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Archiv "Krankenhäuser: Katastrophale Zahlungsmoral" (05.12.2003)

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ohne Promotion dazustehen, bezeichnet die Schwierigkeit der wissenschaftlichen Arbeit hierzulande. Ein Kollege aus einem ebenfalls operativen Fach schilderte mir die Situati- on in den USA bei seiner Ha- bilitationsarbeit, die vollkom- men anders war.

Nach dem Vortrag der Resul- tate auf einem internationalen Kongress war meine erste Ar- beit doch zu „dünn“. Ähnli- ches erfuhr ich von einem Kol- legen, mit dem ich zwei Jahre lang zusammengearbeitet ha- be. Eine weitere Arbeit war nach vier investierten Jahren, der Entwicklung eines Gerätes und Resultaten, die tatsächlich klinische Anwendung finden können, so weit, dass ich drei Adressen bekam, von Doktor- vätern, die sich eingehend mit Themen, die damit verwandt sein könnten, befasst haben.

Nach einem halben Jahr Ar- beit stellte sich bei einer weite- ren Arbeit heraus, dass es doch eine rein nachrichtentechni- sche sein sollte. Zu meiner Zeit wurde in keinem der medizini- schen Studiengänge Nachrich-

tentechnologie unterrichtet.

Bei einer weiteren Arbeit wur- de zunächst der praktische Teil monatelang durch einen eigens für die Technik vorhandenen Betreuer verschleppt. Der theoretische Teil kam nicht zum Abschluss, da wie sich nach sechs Monaten Suche rausstellte, entscheidende Arti- kel der eingeforderten Litera- tur, statt in der einzigen hier verfügbaren Quelle, bei mei- nem Doktorvater waren.

Nun bin ich mit den Widrig- keiten bei Weiterbildung und Forschung mit Sicherheit nur einer von Tausenden. Das ist eine schlechte Nutzung der Ressourcen (Forschung als Zeitverschwendung; Fehlein- satz und bewusste kräftemäßi- ge Zerstörung der Assisten- ten). Ohne Uni im Hinter- grund erstreckt sich die For- schungstätigkeit (die im Grun- de spannend ist und viel Freude macht) nur noch auf funktionelle Analysen, die nur äußerst selten auf Kongressen platziert werden können.

Rainer Ebid,

Eichenstraße 3, 82024 Taufkirchen

bald einen umfangreichen, klaren und mit Praxisbeispie- len und inhaltlicher Diskussi- on gefüllten Artikel zu diesem wohl nicht nur für mich im- mens wichtigen Thema!

Jens Flohr,

Kirchweg 3, 88167 Grünenbach

Krankenhäuser

Zu dem Beitrag „Offene Rechnungen“ von Jens Flintrop in Heft 42/2003:

Das Problem eskaliert

Auch wir haben offene Posten, und zwar nach Rechnungsle- gung. Die Aussage der „Kas- senfürsten“ ist grob unwahr, und das bewusst (oder die zi- tierten Herren wissen nicht, was in ihrer Kasse läuft, also glattes Führungsversagen)!

Besonders für Nachoptions- häuser ist die Situation durch Prüfung (und in der Regel Zahlungsverzögerung) bei in- zwischen circa neun Prozent der Fälle prekär (Daten aus einem großen bayrischen Haus). Wenn Sie sich einmal die Mühe machen, im myDRG- Forum der diesbezüglichen Diskussion zu folgen, wird Ihnen auch völlig klar, dass die Kassen genau das tun, was ihnen vorgeworfen wird.

Die Stellungnahme und das Dementi sind reine Augenwi- scherei, und die 1 700 anhängi- gen Sozialgerichtsverfahren sprechen ja auch für sich (und das nur in einem Bundesland).

Machen Sie sich vom Ärzte- blatt mal die Mühe, die Ent- wicklung der Sozialgerichts- verfahrensfälle der letzten Jahre statistisch nach Kassen- arten auszuwerten, und Sie werden sehen, der Anstieg ist dramatisch. Und das, obwohl man noch vor ein paar Jahren auf Krankenhausseite lieber auf einige Einzelfälle verzich- tete (und damit, obwohl man im Recht war, nicht klagte), als dann bei der Pflegesatzver- handlung als unleidliches Krankenhaus abgestraft zu werden.

Das wird dann vielleicht eini- ge der „Kassenfürsten“ end- lich ihren Job kosten und den

Weg frei machen für Transpa- renz und Offenheit, wie sie den Krankenhäusern ja jetzt auferlegt wird. Und genau die- se Transparenz wird durch die zunehmende, von der Politik erzwungene, verbesserte Datenerfassung und die damit mögliche Datenauswertung noch viel mehr für die Verant- wortlichen unangenehme Wahrheiten ans Licht bringen – und das kassenbezogen.

Schon die kommerziellen Fortbilder (580 Euro!) bieten spezielle Schulungen an, wie man diesem (von den Kassen ja abgestrittenen) Problem be- gegnen kann. Sie können si- cher sein, dass das Problem nicht nur existiert, sondern auch eskaliert.

Thomas Lückert,

Karlstadter Straße 31, 13189 Berlin

Katastrophale Zahlungsmoral

Die von der KGNW beklagte Situation ist nicht neu, schon länger verzeichnen die Kran- kenhäuser bundesweit eine katastrophale Zahlungsmoral der Krankenkassen. Eine Um- frage des Deutschen Kranken- haus Instituts (DKI) Ende 2002 zeigte, dass von 325 be- fragten KH bei fast drei Vier- tel diese Zahlungen nicht frist- gerecht erfolgten. Bei der 103.

Hauptversammlung des Mar- burger Bundes im Mai dieses Jahres wurde mit überwälti- gender Mehrheit ein Antrag (Liquiditätsengpässe der Krankenhäuser) angenom- men, der Aufsichtsbehörden und BMGS aufforderte, diese unerträglichen Praktiken der Krankenkassen abzustellen.

Dieser Antrag wurde auch wortgleich vom diesjährigen Deutschen Ärztetag in Köln verabschiedet – Effekt gleich null.

Die Kassen – und allen voran die AOK – betreiben weiter ihre Zahlungsverzögerungen auf dem Rücken der Kranken- häuser, zulasten der Steuer- zahler. Wie lange noch?

Dr. med. Helmut Müller, Vorsitzender des Ärztlichen Bezirksver- bandes Niederbayern, Lilienstraße 5, 94315 Straubing

A

A3232 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 495. Dezember 2003

B R I E F E

Bereitschaftsdienst

Zu der Meldung „Änderung unbefrie- digend“ in Heft 40/2003:

Beispiele fehlen

. . . Inhaltlich ist (der Beitrag) für mich wenig verständlich, insbesondere fehlen mir Bei-

spiele dafür, was die neue Ar- beitszeitregelung in der Praxis des Klinikbereitschaftsdien- stes bedeuten kann.

Vom Umfang her spiegelt Ihr Artikel in keiner Weise die im-

mense Bedeutung wider, die das Thema für mich und wohl für alle Klinikärzte hat, insbe- sondere im Vergleich zu den regelmäßig viele Seiten füllen- den, für mich jedoch wenig re- levanten, standespolitischen Themen.

Und letztens fehlt mir völlig eine Diskussion des neuen

Gesetzes mit den Vorgaben der vorhergehenden Recht- sprechung – z. B. des jüngsten Kieler Urteils.

Also – genug gemeckert. Ich wünsche mir von Ihnen recht

Foto:JOKER

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