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FORUM-6-2014-Patientenorientierung

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PaTIeNTeNORIeNTIeRUNG 30

K VB FORUM 6/2014

D

er Familie, den Freunden und dem Umfeld fällt es in der Regel zuerst auf: Mit dem Kind oder dem Erwachsenen stimmt etwas nicht. Meist sind es Infektionen mit ihren ganz üblichen Krankheitszeichen wie Fieber, Hus- ten, Erbrechen oder Durchfall. Die Betroffenen fehlen immer häufiger

im Kindergarten, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Im Unterschied zu gesunden Menschen, die auch hin und wieder Infektionen durchleben, sind diese bei Kindern und Erwach- senen mit einem angeborenen Im- mundefekt weitaus auffälliger: Sie treten zu häufig auf, dauern zu lange und verlaufen meist schwerer und komplizierter. Spätestens dann ist eine Vorstellung beim Arzt dringend erforderlich. Dieser sollte eine sorg- fältige Anamnese sowie eine inten- sive Prüfung der sechs beziehungs- weise zwölf Warnzeichen durchfüh- ren, außerdem nach vergleichbar erkrankten Personen in der Familie fragen und eine allgemeinen Erst- diagnostik durchführen. Die Erfah- rung zeigt allerdings, dass viele Be-

In Deutschland leiden zirka 100.000 Menschen an einem angeborenen Im- mundefekt, einer seltenen Erkrankung, die genetisch bedingt und zudem lebensbedrohend ist. Nur etwa 3,5 Prozent der Betroffenen sind diagnostiziert und erhalten eine adäquate Therapie. Ein Bericht von Gabriele Gründl, Bundes- vorsitzende der Patientenorganisation für angeborene Immundefekte (dsai).

aNGeBOReNe IMMUNDeFeKTe

troffene über einen langen Zeitraum überhaupt nicht wissen, was ihnen fehlt. Aufgrund der ausbleibenden oder späten Diagnose kann es zu ir- reversiblen Schäden kommen. Or- gantransplantationen sind meist der letzte Ausweg. Schwere Behin- derungen sowie eine drastische Minderung der Lebenserwartung sind die Folgen. Insgesamt gibt es rund 300 verschiedene Arten von primären Immundefekten. Bei vie- len kann ein weiteres Spektrum zu- sätzlicher und unerwarteter Symp- tome hinzukommen, zum Beispiel Blutungsneigung, Mikrozephalie, Dysmorphiezeichen, Wachstums- störung oder Hautveränderungen.

Die Patientenorganisation für ange- borene Immundefekte wurde 1991 mit dem Ziel gegründet, Betroffenen und ihren Angehörigen den Erfah- rungsaustausch außerhalb der me- dizinischen Betreuung zu ermögli- chen. Mittlerweile gehen die Auf- gaben der dsai weit über den see- lischen Beistand hinaus. Einer un- serer Hauptschwerpunkte ist die möglichst frühzeitige Diagnose der seltenen Erkrankung des angebo- renen Immundefekts. Damit können wir Lebensqualität zurückgeben und Leben retten. Unsere ärztlichen Fortbildungen richten sich sowohl an Allgemeinmediziner als auch an Kinderärzte, Allergologen, Immuno- logen sowie Internisten und wer- den deutschlandweit durchgeführt.

Neben den Ärzten sensibilisieren wir Betroffene, Eltern und Multipli-

katoren. Die dsai ist sehr darum bemüht, für das Krankheitsbild der angeborenen Immundefekte eine breite Öffentlichkeit zu schaffen.

Dabei setzt sie seit vielen Jahren auf eine fundierte Presse- und Medienarbeit. Auf der Online-TV- Plattform www.dsai.tv, auf Face- book unter www.facebook.com/

www.dsai.de und im dsai-Blog un- ter www.dsai.de/blog können sich Patienten, Ärzte und Interessierte über angeborene Immundefekte informieren.

Unsere Patientenorganisation ist inzwischen ein kompetenter Partner in einem Netzwerk aus Betroffenen, Spezialisten, Behörden und For- scherteams. Wir setzen uns bun- desweit für die Früherkennung von angeborenen Immundefekten ein.

Das Neugeborenen-Screening soll Ärzten helfen, Immundefekte bei Kindern frühzeitig zu erkennen und somit Folgeschäden zu vermeiden.

Gabriele Gründl Gabriele Gründl

(links) zusam- men mit dem Team der Ge- schäftsstelle der Patientenor-

ganisation für angeborene Im-

mundefekte.

Kontakt Gabriele Gründl

Patientenorganisation für ange- borene Immundefekte (dsai) Hochschatzen 5

83530 Schnaitsee

Telefon 0 80 74 / 81 64 E-Mail info@dsai.de Internet www.dsai.de

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