• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hepatitis-Risiko der Ozon-Eigenblut- Behandlung" (14.02.1991)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hepatitis-Risiko der Ozon-Eigenblut- Behandlung" (14.02.1991)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

NOTIZ

Hepatitis-Risiko der Ozon-Eigenblut- Behandlung

Ergänzender Bericht zu der Notiz in Heft 49 vom 6. Dezember 1990

In dem genannten Heft wurde über fünf Patienten berichtet, bei de- nen im Anschluß an eine Ozon-Ei- genblut-Behandlung eine Hepatitis C aufgetreten war. Wir haben inzwi- schen neun Personen untersucht, die in der betreffenden Praxis mit dieser Methode behandelt worden waren.

Davon war nur eine seronegativ, in zwei Fällen war bei positivem HCV- Antikörperbefund eine durchge- machte Hepatitis klinisch und ana- mnestisch nicht bekannt. Unter den sechs Patienten, bei denen eine He- patitis auftrat, ist in drei — möglicher- weise auch in vier — Fällen ein chro- nischer Verlauf wahrscheinlich. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind angelaufen.

Interessant ist, daß es sich bei den Patienten durchweg um Privatversi- cherte —Lehrer und andere Akademi- ker — handelt. Die Beschwerden, die den Anlaß zur Ozon-Behandlung ge- geben hatten, waren recht allgemei- ner Natur: Schwächegefühl, Müdig- keit, Kopfschmerz usw. Unter den Diagnosen herrschen Begriffe wie psychovegetativer Symptomenkom- plex, Natrium-Verwertungsstörung, Magnesium- und Kalium-Mangel, Cephalea, Kaskadenmagen und ähn- liches vor. Die Honorarabrechnung erfolgt nach GOÄ-Ziffern.

Der eigentliche Übertragungs- modus der Infektion ist nach wie vor unklar. Es ist wenig wahrscheinlich, daß ein technischer Fehler am Ozon- Generator verantwortlich sein könn- te, obwohl — darauf hatte schon Daschner hingewiesen — die Betriebs- anleitung des Gerätes fehlerhaft ist (Dt. Ärztebl. 86 Heft 25/26, 26. Juni 1989). Eher könnte der verwendete Gummiball oder die Ozon-Entnah- mespritze eine Rolle gespielt haben.

Dabei müßte allerdings unterstellt werden, daß diese Instrumente—mög- licherweise im blinden Vertrauen auf eine desinfizierende Wirkung des Ozons — mehrfach verwendet wurden.

In der Betriebsanleitung des verwen- deten Gerätes wird unter anderem ei- ne Desinfektion mit „ozontem Was- ser" vorgeschlagen.

Es ist dringend erforderlich, die hygienische Sicherheit der Ozon-Ei- genblut-Behandlung zu überprüfen.

Eine „Alternativ-Hygiene" gibt es nicht. Die Grundsätze der Hygiene müssen auch im Bereich der Alter- nativmedizin berücksichtigt werden.

Im Anschluß an die Veröffentli- chung vom 6. Dezember 1990 erreich- te uns die Nachricht, daß im Raum Düsseldorf nach einer Ozon-Eigen- blut-Behandlung in einer gynäkologi- schen Fachpraxis eine Hepatitis C aufgetreten ist. Im Marburger Klini- kum wurde bei zwei Patienten eine akute Hepatitis diagnostiziert, von de- nen der eine in einer Arztpraxis für Naturheilkunde, der andere bei ei- nem Heilpraktiker eine Ozon-Eigen- blut-Behandlung durchgemacht hat- te. Die Nachweise auf Parameter für Hepatitis B und C sind bei diesen bei- den Fällen noch negativ.

In Rheine sind in der Zeit zwi- schen Januar und Oktober 1988 insge-

Schulmöbel

müssen individuell angepaßt werden

Zu dem Beitrag von Prof.

Dr. med. Karl-Hans Berquet in Heft 13/1990

Der ausgezeichnete Artikel von Prof. Dr. Berquet über Schulmöbel spricht ein Problem an, an dem un- zählige Schüler, aber ebenso am Schreibtisch tätige Erwachsene lei- den: Rückenbeschwerden durch

„falsche" Sitzmöbel.

In Ergänzung zu diesem Thema möchte ich bemerken, daß neuer- dings ein Tisch beziehungsweise ein Tischaufsatz auf dem Markt ist, der genau der Forderung von Prof. Ber- quet nach individueller Anpassung der Schulmöbel entspricht: „Ortho- pädischer Tischaufsatz". Durch me-

samt elf Fälle von Hepatitis B diagno- stiziert worden, die im Anschluß an ei- ne Behandlung in einer Praxis für Na- turheilkunde aufgetreten waren. Bei der Hälfte dieser Fälle soll eine Ozon- Eigenblut-Behandlung dem Auftre- ten der Hepatitis vorausgegangen sein; es ist unklar, ob in allen Fällen danach gefragt wurde. In dieser Praxis wurden aber auch Behandlungen mit einem „Quaddelgerät" durchgeführt.

Der Fall wird von einer Hamburger Staatsanwaltschaft untersucht.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß die bisher dokumentierten Fälle nur die Spitze eines Eisberges darstellen, weil der Gedanke, eine Eigenblutbe- handlung als Hepatitis-Risiko anzu- nehmen, nicht naheliegend ist. Jeder Patient mit einer Hepatitis B und C, bei dem andere Übertragungsweisen nicht eruiert werden konnten, sollte auch hinsichtlich einer Ozon-Eigen- blut-Anamnese befragt werden.

Prof. Dr. med. Werner Slenczka Institut für Virologie der Philipps-Universität Marburg Robert-Koch-Straße 17 W-3550 Marburg/L.

DISKUSSION

chanisch einfache Verstellung kann die Schreibtischfläche stufenweise schräg und hoch gestellt, ja sogar für Kinder nach unten geführt werden.

Damit lassen sich die von Prof.

Berquet angesprochenen Kriterien für bequemes und orthopädisch rich- tiges Arbeiten am Schulschreibtisch (aber auch am Schreibtisch zu Hause) spielend erfüllen. Vor allem ist es durch die dreidimensionale Verstell- barkeit der Tischfläche möglich, ei- nen physiologisch günstigen und sinn- vollen Wechsel der Körperhaltung, je nach Lust und Laune, durchzuführen.

Dr. med. F. Milz Sprechstunde für Naturheilverfahren der

Kinderklinik und -Poliklinik der Technischen Universität München Kölner Platz 1 8000 München 40

Professor Berquet hat auf ein Schlußwort verzichtet.

I

Individuell

anpaßbarer Schreibtisch

A-490 (66) Dt. Ärztebl. 88, Heft 7, 14. Februar 1991

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Andere Übertragungswege des Virus sind in circa sechs Prozent bis zwölf Prozent die Dialyse und in circa einem Prozent Haushaltskontakte.. Bluttransfusionen spielen für

Die Behandlung von Patienten mit akuter, überwiegend transfusionsassoziierter Hepatitis C in den ersten sechs Monaten nach In- fektion sprach mit einer Virus- elimination von 34

ten Gruppe handelt es sich um Pa- tienten, die wegen chronischer He- patitis mehrfach stationär behandelt worden waren und bei denen auch histopathologisch der Verdacht auf

Auch zwei neuere Chargen des Präparates Hevac Be (Institute Pasteur) wurden aus nordamerikanischen Blutspenden hergestellt. Das AIDS wurde neu- erdings zwar auch in Westeuropa

in einer randomisierten , doppel- blind durchgeführten Multicenter- Studie wurde die Wirkung des Glukokortikoids Prednisolon oder des anabolen Steraids Oxandro- lon

Die Indikationsstellung zur Li- thotripsie erfolgt bei uns durch Ge- bietsärzte, also Gastroenterologen oder Urologen — in unserer Publika- tion ist ausdrücklich von Fachpraxen

Ergebnisse klinischer und molekulargenetischer Untersuchungen bei einer DRD-Familie; a) Bei der Probandin III/3 war die Diagnose einer DRD be- kannt. Sorgfältige

Für den Kliniker sind die Dia- gnose einer autoimmunen Hepatitis und die Indikationsstellung zur im- munsuppressiven Therapie von sehr großer Bedeutung, weil die Erkran-