lässt weiterhin zu wünschen übrig.

Verschiedene Vorschläge zur Ge- setzesänderung wurden in den letz- ten Jahren diskutiert, die das Auf- kommen an Spenderorganen fördern sollten. Bedenken, die schwierigen Debatten könnten den erreichten Konsens wieder infrage stellen, überwogen. Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das DTG beziehungs- weise seine praktisch-organisatori- sche Umsetzung zu verbessern?

Können wir zum Beispiel vom 2007 in Kraft getretenen schweizerischen Transplantationsgesetz lernen, das im Gegensatz zum DTG die Cross- over-Spende zulässt?

Die Autoren arbeiten interdiszi- plinär und vereinigen vor allem die Perspektiven Klinik, Recht und Or- ganisation, was sehr wertvoll ist.

Unterrepräsentiert ist erstaunlicher- weise der – im engeren Sinne – me- dizinethische Sachverstand, und auch die Psychologie des Spendens hätte mehr Anerkennung verdient.

Nicht aufgefallen ist dem Kreis der deutsch-österreichischen Projekt- gruppe (acht Mitglieder, davon eine Frau), dass die Spendebereitschaft

einen eklatanten Geschlechterbias aufweist: Spenden ist sozusagen weiblich. Strategien, die an der Mo- tivation zur Organspende wirksam ansetzen wollen, sollten solche Ein- sichten berücksichtigen.

Als Fazit präsentieren die Auto- ren, die Politik dürfe sich ihrer Ver- antwortung für den Mangel nicht entziehen, und sie verlangen kon- krete Schritte. Erstens im Rahmen des bestehenden DTG: die Beseiti- gung von Hindernissen für melden- de Krankenhäuser, ein bundeswei- tes Register und eine verbesserte Absicherung von Lebendspendern.

Zweitens fordern sie im Zuge einer Änderung des DTG die Einführung der Widerspruchslösung, die Aus- weitung der Lebendspende, eine Neuordnung der Koordinierung, die eigene Spendebereitschaft bei der Zuteilung und eine finanzielle Ver- gütung für die Spende – nicht zu verwechseln mit Handel.

Zu wünschen ist, dass dieser Beitrag von allen beteiligten Akteu- ren rezipiert und bei der Suche nach Problemlösungen berücksich- tigt wird. Stella Reiter-Theil Friedrich Breyer,

Wolfgang van den Daele, Margret Engelhard u. a.: Organ- mangel.Ist der Tod auf der Warteliste un- vermeidbar? Springer, Berlin, 2006, 262 Sei- ten, gebunden, 29,95

IN KÜRZE

Medizin/Naturwissenschaft

Rosa N. Schnyer, John J. B. Allen: Akupunktur bei De- pressionen.Das Krankheitsbild aus Sicht der Psychiatrie und chinesischen Medizin. Urban & Fischer, München, 2007, 272 Seiten, gebunden, 49,95

J. R. Siewert, M. Rothmund, V. Schumpelick (Hrsg.):

Praxis der Viszeralchirurgie: Endokrine Chirurgie.

Springer, Heidelberg, 2007, 536 Seiten, gebunden, 179,95

Winfried Ahne: Tierversuche.Im Spannungsfeld von Praxis und Bioethik. Mit einem Geleitwort von Wolfgang Apel. Schattauer, Stuttgart, New York, 2007, 120 Seiten, kartoniert, 19,95

Peter Gruss (Hrsg.): Die Zukunft des Alterns.Die Ant- wort der Wissenschaft. Ein Report der Max-Planck-Ge- sellschaft. C. H. Beck, München, 2007, 334 Seiten, bro- schiert, 16,90

Dieter Seifert: Gefährlichkeitsprognosen.Eine empi- rische Untersuchung über Patienten des psychiatrischen Maßregelvollzugs. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Psychiatrie, Band 113, Steinkopff, Darmstadt, 2007, 188 Seiten, gebunden, 74,95

Winfried Randerath (Hrsg.): Bronchialtherapeutika.

Erkrankungen des Bronchialsystems: Anatomie, Physio-

logie, Klinik, Pharmakologie und Arzneimitteltherapie.

Medizinisch-pharmakologisches Kompendium, Band 17, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2007, 328 Seiten, kartoniert, 39

Eberhard Rabe, Hartmut Rabe (Hrsg.): 50 Jahre Deut- sche Gesellschaft für Phlebologie.1957–2007. Fest- schrift. Rabe Verlag, Bonn, 2007, 356 Seiten, Klappen- broschur, 50

Margit Müller-Frahling, Birte Kasperzik: Biochemie nach Dr. Schüßler. Grundlagen – Praxis – Antlitzanalyse.

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2007, 338 Seiten, gebunden, 34,90

Versorgungsstrukturen

Alfred Schneider, Götz Bierling (Hrsg.): HuR – Hygiene und Recht.Entscheidungssammlung. Richtlinien. 11.

Lieferung, Stand: November 2006. mhp-Verlag, Wiesba- den, 2006, Loseblattausgabe, 99,80

Klaus Pfeifer: Rückengesundheit.Grundlagen und Mo- dule zur Planung von Kursen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2007, 116 Seiten, mit CD-ROM, kartoniert, 29,95

F. Haffner, O. Schultz, W. Schmid, R. Braun: Normdosen gebräuchlicher Arzneistoffe und Drogen. 11. Auflage.

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart,

2006, 284 Seiten, 1 Ringordner, Fortsetzungswerk, Lose- blattausgabe, 44

DIMDI (Hrsg.): ICD-10-GM 2007. Systematisches Verzeichnis. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme.

10. Revision – German Modification, Version 2007 – Stand: 9. Oktober 2006. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2007, 826 Seiten, kartoniert, 24,95

Ralf Reintjes, Silvia Klein (Hrsg.): Gesundheitsbe- richterstattung und Surveillance. Messen, Entschei- den und Handeln. Lehrbuch Gesundheitswissenschaften.

Verlag Hans Huber, Bern, 2007, 234 Seiten, kartoniert, 29,95

Michael Greiling, Theresa Muszynski: Pfade zu effizi- enten Prozessen.Prozessgestaltung im Krankenhaus.

ku-profi-Reihe. Baumann Fachverlag, 2006, 180 Seiten, kartoniert, 21,50

H. Schauenburg, G. Hildenbrand U. Koch, D. Mattke, H. Neun, H. Rüddel: Klinikführer.Stationäre psycho- somatisch-psychotherapeutische Einrichtungen. Schat- tauer, Stuttgart, New York, 2007, 192 Seiten, kartoniert, 29,95

Erwin Deutsch, Albrecht W. Bender, Reinhold Eck- stein, Robert Zimmermann: Transfusionsrecht.Ein Handbuch für Ärzte, Juristen und Apotheker. 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2007, 607 Seiten, gebunden, 64

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eine Organentnahme darf erst durchge- führt werden, wenn Organspender und -empfänger sich zu einer ärztlichen Nachbetreuung bereit er- klärt haben. Eine Kommission hat zu

2B Eine Lücke, die in der Forschung selten diskutiert wird, ist die zunehmende Finanzialisierung der Sozialpolitik, die Einzelper- sonen und Haushalte noch weiter in

This section discusses the empirical evidence of the benefits and risks of using formal financial services, organized around four major types of formal financial products:

Bahr (FDP) hat sich in einer Bun- destagsdebatte über die hohen Rücklagen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht eindeutig für eine Abschaffung der

In Bremen wurde die AOK per Schiedsspruch dazu verpflichtet, einen eigenen Hausarztvertrag für Kinder und Jugendliche anzubieten.. Das ist nicht überall so – zum

3.3 Für Verfahren der Psychotherapie bei Kindern und Ju- gendlichen ist ein Nachweis von indikationsbezogenem Nutzen, medizinischer Notwendigkeit und Wirtschaft- lichkeit nach

Vor allem aber richtete sich die Wut der Hausärzte gegen das KV-System selbst, für dessen Erhalt sich neben Feld- mann auch die Berliner KV-Vorsitzende und Hausärztin Dr..

Daß die Berufsordnung in vollem Umfang auch ohne diese Ergän- zung ausreichende Möglichkeiten zur Verfolgung von ärztlichem Fehlverhalten bietet, beweisen die Zahlen aus