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W

ie

M

igranten leben Lebensbedingungen und soziale Lage

DER AUSLÄNDISCHEN BEVÖLKERUNG in der Bundesrepublik

hrsg. von Wolfgang Seifert

Dokumentation eines Workshops am WZB, 20.-21.01.95

März 1995 Abteilung „Sozialstruktur und

Sozialberichterstattung“

im Forschungsschwerpunkt III Wissenschaftszentrum Berlin

für Sozialforschung (WZB)

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G liederung

Einleitung... 2 Wolfgang Seifert

Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik: Lebensbedingungen und soziale

L a g e ... ...3 Günther Schultze

Arbeitsmarktintegration von türkischen Migranten der ersten und zweiten

G eneration... ... 10 Mathias Bös

Migranten und soziale Ungleichheit: Soziale und politische Schließungen in

westlichen Industrieländern...17 Heinz Werner

Die Integration ausländischer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt - Vergleich

von Frankreich, Deutschland, Niederlande und Schweden - ... ....25 Thomas Faist

Ein- und Ausgliederung von Immigranten in Arbeitsmärkten: Junge Türken in

Deutschland und mexikanische Amerikaner in den U S A ... ... 32 Mona Granato

Integration und Ausgrenzung: Junge Italienerin Deutschland... 38 Frank-Olaf Radtke

Ethnische Diskriminierung in der Schule... 49 Ursula Boos-Nünning

Wie Mädchen türkischer Herkunft zu Außenseiterinnen gemacht werden... . 54 Axel Schulte

Zur Lebenssituation und Integration von älteren Migranten in der Bundes­

republik Deutschland... 61 Margret Spohn

Wirtschaftliche Integration der ausländischen Minderheiten in der Bundes­

republik Deutschland am Beispiel ausländischer Selbständiger... ...74 Johannes Veiling

Die Migranten der 90er Jahre und ihre Integration in den deutschenArbeits-

markt... SO Dietrich Thränhardt

Keine Unterschichtung aber politische Herausforderungen. Bericht über die

Lebenslage der Einwanderer aus Anwerbeländern in Nordrhein-Westfalen...93 Liste der A utoren...103

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Einleitung

In letzter Zeit hat die Diskussion um Zahl und Wege der Zuwanderung den Blick auf die Lage der sich in der Bundesrepublik befindlichen Migrantengruppen überlagert. Dabei befinden sich die Arbeitsmigranten, die in den 60er und frühen 70er Jahren in die Bundes­

republik zu gewandert waren auch drei Dekaden nach ihrer Zuwanderung noch immer in einem Schwebezustand. Obwohl es offensichtlich ist, daß die Zuwanderung dauerhaften Charakter angenommen hat, wird von offizieller Seite noch immer Zurückhaltung geübt, in bezug auf die politische und rechtliche Gleichstellung der Migranten. Zuwanderer können nicht zur Wahl gehen und haben somit keine Lobby, die sich für ihre Interessen stark macht.

Die rechtliche Schlechterstellung, beispielsweise durch das Inländerprimat oder das Ver­

bot der Aufnahme selbständiger Tätigkeiten, hat Aufstiegsmöglichkeiten behindert. Den­

noch haben mittlerweile - wenn auch noch relativ kleine - Teile der Zuwanderer den Sprung in die Selbständigkeit und in höhere berufliche Positionen geschafft. Generell stellt sich die Frage, wie sich die Lebensbedingungen der Migranten verändert haben. Insbesondere geht es um die Inklusion oder Exklusion von Migranten in zentralen gesellschaftlichen Bereichen. Dies gilt vor allem für den Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Inklusion oder Exklu­

sion von Migranten gibt gleichzeitig Auskunft über die Offenheit oder Geschlossenheit einer Gesellschaft.

Am 19. und 20 Januar 1995 fand am WZB ein Workshop statt, der die „Lebensbedingun­

gen und soziale Lage der ausländischen Bevölkerung in der Bundesrepublik“ zum Thema hatte. Die folgenden Beiträge sind die überarbeiteten Referate dieses Workshops. Ziel die­

ser Tagung war es, Wissenschaftlerinnen) und Expert(inn)en an einen Tisch zu bringen, die sich mit den Lebensbedingungen von Migranten in der Bundesrepublik befassen. Da­

bei wurde sowohl auf die spezifische Situation einzelner Migrantengruppen (beispielswei­

se aus der Türkei und Italien) als auch auf die Situation von Migranten in verschiedenen Lebensbereichen eingegangen. Hier nahmen insbesondere die Felder Arbeitsmarkt und Bildung breiten Raum ein. Darüber hinaus wurde die wirtschaftliche Integration von Migranten, die Lebensbedingungen von älteren Migranten, die gesundheitliche Versorgung, Alltagsdeutungen bezogen auf türkische Mädchen und die Situation der „neuen“ Zuwan­

derer diskutiert. Außerdem wurde die Entwicklung in der Bundesrepublik, insbesondere im Arbeitsmarktbereich im Vergleich zu anderen Industriestaaten, betrachtet.

(4)

Arbeitsmigranten in der Bundesrepublik:

Lebensbedingungen und soziale Lage

Wolfgang Seifert

1. Einleitung

Zur Beschreibung der Lebensbedingungen von Migranten in der Bundesrepublik liegen zahlreiche Untersuchungen vor. Die Mehrzahl der empirischen Analysen gibt Situations­

beschreibungen zu bestimmten Zeitpunkten wider. Längsschnittbetrachtungen bilden die Ausnahme. Berufliche und soziale Mobilitätsprozesse können jedoch mit Querschnitts­

untersuchungen nur unzureichend abgebildet werden. Eine Längsschnittperspektive da­

gegen ermöglicht eine vergleichende Betrachtung beruflicher Mobilitätsprozesse.

In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie sich die berufliche und gesellschaft­

liche Stellung von Migranten verändert hat. Aus diesen Analysen werden Überlegungen über eine mögliche künftige Entwicklung abgeleitet. Die Analysen beziehen sich auf Arbeits­

migranten aus der Türkei, Italien, Griechenland, Spanien und dem ehemaligen Jugoslawi­

en. Die Betrachtung erfolgt aus einer dynamischen Perspektive. Diese Möglichkeit ist mit dem Sozio-Ökonomischen Panel erstmals in der Bundesrepublik gegeben. Auf repräsenta­

tiver Basis können Berufsverläufe und die ökonomische Mobilität der ausländischen und deutschen Bevölkerung vergleichend abgebildet werden. Für die fünf genannten Migrantengruppen bestehen jeweils separate repräsentative Samples. Insbesondere durch die zeitliche Perspektive, mittlerweile stehen 10 Wellen zur Verfügung, ist eine längerfristi­

ge Beobachtung der gesellschaftlichen Positionierung von Migranten möglich.

Veränderungsprozesse werden auf drei Ebenen abgebildet: dem Arbeitsmarkt, der Sozi­

alstruktur und der sozialen Lage der Migranten. Dabei gehe ich von drei Thesen aus, wie sie in den 80er Jahren mehrfach aufgestellt wurden.

1. ) Ausländer besetzten marginale Positionen auf dem Arbeitsmarkt

2. ) Die Sozialstruktur der bundesdeutschen Gesellschaft ist entlang ethnischer Linien unterschichtet

3. ) Die soziale Lage der ausländischen Bevölkerung ist weitgehend durch Segregation gekennzeichnet

Im folgenden wird weniger auf strukturelle Unterschiede zwischen ausländischer und deut­

scher Bevölkerung eingegangen, sondern untersucht, ob Veränderungen in der Struktur der ausländischen Beschäftigten zu erkennen sind. Hierzu wird der Zeitraum nach der deut­

schen Vereinigung betrachtet. In dieser Phase erfolgten eine Vielzahl von Umschichtungen auf dem Arbeitsmarkt, und die Konkurrenz um Arbeitsplätze nahm allgemein zu. Es ist anzunehmen, daß sich in dieser Periode besonders gut zeigt, ob sich die Marginalisierung der ausländischen Bevölkerung verfestigt oder nicht. Dies wird anhand von drei Arbeitshy­

pothesen untersucht:

la) Langfristig integrieren sich ausländische Beschäftigte in den Arbeitsmarkt, Dispari­

täten im Vergleich zu deutschen Beschäftigten werden geringer

2a) Die ethnische Unterschichtung der bundesdeutschen Gesellschaft hat keinen dauerhaften Bestand

3a) Segregation und somit die gesellschaftliche Marginalisierung ist nicht dauerhaft

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2. M ethode

Die hier betrachteten Arbeitsmigranten bilden keine homogene Gruppe; folglich werden relevante Gruppen gesondert betrachtet. Dies gilt insbesondere für die zweite Ausländer­

generation, da aufgrund des Schulbesuchs in der Bundesrepublik bessere Startvorausset­

zungen angenommen werden können. Zur zweiten Generation wird gerechnet, wer eine deutsche Schule besucht hat. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit einer deutschen Kontrollkohorte wurde eine obere Altersgrenze von 25 Jahren gesetzt. Auch der Gruppe der türkischen Zuwanderer und ausländischen Frauen wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da diese allgemein als besonders benachteiligt gelten. Wegen der räumlichen Konzentration und der unterschiedlichen sozio-ökonomischen Struktur Ostdeutschlands werden im folgenden nur Vergleiche zwischen ausländischer und westdeutscher Populati­

on vorgenommen.

Die Beschreibung der beruflichen Veränderungsprozesse wird anhand der beruflichen Stellung und der Branchenzugehörigkeit vorgenommen, und daran anschließend werden einige Indikatoren zur sozialen Lage der ausländischen Bevölkerung betrachtet.

3. Berufliche M obilität

Die berufliche Mobilität ausländischer und deutscher Arbeitnehmer wird anhand des Wech­

sels der beruflichen Stellung zwischen 1989 und 1993 nachvollzogen. Dieser relativ grobe Indikator bildet die unterschiedliche Erwerbsstruktur von ausländischen und deutschen Beschäftigten gut ab. Die hier ausgewiesenen Werte beziehen sich jeweils auf Personen, die mindestens einer regelmäßigen Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Ausländische Arbeit­

nehmer sind vor allem in Arbeiterberufen beschäftigt, während bei Deutschen Angestellten­

berufe dominieren. Bei deutschen Beschäftigten zeigen sich kaum Veränderungen. Bei aus­

ländischen Beschäftigten jedoch ist ein Rückgang im Bereich der angelernten Tätigkeiten und ein Ansteigen im Bereich der Angestelltenberufe zu erkennen. Dennoch bleiben un- und angelernte Tätigkeiten der wichtigste Beschäftigungsbereich für ausländische Arbeit­

nehmer.

Ein etwas günstigeres Bild zeigt sich bei der zweiten Generation. Im Vergleich zu den Ausländern insgesamt sind sie seltener als un- oder angelernte Arbeiter tätig. Gemessen an der entsprechenden deutschen Altersgruppe zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede:

Der Anteil an mittleren und höheren Angestellten liegt bei jungen Deutschen mehr als drei­

mal so hoch. Un- oder angelernte Tätigkeiten übt nur eine kleine Minderheit der deutschen Vergleichsgruppe aus. Im Vergleich zu 1989 geht der Anteil der un- und angelernten Arbei­

ter bei der zweiten Ausländergeneration deutlich zurück. Allerdings muß berücksichtigt werden, daß diejenigen, die eine höhere Ausbildung durchlaufen, erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Erwerbstätigkeit eintreten.

Ausländische Frauen sind überdurchschnittlich oft als un- und angelernte Arbeiterin­

nen tätig. Im betrachteten Zeitraum geht die Dominanz der Arbeiterberufe zugunsten von mittleren und höheren Angestelltenpositionen etwas zurück. Im Vergleich zu deutschen Frauen, von denen mehr als die Hälfte mittlere und höhere Angestelltenberufe ausüben, ist dieser Anteil bei ausländischen Frauen jedoch noch immer sehr niedrig. Die Struktur der türkischen Erwerbstätigen gleicht sich dem Durchschnitt der ausländischen Beschäftigten an.

Es kann festgehalten werden, daß ausländische Beschäftigte ein, gegenüber deutschen Arbeitnehmern, deutlich verschiedenes Beschäftigungsprofil aufweisen. Es ist durch Tätig­

keiten an Arbeitsplätzen mit geringen Qualifikationsanforderungen geprägt. Im Zeitverlauf ist ein gewisser Umstrukturierungsprozeß zu erkennen, insbesondere bei der zweiten Ge­

neration zeigt sich eine günstigere Struktur. Trotz der im Prozeß der deutschen Einigung

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Struktur der erwerbstätigen ausländischen und deutschen Beschäftigung 1989 - 1993 Ausländische Beschäftigte

0 9 8 9 iSK}l993

Deutsche Beschäftigte

Datenbasis: SOEP (West), Längsschnitt 1989 1993.

gegewachsenen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt hat keine Verdrängung von ausländi­

schen Arbeitskräften stattgefunden. Zwar ist seit der deutschen Vereinigung die Ausländer­

arbeitslosigkeit gestiegen, gleichzeitig ist aber auch die Erwerbstätigenquote angestiegen, so daß insgesamt nicht von einer Verdrängung vom Arbeitsmarkt die Rede sein kann. Für die zweite Generation jedoch gestaltet sich der Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf besonders schwierig und ist überdurchschnittlich oft mit Arbeitslosigkeit ver­

bunden.

(7)

Ausländische und deutsche Beschäftigte nach Branche 1989 - 1993 Ausländische Beschäftigte

■ 1 9 8 9 M l 993

Datenbasis: SOEP (West), Längsschnitt 1989 -19 9 3 .

4. Branche

Die Branchenzuordnung ausländischer Arbeitnehmer soll vor allem Aufschluß darüber ge­

ben, ob ausländische Beschäftigte auch in attraktive Bereiche des Dienstleistungssektors Vordringen können oder ob sie weitgehend an industrielle Arbeitsplätze gebunden sind.

Das produzierende Gewerbe ist der dominante Beschäftigungsbereich für ausländische Arbeitnehmer. Deutsche Beschäftigte sind vor allem im Dienstleistungsbereich tätig. Zwi­

schen 1989 und 1993 ist bei ausländischen Beschäftigten jedoch ein leichter Rückgang im sekundären Sektor und ein Anstieg der Beschäftigten im Bereich staatlicher und sozialer Dienstleistungen zu erkennen.

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Bei der zweiten Generation zeigt sich nur eine geringe Abnahme der im produzieren­

den Gewerbe Beschäftigten. Gestiegen ist vor allem der Anteil der im Bereich der staatli­

chen und sozialen Dienstleistungen Tätigen; dies gilt ebenfalls für die deutsche Vergleichs­

gruppe. Auch für die zweite Generation ist das produzierende Gewerbe noch immer der wichtigste Beschäftigungsbereich.

Ausländische Frauen sind 1992 wesentlich seltener im produzierenden Sektor zu finden als noch 1989. Dafür hat die Bedeutung des Dienstleistungsbereiches, insbesondere der staatlichen und sozialen Dienstleistungen, deutlich zugenommen. Ausländische Frauen sind offensichtlich vom Strukturwandel in der Industrie besonders betroffen, finden aber alter­

native Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich. Allerdings kann allein aufgrund des Wech­

sels vom sekundären in den tertiären Sektor nicht auf eine berufliche Besserstellung aus­

ländischer Frauen geschlossen werden. Ein Vergleich der Einkommen von Frauen im Dienst­

leistungsbereich zeigt, daß keine höheren Einkommen als im produzierenden Sektor er­

zielt werden.

Bei türkischen Arbeitnehmern ist der Rückgang der im produzierenden Sektor Beschäf­

tigten besonders ausgeprägt. Waren 1989 noch überdurchschnittlich viele türkische Beschäf­

tigte im produzierenden Gewerbe tätig, lag dieser Anteil 1993 geringfügig unter dem Anteil aller Ausländer in diesem Sektor. Auch türkische Arbeitnehmer sind jetzt in stärkerem Maße im Bereich staatlicher und sozialer Dienstleistungen beschäftigt.

Allgemein geht zwischen 1989 und 1993 die Bedeutung des produzierenden Gewerbes bei ausländischen Beschäftigten zurück. Bei ausländischen Frauen und türkischen Beschäf­

tigten, also den Gruppen mit den höchsten Anteilen im produzierenden Gewerbe, ist die Tertiarisierung am deutlichsten, bei der zweiten Generation hingegen hat das produzieren­

de Gewerbe überdurchschnittliche Bedeutung.

5. Sprachkenntnisse, soziale Beziehungen und Aufenthaltsorientierung

Die bisherigen Analysen bezogen sich auf die Arbeitsmarktchancen der ausländischen Be­

völkerung, die einen wichtigen Bereich der objektiven Lebensbedingungen darstellen. Ab­

schließend wird die soziale Lage der ausländischen Bevölkerung näher betrachtet. Indika­

toren hierfür sind Deutschkenntnisse, interethnische Kontakte, Aufenthaltsorientierung und nationale Selbstidentifikation.

Über mindestens gute Sprachkenntnisse verfügen 1993 nach eigener Einschätzung mehr als die Hälfte aller Ausländer. Bei der zweiten Generation liegt dieser Anteil bereits wesent­

lich höher. 90% gaben 1993 an, die deutsche Sprache verbal gut zu beherrschen, so daß davon ausgegangen werden kann, daß bei der zweiten Generation kaum noch Sprachbar­

rieren bestehen. Eine unterdurchschnittliche Sprachkompetenz zeigt sich bei ausländischen Frauen und türkischen Zuwanderern. Im Beobachtungszeitraum haben sich die Deutsch­

kenntnisse der türkischen Immigranten jedoch überdurchschnittlich verbessert.

Bessere Interaktionsmöglichkeiten und längere Aufenthaltsdauer lassen auch vermehrt intensivere soziale Beziehungen zwischen Migranten und Einheimischen erwarten. Dies ist jedoch nicht der Fall. In dem kurzen Zeitraum zwischen 1990 und 1992 steigt der Segregationsgrad deutlich an. Wird nach den drei wichtigsten Personen gefragt, mit denen der oder die Befragte näher befreundet ist und mit denen er bzw. sie sich am häufigsten trifft, zeigt sich, daß sich bei mehr als der Hälfte aller Ausländer keine deutsche Person unter den drei genannten findet. Bei der zweiten Generation könnte aufgrund besserer Sprachkenntnisse ein niedrigerer Segregationsgrad erwartet werden. 1989 liegt der Anteil derer, die keine deutsche Person unter den wichtigsten Kontaktpersonen nennen, auch deutlich unter dem Durchschnitt: Dieser Anteil steigt jedoch überraschend deutlich an, 1992 nennt fast die Hälfte der zweiten Generation keine deutsche Person unter den drei wichtig­

sten Kontaktpersonen. Dieser starke Rückgang interethnischer Freundschaftsbeziehungen

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Indikatoren der sozialen Integration 1989 - 1993

1989 O l 9 9 3

Datenbasis: SOEP (West), Längsschnitt 1989 - 1993.

muß als Indiz für eine wachsende Distanz zwischen ausländischer und deutscher Bevölke­

rung gewertet werden. Ein hoher Segregationsgrad zeigt sich auch bei Türken, von denen rund zwei Drittel keine deutsche Kontaktperson nennen. Der Anstieg ist allerdings noch unter dem Durchschnitt.

Für die hier untersuchten Migrantengruppen ist die Bundesrepublik zum Lebensmittel­

punkt und Deutschland somit zum Einwanderungsland geworden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Migranten selbst Ihren Aufenthalt als dauerhaft verstehen und sich somit zu­

gehörig fühlen. 1993 hatte nur knapp die Hälfte der ausländischen Bevölkerung die Ab­

sicht, für immer in Deutschland zu bleiben. Bei der zweiten Generation liegt der Anteil nur wenig höher. Bei denjenigen, die keine dauerhaften Bleibeabsichten äußern, liegen jedoch keine konkreten Rückkehrabsichten vor. Auch bei dieser Gruppe besteht die Perspektive, wenn nicht dauerhaft, so doch für einen längeren Zeitraum in Deutschland zu bleiben.

Auch wenn sich viele Ausländer bereits für einen dauerhaften Aufenthalt in der Bundes­

republik entschieden haben, identifizieren sie sich kaum als Deutsche. „Ganz“ oder „mehr“

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als Deutsche fühlte sich 1993 nur eine Minderheit. Insbesondere Migranten türkischer Her­

kunft fühlen sich nicht als Deutsche. Eine Ausnahme bildet die zweite Generation. Für die Jüngeren ist der Abstand zum Herkunftsland der Eltern am größten. Knapp ein Viertel der zweiten Generation fühlte sich 1993 als Deutsche(r). Zwar könnte dies als Anzeichen für eine wachsende Integration, zumindest von Teilen der jüngeren Ausländer, interpretiert werden, aber die stark wachsende Segregation dieser Gruppe spricht gegen diese Annah­

me.

Insgesamt ist die Lage der ausländischen Bevölkerung durch eine zunehmende Segre­

gation gekennzeichnet, obwohl sich die ausländische Bevölkerung auf einen dauerhaften oder zumindest lang andauernden Aufenthalt in der Bundesrepublik eingerichtet hat. Hier fühlen sich jedoch die meisten als Ausländer und nicht als Deutsche.

6. Schlußbemerkung

Ausländische Beschäftigte besetzen noch immer die unteren Positionen des Arbeitsmark­

tes. Allerdings zeigte sich ein gewisser Trend, weg von unqualifizierten Arbeitsplätzen. Auch Beschäftigungspositionen im tertiären Bereich werden vermehrt besetzt. Dies gilt insbe­

sondere für die zweite Generation. Der Umstand, daß ausländische Arbeitnehmer ihre Po­

sition auch während der gespannten Arbeitsmarktsituation nach der deutschen Vereini­

gung nicht nur halten, sondern weiter ausbauen konnten, läßt auch künftig ein Voranschrei­

ten der beruflichen Integration dieser Migrantengruppen erwarten. Dies läßt eine allmäh­

liche Integration in den Arbeitsmarkt erwarten.

Daraus kann abgeleitet werden, daß eine Unterschichtung der Sozialstruktur durch eth­

nische Minderheiten keinen dauerhaften Bestand hat. Vielmehr ist anzunehmen, daß in der weiteren generationalen Abfolge auch die Disparitäten zwischen Migranten und ein­

heimischer Bevölkerung geringer werden.

Die Distanz zwischen Einheimischen und Zuwanderern und somit die Segregation der ausländischen Bevölkerung ist gewachsen. Somit kann die Situation der ausländischen Be­

völkerung als „Status quo“ angesehen werden. Die Bundesrepublik ist zu einer multi­

kulturellen Gesellschaft geworden, in dem Sinn, daß „Nicht-Deutsche“ ein tragendes Ele­

ment der deutschen Beschäftigungsstruktur geworden sind, aber in den urbanen Zentren, in denen Sie konzentriert sind, ihr Leben weitgehend in eigenen ethnischen Strukturen organisieren.

Zur Interpretation dieser Daten muß jedoch angemerkt werden, daß im Sozio-Ökono- mischen Panel methodisch bedingt Zuwanderung während des Untersuchungszeitraumes nicht erfaßt wird. Folglich beziehen sich die gemachten Aussagen auf den Teil der unter­

suchten fünf Migrantengruppen, die bereits seit 1984 in der Bundesrepublik sind. Daraus kann resultieren, daß der besser integrierte Teil der ausländischen Bevölkerung hier über­

repräsentiert ist, und somit die Situation insgesamt in einem günstigeren Licht erscheint.

Dennoch bleibt die Aussage bestehen, daß sich ein Teil der ausländischen Arbeitnehmer in mittleren und höheren beruflichen Positionen eingegliedert hat, und folglich auch keine dauerhafte Marginalisierung dieser Migrantengruppen angenommen werden kann.

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Arbeitsmarktintegration von türkischen Migranten der ersten und zweiten Generation

Günther Schultze

1. Zentrale Fragestellungen

Das Ausmaß und die Entwicklung von beruflichen Mobilitätsprozessen in einer Gesell­

schaft sind eng verknüpft mit der Frage nach sozialen Ungleichheiten und der Verwirkli­

chung des Chancengleichheitsprinzips. Untersuchungen zu beruflichen Mobilitätsprozessen geben Aufschluß darüber, ob die Ideologie moderner Gesellschaften verwirklicht ist. Ihr zentraler Bestandteil ist, daß berufliche Positionen und die damit verbundenen Lebens­

chancen aufgrund persönlich erworbener Qualifikationen oder individuell zurechenbarer Leistungen zugewiesen werden. Berufliche Mobilitätsprozesse sind ein Indikator für die Offenheit einer Gesellschaft.

Ethnische Minderheiten wurden in der Vergangenheit in Untersuchungen zur berufli­

chen Mobilität vernachlässigt. Zum einen wurde dies mit erhebungstechnischen Proble­

men begründet. Zum anderen wird eine Beschäftigung mit beruflichen Mobilitätsprozessen von M igranten für weniger relevant erachtet, weil man davon ausgeht, daß sie die unattraktiven, wenig Qualifikation erfordernden Arbeitsplätze einnehmen. In der Migrations­

soziologie dominierte die These von der Unterschichtung der Arbeits- und Berufssphäre durch einwandernde Migranten, und sie wurden dem sekundären Arbeitsmarktsegment zugeordnet, das durch geringe Bezahlung, geringe Aufstiegsmöglichkeiten und hohes Arbeitsplatzrisiko gekennzeichnet ist.

Unsere Untersuchung hatte das Ziel zu überprüfen, wie sich die berufliche Integration der ersten und zweiten Generation türkischer Arbeitnehmer entwickelt hat und welcher Einfluß auf soziale und kulturelle Eingliederungsprozesse feststellbar ist.1

2. M ethodisches Vorgehen

Normalerweise werden in beruflichen Mobilitätsstudien die in die Stichprobe aufgenom­

menen Personen nach dem Beruf ihres Vaters gefragt, um so intergenerationelle berufli­

che Mobilitätsprozesse zu ermitteln. Wir haben eine andere Vorgehensweise gewählt: Tür­

kische Migranten im Alter von 20 bis 30 Jahren und ihre Väter wurden getrennt mit einem identischen, standardisierten Fragebogen über ihre beruflichen Laufbahnen, ihre Migrations­

geschichte und den Eingliederungsprozeß befragt. Die Auswahl erfolgte nach einem Quoten­

verfahren. Die Stichprobe umfaßt insgesamt 320 Personen. Die Befragung erfolgte 1988 in fünf Städten Nordrhein-Westfalens. Wegen der Anlage der Untersuchung und der relativ kleinen Stichprobe sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit, spie­

geln jedoch durchaus Entwicklungstendenzen wider. Zur Klassifikation der Berufe verwen­

deten wir ein von Goldthorpe (1980) entwickeltes Klassenschema, das die Beschäftigten nicht nach Status und Prestige, sondern nach gemeinsamen Marktlagen und Arbeitssitua­

tionen differenziert.

3. Ergebnisse der Untersuchung

Um die Ergebnisse zur beruflichen Mobilität besser interpretieren zu können, erfolgt zu­

nächst eine kurze Charakterisierung der befragten Väter und Söhne. Sowohl die erste als auch die zweite Generation ist in der Türkei geboren. Zwei Drittel der Väter verbrachten ihre Kindheit in der Türkei in einem dörflichen Milieu. Folglich ist unter ihnen mit 21 % der

(12)

Tabelle 1: Berufliche Position der ersten und zweiten Generation türkischer Arbeitnehmer (in Prozent)

Väter Söhne

letzte Position

Türkei

erste Position

BRD

letzte Position

BRD

erste Position

BRD

letzte Position

BRD

Berufliche Position

Obere/Untere Dienstklasse 1,4 0,6 0,6 2,2 2,2

Ausführende Nichtmanuelle 12,9 1,9 2,5 14,2 14,9

Selbständige 7,9 0,0 5,6 0,0 0,0

Landwirte 2,9 0,0 0,6 0,0 0,0

Vor-/Facharbeiter 7,2 5,1 8,8 20,1 23,1

Angelernte Arbeiter 17,3 35,2 44,7 25,9 33,6

Ungelernte Arbeiter 14,4 56,6 37,1 33,6 26,1

Landarbeiter 36,0 0,6 0,0 0,0 0,0

Insgesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Anteil derjenigen, die keine Schule besucht haben, relativ hoch. Hinzu kommen noch 25 %, die zwar eine Schule besuchten, aber selbst den Grundschulabschluß nach fünf Jahren nicht erreichten. 87 % der Väter waren vor der Ausreise berufstätig. Die Migrationsbiographien der zweiten Generation gestalten sich differenzierter. 10 % sind in Deutschland geboren oder im vorschulpflichtigen Alter eingereist. 63 % kamen im Alter zwischen sechs und sech­

zehn Jahren in die Bundesrepublik. Dies hatte Auswirkungen auf ihre Schulkarrieren: Drei Viertel haben sowohl Schulen in der Türkei als auch in Deutschland besucht. Die von uns Befragten bilden also die Gruppe der „Seiteneinsteiger".

Die berufliche Situation ermittelten wir an drei Punkten der Biographie: unmittelbar vor der Ausreise, nach der Einreise in die Bundesrepublik und zum Zeitpunkt der Befra­

gung.

Für die Vätergeneration bestätigt sich hinsichtlich der ersten Tätigkeit in Deutschland eindeutig die Unterschichtungsthese: 92 % waren als un- oder angelernte Arbeiter und le­

diglich 5 % als Fach- oder Vorarbeiter beschäftigt. Die nichtmanuellen Berufsfelder, die höhere soziale und sprachliche Kompetenzen voraussetzten, waren ihnen weitgehend ver­

schlossen (siehe Tabelle 1). Diese Beschäftigungsstrukturen haben sich im Verlauf der Er­

werbstätigkeit nur leicht verändert: Einige konnten von un- zu angelernten Arbeitsplätzen aufsteigen. In einem geringeren Ausmaß erfolgten Aufstiege von un- oder angelernten Tä­

tigkeiten zu Fach- oder Vorarbeiterpositionen, und auch der Wechsel zu nichtmanuellen Klassen war die Ausnahme. Eine Möglichkeit, sich beruflich zu verbessern, stellt der Auf­

bau einer selbständigen Existenz dar. Immerhin 6 % der Väter haben eigene, i.d.R. kleinere Betriebe gegründet.

Die Söhne konnten im Vergleich zu ihren Vätern häufiger auf einem höheren Niveau ins Erwerbsleben einsteigen. Zwar gehören auch sie noch relativ häufig zu den manuellen Klas­

sen (84 %); einer größeren Zahl ist es jedoch gelungen, die Positionen von Fach- oder Vor­

arbeitern zu besetzen (20 %). Darüber hinaus konnten einige Söhne (14 %) die Barriere zu den nichtmanuellen Berufsfeldern überwinden. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Personen- und sachbezogene Dienstleistungsberufe. Das Ausmaß der beruflichen Mobili­

tät der Söhne war im Verlauf ihres relativ kurzen Berufslebens gering: Lediglich 16 % wur-

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den hinsichtlich der letzten Tätigkeit einer anderen Klasse zugeordnet als zu Beginn ihrer Beschäftigung.

Nur eine verschwindend kleine Zahl von Vätern und Söhnen gehört zur Unteren oder Oberen Dienstklasse. Die in ihnen zusammengefaßten Berufe mit umfassenden Kontroll- und Leitungsbefugnissen sind den Migranten weitgehend verschlossen. Die Darstellung intergenerationeller Mobilitätsprozesse von Migranten darf sich nicht auf die beruflichen Laufbahnen im Einreiseland beschränken. Das vollständige Ausmaß der Veränderungen wird deutlich, wenn die letzte Beschäftigung des Vaters in der Türkei mit der letzten des Sohnes in der Bundesrepublik Deutschland verglichen wird. Das herausstechende Ergeb­

nis ist, daß ca. 40 % der Väter in der Türkei in der Landwirtschaft tätig waren. Lediglich 18 % der Söhne gehören heute der gleichen Klasse an wie die Väter vor der Ausreise.2

Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der beruflichen Veränderungen, mit denen Migrantenfamilien im Verlauf ihrer Geschichte konfrontiert sind. Diese sind zum einen bedingt durch die Migration selbst, die nicht nur einen Wechsel der sozialen und kulturel­

len Umwelt bedeutet, sondern vor allem auch den Wechsel von einer eher agrarisch und handwerklich geprägten Produktionsweise zu einer industriellen. Zum anderen sind höhe­

re berufliche Positionen der Söhne auf ihre unterschiedlichen Migrationsgeschichten und höheren Eingangsqualifikationen Zurückzufuhren.

Während die These von der Unterschichtung der Berufsstruktur durch Migranten für die Vätergeneration bestätigt werden kann, ist für die Söhne eine differenziertere Betrach­

tung notwendig. Man kann von „Migrationsgewinnern“ und von „Migrationsverlierern“

sprechen. Einem Teil ist es gelungen, qualifizierte manuelle Arbeitsplätze zu besetzen und die Barriere zu den nichtmanuellen Klassen zu überspringen. Der andere Teil ist wie ihre Väter auf un- oder angelernte Arbeitsplätze verwiesen. Da sie jedoch ein höheres berufliches Aspirationsniveau ausgebildet haben, sind sie hiermit unzufriedener als die Väter.

Daß bei der zweiten Generation die berufliche Integration nicht problemlos verläuft, erkennt man auch daran, daß der Anteil der Personen, der ein- oder mehrmals drei oder mehr Monate arbeitslos war, höher liegt als bei den Vätern (38 % versus 21 %). Das Brüchig­

werden der Normalbiographie - kontinuierlicher Übergang von der Schule in Berufsausbil­

dung und dann in eine Beschäftigung - macht sich vor allem bei der hier einbezogenen Migrantenkohorte bemerkbar.

Die intergenerationellen beruflichen Mobilitätsprozesse dürfen weiterhin nicht darüber hinwegtäuschen, daß sowohl die erste als auch die zweite Generation gegenüber deutschen Arbeitnehmern benachteiligt ist. Dies wird z.B. durch einen Vergleich der Arbeitsbedin­

gungen deutlich. Die türkischen Arbeitnehmer sind wesentlich häufiger physisch und psy­

chisch stark belastenden Arbeitsverhältnissen ausgesetzt. Sie müssen häufiger im Stehen, unter Lärm, bei Nässe, Kälte, in Staub, Rauch und Gasen arbeiten und anstrengende Kör­

perhaltungen einnehmen. Besonders gravierend sind die Unterschiede hinsichtlich der Nacht- und Schichtarbeit. Während nur 14 % aller deutschen Erwerbstätigen diese beson­

ders belastende Arbeitssituation aushalten müssen, sind es 49 % der türkischen Söhne und 72 % der türkischen Väter.3

Welche beruflichen Positionen die Söhne besetzen, hängt maßgeblich von ihrem Bil­

dungsniveau ab. Zur Messung des Bildungsniveaus verwendeten wir eine Skala von W.

König u.a. (1987). Sie unterscheidet Bildungsstufen nach ihrer Selektionswirkung auf dem Arbeitsmarkt, ist hierarchisch strukturiert und differenziert zwischen allgemeiner und be­

ruflicher Bildung. Die Söhne haben folgendes Bildungsniveau:

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keine allgemeine Grundbildung (weniger als Hauptschulabschluß) allgemeine Grundbildung

(Hauptschulabschluß)

allgemeine und berufliche Grundbildung

(Hauptschulabschluß und betriebliche Ausbildung) mittlere berufliche Bildung

(Berufsfachschule u.ä., Mittlere Reife und betriebliche Ausbildung)

mittlere allgemeine Bildung (Mittlere Reife)

Abitur und höhere Abschlüsse

41 % 17%

19%

4%

11 % 7%

Das Bildungsniveau der 20- bis 30jährigen Türken bleibt weit hinter ihren Erwartungen und denen ihrer Väter zurück. 42 % der Väter erhofften den Hochschulabschluß und 7 % das Abitur für ihre Söhne.

Das Bildungsniveau bestimmt relativ stark die berufliche Plazierung. 78 % der Söhne mit weniger als allgemeiner Grundbildung besetzten un- oder angelernte Arbeitsplätze.

Aufstiege zu Fach- oder Vorarbeitern gelingen ihnen relativ selten. Dies trifft auch auf dieje­

nigen zu, die zwar den Hauptschulabschluß erreichten, aber keine Berufsausbildung absol­

vierten. Bei ihnen dominieren angelernte Beschäftigungsverhältnisse (61 %). Die herausra­

gende Bedeutung der betrieblichen Berufsausbildung erkennt man daran, daß von den Türken, die einen Hauptschulabschluß mit zusätzlicher betrieblicher Ausbildung haben, 60 % zur Klasse der Fach- und Vorarbeiter und 10 % zur Klasse der ausführenden Nicht­

manuellen gehören. Der Abschluß einer Berufsausbildung ist zwar die Voraussetzung, je­

doch keine Garantie, anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben zu können. Immerhin 30 % der Söhne mit Hauptschulabschluß und betrieblicher Ausbildung nehmen un- oder angelernte Arbeitsplätze ein. Söhne mit Mittlerer Reife oder mittlerer beruflicher Qualifikation sind zu 39 % ausfuhrende Nichtmanuelle und zu 28 % Fach- oder Vorarbeiter. Etwa jeder Dritte von ihnen übt un- oder angelernte Arbeiten aus. Anhand unseres Datenmaterials kann also ein Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der beruflichen Plazierung nachge­

wiesen werden. Ohne den Nachweis einer betrieblichen Berufsausbildung ist es sehr schwer, als Fach- oder Vorarbeiter eingesetzt zu werden.

Der zweite Schwerpunkt unserer Untersuchung bildete die Frage, wie sich die soziale Integration der ersten und zweiten Generation unterscheidet und welchen Einfluß die be­

ruflichen Positionen auf den Eingliederungsprozeß haben.

Ein Indikator, der Aufschluß über die soziale Integration geben kann, ist das Ausmaß der Kontakte mit Deutschen außerhalb der Arbeitssphäre. Zwischen den Generationen bestehen erhebliche Differenzen: 65 % der Söhne, aber nur 26 % der Väter treffen sich in der Freizeit mit Deutschen. Die Aufgliederung der Ergebnisse nach beruflichen Positionen zeigt eindeutig, daß bei der zweiten Generation das Ausmaß der strukturellen Integration maßgeblich das der sozialen beeinflußt: von den Söhnen, die ungelernte Arbeiter sind, haben nur 31 % Freizeitkontakte mit Deutschen, d.h. sie treffen sich nur um weniges häufi­

ger mit Einheimischen als die Vätergeneration. Die angelernten Arbeiter (53 %), die Fach- und Vorarbeiter (83 %) und die ausführenden Nichtmanuellen (85 %) treffen sich dagegen wesentlich häufiger mit Deutschen. Diese Polarisierung der zweiten Generation läßt sich auch anhand eines weiteren Indikators verdeutlichen. Die Befragten sollten angeben, ob sie sich der deutschen Gesellschaft „zugehörig fühlen“ oder nicht. 54 % der zweiten und 65 % der ersten Generation verneinen die entsprechende Frage. Es gibt jedoch sehr große Unterschiede je nach der beruflichen Position: Bei den Söhnen fühlen sich 89 % der unge­

lernten und 67 % der angelernten Arbeiter eindeutig nicht als Teil der deutschen Gesell-

(15)

Abbildung 1: Erziehungsziele von Vätern und Söhnen

Auswahl von drei als vorrangig empfundenen Erziehungszielen in der ersten und zweiten Generation türkischer Arbeitnehmer

Stellung auf der

IHiH Väter | | Söhne

schaft. Hingegen geben nur 26 % der Fach- und Vorarbeiter und 30 % der ausführenden Nichtmanuellen ein derartiges Urteil ab.

Diese Zusammenhänge sollen anhand einer Frage zu den Erziehungszielen näher be­

leuchtet werden. Die Befragten sollten aus 10 Vorgaben drei Ziele auswählen, die für sie bei der Erziehung besonders wichtig sind. Die Antworten beziehen sich auf drei Dimensionen (vgl. Abbildung 1):

Die erste Dimension umfaßt Ziele, die auf ein hohes Maß an schulischem und beruflichem Erfolg hinauslaufen. Hierzu zählen gute Leistungen in der Schule und im Beruf sowie ein Beruf mit einem hohen sozialen Ansehen.

Die zweite Dimension betont Ziele, die eine Aufrechterhaltung der eigenen Kultur- und Lebensgewohnheiten in der Fremde ausdrücken. Folgende Kategorien gehö­

ren dazu: Achtung der Eltern/der Familie, Aufrechterhaltung der eigenen Sitten und Gebräuche, Heirat eines türkischen Ehepartners, Rückkehr ins Heimatland, Integration in die deutsche Gesellschaft.

(16)

Die dritte Dimension schließlich bezieht sich auf soziale Kompetenzen. Diese sind z.B. Kritikfähigkeit und Selbständigkeit bei der Lösung von Problemen.

Die Söhne nennen am häufigsten gute schulische Leistungen als besonders wichtiges Ziel.

Für die Väter hingegen liegt die Aufrechterhaltung der eigenen Sitten und Gebräuche an erster Stelle der Rangskala. Bei den Söhnen erscheint dieses Ziel dagegen erst auf Rang vier, noch nach den Zielen „Achtung der Eltern/Familie“ und „Beruf mit hohem Ansehen“.

Für die Väter ist es auch relativ wichtig, daß ihre Kinder einen Ehepartner aus dem Hei­

matland wählen. Für die Söhne hingegen ist die Vermittlung von sozialen Kompetenzen an ihre Kinder wichtiger als die Herkunft des Ehepartners. Das selbständige Lösen von Pro­

blemen und ein kritisches Urteilsvermögen hat bei ihnen höhere Priorität. Eine vollständi­

ge Integration in die deutsche Gesellschaft wird sowohl von den Vätern als auch von den Söhnen relativ selten genannt, ebenso wie die Rückkehr in das Heimatland. Aber auch bei den Erziehungszielen zeigt sich, daß die Meinungen der Söhne je nach beruflicher Positi­

on variieren. Die ungelernten Arbeiter wollen z.B. häufiger als die übrigen, daß ihre Kinder die türkischen Sitten und Gebräuche beachten. Die Ausbildung eines kritischen Urteilsver­

mögens ist für sie weniger relevant.

Es läßt sich also anhand unserer Ergebnisse eindeutig zeigen, daß die beruflichen Posi­

tionen und damit die konkreten Arbeitsbedingungen wichtige Indikatoren zur Beschrei­

bung der Differenzierung innerhalb der ersten und zweiten Generation türkischer Migranten sind. Sie beeinflussen wesentlich soziale und kulturelle Integrationsprozesse.

Diese Ergebnisse weisen auf die besonders schwierige Situation ausländischer Jugend­

licher hin, die beruflich nicht qualifiziert sind und unattraktive Arbeitsplätze besetzen müs­

sen. Aufgrund enttäuschter Hoffnungen sind bei ihnen relativ starke Gefühle der Verbitte­

rung und Resignation feststellbar.

Theorien und politische Programme, die von einer quasi naturwüchsigen Akkulturati- on der Migranten in der Generationenfolge ausgehen - nach dem Motto: „Die Zeit wird die Probleme schon lösen“ - gehen an der Realität vorbei. Nicht das Alter oder die Aufenthalts­

dauer führen dazu, daß jemand sich als gleichberechtigtes Mitglied unserer Gesellschaft empfindet und Chancengleichheiten verschwinden. Es ist durchaus berechtigt, bei der zwei­

ten Generation von der Gruppe der Migrationsverlierer und der Gruppe der Migrations­

gewinner zu sprechen. Die Beseitigung beruflicher Benachteiligungen sollte deshalb, ne­

ben der rechtlichen Gleichstellung, ein vordringliches Ziel der Migrationspolitik sein.

Anmerkungen

1 Die detaillierten Ergebnisse sind veröffentlicht in: Schultze 1991

2 In der Tabelle 1 sind lediglich die Randverteilungen aufgeführt. Aus ihnen können zwar die Verschiebungen der Klassenstrukturen, nicht jedoch die intra- und inter­

generationellen beruflichen Mobilitätsprozesse abgeleitet werden. Zur Analyse dieser Entwicklungen wurden von uns Mobilitätstabellen erstellt und ausgewertet.

3 Die Zahlen zu den Arbeitsbedingungen der deutschen Erwerbstätigen sind einer repräsentativen Untersuchung von IAB und BIBB entnommen (von Henniges 1987)

(17)

Literatur

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In: Neue Technologien: Verbreitungsgrad, Qualifikation und Arbeitsbedingungen.

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Schultze, G. (1991): Berufliche Integration türkischer Arbeitnehmer - Vergleich der ersten und zweiten Generation. Bonn.

(18)

Migration und soziale Ungleichheit:

Soziale und politische Schließungen in westlichen Industrie gesellschaften1

Mathias Bös

1. Einleitung

Entwicklungen des Einwanderungsgeschehens sind nur zu erfassen, wenn zentrale Ten­

denzen internationaler Migrationssysteme mit den fortlaufenden Veränderungen innerhalb der Länder gemeinsam betrachtet werden. Dies soll hier in Bezug auf soziale Ungleichheit und besonders hinsichtlich der politischen und sozialen Schließungen in westlichen Industriegesellschaften versucht werden. Skizzenhaft werden die Trends beschrieben, die besonders wichtig in den Mustern von Immigrationsprozessen und sozialer Ungleichheit in westlichen Industriegesellschaften sind. Ich beziehe mich hier auf den Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg und auf die Länder Frankreich, USA und Deutschland sowie auf Quebec - die wohl medienwirksamste Provinz Kanadas.

Zuerst werde ich ein paar kurze Bemerkungen zu den Trends im Volumen und der Struk­

tur der Immigrationsströme in den genannten Ländern machen. Danach werde ich die ver­

schiedenen ökonomischen, sozialen und politischen Ungleichheiten in den Ländern ver­

gleichen. Dann möchte ich versuchen zu zeigen, wie die Akzeptanz oder Nichtakzeptanz verschiedener Arten von Ungleichheit die Struktur und Balance interner und externer Schlie­

ßungen von Industriegesellschaften beeinflußt.

2. Immigration und ethnische Gruppen in modernen Industriestaaten

Die Strukturveränderung der Migrationsströme ist gewissermaßen der strukturelle Hinter­

grund für Prozesse sozialer Ungleichheit. Dieser Hintergrund kann charakterisiert werden durch konstante bzw. wachsende Immigration, eine Diversifizierung und Ent-Europäisie- rung von Immigration, eine sich stärker konturierende Poly-Ethnizität in den Industriestaa­

ten sowie eine Stabilisierung ethnischer Identitätsformationen.

2.1 Konstante oder wachsende Immigration

Das Volumen der Einwanderung kann als ein grober Indikator dafür gesehen werden, wie­

viel Menschen sich innerhalb der Sozialstruktur eines Landes neu zu positionieren haben.

Blickt man auf die Netto-Migrationsraten, so ist klar zu sehen, daß die altbackenen Unter­

scheidungen zwischen ‘Einwanderungsländern’ wie die USA oder Quebec und ‘Nicht-Ein­

wanderungsländern’ wie Deutschland und Frankreich inzwischen völlig nutzlos geworden sind. In den Fällen Frankreich und USA sind die Netto-Migrationsraten relativ niedrig und stabil, während sie in Deutschland instabil waren bzw. einen Anstieg zeigen. Quebec ist insofern eine interessanter Fall, als hier die Nettomigration sehr niedrig ist. Dies ist der Tatsache geschuldet, daß Immigration und Emigration hier beide relativ hoch sind, was zu einer relativ hohen Bruttomigration führt und letztlich auf einen hohen Bevölkerungsdurch­

satz hinweist. (Zu den Zahlen vgl. z.B. OECD: 1991).2

(19)

2.2 Diversifizierung und Ent-Europäisierung

In den USA verlangsamte sich der Fluß europäischer Immigranten zu Beginn der zwanziger Jahre diese Jahrhunderts. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren es die Hauptherkunftsländer Irland, Italien und Deutschland, nach 1965 waren es dann Mexiko, die Philippinen und die Karibik. Zwischen den fünfziger und siebziger Jahren kam es zu einer starken Verände­

rung in der Struktur der Immigrationsflüsse. In den Fünfziger waren ca. 2/3 der legalen Immigranten aus Europa, in den Siebzigern war es dann nur noch ein Fünftel.

Die Nachkriegsimmigrationsraten für Quebec waren zwischen den Sechzigern und Sieb­

zigern sogar höher als die der USA. Die nordamerikanische und europäische Immigration hat abgenommen. Menschen aus Afrika und Asien machen heute etwa 2/3 der Immigrati­

on aus.

Die Massenimmigration nach Frankreich begann in der Mitte des letzten Jahrhunderts mit Belgiern, Italienern und Polen. Diese Struktur änderte sich nach dem Zweiten Welt­

krieg: Auf der einen Seite kamen vor allem Spanier und Italiener, auf der anderen Seite kamen immer mehr Menschen aus dem Maghreb, speziell aus Algerien, so daß die Zusam­

mensetzung des Migrationsflusses von hauptsächlich europäisch zu eher nordafrikanisch wechselte.

Deutschland hat eine lange Tradition von Einwanderungen hauptsächlich aus Ländern Ost- und Südeuropas und eine Tradition von Auswanderungen besonders in Länder in Übersee. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu starken Flüchtlingsströmen aus dem Osten nach Deutschland. Aussiedler und auch Übersiedler machten immer einen wichtigen Teil der Einwanderung nach Deutschland aus. Mit dem - um I960 herum eingeführten - Gastarbeitersystem wurde eine Arbeitsmigration hauptsächlich aus Italien, später aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei induziert.

2.3 Poly-Ethnizität

Alle westlichen Industriestaaten sind poly-ethnisch, aber es bestehen starke Unterschie­

de in dem Grad und der Struktur dieser Poly-Ethnizität. Die US-Bevölkerung ist ethnisch stark diversifiziert. Die Hauptteilung ist sicher die zwischen weißer Mehrheit und den soge­

nannten „racial minorities“: Weiße vs. Schwarze und heutzutage auch Hispanics, Asians und Native Americans. Allgemein gesprochen sind die meisten Einwanderer auf dem Weg sich funktional zu integrieren, obwohl ethnische Identitätszuschreibungen relativ stabil sind.

Schwarze sind natürlich eine besonderer Fall, denn die meisten Menschen, die dieser Min­

derheit angehören, stammen von der erzwungenen Migration durch das weltweite Sklaven­

system.

Neben diesem - viel diskutierten - Integrationsproblem der Schwarzen ist es vor allem immer der letzte Immigrationsfluß, der als besonders problematisch gilt. Da gibt es z.B. die oft zitierte Bemerkung von Benjamin Franklin, der Deutsche als äußerst zweifelhafte Kan­

didaten für die Integration ansah. Heutzutage hört man oft in den USA, daß sich die Deut­

schen besonders leicht integriert hätten. Die Einstellungen gegenüber Immigration in den USA ist ambivalent. Einerseits gibt es weiterhin starke Bemühungen, der Diskriminierung von Einwanderern entgegenzuwirken und die Grenze offen zu halten. Auf der anderen Seite sind es Immigrationsflüsse, wie die aus Mexiko oder Flüchtlinge aus Haiti, die als sehr problematisch angesehen werden.

Diese Unterscheidung zwischen gewollten und ungewollten ethnischen Gruppen gibt es auch in Quebec. Die Bemühungen der Regierung Quebecs, französische und belgische Einwanderer zu werben, scheiterten weitgehend, und die meisten Einwanderer integrier­

ten sich in das englisch-sprechende Milieu. Diese Immigration wurde als Gefahr für die traditionelle demographische Balance zwischen Anglo- und Franco-Kanadiern gesehen.

(20)

Das hauptsächliche Steuerungsinstrument, dem entgegen zu wirken, war die Sprach­

gesetzgebung, die Französisch in Betrieben, Schulen sowie im Gesundheitssystem bevor­

zugte. Was die neuen, farbigen Einwanderungsgruppen betrifft, die sogenannten Visible minorities’, so gelten diese teilweise auch als problematisch. Dies heißt übrigens nicht im­

mer, daß einer Minderheit vorgeworfen wird, sie würde sich nur schlecht funktional inte­

grieren: Gerade asiatischen Minderheiten in Nordamerika wird oft auch der Erfolg im Klein­

gewerbe oder in der Wissenschaft ‘angekreidet’.

Wie schon gesagt, ist Frankreich ein Einwanderungsland seit mindestens 150 Jahren.

Die Vorstellung, daß Integration schnell und reibungslos abläuft, ist weit verbreitet. Die Integrationspolitik ist zum einen bestimmt durch bevölkerungspolitische Überlegungen w ie auch durch bestim m te p olitische R ahm enbedingungen, w ie etwa die Dekolonialisierung. Als ehemalige Kolonialmacht erlebte Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg Einwanderung aus seinen ehemaligen Kolonien, vor allem aus Nordafrika. Die Integration dieser Maghrebiens wird oft als besonders schwierig interpretiert, zentrales Argument ist hier die Religion.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Vertriebene und Flüchtlinge in Deutschland integriert, gefördert durch viele offizielle Maßnahmen und offiziell gerechtfertigt durch deren ‘Deutsch-Sein’. Die meisten der Gastarbeiterminoritäten sind auf dem Weg der Inte­

gration. Allerdings wird vor allem die Integration der türkischen Minderheit - die größte ethnische Minorität in Deutschland - als problematisch angesehen. Gerade diese Minder­

heit ist neben Asylsuchenden oft auch Opfer rassistischer Gewalttaten.

2.4 Stabilisierung ethnischer Identitätsformationen

Die ethnische Diversifizierung verläuft parallel zur Stabilisierung von ethnischen Identitäts­

formationen. Hier nur kurz die Hauptfaktoren:

(1) bessere Reisemöglichkeiten zwischen dem Herkunftsland und dem Zielland;

(2) es gibt mehr Möglichkeiten, Produkte und Informationen aus dem Heimatland zu bekommen;

(3) und - zumindest in einigen Ländern - gibt es eine Verbesserung des Minoritäten­

schutzes;

(4) darüber hinaus wird es jedoch immer wichtiger für jede Gruppe, sich im weltwei­

ten Spannungsfeld der Identitätsdefinitionen zu verorten: Ein Feld das immer stärker durch Nationalisierung und Ethnisierung gekennzeichnet ist.

3. Sphären der Schließung3

Die oben dargestellten Prozesse sind eng verbunden mit den Trends in den Sphären öko­

nomischer, sozialer und politischer Schließung. Dabei sind in all diesen Bereichen interne und externe Schließungen strukturell gekoppelt.

3.1 Ökonomische Schließung

Die ökonomische Schließung moderner Industriegesellschaften soll nur kurz an den Bei­

spielen Arbeitsmarkt und ökonomische Spezialisierung ethnischer Gruppen aufgezeigt werden. Sicherlich haben wir gerade im internationalen Vergleich hier ein sehr vielschich­

tiges Feld. Trotz der Tatsache, daß die Positionierung in unserem Wirtschaftssystem offizi­

ell auf individuellen Kriterien wie Leistung oder Bildung beruht, gibt es nichtsdestotrotz in jedem Land eine ethnisch ungleiche Verteilung von Einkommen, Wohlstand und Berufen.

(21)

3.1.1 Arbeitsmarkt

Der deutsche Arbeitsmarkt hat - zumindest auf dem formalen Level - relativ starke Exklusions­

mechanismen, es sei hier nur an das Inländerprimat erinnert. Nimmt man das Durchschnitts­

einkommen als Indikator, so ist der Arbeitsmarkt in Quebec relativ offen. Nach zehn Jahren Aufenthalt, ist das durchschnittliche Einkommen von Einwanderern sogar höher als das der einheimischen Bevölkerung. In den USA ist der ökonomische Erfolg einzelner Ein­

wanderergruppen sehr unterschiedlich. Generell ist aber der Anteil der Einwanderer an der erwerbstätigen Bevölkerung geringer als der Durchschnitt. In Frankreich gab es eine starke Verschiebung ausländischer Arbeitskräfte von dem primären und sekundären hin zum tertiären Sektor. Neben der Integration vieler Ausländer gibt es auch hier formale Ex­

klusionen wie etwa auf dem öffentlichen Sektor.

Generell haben Ausländer ein höheres Risiko der Arbeitslosigkeit, allerdings mit starken Unterschieden innerhalb der jeweiligen Ausländerpopulation. Immer gibt es aber sehr stark diskriminierte Gruppen, die als Ressource für billige und flexible Arbeit dienen.

3.1.2 Ökonomische Spezialisierung ethnischer Gruppen

Wegen dieser Exklusionsmechanismen ist es bei Ausländern wahrscheinlicher, daß sie zu Kleinunternehmern werden. Dies zumeist, indem sie bestimmte ökonomische Nischen ausnutzen (‘middleman minorities’). Die Monopolisierung von Chancen auf dem Markt durch die Mehrheit führt zu der Formierung von ethnischen Netzwerken und zu Clan­

strukturen innerhalb ethnischer Gruppen. Diese ethnischen Netzwerke sind auch für das private Leben sehr wichtig.

3.2 Soziale Schließung

Die sozialen Schließungen zeigen sich z.B. in der räumlichen Segregation, den privaten Netzwerken, sowie in den Einstellungen der Mehrheit gegenüber Migranten.

3.2.1 Räumliche Segregation

Ein grober Indikator für soziale Schließung ist die räumliche Verteilung von ethnischen Gruppen. Distanz reduziert die Chance von Kontakten, erst einmal ganz abgesehen von den Gründen der Segregation. In jedem Land gibt es Konzentrationen von Immigranten in den großen Städten. Aber auch die starken Abflüsse aus diesen Quartieren bedeuten nicht immer eine allgemeine Durchmischung der Bevölkerung. So zeigen z.B. Daten für die USA, daß die langfristige ethnische Zusammensetzung vieler Bundesstaaten mehr oder weniger gleich der Zusammensetzung der ersten Einwanderungswellen ist. Es gibt einige einfache Beobachtungen zu Umzugsentscheidungen, die diese erstaunliche Stabilität erklären. Er­

stens: Mitglieder einer ethnischen Mehrheit in einem gegebenen Gebiet neigen eher dazu zu bleiben als Mitglieder einer ethnischen Minderheit. Zweitens: Wenn Menschen umzie­

hen, neigen sie dazu in ein Gebiet zu ziehen, in dem die eigene ethnische Gruppe stark ist oder sogar die Mehrheit bildet.

3.2.2 Netzwerke

Diese räumliche Schließung wird begleitet von starken privaten Netzwerken in den mei­

sten ethnischen Gemeinden. Dabei muß betont werden, daß Migration kein Phänomen

‘entwurzelter Individuen’ ist, sondern ein Netzwerkphänomen. Sie ist damit auch ein Haushaltsphänomen, in dem Migration verwendet wird, um die Lebensbedingungen des

(22)

ganzen Haushaltes oder der Verwandtschaftsgruppe zu verbessern, jeweils im Ursprungs- wie auch im Zielland. Dies führt zu einem weiteren wichtigen Punkt, den sog. transnationalen Netzwerken oder ‘transnational communities’. Mit diesem Begriff soll zum Ausdruck ge­

bracht werden, daß es mehr und mehr dichte private Netzwerke gibt, die über nationale Grenzen hinweg gehen. Menschen aus einem Dorf in der Dominikanischen Republik wan­

dern nach New York und erweitern parallel dazu z.B. ihr System sozialer Kontrolle, so daß eine Ehefrau in der Dominikanischen Republik sehr schnell erfährt, daß ihr Mann in New York fremd geht.

3.2.4 Einstellungen der Mehrheit gegenüber Migranten

Neben vielen Ähnlichkeiten gibt es einen wichtigen Unterschied in der Einstellung gegen­

über Immigration zwischen Europa und Nordamerika. In Nordamerika existiert die Vor­

stellung des Migranten als einem positiven Faktor für den Wohlstand des Landes. Dieses Bild eines Immigranten wurde auch schon von Werner Sombart zu Beginn dieses Jahrhun­

derts beschrieben. Der Immigrant, nicht länger an die traditionalen Werte seiner Heimat gebunden, erlernt schnell Normen marktlichen Austausches und wirkt so als Moderni­

sierungsagent in der Gastgesellschaft. Dieses Bild zusammen mit dem Wissen, daß ihre Großmütter und Großväter auf dem selben Weg kamen, führt zu einer erheblich tolerante­

ren Haltung gegenüber Migration.

Das Stereotyp kultureller Homogenität ist sehr stark in Europa. Dies ist wohl ein Grund dafür, daß die Tatsache, daß etwa 1/3 der französischen Bevölkerung ihre Herkunft auf mindestens ein eingewandertes Großelternteil zurückftihren kann, im öffentlichen Diskurs ignoriert wird. Bedenkt man die starke Immigration nach dem Zweiten Weltkrieg, so ist der Anteil in Deutschland wohl kaum geringer. Trotzdem kann in jedem westeuropäischen Land von einer Art 'kollektiver Amnesie' hinsichtlich der eigenen Wanderungsvergangenheit ge­

sprochen werden.

3.3 Politische Schließung

Politische Partizipation und die Vergabe der Staatsbürgerschaft sowie die Legitimation in­

ternationaler Ungleichheit sind Beispiel politischer Schließung.

3.3.1 Politische Partizipation und Staatsbürgerschaft

In jedem westlichen Industrieland gibt es eine ungleiche Partizipation von Mehrheiten und Minderheiten am politischen Prozeß; auch wenn die Selbstbeschreibung des Landes die einer pluralen Gesellschaft ist, die Diskriminierung gesetzlich zu unterbinden sucht. Der Hauptmechanismus politischer Schließung ist die Vergabe der Staatsbürgerschaft, die heu­

te zumeist die Vergabe der politischen Rechte zusammen mit dem Bleiberecht bedeutet. In Deutschland führt die restriktive Vergabe von Staatsbürgerschaft zu einem Ausschluß von fast 8% der Bevölkerung von politischen Entscheidungsprozessen.

Im Bezug auf die EU werden neue Inklusionen und Exklusionen generiert, etwa durch die Regelung, daß EU-Ausländer das Recht haben sollen, überall in der EU auf der lokalen Ebene zu wählen.

(23)

3.3.2 Externe Schließung und die Legitimation internationaler Ungleichheit Betrachtet man die externen Aspekte der Staatsbürgerschaft, so können zwei Tendenzen beobachtet werden. Auf der einen Seite sehen wir über die letzten 200 Jahre eine zuneh­

mende Schließung der Grenzen. So berichtet Arnold Toynbee, daß er um die Jahrhundert­

wende durch ganz Europa reisen konnte, und nur an der rumänischen und türkischen Gren­

ze ein Paß verlangt wurde.

Im Gegensatz dazu verursacht die Idee der Menschenrechte ernste Probleme für die Vergabekriterien der Staatsbürgerschaft. Staatsbürgerschaft ist der Hauptmechanismus zur Legitimation sozialer Ungleichheit auf Weltniveau. Aber im Bezug auf Menschenrechtsideen wird es immer fragwürdiger, Menschen vom Wohlstand auszuschließen einfach aufgrund ihres Geburtsortes.

3.4 Interne und externe Schließungen

Eine besonders wichtige Frage ist im Vergleich westlicher Industriegesellschaften die nach den verschiedenen Beziehungen zwischen interner und externer Schließung. Hierzu drei Beispiele:

(1) Externe und interne politische Schließung: Länder wie Frankreich und Deutsch­

land neigen dazu, Immigration verhindern zu wollen. Nichtsdestoweniger akzeptie­

ren sie aber Einwanderung. In Deutschland führt dies zu einer internen politischen Schließung durch die Verweigerung der Staatsbürgerschaft für Einwanderer und teilweise auch für ihre Kinder. In Frankreich scheint eine politische Ungleichheit dieser Art nicht tolerabel, und zumindest Kinder von Immigranten bekommen leicht die französische Staatsbürgerschaft.

(2) Externe Öffnung und interne soziale Schließung: Betrachtet man traditionelle Einwanderungsländer - wie etwa die USA - so könnte vermutet werden, daß die zunehmende Segregation und Schließung von Nachbarschaften der verhältnismä­

ßigen Offenheit gegenüber der Immigration relativ verschiedener ethnischer Gruppen geschuldet ist.

(3) Externe Schließung und interne ökonomische Ungleichheit: In derselben Denkwei­

se könnte die Schließung von Grenzen als die Folge der Nichtakzeptanz von individueller ökonomischer Ungleichheit gesehen werden. In Deutschland leben viele Sinti und Roma in Verhältnissen, die die Mehrheit der Bevölkerung als inhu­

man ansieht. Dies führt zu einigen wenigen Maßnahmen, diese Verhältnisse zu verbessern, kann aber auch als Grund gelten, daß viele dieser Menschen repatriiert werden und so Grenzen geschlossen werden. In den USA scheint individuelle Armut eher akzeptiert zu sein, und die armseligen Lebensverhältnisse einiger Immigranten sind kein großes politisches Problem. Sogar illegale Immigration wird in einigen Regionen mit dem Argument toleriert, daß die schlimmen ökonomi­

schen Bedingungen, in denen diese Menschen leben, erheblich besser sind als in deren Heimatland.

4. Zusammenfassung

Blickt man auf das nordamerikanische und das kontinental-europäische Migrationssystem, für dessen Zentren beispielhaft die USA und Quebec einerseits und Frankreich und Deutsch­

land andererseits untersucht wurden, so lassen sich die wichtigsten Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg wie folgt zusammenfassen:

(24)

(1) Eine konstante bzw. anwachsende Einwanderung wird begleitet von einer zuneh­

m enden Diversifizierung der Immigrationsströme und einer Stabilisierung ethni­

scher Identitätsformationen.

(2) Ökonomische Schließung: Es existiert eine fortdauernde Heterogenität bezüglich ökonomischer Ungleichheit ethnischer Minderheiten (die sowohl Integrations- wie auch Marginalisierungstendenzen haben).

(3) Soziale Schließung: Es besteht eine räumliche Segregation ethnischer Gruppen zusammen mit einer Stabilisierung ethnischer Netzwerkstrukturen.

(4) Politische Schließung: Dies fällt zusammen mit einer zunehmenden externen Schließung und einer Delegitimierung des Konzepts der Staatsbürgerschaft.

Es läßt sich annehmen, daß in allen Industriestaaten Einwanderung ein Weg ist, viele Arten von Ungleichheit zu importieren. Blickt man auf die untersuchten Länder, so gibt es Unter­

schiede in der Akzeptanz von Ungleichheit. Ökonomische Ungleichheit scheint ein gerin­

geres Problem in den USA, solange sie als individuell gesehen werden kann. Die Intoleranz gegenüber Armut führt in Deutschland zu einer Verhinderung von Armutsimmigration, paradoxerweise parallel zu formaler Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Politische Ungleichheit ist teilweise in Deutschland akzeptiert, während sie in Frankreich wohl die geringste Akzeptanz hat. Soziale Ungleichheit wird in den USA erheblich stärker akzeptiert als in Quebec, Frankreich oder Deutschland.

In allen Industrienationen werden verschiedene Kriterien verwendet, um Menschen zu Außenseitern zu erklären, im Bezug auf Ethnizität ist es meist Abstammung, Sprache, “Ras­

se”, Religion oder Sitten. Ethnizität steht manchmal quer zu traditionellen Kategorien sozia­

ler Ungleichheit - wie Klasse oder Schicht - und manchmal fällt sie mit diesen zusammen.

Immer aber ist sie ein Mechanismus, um Menschen auszuschließen und um anderen den Zugriff auf Ressourcen und Lebenschancen, auf Netzwerke, Macht, Prestige oder Wohlstand zu ermöglichen.

Anmerkungen

1 Das hier Berichtete sind erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe Migration (Laura Alipranti, Roxane Silberman, Howard Bahr, Gary Caldwell und Mathias Bös) inner­

halb des Projekts: “Comparative Charting of Social Change”, dessen deutsche Leiter Wolfgang Glatzer und Karl Otto Hondrich sind.

2 Natürlich sind solche Netto-Migrationsraten nur sehr grobe Indikatoren. Eine niedrige Nettomigration kann zwei völlig unterschiedliche Situationen widerspie­

geln: zum einen praktisch keine oder nur geringe Migrationsprozesse oder immen­

se Zu- und Abflüsse von Menschen. Sie zeigt also nur, ob Flußgrößen sich ausglei- chen oder nicht.

3 Wenn ich das Wort ‘Schließung’ verwende, beziehe ich mich auf die Verwendung, wie sie sich schon bei Weber (1922) findet, und meine einfach, daß für eine gege­

bene soziale Beziehung Menschen, die in der Lage und geneigt sind teilzunehmen, dies verwehrt wird.

Literatur

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Referenzen

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