chen Wirkmechanismen, wie Orlistat und Sibu- tramin, erweitern die möglichen Optionen bei der Behandlung adipöser Patienten. Die Opti- mierung der Adipositas-Therapie in enger Ko- operation mit Ernährungsberatern, Bewe- gungs- und Verhaltenstherapeuten darf uns je- doch nicht von einem zentralen Problem ablen- ken: die steigende Prävalenz der Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist alarmierend und die frühe Manifestation stellt eine sehr ungün- stige Voraussetzung für die Adipositas-Thera- pie dar (13). Die eigentliche Problemlösung führt also nicht über Medikamente oder Fettsi- mulatoren, sondern nur über die Prävention von Adipositas.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1999; 96: A-3240–3242 [Heft 50]
Literatur
1. Adam O: Pharmakologische Grundlagen für die Anwen- dung von Fettsimulatoren, Hemmstoffen der Nährstoffre- sorption und Anorektika zur Therapie der Adipositas. Dt Ärztebl 1999; A-3243–3247.
2. Clinical guidelines on the identification, evaluation and treatment of overweight and obesity in adults - the evidence report. National Institutes of Health. Obes Res 1998; 6 (Sup- pl 2): 51–209.
3. Guerciolini R: Mode of action of orlistat. Int J Obes Relat Metab Disord 1997; 21 (Suppl 3): 12–23.
4. Hamann A: Genetik der Adipositas. Klinikarzt 1998; 27:
214–220.
5. Heseker H, Hartmann S, Kubler W, Schneider S: An epide- miologic study of food consumption habits in Germany. Me- tabolism 1995; 44 (Suppl 2): 10–13.
6. Hoffmeister H, Mensingk GBM, Stolzenberg H: National trends in risk factors for cardiovascular disease in Germany.
Prevent Med 1994; 23: 197–205.
7. Lauterbach K, Westenhöfer J, Wirth A, Hauner H: Evidenz- basierte Leitlinie zur Behandlung der Adipositas in Deutschland. 1998.
8. Lean ME: Sibutramine - a review of clinical efficacy. Int J Obes Relat Metab Disord 1997; 21 (Suppl 1): 30–36; discus- sion: 37–39.
9. Lean ME, Han TS, Morrison CE: Waist circumference as a measure for indicating need for weight management. Br Med J 1995; 311: 158–161.
10. Scottish Intercollegiate Guideline Network. Obesity in Scot- land. Integrating prevention with weight management. A na- tional clinical guideline for use in Scotland. Edinburgh:
SIGN, 1996.
11. Sjostrom L, Rissanen A, Andersen T et al.: Randomized pla- cebo-controlled trial of orlistat for weight loss and preven- tion of weight regain in obese patients. European Multi- centre Orlistat Study Group. Lancet 1998; 352: 167–172.
12. Stock MJ: Sibutramine: a review of the pharmacology of a novel anti-obesity agent. Int J Obes Relat Metab Disord 1997; 21 (Suppl 1): 25–29.
13. Wirth A: Adipositas. Berlin, Heidelberg: Springer, 1997.
Anschrift für die Verfasser
Dr. med. Andreas Hamann Abteilung Innere Medizin I
Medizinische Klinik und Poliklinik Universität Heidelberg
Bergheimer Straße 58 69115 Heidelberg
A-3242
M E D I Z I N
(34) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 50, 17. Dezember 1999
EDITORIAL/FÜR SIE REFERIERT
Körperliche Aktivität hält das Körpergewicht mehr oder weniger konstant; damit sinkt das Risiko, Gallensteine zu entwickeln. Die Autoren untersuch- ten die körperlichen Aktivitäten (Jogging, Langlauf, Radfahren) bei einer Gruppe von 60 290 Frauen im Alter zwischen 40 und 65 Jahren und verglichen die er- hobenen Daten mit Personen, die ihre Freizeit vorwie- gend vor dem Fernseher verbrachten. Dabei ging es um die Häufigkeit von symptomatischen Gallenstei- nen als Teilauswertung der Nurses’ Health Study, ana- lysiert wurde ein Zeitraum von 1986 bis 1996. Bei den sportlich aktiven Frauen lag das Risiko eines Gallen- steinleidens um 30 Prozent niedriger. Frauen, die 41 bis 60 Stunden pro Woche mehr oder weniger sitzend verbrachten, wiesen ein Risiko von 1,42 für ein Gal- lensteinleiden auf. Dieses Risiko stieg auf 2,32 an, wenn 60 Stunden pro Woche und länger eine sitzende Tätigkeit ausgeübt wurde. Der protektive Effekt der sportlichen Aktivität war unabhängig von anderen be- kannten Risikofaktoren, wie Adipositas und rezenter
Gewichtsabnahme, zu finden. w
Leitzmann MF, Rimm EB, Willet WC et al.: Recreational physical activity and the risk of cholecystectomy in women.
N Engl J Med 1999; 341: 777–784.
Departments of Nutrition, Epidemiology and Biostatistics Harvard School of Public Health, 665 Huntington Avenue, Boston, MA 02115, USA.
Ungefähr 2,7 Millionen Menschen in den USA sind chronisch mit Hepatitis C infiziert. Dies haben Hochrechnungen aus der 3. Nationalen Gesundheits- und Ernährungsbefragung ergeben, die von 1988 bis 1994 von den Centers of Disease Control and Preventi- on in Atlanta durchgeführt wurde.
Blutproben von 21 241 Personen, die älter als sechs Jahre waren, wurden auf Antikörper gegen HCV untersucht. Anschließend wurde bei den Anti- HCV-positiven Proben ein Test auf HCV-RNA durchgeführt. Die Prävalenz betrug dabei 1,8 Pro- zent, von denen 74 Prozent auch positiv für HCV- RNA waren. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölke- rung liegen die Zahlen bei etwa 3,9 Millionen Men- schen, die einmal HCV-infiziert gewesen waren sowie 2,7 Millionen mit einer chronischen Infektion. Höch- ste Risikofaktoren, weil unabhängig assoziiert, waren dafür Gebrauch illegaler Drogen und riskantes Se- xualverhalten. Weiterhin schienen Menschen, die arm waren, weniger als zwölf Jahre Schulbildung absol- viert hatten und getrennt lebend oder geschieden wa- ren, ebenfalls stärker gefährdet zu sein, sich mit HCV
anzustecken. silk
Alter M et al.: The prevalence of hepatitis C virus infection in the United States 1988–1994. N Engl J Med 1999; 341: 556–562.
Dr. Alter at the Hepatitis Branch, Mailstop G 37, Centers for Disease Control and Prevention, Atlanta, GA 30333, USA.