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Archiv "Prävalenz des Hepatitis-C-Virus" (18.10.1990)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ersatzanspruch

der verletzten Hausfrau

I Einseitiger Augenverlust

Der begrüßenswerte Versuch, auf dem bisher nicht befriedigend vereinheitlichten Gebiet der gutach- terlichen Beurteilung des Ersatzan- spruches von Hausfrauen durch Her- ausgabe einer „Hausfrauentabelle"

eine Orientierungshilfe zu bieten, kann zumindest in einem Punkt nicht unwidersprochen bleiben. Der ein- seitige Augenverlust wird in der Ta- belle mit null Prozent konkreter Be- hinderung bei der Hausarbeit bewer- tet. Der Verlust eines Auges ist aber immer mit dem Verlust des räumli- chen Sehens verbunden, welches bei einer Vielzahl hausfraulicher Tätig- keiten von Bedeutung ist. Man den- ke beispielsweise an das Einfädeln eines Fadens bei Näh- und Stopfar- beiten oder vielfältige Um- und Ein- schüttarbeiten beim Kochen und Backen. In der augenärztlichen Be- gutachtungspraxis wird zudem die Ausübung gefahrengeneigter Tätig- keiten auf Gerüsten oder Leitern als für Einäugige wegen der aufgrund des fehlenden räumlichen Sehens deutlich erhöhten Unfallgefahr nicht zumutbar eingestuft. Dies müßte analog für ähnliche hausfrauliche

Mitte 1988 präsentierte die ame- rikanische Firma Chiron einen Test zum Nachweis eines HCV-Markers, eines Antikörpers vom Typ IgG, der zwischenzeitlich als kommerziell er- hältlicher Enzym-Immuno-Assay zur Verfügung steht. In Europa sind An- ti-HCV bei 0,2 bis 1,3 Prozent der Blutspender nachweisbar, in der Schweiz nach eigenen Untersuchun- gen der Autoren an 559 Serumpro- ben bei 0,34 Prozent. Hohe An- ti-HCV-Prävalenzen werden bei Hä- mophilen (59 bis 97 Prozent), Dro- genabhängigen (48 bis 92 Prozent), Hämodialysepatienten und Poly- transfundierten (3 bis 23 Prozent)

Zu dem Beitrag von Günther Hierholzer und Elmar Ludolph

in Heft 4/1990

Tätig,keiten (zum Beispiel Gardinen- aufhängen, Fensterputzen) gelten.

Vergleicht man den einseitigen Augenverlust mit anderen in der Ta- belle aufgeführten Verletzungsfol- gen, so erscheint ein Prozentsatz von 20 oder 25 Prozent angemessen. Der letztere Wert hätte den Vorteil, mit dem entsprechenden MdE-Satz identisch zu sein.

Dr. med. T. Schneider Augenarzt

Ohmstraße 11 a 8700 Würzburg

Schlußwort

Wenn eine „Hausfrauentabelle"

eine konsensfähige Grundlage zur Abwicklung von Ersatzansprüchen

sowie bei Homosexuellen und pro- miskuitiven Heterosexuellen (1 bis 40 Prozent) beobachtet, ebenfalls bei Patienten mit Nicht-B-Hepatomen (62 bis 80 Prozent) und mit Alkohol- zirrhose (27 bis 52 Prozent). Die Un- tersuchungen der Autoren für die Schweiz ergaben Anti-HCV bei 45 Prozent der Drogenabhängigen, 7 Prozent der Homosexuellen, 13 Pro- zent der Hämodialysierten — Nieren- transplantierten und bei 60 Prozent der untersuchten Patienten mit chro- nischer Non-A-, Non-B-Hepatitis.

Im Hinblick auf die Tatsache, daß 30 bis 50 Prozent der Fälle von akuter Non-A-, Non-B-Hepatitis in eine

der verletzten Hausfrau sein soll, be- darf sie der breiten Diskussion. Die Bewertung der haushaltsbezogenen Behinderung nach Verlust eines Au- ges mit null Prozent, also die absolu- te Verneinung jeder Funktionsein- buße, ist durchaus zu überdenken.

Sie resultiert aus der guten Kompen- sierbarkeit dieser Verletzungsfolge.

Eine Einschätzung dieser Verlet- zungsfolge auf eine MdE von 20 bis 25 Prozent ist jedoch nicht zu vertre- ten. Das räumliche Sehen wird im Haushalt praktisch nicht abverlangt.

Der Tastsinn steht bei den dazu zu diskutierenden Tätig,keiten im Vor- dergrund. Dies ist der vorrangige Wegweiser für derartige Arbeiten.

Die haushaltsbezogene Funktions- einbuße nach Verlust eines Auges liegt unseres Erachtens unter 10 Pro- zent und bedingt keinen meßbaren Schaden.

Prof. Dr. med. Günther Hierholzer Ärztlicher Direktor

Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik

Duisburg-Buchholz Großenbaumer Allee 250 4100 Duisburg 28

Dr. med. Elmar Ludolph Leitender Arzt

Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik

Duisburg-Buchholz Großenbaumer Allee 250 4100 Duisburg 28

FUR SIE REFERIERT

chronische Form übergehen, die aber jahrelang klinisch stumm blei- ben kann, muß man davon ausgehen, daß ein namhafter Teil der „gesun- den Personen" mit Anti-HCV poten- tiell infektiös ist. Die Anti-HCV-Te- stung sollte deshalb im Blutspende- wesen routinemäßig eingesetzt wer- den.

Grob, P. J., H. J. Joller-Jemelka: Hepati- tis-C-Virus (HCV), Anti-HCV und Non-A, Non-B-Hepatitis. Schweiz. med.

Wschr. 120: 117-124, 1990.

Abt. für ldinische Immunologie, Departe- ment für Innere Medizin, Universitätsspi- tal, Häldeliweg 4, CH-8044 Zürich.

Prävalenz des Hepatitis-C-Virus

A-3236 (68) Dt. Ärztebl. 87, Heft 42, 18. Oktober 1990

Referenzen

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