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FORUM-4-2015-Patientenorientierung

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23 PATIENTENORIENTIERUNG

K VB FORUM 4/2015

S

eit 24 Jahren kümmert sich die Amputierten-Initiative e. V. mit Sitz in Berlin regio- nal, national und international um Gefäßkranke, Amputierte und de- ren Angehörige. Als erste Selbst- hilfegruppe für Amputierte nach dem Zweiten Weltkrieg sehen wir uns durchaus als Pioniere, die auf diesem Gebiet einen großen persön- lichen und finanziellen Einsatz er- bringen – allen Widrigkeiten zum Trotz. Mit beharrlicher, überwiegend ehrenamtlicher Arbeit haben wir es geschafft, die gesamte Republik für das Krankheitsbild des Beininfarkts und seiner Folgen zu sensibilisie- ren. In den Anfangsjahren unserer Tätigkeit waren die Kenntnisse da- rüber in Deutschland noch ausge- sprochen mager. Selbst von dieser Erkrankung betroffen, haben wir unser Wissen unermüdlich an Ärz- te, Patienten, politische Institutio- nen sowie an die interessierte Öf- fentlichkeit weitergegeben.

Das wichtigste Ziel war und ist das Verknüpfen von „Wissensinseln“

und das Erwirken einer dringend notwendigen interdisziplinären Zu- sammenarbeit, die in der Praxis allerdings noch immer Lücken auf- weist. Dass wir mit unserem Ein-

Durchblutungsstörungen, die beim Gehen immer wieder zu Wadenkrämpfen oder Schmerzen im Oberschenkel führen, sind ein Alarmzeichen und können unbe- handelt einen Beininfarkt auslösen. Im schlimmsten Fall stirbt das Bein ab und muss amputiert werden. Wie beim Herz- oder Hirninfarkt handelt es sich auch beim Beininfarkt um einen akuten, lebensbedrohlichen Notfall. Als selbst von einer Amputation Betroffene leistet Dagmar Gail, Gründerin und Vorsitzende der Amputierten-Initiative e. V./Gefäßkranke, hierzu seit 1991 bei Ärzten, Patienten und Wissenschaftlichen Fachgesellschaften wichtige Aufklärungsarbeit.

RISIKO „AMPUTATION NACH BEININFARKT“

satz erfolgreich sind, zeigt unter anderem die Tatsache, dass der Beininfarkt mit dem Risiko einer Amputation als Folge einer arteri- ellen Verschlusskrankheit nun in die neuen S3-Leitlinien der Deut- schen Gesellschaft für Angiologie und Gefäßmedizin e. V. (DGA) un- ter Leitung von Dr. Holger Lawall, Chefarzt Gefäßzentrum Asklepios Westklinikum Hamburg, aufgenom- men wird. Großen Dank schulden wir auch Professor Dr. Sebastian Debus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, Universitätskli- nikum Hamburg-Eppendorf, für sein Engagement im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Defini- tion des Begriffs „Beininfarkt“.

Demnach handelt es sich dabei um eine plötzlich einsetzende Minder- durchblutung. Eine Organschädi- gung und der drohende Verlust ei- ner Extremität können folgen: bei der Haut nach 12 Stunden, bei der Muskulatur nach sechs bis acht und beim Nervengewebe nach zwei bis vier Stunden. Risikofaktoren sind: genetische Disposition, Stress, erhöhter Blutdruck, hohe Blutfett- werte, erhöhter Blutzucker, erhöh- te Homocystein-Werte, ferner Ni-

kotinmissbrauch. Eine schnelle, korrekte Diagnostik ist geboten, unter anderem mithilfe eines farb- codierten Ultraschalls und einer Messung des Ankle Brachial Inde- xes. Als Therapie haben sich bei

den meisten Betroffenen ein Ge- fäßtraining, Medikamente, radiolo- gische und gefäßchirurgische Ein- griffe sowie Prostavasin-Infusio- nen bewährt.

Weitere Informationen finden Ärzte, Patienten und deren Angehörige unter info@amputierten-initiative.de und www.amputierten-initiative.de.

Dagmar Gail

Dagmar Gail ist Gründerin und Vorsitzende der Amputierten-Ini- tiative e. V./Ge- fäßkranke.

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