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FORUM-6-2015-Patientenorientierung-Zystennieren

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PatieNteNORieNtieRUNg 38

K VB FORUM 6/2015

A

ußer der vererbten Form der Zystennieren gibt es durch Spontanmutation eine weitere Variante der Erkran- kung, die etwa zehn Prozent der Zystennierenpatienten betrifft. In beiden Fällen bilden sich in den Nieren Zysten, also mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die zu einer zu- nehmenden Funktionseinschrän- kung der Nieren bis hin zum chro- nischen Nierenversagen führen kön-

nen. Die Erkrankung wird in der Re- gel mit einer Ultraschalluntersu- chung festgestellt. Bisher stehen für eine Therapie leider noch keine Medikamente zur Verfügung, wes- halb bei Funktionsverlust als Nieren- ersatztherapie die Dialyse an ers- ter Stelle steht. Die Transplantation eines geeigneten Organs käme als nächster Schritt in Betracht. Unab- hängig von diesen Fällen können Betroffene jedoch meistens ein weitgehend normales Leben füh- ren. Wichtig ist beispielsweise ein gut eingestellter Blutdruck.

Die Autosomal-Dominante Polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD), auch familiäre Zystennieren genannt, gehört zu den am häufigsten vererbbaren Nierenerkrankun-

gen. Bei der dominanten Form liegt die Vererbungswahrscheinlichkeit bei 50 Pro- zent. Monika Gotzmeister von der Selbsthilfegruppe Familiäre Zystennieren e. V. in Nürnberg beschreibt, wie die Angebote der Vereinigung sie unterstützt haben.

zYsteNNieReN

Die Diagnose kann einen dennoch sehr aus der Bahn werfen, viele Fra- gen aufwerfen und Ängste hervor- rufen: Wie geht es nun überhaupt weiter, was ändert sich, was kommt auf mich zu, wie kann ich damit noch ein lebenswertes Leben führen? Es ist daher sehr hilfreich, nicht nur mit seinem Nephrologen zu sprechen, sondern sich auch mit Betroffenen auszutauschen, die dasselbe Schick- sal teilen.

Aus diesem Grund wurde in Nürn- berg im Mai 1998 auf Initiative des Nephrologen Professor Dr. Bernd Schulze die erste Selbsthilfegruppe für Patienten mit Zystennieren in Deutschland gegründet. Es ist der persönliche Erfahrungsaustausch, der einem Kraft gibt und viele Ängs- te nimmt. Besonders wenn die Funktion der Nieren so weit einge- schränkt ist, dass eine Dialyse be- vorsteht, kommen bei vielen Patien- ten zusätzliche Befürchtungen hin- zu. Eine Selbsthilfegruppe bietet die Möglichkeit, mit Leuten zu sprechen, die ähnliche Erlebnisse haben und sie nachvollziehen können. Das Ge- fühl „Hier werde ich verstanden“

ist existenziell. Man spricht auf Augenhöhe miteinander und jeder kann die Erfahrungen der anderen nutzen. Eine Selbsthilfegruppe gibt einem auf jeden Fall die Möglich- keit, mit der Erkrankung besser umzugehen.

Betonen möchte ich, dass die Be- treuung durch den Arzt unver-

zichtbar ist und selbstverständlich nicht durch eine Selbsthilfegruppe ersetzt werden kann. Vielmehr ist eine Zusammenarbeit zwischen Arzt und Selbsthilfegruppe zum Vorteil des Patienten.

So bin ich meinem Hausarzt noch heute dankbar, dass er mir damals den Weg zur Selbsthilfegruppe ge- ebnet hat, obwohl ich erst einmal skeptisch reagiert habe. Der Aus- tausch mit Betroffenen hat mir viel Furcht genommen und ich habe gelernt, sehr gut mit meiner Situa- tion umzugehen. Das Gleiche erle- be ich auch bei vielen anderen Be- troffenen immer wieder. Es ist da- her wichtig, wenn gerade der Arzt seinen Patienten als Ergänzung zur Behandlung den Weg zu einer örtlichen Gruppe aufzeigen kann.

Monika Gotzmeister

Kontakt

Selbsthilfegruppe Familiäre Zystennieren e. V.

Monika Gotzmeister Quittenweg 18 90768 Fürth

Telefon 09 11 / 97 79 60 18 Fax 09 11 / 97 79 60 19 E-Mail Zystennieren.ShG@

t-online.de Internet www.znshg.de Monika gotz-

meister ist Vor- sitzende der selbsthilfe- gruppe Familiäre zystennieren e. V.

in Nürnberg.

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