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Ein Knötchen am Nasolabialwinkel

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Bayerisches Ärzteblatt 5/2008 285

Blickdiagnose

Ein Knötchen am Nasolabialwinkel

Der 81-jährige Patient stellt sich zur Abklärung eines seit neun Monaten bestehenden und stetig größer werdenden, ansonsten aber symptomlosen Knötchens am linken nasolabia- len Winkel in unserer Ambulanz vor. Der Patient hat einen hellen Hauttyp mit blauen Augen und früher blonden Haaren. Zeit seines Lebens sei er in seiner Freizeit immer viel in der Sonne gewesen.

Abbildung 1.

Abbildung 2.

Diagnose

Die genaue Inspektion lässt mit großer Sicher- heit die Einordnung dieses hautfarbenen Tu- mors als knotiges Basalzellkarzinom zu. Hierfür sprechen die durchschimmernden Teleangiek- tasien und der etwas glasige Aspekt der kleinen Knötchen, aus denen der Tumor besteht (Abbil- dung 1, kleines Bild). Aber auch die Lokalisati- on des Tumors in chronisch Sonnenlicht-expo- nierter Haut, Alter und Hauttyp des Patienten sind typisch.

Eine vollständige Exzision des Tumors gilt als kurativ und stellt die Therapie der Wahl dar.

Eine sorgfältige histopathologische Aufarbei- tung mit vollständiger Randschnittkontrolle (histographisch/mikrographisch kontrollierte Chirurgie) gewährleistet die höchste Rezidiv- freiheit. Insbesondere bei primärer Inoperabi- lität ist eine Strahlentherapie indiziert, hiermit

sind annähernd ähnliche Heilungsaussichten erreichbar. Das Basalzellkarzinom ist der häu- figste maligne Tumor der Haut, wächst lokal infiltrierend und destruierend, metastasiert aber nur in Ausnahmefällen, weshalb er bislang als Basaliom (Endung -om kennzeichnet gutar- tige Tumore) bezeichnet und als semimaligner Tumor eingeordnet wurde. Die Nomenklatur dieser gut zu therapierenden Neoplasie leitet sich von der histologischen Morphologie der Tumorzellen ab, die den physiologischen Ba- salzellen der Epidermis gleichen (Abbildung 2).

Das Basalzellkarzinom erfüllt aber alle mor- phologischen Kriterien eines malignen soliden Tumors wie infiltratives und destruierendes Wachstum oder Atypie der Tumorzellen. Die Exzision erfolgte in Lokalanästhesie mit kleinst- möglichem Sicherheitsabstand mit exzellentem ästhetischen Resultat. Die Vollständigkeit der Exzision wurde durch komplette histologische Schnittrandkontrolle gewährleistet.

Weiterführende Literatur

Breuninger H., Konz B., Burg G.: Mikroskopisch kontrollierte Chirurgie bei malignen Hauttu- moren. Dtsch Ärztebl 2007; 104:427-32.

Korting H. C., Callies R., Reusch M., Schlaeger M., Sterry W.: Dermatologische Qualitätssiche- rung. Leitlinien und Empfehlungen, 5. Auflage 2007, ABW Wissenschaftsverlag, Berlin: 291- 301.

Dr. Josef Schneider, Assistenzarzt, Dr. Michael J. Flaig, Leitender Oberarzt, Dermatopathologie, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, Frauenlobstraße 9-11, 80337 München, E-Mail: Histologie@med.uni-muenchen.de

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