AKUT
SOLIDAGOREN®N
normalisiert die Kapillarpermea- bilität, erhöht die Kapillar-
resistenz, fördert Diurese und Ödemausschwemmung, hemmt Entzündungen und Spasmen der Harnwege.
Zusammensetzung: 100 g Solidagoren N enthal- ten: Extr. fl. aus Herb. Solidag. 50 g (stand. auf 1 mg Quercitrin pro ml), Herb. Potentill. anserin.
17 g, Herb. Equiset. arv.12 g. Enth. 45 Vol.-°/0 Alkohol.
Anwendungsgebiete: Glomeruläre Nephro- pathien, renale Hypertonie und Ödeme, Entzün- dungen und Spasmen der Harnwege, ungenü- gende Diurese, Proteinurie.
Dosierung: 3x täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen.
Handelsformen und Preise incl. MwSt.:
Solidagoren N-Tropfen: 20 ml DM 7,39 50 ml DM 14,84 100 ml DM 25,19
Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald
Risiko der Hepatitis B unterschätzt
Ziel bis 1997:
Impfschutz generell
E
ine Strategie ist gescheitert: Das Impfen von Hochrisikogruppen, die Hepatitis-B-gefährdet sind, hat nicht den erhofften Erfolg gebracht.Obwohl seit einem Jahrzehnt ein effektiver Impfstoff zur Verfügung steht, geht weltweit die Ausbreitung der He- patitis B nicht zurück. Betroffen sind in der Hauptsache junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren. Und die Fol- gen: Hepatitis B ist eine Hauptursache für Leberzirrhose und primäres Leberzellkarzinom. Diese Situation und deren Konsequenzen wurden Ende November bei einem mehrtägigen internationalen Kongreß dargestellt, zu dem der in London ansässige VHPB (Viral Hepatitis Prevention Board) Virologen, Epidemiologen, Experten der nationalen öffentlichen Gesundheitsdienste und WHO-Leute in Cannes zusammengebracht hatte.
D
ie medizinischen Berufe, so hieß es in Cannes, haben weltweit sehr wohl von der Impfstrategie für Hochrisikogruppen profitiert, obwohl selbst bei diesen stark Betroffenen nach wie vor unzureichend geimpft wird. Andere Risikogruppen sind noch viel schwerer erreichbar und (wie Homosexuelle, Drogen- süchtige, Prostituierte) meist bereits infiziert. Rückläufig war die Inzidenz der Hepatitis B ab 1985 unter den männlichen Homosexuellen. Aber auch dies ist kein Er- folg der Impfstrategie, sondern des durch die AIDS-Ge- fahr veränderten sexuellen Verhaltens.H
epatitis-Fälle 1991 in den USA veranschauli- chen das Scheitern der Impfstrategien: Weniger als ein Drittel aller Infizierten kam aus Hochri- sikogruppen! Aber fast die Hälfte der Fälle war auf hete- rosexuelle Kontakte zurückzuführen. Und diese Er- kenntnis, so wurde in Cannes überzeugend dargelegt, er- fordert Maßnahmen zur allgemeinen Immunisierung, die laut WHO und Weltärztebund (1992) in allen natio- nalen Impfprogrammen bis 1997 realisiert sein sollen.Neben der Impfung aller Neugeborenen zielen die Maß- nahmen auf die aktuell Bedrohten, nämlich die Adoles- zenten: Rechtzeitig vor sexueller Aktivität sollen Elf-/
Zwölfjährige geimpft werden. In verschiedenen Ländern (Spanien, Bulgarien, Israel, USA, Canada) sind bereits entsprechende Impfprogramme angelaufen, aber der konsequenteste Einstieg wurde aus Italien berichtet: Seit zwei Jahren gibt es dort eine gesetzliche Hepatitis-Impf- pflicht für Neugeborene und Heranwachsende. Die deutsche Arbeitsgruppe des Kongresses, geführt von Prof. Wolfgang Jilg, Regensburg, befürwortete ebenfalls rasch greifende Konsequenzen. Sie empfahl, aktuell noch intensiver die HBs-Ag-Trägerinnen unter den Schwangeren herauszufinden, damit deren Neugeborene sogleich passiv/aktiv geschützt werden können. r-h
A1 -3264 (4) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 49, 10. Dezember 1993