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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Bote für Tirol und Vorarlberg

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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Bote für Tirol und Vorarlberg. 1849-1919 1866

210 (26.9.1866) 1866, Nr. 210, 26. September

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Der « ° , b » » Sr Lirol aod « ör - rib , r , »rschtiilt «Szli » mil RaSvabmr der Eooli » und Heliraqr , Äre !< halbjährig ä ä - 25 kr. ,

» lerr- liäbrig 2 L . « S Ir. Siirrr . « Lb <i »» <, . Mit « okt br , o , ea bei lLalicker Zusendm -g aarer « driise : h - lbjSbng 6 . il. 83 kr. j viertel . . ,Shn , 3 il 41 tr . äkerr . WSdruiiq . — Jvlrrate aller » r, wervea aoigrvoinm - a UV» IN» L kr. österr . « äbntv , kär die dreUp - ltig « veritieile oder deren Raum kür eiamallge . 10 kr. öllerr . « äkrvv , tür dreimalige Siits -balt - ng bere -Laer . Die ZeituvgSbestelluagea müsse »

sraskirk eiugelerrbrr werde » .

ZIewndMWBrr

Iahrgaiig .

Dir Diroler Bolt « » » . L <k>» h , » . Arii » » , , rsehei » t wochrvt . Ilch dreimal , « rei » h - lbjähri , 2 « . 30 kr. Sfterr . « ähr » » , ; per « » »

b«, » gra 3 kl. 36 kr. ästen . « Sbr » » , . :

Die I » » s br » et « r >Nach riib r » » «rlchej » , , tiglich mit > a1 » ak « » der « an » , and - estl - gr . Drei , vlerteljLhri , 1 ft . 25 kr. österr . » . .

per Dost bt , - , «n 2 ft. 15 kr. österr . Währj

Die lkathaljschro « lStter rrichrine » « onaeli » dreimal . am 10 . . 20 . and legten r - g « eine » jede » r » o , - u . Brei « halbjährig

1 ft. 56 kr. ia Li-ra per Vost b «t » , e» 1 ft. 2v tr . . österr . » ihr .

« lnnoncen nehmen

in Frankfurt Haa

n enlgegen : in -TSten Haasenssein Vogler tWoll , «il« Nr . S) un » Als i « Ovpe lik . erllr« österreichische« Annoncen . Bureau hWollzeike Ne ^ 22 ) ; senftein «: Vogler . G . L. Daube LLomp . und Zäg er 'sche Buchhandlung ; in Hamburg tzaalen stein <2: Vogler und S . L. Daube chLomg . ;

in Berttn H aalenstein ch Vogler , « ertraudlenNrate 7 , sSike vom Dririvlag ) .

s? 220 . Innsbruck , MittwolH den 2tt . September . 18 v6.

Telegraphische Depeschen des „Bothen".

Berlin , 2 » . «Teph . In der kieuiigen Litzung des Unterhauses wurde das Anleihegesetz mit dem Slinettdetneut Michaeli s mit groHer Majorität an¬

genommen .

ÄDien , 2K . Sept . Die heutige „N ^iencr Zei¬

tung " enthält die Ernenuuni Goltichowski s zum Statthalter non « lalizien und Aoehkirch 's zuin Statthalter von Böhmen ; Biceadiniral Legctthoff wurde mit der Bestimmung zu anderer Dienstes¬

verwendung des Vscadre - Koinmaildo 'S enthoben , und Linienschiffs - Kapitän 'lSokorny zum Cscadre » Kvmmaildattteu ernannt , und als txentral - Kanzlei - Bor >?and der Marinesektion im KricgSministerium durch Wiplinger ersetzt .

Nmltichcr Theil . Kundmachung .

Nachdem in der Gemeinde Dornbirn in Vorarl¬

berg die Rinderpest äusgebrochcn ist , die durch den Laildekihicrarzt als unzwcif . lhaft konstatirt und nach¬

weislich durch Schlachtvieh aus Oesterreich überDeutsch¬

land dahin verschleppt wurde , und au welcher bisher ein Rind gefallen ist , und acht getödtet wurden , so wird , außer den zunächst schon vom Bezirksamte Dorn¬

birn zur Verhütung einer Weilern Verbreitung dieser höchst gefährlichen Seuche angewendeten strengsten Ma߬

regeln noch folgendes verfügt :

1 . Im Umkreise von drei Ltunden um den Seucken - ort darf vorläufig kein Rindviehmarkt abgehalten werden .

2 Der Eintrieb des Großhornviehcs und der Schafe , dann die Einfuhr von rohem Fleisch . Eingeweiden der Rinder , frischen Rindsknochen , Butter , ungeschmolzenem Unschlitt , Häuten , Hörnern und stlauen aus Vorarlberg nach Tirol bleibt bis auf Weiteres auf 'S Strengste un¬

bedingt verbothen

Die Ucbertreter dieser Verfügungen werden nnnach - sichtlich nach den ZZ. 400 , 401 und 402 des St . - G - bestraft werden .

Was hieniit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird .

Innsbruck . 23 . September 1366 .

K . K . SllitthaHerci für Tirol und Vorarlberg .

Kundmachung .

An Wochcnmarkt - Tagen werden zu Inns¬

bruck , sowie am 24 . September d . IS . und an jedem Sam Stage in Bozen fehlerfreie , dann auch für den Militäidienst minder taugliche Pferde zur Versteigerung kommen .

K. K. Militär-SlätlonS-Kommando .

Gestern wurde das VI . Stück des Gesetz - und Ver¬

ordnungsblattes für die gefürstete Grafschaft Tirol und das lland Vorarlberg . Jahrgang 1866 , ausgegeben , und versendet Dasselbe enthält unter

Nc . 56 Knndmach .ing dec k k Statthalterei vom lO . März 1866 , b . tresfenv die Vehanslung der an den Forstlehcanstalten zu Mariabrunn und Schemnitz als außer ordentliche Zukörrc absuloirendcn gorstzö >linze .

Nr . 57 . Verordnung der k k. LtaUhalierei vom 30 April t866 , die Bem . ssung deS BelagSraurneS in Ge meinde Kasernen betreffen ».

Nr . 58 . . Kundmachung dec k. k Statthaltsrei vom 10 . Mai 1866 . betreff -nd eine Modisikaiion vcö pharmaceu¬

tischen StudienplaneS

Nr 50 Aeiorbnnng der k. k Stallhallerei vom 15 . Mai 1866 , in Vetc - ff der jährlichen Jmpfoverate .

Nr . 60 . Verordnung der k. k. Stalthallerei vom 15 . Mai 1866 . betreffend die GewerbS Legilimationökarten zu Waaren Einkäufen und Waa , en Bestellungen in den deut¬

schen Zollo . reins Staaten .

Nr . 61 . Nachtrag vom 8 . Juni 1866 zur Stalthal -

terei -Verordnung vom 15 . Mai d I Z . 1485 ( 8 . G . u . Verordn . Vlait Seite l061 betreff nd die Gerverbü Legitr - mationü Karten zu Waaren -Einkäufen und Waaren Be¬

stellungen in den deutschen ZollvereinSstaaten

Nr . 62 . Kundmachung der >k k Siatthalterei vom 20 . Juni 1866 , in Betreff der für Deuischticot undVor - aclberg bestehenden Wassenoorschristen .

Nr . 63 . Kundmachung de6 k. k. Statlha ' terei Präst diumS vom 2 i . Juni 1866 betreffend «ine Abänderung dec Ministeriol -Verordnung vom 15 Juni 1860 in Be¬

zug auf die Behandlung der aus den Straf - und Zwangs arbeitShäusern zu entlassenden Individuen .

Nr . 64 . Verordnung dec k k. Statthalterei vom 25 . Juni 1866 , in Betreff der Ausstellung von Tovtenscheinen üuer verstorbene Soldaten .

Nr . 65 . -Verordnung der k. k. Statthaltsrei vom 28 . Juni I8i ;6 .> eine Aoändecung der Bestimmung deS Z >73 der Dienstinstrukiion für die Landes - Gendarmerie be¬

treffend

Nr 66 Verordnung deS k. k Statthalterei -PräsidiumS vom 19 . Juli 1866 . in Betreff der Bewilligung von Gnädengäben für dienst und erirerogunfäh ge Straßen - einiaumen Wegmeister , Stromaufsebec und Brückenmeister und für deren W twen und Waisen

Nc 67 . Kundmachung der k k Siatthalterei vom 30 . Juli 1866 : über die V . handlung eineü Defizienien - PfarrerS

Nr . 68 . Kundmachung deS ki k. Statthalterei Präst diumS vom 28 ^ Juli >866 . did Aufhebung der Iltiierord - nung der Gemeinden Sacco und Lizzvna unter den Start Magistrat von Rooeredo und deren Einverleibung in den Bezirk der politischen Präiur Rooeredo betreff nd .

Nc 69 . Kundmachung der k. k. Stalthallerei vom 8 . Aug . 1866 , betreffend den Mlpbrauch der Privat Agentie - Bcfugiiip .

dir . 70 Verordnung der k k Statthalterei vom l4 Aug 1866 . in Betreff der Ausdehnung der Vorschrift über die Arbeitsbücher auf die Bergarbeiter .

Nr 71 . Lirculare deü k. k. Statthalterei Präsidiums vom 15 Sept . 1866 , in Betreff derAurbebung decPap - Visa Taxen für Reisn österreichischer Unterthanen nach Frankreich und französischer Unterthanen nach Oester¬

reich .

Ferner wurde auch das kV . Stück der Abdrücke ' aus dein Reichs - Gesetz Blatte für die gefürstete Grafschaft Tirol itVorarlberg ausgegeben und versendet . Das¬

selbe enthält unter

Nr 3 i . Verordnung des Ministeriums für Handel und VolkSwirthjchaft und des KriegSm nisteriumS vom

17 März 1666 . wodurch die auS Staatsmitteln bewillig¬

ten Kaiserpieise für Pferderennen für die lOJahre 1867 bis einschließlich 1876 festgesetzt weiden .

Nr . 34 . Verordnung des Ministeriums für Handel und DolkSwirthschaft und des ikriegSininisteriumö vom 17 . März >866 . wodurch die aus Staatsmitteln beivilligten Pferdezucht Prämien und Subrentionen für die Haltung guterPrioatbeschäler für die 3Jahre 1867 big einschlie߬

lich 1869 f- stgestellt weide » .

Nr 35 . Kaiserlich - Verordnung vom 29 . März 1666 , über die Ermäßigung der Bergwerksabgaben

Nr 36 . Mininerial Verordnung der Ministerien deS Aeußern , des StaatsmiiijsteiiümS , dann der Ministerien der Finanzen , der Polizei und deS Kriegswesens vom 29 . März 1866 . üoer den Beitritt deS HerzogthumS Holstritt zum deutschen Vaßkarten -Verein .

Nc 37 . Kundmachung des Finanz MlnisteriumS vom 4 . April 1866 . über die Ermächtigung deS NebenzollamleS 2 ; Klaffe in Gießhübel zur Austritts Behandlung von Bier .

Nr 33 . Kundmachung deS Finanzministeriums vom 10 April 1856 . über die Erweiterung der Befugnisse des NebenzollamleS 1 Klaffe in Eervignano .

Nr 39 Kundmachung des Finanzministeriums vom 20 . April 1866 , über die Ermächtigung dec Nebenzoll -

ämtcr 2 . Klasse zu Moldau , Grünwald und Zinnwala in Böhmen zur Auötrittsbrkandlung der mit Vorbehalt dec "

Gebührencückoergütung erfolgten BierauSfuhr .

Nr . 40 Ministecialverordnung des Ministeriums de - Aeußern . deS SlaatSministeciumS , dann der Ministerien der Finanzen der Polizei und deS Kriegswesens vom 23 . April 1866 über den Beitritt deS HerzogthumS SchleS - wig zum deutschen Paßkarten Vereine .

Nr 4t . Gesetz von , 24 Avril 1866 , betreffend die Beschallung der Geldtwlt - l zur E füllung dec Verpsiich - :

tungen deS Staates im Jahre 1866 . ^ .

Sir . 42 Verordnung der Ministerien für Handel und ' VolkSwirthschaft . dann derFinanzen . vom 25 . April 1866 , - betreffend die Aenderung der EinzahlungSlermine für die ,

Bergwerksmaßen - und Freischucfgrbühr . . :

Nr . 43 Erlaß deS .Ministeriums deS kaiserlichen Hau¬

ses und deS Aeußern vom 28 April 1866 die Aufnahme von Ehrenrittern in . den hohen deutschen Ritterorden be¬

treffend . -

Nr . 44 . Gesetz vom 5 . Mai 1866 . betreffend die Uebernahme der Banknoten zü 1 und 5 fl. ö W auf

den Staatsschatz . : i . i . :

Aichtqmtlicher Ttieil .

* Innsbruck , 26 . Sept . Wir können nach dem

„R . Fr . Bl . " folgende für Land und Stadt höchst erfreuliche Nachricht bringen : „ Wie man vernimmt , hat cs von der Uebersiedlung deS Kaisers Ferdinand und der Kaiserin Maria Anna von Innsbruck nach Prag vorläufig sein Abkonimen gefunden ; ja es soll die Abreise nach Prag , wenn sie nicht gänzlich aufge¬

geben ist , mindestens kn noch ganz unbestimmbare Ferne gerückt sein . Als Ursache dieser Veränderung hört man die Gesundheitszustände nennen , welche sich gegenwär¬

tig in Innsbruck günstiger zeigen als in Prag . "

Innsbruck , 25 . Sept . In unserem Blatte sind schon viele Aufsätze über die hierländigcn forst¬

lichen Zustände erschienen , welche im Allgemeinen kein besonders erfreuliches Bild von den für unser GebirgS - land höchst wichtigen Waldungen entwerfen und die Ursachen des so sehr herabgekouiliienen Waldstandes und die Mittel zu dessen Wiederhebung in den ver¬

schiedensten Richtungen und in eingehendster Weise be¬

sprechen .

Als Hauptursachen dieser mißlichen Waldzustände , sind inöbrsondcrS dir in früherer Zeit über den nach¬

haltigen Wäldcrcrtrag stattgehabten Holzfällungcn , — wobei großenthcils auf die alsbaldige natürliche Wie - derverjüngtnig der kahl abgetriebenen Waldflächen wenig oder gar kein Bedacht genommen wurde , — angeführt , und es wurde durchgehendS zur dringend gebotene « Hebung des WaldstandeS vor allem Andern als Haupt¬

aufgabe anerkannt , daß die vorhandenen alten Wald - blößen und frisch abgetriebenen Waldthcile , — deren alsbaldige natürliche Verjüngung nicht in Aussicht steht künstlich aufzuforsten sind , und daß bei der Einlegung von Holzschlägen ein besonderes Augenmerk auf die zu erreichende natürliche Verjüngung der schlag » flächen zu richten ist . .

Wegen Lösung dieses Problemes , resp. wegen Er¬

reichung des oberwähnten Zieles sind nun von Seite ,, der Negierung in den lc'tztverfloffenen Jahren sehr zweckentsprechende Vorkehrungen getroffen und dieß - bezügliche Verordnungen erlassen worden , und es hat auch der Herr Statthaller Fürst Lobkowitz wegen Hebung der Forstkullur unterm 17 . Juni 1865 an die Gemeinden Tirols und Vorarlbergs einen Aufruf ge¬

richtet . welchem ein kurzer Leitfaden zur Ausführung -, von Waldkulturcn in Geuieinde - und Privatwäldern und von Bnumpflanzungen im Allgemeinen , dann zur Anlage lebender Zäune beigefügt wurde .

Diese Anordnungen und Maßregeln haben ihre « Zweck nicht verfehU ; denn es wurde in den letzten Jahren in dem Forflkulturwefen wirklich viel gelei /« /.

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und r « ist srithkr drr Sinn filr diksrn Zwkig dkk ? an - dkskuUur iuiMlr rkgrr grwordrn , zum Brwkise drfsrn wir in . Lrr angcnei » icn ^' ngc sind , mlithcNrn zu kön¬

nt « , daß auch im Jcchrr lL (ir> in Nrichs « und Jondö - forslrn , dann in Hcinrindc - und Privalwaidungcn 196 nrue Forslpfiavzzärtcn und 17 ,260 Liurrrnillasitr lc - bcnde Zäunt augcltgk und 1942 Joch , ä 1600 Oua - dratklastrr , Walddloßkn kiinsllich auf ^ rsorsitl woidtn

sind , und daß die in dcn Jahrcu 1L6U inllusivk 1^ 6 -i zur Aussorslung dkanlragicn hvlzloscn LLaldslächcn

11 ,550 Joch dctragrn . ,

Wenn nun aus diksrr tinnial brlrettnrn Bahn so sorigkichriuen wird , so dinscn wir uns der sichern Hofsiiung hingcöcn , daß sich der Stand unscrcr für das Naiionalwohl höchst wichtigen und bedeutungsvol¬

len Hochgcbirgswäldkr alsbaid Heren werde .

Es dürste auch von einigem Jnicrkssc sein, zu ' er¬

fahren , daß die iäuunllichrn hierläiidigen Staats - und vom Staate verwalteten göndssorilc zusammen 237 ,406 Joch , a 1600 Qnadrnillaficr , betragen , deren jähr¬

licher nachhaltiger Ertrag mit zusammen 08 .6i 5 Klaf¬

tern , ä 108 5rubikfuß Nauminhalt , angcsetiätzt ist, wor¬

aus in dem Jahre 1V65 blos 69 .240 Klajler , daher im Vergleiche zu dem obigen jährlichen Nachhalterlrage um 20 .446 Klafter weniger zur Fällung gebracht worden sind.

Diese Mindcrholzsällung mit dcn auch in den letzt- verflossenen Iahten in den obgcnannlcn Forsten statt¬

gehabten bedeutenden Mindernutzungen t viele: „Tiroler Bothen " Nr . 98 »!>.- 1865 ) dürsten zur Genüge be¬

weisen, daß in diesen Forsten nichts weniger als Ucbcr - haulingcn slntlgrjundcn haben , und daß durch dieses Zurüctbleiben in der Nutzung der raschere Aufschwung des MaldslandrS und die alsbaldige Erreichung des Normale , tragcS dieser Forste seitens der Staatssorst - vcrwaltung angestrebt wird .

Zur Begegnung der mchrfällig herrschenden irrigen Ansichten ütnr die eigentliche Widmung und Bestim¬

mung der Tiroler Stnatsjorsie dürste es hier noch am Playe sein, die rücksichilich der Ausnutzung dieser Forste maßgebenden und leitenden Grundsätze kennen zu ler¬

nen - welcke sich kurz in nachstehende vier Punkte zn - fammcnsasscn lassen :

Die Ltnalssorste haben die Bestimmung , daß auö dciiscldrn vor allrni Andern

1 . die Holzbedürsnisse der Eingesvrslctcn ,

2 . die Hvlzbrdürsnissr der k. k. Montanwerke und 3 . die innern Holzbedürfnisse jener Parteien gedeckt werden , die von anderswo das nöthige Holz entweder gar nicht oder nur mit unverhältnißniäßig großen Ko¬

sten beziehen können ; und daß endlich

4 . der noch verbleibende Nest an Forstnutzungen in, öffentlichen Versteigert », gswege veräußert und von dieser Vliknufswcise nur dann abgegangen werde , wenn cs das finanzielle Interesse gebietet.

* Innsbruck , 25 . Sept . Binnen kürzester Frist werden Nauders und Ried im Tbcrinnthale , Malrci , SchlandcrS , Jnnictcn , Sillian und Benz bleibende k. k. Telegraphen Stationen besitzen und sich auch der Vortheile der internationalen Korrespondenz er¬

freuen . Dieses so schnelle Zustandekommen der heute fast unentbehrlichen Einrichtung des Telrgraphcndienstes an obigen Orlen Tirols ist das Werk des einträch¬

tigen VZwlenS der Behörden und der Gemeindevertre¬

tungen .

* Äöls bei Bozen . ( Cill » cncs Bade - Ctablif - sciuclit .) Seit unvordenklicher Zeit , schreibt die „ B , Ztg ." , ist die heilsame Wirkung der Heubäder auf dem Schiern blkannt . Doch konnte dies Hcilmillel nicht ollgcmeincr benützt werden , da nicht jeder der Hrilbe - dürsligen dir physischen Kräfte besaß , die Beschwerden des Bergsteigens und des von aller Bequemlichkeit rlit - blößteii AusenthalteS in einer schlechlen Hc 'uschupfe zu ertragen . Allgemein wird daher der Entschluß des ge¬

genwärtigen Pächters des der Gemeinde Völö gehöri¬

gen SchlcrnS belobt, das so ausgezeichnete aromatische HO , bald nach dessen Einbringung von, hohen Schirrn in 's Thal zu schassen, in einem Zustande , welcher durch

feine bedeutende Erhitzung aus 36 bis 40 Giaden Neaumur ganz geeignet ist , die gewünschten Kurzwecke zu fordern . Es hat sich somit auf dem Hofe zu Krent ober Völs ein Kur -Etablissement gebildet, daß vor dcr - Hand zwar nur aus der Heudillc . welche^für dieaanre Gesellschaft das Wohn - , Schlaf , und Ankleidezimmer bildet , und einer reinlichen Bauernstube sür unqünstiae Witterung besteht, aber dennoch schon ein villgestaltioes zahlieichrs Publikum zur Benützung der Heubadekur angezogen hat .

Wien . Das k. k. Eentra stcomitö für die Pariser Ausstellung hat an die Filialevmilo 's den nachstehenden Erlaß gerichtet :

Ueber Oesterreich ist schweres Mißgeschick gekommen.

Wer könnte es läugnen oder dieAugen bor Thatsachen

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schließen, dir mit ihrer ganzen Schwere auf dem Herzen jedes Pairiolen lasten ! Ader e» ist des Mannes un¬

würdig . sich in Jarnmer und Klagen aufzulösen . Das Unglück muß in anderer Wei r so gut als möglich wieder ausgeglichen werden . Muih , Einsicht . Energie , anf - richiigrs Wollen und einirächlliches Zusammenwirken vermögen viel . Die Schätze unseres Bodens sind nicht versiegt » unsere Naturprodukte entfalten wie zuvor in aller Mannigialtigkeit ihren Neichihuin , die Kunst arbeitet noch rüstig in ihren W " lstäiten , und ^ haben auch Gewerbe nnd Industrie empfindlichen Schaden erlitten , so bleiben doch deren Leistungen noch immer höchst nknncnswerth und bezeugen dieselben den Auf¬

schwung , den sie genommen , und ihre Befähigung , sich , frr >»den Konkurrenten ohne Scheu zur Seite zu stelle,, .

Die Pariser Weltausstellung bietet den geeignetsten Anlaß dar , zu zeige», daß Oesterreich noch immer un¬

gebrochen sei und daß in ihm eine innere Kraft wohne , welche wohl duich betäubende und ,»,erklärbare Ereig¬

nisse für dcn Augenblick verletzt, aber niemals bis zur Ohnmacht heradgedrückt weiden könne. Die kaiserlich französische Negierung hat in einer an das k k Mini¬

sterium des Acußern gelichtete» Zuschrift auf das Be¬

stimmteste erklärt , daß sie an Oesterreichs Mitwirkung nicht zweifle , daß noch keine der fremden Negierungen ihre Zusage zurückgenommen habe »nd daß die Eröff¬

nung der Ausstellung am 1. April 1867 unabänderlich stallfinden werde .

War Oesterreichs Betheiligung schon früher ein Be¬

dürfniß , so ist dieselbe jetzt eine 'Nothwendigkeit , nnd je glänzender sie ausfällt , um so mehr wird sic zur Ehre des Vaterlandes dienen . Sich klein,»ülhig ausschließen wollen , wäre ein nicht zu rechtfertigendes Gcständnitz gänzlicher Erlahmung , sonacheine Schmach und Demü¬

thigung , die allen Grundes entbehrt . Nie gab einWort oder ein Wink der Negierung Veranlassung , einen sol¬

chen Gedanken auskommen zu lassen ; im Gegentheil hak ein erst unterm I I . d. an das CrnlralromiiL er¬

gangener Erlaß des k. k. Ministeriums sür Handel und Volkswirihschaft in , Interesse des Staates und der Producenten den Wunsch ausgesp , ochcn, daß sich die angekündigte Betheiligung verwirkliche Gegenwärtig , wo die 'Monarchie vom Feinde wieder vollständig befreit ist, die Brust jedes Oesierrcichers leichter aufaihmct und der ungestörte Verkehr nach allen Nichtuiigeii in seine Nrchie tritt , beeilt sich das EcntralcomiiL dem geehrten Filialcomitä von der obigen Mittheilung der kaiserlich französischen Negierung Kenntniß zu geben und dasselbe freundlichst zu e, suche», sich wie bisher der in seine Hände gelegten Angelegenheit thätigst an¬

zunehmen . alle etwaige ,, Zweifel , .4s ob die Ausstel¬

lung in Paris nicht zu Stande kommen werde , zu zer¬

streuen , einzelne Verzagte zu crmuulcrn „ nd es allen Ausstellern >egreislicb zu machen, daß sie, indem sic eine patriotische Pflicht erfüllen , » nd für die Ehre und den 'Nutzen der österreichischen Produktion im Allgemeinen tkniig sind , gleichzeitig auch ihren individuellen Vor¬

theil wahren .

Wien , 22 . September 1866 . Wicken bürg m. p.

Wien , 24 . Sept . Von bewährter Hand geht dem

„Fr - Bl " in später Abendstunde folgende wichtige, auf die sächsisch preußischen Verhandlungen bezügliche Mit¬

theilung zu : „Die Verhandlungen zwischen « achsen und Preußen , welche bis jetzt nicht dcn eigentlichen Frieden , sondern vorderhand Nur die Nückkehr der sächsischen Armee in ihre Heimat zum Objekte hatten , scheinen ganz in 's Stocken gerathen oder von Preußen gänzlich ab¬

gebrochen worden zu sein, so bereit sichauch die sächsische Negierung zu allen möglichen .Konzessionen gezeigt halte . Es scheint Preußen , welches sich im Sachsenlande immer mehr festsetzt, überhaupt für den Augenblick an der Fortführung der betreffenden Unterhandlungen wenig gelegen zu se-n , was für die sächsische Armee liiiisomehr zu bedauern ist, als allgemach die vor dem Kriege nach Oesterreich geretteten Krjegskassen sich zu erschöpfen be¬

ginnen . Vielleicht liegt es eben im Plane Bismarcks , diese Eventualität abzuwarten "

— Abt Eder vom Kloster Mölk ist heute Morgens gestorben . — In Wien wird demnächst eine Crntralisten - vcrsnninilung stattfinden .

Deutschland

Aus Baden . 22 . Sept . Man darf mit allem Grund die Erwartung hegen , daß unsere Negierung beim nächsten Landtag in sehr positiver Weise gegen jede Betheiligung Badens an dem, nach den Nikols - burger Vereinbarungen in Aussicht genommenen , süd.

deutschen Bund sich aaSsprechen werde . Sie wird dieß sicherlich in noch bestimmterer Form thun , als es in .Bnysrn von Seile der Negierung und der Mehrheit

der Stände geschehen ist .

Meiningen , 20 . « rpt . DaS „ Negicrungöblatt "

veröffentlicht folgende Proklamation :

„An Meinegelreüen Meininger ! Da « eiserneGeschick unserer Tage hat auch uns betroffen . Ich trete beule von der Negierung des Landes zurück, das Ich 45 Jahre mit Liebe und Treue regiert habe . Ich thue es schmerzlich und tief bewegt ; Ich Halle gehofft , bis an 's Ende Meiner Tage euer Herzog zu bleiben , und nur um euch vor schnüren Opfern zu bewahren , die Ich ans andere Weise von euch » nd de», Lande nicht abwenden konnte, entschloß Ich Mich dazu . Die Negierung geht auf Mkinrn Sohn , den Erbprinzen Georg , üb . r , de», Gott beistrlicii möge auf seinen schweren Wegen . Derselbe tritt mit rüstiger Kraft in die nrue Zeit und wird sich ihr besser anzupassen versiehe » , als wie cs Mir möglich gewesen wäre . Bringt ihm Vertrauen und Liebe ent, gegen , sowie derselbe gewiß euch mit Vertrauen und Liebe entgegenkommen wird . Gott nehme , Mein IhrurcS Vaterland in seinen gnädigen Schutz ! Meiningen , dcn 20 . Sept . 1866 . Bernhard Erich Freund . "

Meiningen , 21 . Sept . Der schon seit einigen Tage » in Aussicht gestandene Thronwechsel ist erfolgt . Herzog Bernhard Erich Freund hat abgedankt und sein Sohn Herzog Georg die Negierung übernommen .

Berlin , 22 Sept . Der Wortlaut des von dem König beim gestrigen Festmahl in, königlichen Schlosse gesprochenen Toastes ist folgender : . „ '1>i'ein Trinkspruch gilt dem Vaterland nnd dem Heer . Ich sprach das inhaltschwere Mort : das Vatcrlnyd ist in Gefahr , und es zündete in allen preußischen Herzen . Opfc , Willigkeit ohne Gleiche » in allen Ständen , allen Geschlechtern ' war die erhebende Folge . Das kriegsbereite Heer er¬

wartete mit SiegcShofsnung das Wort „ Vorwärts ; "

es folgte , und mit ihm Sieg auf Sieg in nicht geahnter Schnelligkeit . Heldeumulh , Hingebung und Ausdauer erkämpfte » Erfolge ohne Gleichen , ein ehrenvoller Friede krönte das blutige , glorreiche Werk , den, schwere Opfer fielen . Dem Andenken dieser Opfer folgen unsere trauernden Herzen . Möge der Friede dauernd und gleich sür Preußens „ Nd Deutschlands Zukunft sein.

Ich erhebe Birin Glas zum Danke Dank dem treuen Volke, das sich um Mich scknarir . Dank Meiner sieg¬

reichen, glorreichen Armee , deren Heldenthaten auf immer in das Buch der Geschichte eingetragen sind . Es lebe Meine Armee , das Volk in Wafsen ! Es lebe das Vaterland !" De », Diner wohnte der ganze königliche Hof bei, und die Generaladjulanlen , die Flügeladju - tanien , der Civilkabinetschef , der MilitärkabinclSchef , die Hosstanten , der Kriegsstab , diePrinzen , die fremden Fürsten , die Militärbevollmächtiglen Frankreichs , Eng¬

lands , JinlirnS und NußlandS , sämmtliche anwesende Generale und Stabsoffiziere , die Johanniter auS dcn Lazarelhen , sämmlliche dekorirteii Offiziere , der Ober¬

bürgermeister . der Bürgermeister , der Stadtverordneten - vornrher und Stellvertreter . Nach dem Toast des Königs brachte FcldmarschaU Wrangel das Hoch auf den König , als Vater der Armee Nach demDiner war eine halb¬

stündige Cour in, Nittersaal . ( K. Z . s

— 23 . Sept . Der Vertreter Oesterreichs . Legations - rath Haymcrle . begleitet vom Sekretär Grafen Zaluski , ist heule Morgens von Wien hier eingetroffen .

Krankreirt , .

Kaun , ist noch der Kaiser der Franzosen in Biarritz eingetroffen , und schon bereitet sich die europäische Diplomatie zum Ausbruch nach dem Pyrcnäenbnde vor . Wer nicht eingeweiht ist in die Geheimnisse der Diplo - maiie , müßte glauben , sie sei sehr krank, weil sie mit solchem Eif . r angeblich Heilung in Bia , , iv sucht. Heuer scheint es besonders lebhaft werden zu sollen . Nußland schickt den Fürsten Gorischnkoff , der dort , wie es in dem betreffenden Telegramme heißt , Familienangelegen¬

heiten zu ordnen habe . Die Familieiibezithlingen des berühmten russischen Staatsmannes in Biarritz kennt man nicht ; doch ist eS möglich, daß die Gortschakosfs unbe¬

kannt gebliebene Familienangehörige in Biarritz haben ; vielleicht handelt es sich aber im gegebenen Fälle um den Versuch einer familiärei . Abmachung in der orirn - tnkischen Frage Von österreichischen Staatsmännern werden Fürst Metternich nnd Graf Karolyi Stärkung in dem heilkiäfligen Biarritz suchen. Nur sür sich, oder auch für Oesterreich ? Preußen sendet den Grasen v. d.

Goltz , und wer weiß , ob nicht später auch General Bismarck eintrifft , ui » sich von den Strapazen seines Sonnncrfkldzugrs zu erholen . Von England verlautet nichts . Tie Politik der passivsten Neutralität befindet ' sich eben sebr gesund .

— Berichte aus London bestätigen , daß die öffent¬

licheMeinung Englands erstaunt ist über das absolute Schweigen , welches in dem Nundschreibcn Lavälette 'S bezüglich Englands herrscht . Die „ France " zeigt sich sehr erstaunt über dieses Erstaunen und bemerk«: . DaS Cirkular setzt die Nepräsrnlnnlen Frankreichs in Kenntniß von den Anschauungen der Negierung über die letzten Ereignisse , die sich in Oesterreich , Deutschland und Italien vollzogen haben . England hat sich an denselben

(4)

weder direkt noch indirekt betbeiligt . Wir sehen nicht rin , wn » von einer Poliiik zu sagen sei / die sich; niädrrnd so viel ernste Fragen «Luropa agitirten , einer iyi'tema . tislden Gleichgiltigkeit und einer ' absoluten Fsolirung hingab . ^ Klingt da « nicht wie rin Borwurf ?

Belgien .

Brüssel , 22 . Sept . Es wird bestätigt , dag die Kaiserin Charlotte von Mexiko nach ihrer Nürlkehr aus Nom den belgischen Hof besuchen werde .

Italien .

Florenz , 24 . Sept . Die .. Opinione " schreibt Die Frage der vcnelianischen Lchuld ist jetzt vereinfacht . Die Vorstellungen Frankreichs und Preußens ver¬

mochten Oesterreich dazu , von seiner Forderung be ; üglich der Zatilung eines Theils der nach I »<H9 konlrabirten allgemeinen österreichischen Schuld nbznsiehrn . — ?i » it - liche Depeschen äuü Palermo melden : Die 9ns » r - gcnicn sind zerstreut und die Behörd , n wieder in Fnnk - lion ; die Bewohner knipfiiigcn die Soldaten aly Vefreier .

— 2 kach der „ Nazione " will das Akinislerinni unver¬

züglich das Gesetz bezüglich ^ der Aufhebung der reli¬

giösen Genossenschaften in Licilien vollständig durch - fuhren . Die Marine - Untersuchungs - Koiiimission erklärte : daS Flollrnmalerinl lasse viel zu wünschen übrig .

Messina . Stürmisches Meer bietet der Verbindung Schwierigkeit . Ein Gerücht will wissen , daß öOliO Mann Rcgierungolruppcn >n Palermo ausgeschifft worden sind und die Insurgenten sich zurückgezogen haben . Zwei englische Fregatten sind dort angekommen , drei vor

SyrakuS . ... ...

— Die italienischen Truppen sind am 2l .. ohne gro¬

ßen Widerstand zu finden und mit geringen Verlusten in Palermo eingerückt . Der Aufstand ist besiegt .

Rom . 22 . -sept . Die römische Legion in heute unter ungeheurem Volksandrange in Nom eingezogen .

Rußland

Berliner Briefe melden , daß Nußland den Wider¬

stand der Polen aus dem Herzogihume Posen gegen die Einverleibung des lctztcrn in den norddeutschen Bund begünstige . Der „ Warschauer Dziennik . " das Organ der Petersburger Regierung , fordert die Oppo - nirenden auf ; sich an Rußland zu wenden und auf seine Unterstützung gegen die Germanisirung Pösrns zu rechnen .

Im Königreich Polen erregt die Thatsache , daß die schon im Zuge gewesene Inkorporation des König¬

reichs in das russische Kaiserreich sistirt wurde , große Ucberraschung . Nach der Abrciie des Großfürsten NikolnnS nach Warschau galt das Milutin ' sche Annexioneprojckt als ^ fcstbcschlossene Sache , und in Warschau wurde der Aushebung der letzten autonomen Institutionen ent¬

gegengesehen . Mit einem Male hat sich das Programm wieder modifizirt : man wird sich » nt der Orgnnisation der Verwaltung nach russischem Muster und mit rus - sischkn Chefs begnügen , das Königreich aber doch als rin vom eigentlichen Rußland abgesondertes Land fort¬

bestehen lassen ^ Der Grnnd dieser nach den letzten Ereignissen , n »Libirien doppelt überraschenden Sinnes¬

änderung scheint in der Wendung zu liegen , welche die orientalische Frage zu nehmen droht .

Türkei .

^ K. o nstan Isn opel . 22 . Sept . Es haben sich43 000 türkische Bauern aus deni Innern von Candia nach

^ UNka geflüchtet ; die Griechen haben Caneg verlassen . Die zweite egypiische Diviston ist nach Candia kin - Skschisfr . In den Aniitaurus sind Truppen ebenfalls abgesandt . Der Gouverneur von Candia ist abgesetzt . Thessnlonikit und Epirns sind ruhig .

^ 23 Sept . Osficiell wi , d . nunmehr gemeldet , daß die iurkiichcn gruppen , auf Candia von den Iniur - gentcn angegriffen , dieselben in einem zweitägigen Kampfe geschlagen haben . Die Insurgenten verloren 050 Todte und 1120 Verwundete . Die Insurgenten haben 70Ö0 .Gewehre » nd 300 Pul ,vkrsäss , r ans Syra erhalten Dtr Erzbischof und Primas van Konsiaii - tinopel wurde zum Patriarchen von Syrien und Cilicien ernannt . Tic Fusion der armenischen und griechisch , unirtcn Kirche ist erfolgt .

^cord -Asnerikn .

Der . TimcS ' wird aus Philadelphia geschrieben , daß in Boston sich eine Anncklionö Liga gebi det hat , die es sich zur Aufgabe macht . Kanada den Vereinigten Staaten einzuvcrlcibcn . Die Mitglieder der Liga be¬

stehen größteniheils ans Kanadern , welche in Boston leben .

Nrw - Iork , 11 . Sept . , Abends . Der Präsident Iohnsohii erklärte zu Saint Louis , er beabsichtige den Nad kalen gegenüber , eine energische Opposition zu machen . — Beim Empfange Johnson ' s in Indianopo - liS herrschte eine solche Verwirrung , daß er nicht zu Worte kommen konnte . Unisr der Menge wurden ge - genseitig Pistolenschüsse abgrseucrt .

VLV Süd Amerika .

. VkEacru z , 2p .' .Äug . Die Liberalen zerstörten das Dorf Medellin und >, ahmen 200 Franzosen ge¬

fangen . — DaS französische Kanonenboot „ Engeiue "

wurde in der Nähe von Tuxpan in den Golf von Tuxpnn .zurückgetrieben .

Dxe Krieg im IaHre L8 <»<».

Die Waffen und die Armeen der Krieg

führenden .

«Fortsetzung von Nr . 214 des „ Bothen " . ) Eine gewisse Anzahl Generäle und Offiziere sollen , wie man sagt , vor einen KriegSraih gestellt sein . Die Liste der Nämen , die genannt worden , ist schon allzu¬

lang , und wir hoffen , daß sie übertriebe » ist . Viele Negierungen haben im Zorn über Niederlagen zu ähn¬

lichen Mitteln gegriffen , - 7- aber , fragen wir , gibt es deren viele , die sie nicht bereut hätten ? Viele , wclchc die Urtheile , die sie fällen ließen , durch die Geschichte gutgeheißen gesehen hätten ? Ist die Strafe des Admirals Byng nicht ein Flecken in Englands glorreicher Ge¬

schichte ? Die sranzäsischc Republik schickte die unglück¬

lichen Generäle gar aufdaS Schäfsot ; brachte ihr dieses jemals irgend einen Nutzen ? Nach der Schlacht von Solferino that das . Wiener Kabinct auch das , was man in den Tagen des , Unglücks Exenivel nennt ; ist die österreichische Armee dhLurch stärker geworden ? Wird man nach dem Fcldzug von 1860 das wieder an¬

fangen ? Wenn ninn unter der Zahl der Todten und Verwundeten ein so starkes Verhältniß von Erzherzogen , Generälen und Offizieren findet , kann man unter allen diesen Helden , die voni Schicksale , und nicht von ihrem Muth verlassen wurden , Schuldige änssuchen wollen ? und wenn es »schuldige gibt , befinden sie sich viellcicht nicht anderswo ? Durch das Unglück belehrt , sollte man auch in Oesterreich nicht vergcssen , daß unter allen Zügen der Größe der Römer kciner gefeierter und bewunderter war , als das Verhalten des Senates , da alle Mitglieder desselben nach der Schlacht von Cannä , im Augenblicke , wo die Republik in der aller¬

äußersten Gefahr stand ; dem Värro entgegengingen und ihm dafür dankten , daß er an dem Vaterlande nicht verzweifelt habe .

Während die Ocstcrreichcr große Anstrengungen mach¬

ten oder machen mußten , um ihrer Nordarmee die numerische Gleichheit uud vielleicht sogar die Ueber - zahl zu sichern , thaten sie im Süden nichts ähnliches Fast alle Zeugnisse stimmen überein , daß die Armee unter dem B . fehl des Erzherzogs Albrecht , des Sohnes des berühmten Erzherzogs Karl , sich nicbt auf 200 .000 Mann bellef , beiläufig die Hälfte der Zahl » welche die Italiener ihm entgegen zu stellen rechneten . Der Grund , warum die Okstkrreicher sich mit einem so großen Zahl - unterschiede begnügten , lag wohl im Vertrauen , das sie in die Festigkrit ihrer Stellungen setzten , und dieses Vertrauen war gerecht - Die ihnen Ungehörigen Alpen Tirols , welche fast ihre grsamnite Gränze bezeichnen , bilden ein Terrain mit sehr großen Schwierigkeiten , welche die Armeen stets resprkiirt haben . Es ist eine natürliche Festung , welche von einem dem Hause Oester¬

reich leidenschaftlich ergebcncn , krirgSmuthigen , in der Handhabung der Waffen -gemandten Brrgvolke besetzt ist ; es ist dies ein Volk , das die OrlSkcnntniß sowohl als auch die hochbegeisterte . Liebe zu seinem Vaterlande zu einem der furchtbarsten Feinde macht , wenn eS seine Berge vertheidigt . Wir haben dies 1809 . erfahren ; General Garibaldi hätte eS ebenfalls 1860 einsehen können . ES ist ein Boden , den die Armeen allzeit ge¬

mieden oder umgangen haben . Wenn der Krieg von Westen nncb Osten sich fortwälzte , so nahmen die Armeen durch die Thäler der Donau oder des . Po ihre Rich¬

tung ; wenn der Krieg vom Norden nach Süden , von Deutschland nach Italien oder umgekehrt sich aus¬

breitete , so nahmen die Armeen allzeit >? ) durch die Nüderung VenctienS , d . h . durch das .berühmte heutige Viereck ihren »Dnrchzug . -

Durch dieses Land ( Italien ) hat Napoleon seinen Durchzng . genommen , indeni er siegreich bis Leoben vordrang , nicht , als wäre , es zu seiner Zeit leicht ge - wesen , sondern weil er nirgend anderSwo durchziehen konnte . Die unzähligen Bäche und Flüsse ,die Ströme , z^ B . der Po . die Etsch , die Seen , die Kanäle , die Lümpfe , welche den Boden bedecken und ihn zum ver¬

pesteten Aufenthalt des Fiebers machen , boten schon zu seiner Zeit so criistliche Hindernisse , daß er fast ein jedes der Dörfer , denen seine Armee hcgegncte , durch einen rühmlichen Sieg kennzeichnen mußte . Die mei¬

sten Namen , die auf der Karte jener Gegend bfzeich net sind , erinnern uns an für die franz . Ariizec glorreiche Namen ( aber auch an so manche Piederlagen , A . d. R . ) . sind beim Volke populär geworden uyd zeugen eben dadurch von dcn wichtigen Vortheilen ^ welche die topo¬

graphische Lage einem Defensivkriege bringe . Es war an und für sich schon riy ' schwierige ? Weg , äder nder ! einzige , der zugänglich wär / Seit dreißig ' Jahren nu ,l hat sich die Kunst -der Militär . JnaeniettrS ^däraüf pex ^ legt alle Hindernisse , welche in der N » tur des Lande » ' liegen , zu studieren , däräuü ' ein System zu bilden und ? dasselbe durch Arbeiten , die ungeheure Summen ge¬

kostet . die abc^r au « dem Ganzen eine der festesten Stellungen in der Welt -geschaffen haben , zu vervoll¬

ständigen . ' -' Man nennt es das FestungS Vireck , und der Name ist richtig gewählt ' , denn um die Lage gehörig zu verstehen , muß man nicht blas ' die an den Winkeln angebrachten ' vier Festungen Peswiera und Mantua , Verona und Legnago im Augenmerk behalten ; man ' muß das Ganze als ein großes verschanztes Lager be¬

trachten . dessen ' säinuitliche Theile sich decken lassen , ' in¬

dem jeder von ihnen seine defensive Unabhängigkeit be ^ hält , wo eine große . Armee überall » nt Werken , die nur durch regelmäßige Belagerungen genommen werden könnten , gedeckt, den ' Feind von allen Seiten erwarten kann , indem sie ihm eine sehr günstige Marsch - und Attaktinie entgegen stellt , --- ' jndem sie ihn zur An - ' nähme von « chlacbtcn zwingt , um die Belagerungen zu ermöglichen , die er unternehmen möchte , indem sie sich selbst unter den Kanonen ihrer Festungen AnS - gänge behält , die ihr nach Belieben erlauben , die Of¬

fensive nach allen Richtungen zu ergreifen , und wenn ihr die Offensive nicht gelingt ; sich zu erholen , zu or - gnnisircn oder in den Kasernen , Spiiälcrn und Maga¬

zinen Verstärkungen abzuwarten . Auch muß niän die numerische Ucbcrlrgcnheit , die an dieser Gränze auf Seile Italiens war , nicht zu hoch anschlagen , ' ebenso , kann nian auch zugeben , daß seine militärische Ehre nicht tomproiiiitlirk wurde , well es in dem höchst schwie¬

rigen Unternehmen , ' welches ihm von den Umständen war auferlegt worden ^ nicht renisirt hat . während eS hingegen für seine junge ' Armee der allerglorrcichste Anfang gewesen wäre , wenn eS ihr gelungen sein würde , die so tapfere österreichische Arniee aus einer so starken Stellung zu verdrängen . <Fortsetzung folgt .')

Stimmen aus Südtirol .

. . . - . in . - .

RBon der Etsch , 20 . Sept . ( Schluß .O

II. In

eben

demselben » Linne

wie der

Korrespondent

der „ B . u . Sch .- Z " äußern sich über die wälschtiroli - schcn Verhältnisse auch rin Korrespondent aus Inns¬

bruck in Nr . 250 der „ Presse " , dann die „ Tiroler Stimmen " in Nr . 208 .

Der Innsbrucker Korrespondent der

„ Presse " gibt der Welt bekannt , „ daß der Jargon

;, dcr Ltädte Trient und Roveredo zahlreiche Erinne -

„ rungen an das Deutsch , welches einst dort herrschte , -

„ bewahre ; daß sich , die wälschtirolischcn Bauern an ihre deutsche Abstammung erinnern , und änclio m ,i « iarno

„ tecluLoi ( soll wohl heißen : 1'eiIc>Lelii ) ausrufen ; end -

„ lich , daß man nicht begreifen könne , wom in Trient :

„ eine eigene Statthaltcrei - Abtheilung errichtet werden

„ sollte . "

' Die „ Tiroler Stimmen " ereifern sich ebenfalls gegen Idie Errichtung einer eigenen Stalthalterci Ab¬

theilung für Wälschiirol , „ weil so eine Kanzlcislubc

„ nup von gewisser Seite gewünscht und nur

„ dazu benützt werde , um endlich einmal in der Trcn -

„ nungsprozrdur einen Schritt weiter zu komnien , und .

„ Ziele anzustreben , deren Erreichung kein Patriot je

„ zugeben werde , wie dies die wälschlirolischrn Depu -

» tirtcn durch ihre Anträge bei dem Landtage vom Jahre

„ 1663 lSlcnogr . Beiichie S . 560 ) zwar , artig und

„ verblümt , aber deutlich genug zu erkennen gegeben

„ haben , und weil fragliche L -tnIthalterei - Abihrilung

„ den Separatisten zu wenig , den Geschäftsleuten und

„ Grundbesitzern gleichgillig und höchstens nur für jene

„ Brnnue » iid Bcnniteukinder münschenSwerth . sei , die >

„ bei den . gegenwärtixen kritischen Zeilen ein Untcrkom - :

„ men suchen . «' . . j : -

Auf Grunds dieser . Voraussetzungen gelangen sodann , die „ Tirolcr .LtinimkN - zu jpem Schlüsse , daß sie solch ' . eine Behörde , gelinde . :.gesägt , für sehr entbehrlich ,

jaden . " . ,

Bezüglich , der Abstanimung der wälsch - -

tirc >l isch e n B ev öl ker u n g finden wir dem InnS - - brucker Korrespondenten : der „ Presse " Folgendes zu : erwidern : Da wir durchaus nicht gesonnen sind , nnS : mit der rein müßigen Frage zu beschäftigen , welchem » Volksslammc die Bewohner WälschtirolS in der Vorzeit : angehört haben , so nehmen w «r zwar keinen Anstand , eS 1 nnch als richtig gelten zu lassen , daß jene Bewohner ziim deutschen Volksstamine gehört haben mögen . ui , d daß in diesem . Sinne die Walschtiroler von Deüt - chen abstammen . Gegen die Bchnupiiinzen dzs ' Kor - rsspondenlei , jedoch , daß sich dir h e i, « iq e wälschtiroii -' sche Bevölkerung an ihre deutsche Abstammung trin -

(5)

n err . und daß namentlich , der Jargon der Städte >

Trient und Roveredo zahlreiche Erinnerungen an das Druisch , welches etnst dort herrschte , bewahre , miislsn wir dirs vrrncinrii und uns die Bemerkung er- - läübcn , daß dies der reellen Wirklichkeit enlbenrenre >

Trauinbilder sind. SlllrrdingS befinden sich — lieson- ! der « zu Trient , wo seit den ältesten Zeiten die Mehr - i zahl der Fürstbischöfe und der .Domherren zur deut¬

schen Nalionaliläi gehörten — Grabmäler und anscre Monuinenie , welche an das Deutsch erinnern . Aller¬

dings gab es bis zu den letzten Zeiten und gibt es zum Theile auch noch gegenwärtig in Wälschinol einige vereinzelte Ortschaften , wo die Bewohner durch ihre Sprache und Sitten ihre unzweifelhaft deutsche Ab¬

kunft zu erkennen geben . Allerdings sind dem wälsch - tirolischcn Dialekte auch einige Wörter beigemengt , welche deutsch klingen und deutschen Ursprunges sind . Dies Alles dient aber nicht zum Beweise, sondern viel¬

mehr zur Widert gnng der von dem Jnnsbruücr Kor¬

respondenten der „Presse " ausgestellten Behauptungen , weil vereinzelte Erscheinungen nicht die Regel , sondern Ausnahmen begründen , weil dieAusnahmen nach dem logischen Grundsätze : bixcoplio NrmM ro^ u- lam in casibu -i „VN e.vceplis , uns zu dem Lchlusse nöthigen , daß die Regel in dem Gegentheile der Aas - nahme bestehe, weil dieser Schluß durch die unbesticit - bare Thatsache bekräftiget wird , daß fast sSnnntliche aus den letzten 7 —8 Jahrhunderten herrührende öffentliche und Prioat -Doknniente , z. B ^ Statuten , Gknnindc -, Feld -, Straßen - und Wald Ordnungen , Notariatsurkunden , Psarrbüchcr u . dgl . in ganz Wälschtirol nur iu der lateinischen öder italienischen Sprache verfaßt sind , was doch unmöglich hätte ge¬

schehen können , wenn dortselbst in diesen Jahrhundcricn das Deutsch geherrscht hätte , endlich weil der schon an und für sich ganz unerhebliche Umstand , daß dem wälschtirolischen Dialekte einige — ohnehin nur Menige — deutsche Wörter beigemengt sind , durch die Erwägung , daß die wälschtirolische Bevölkerung sich seit undenklichen Zeiten sowohl mit den angränzcnden Deutschen , als mit den durchziehenden oder statiouirtcn deutschen Truppen in beständiger Berührung hrsänd . sede Bedeutung vertiert

, Daß bei bevorstehenden oder wirklich auSgebrochcnen Kriegen dieWälschtiroler von seher dcnAuSruf : « ^ nebo noi siami , l 'eill.-sch 'E vernehmen ließen , ist unzweifel - hast . Für alle Jene , welche mit den wälschtirolischen Verhältnissen , und l»it den Redensarten der italieni¬

schen Sprache auch nur einiger Maßen vertraut sind, ist es aber auch eben so unzweifelhaft , daß obigem Ausrufe nicht der Sinn : „ Auch wir sind Deutsche " , sondern nur der Sinn : „Auch wir halten cS mit den Deutschen " , oder : „ Auch wir sind gute Tiroler oder Orst errei chrr " ; beigelegt werden kann und auch wirklich beigelegt wird . Man sorge nur dafür , daß dieser Ausruf den Wälschtirolcrn stets warm vom Herzen komme.

In Betreff der wälschtirolischen Statt - h al ter ei - Ab : h ei l u n g mögen sich sowohl der Innsbrucker Korrespondent der . Presse " als die „Tiro¬

ler Stimmen " Folgendes ink natam nehmen :

Es ist vor Allem nicht wahr , daß eine eigene Sialihalleici -Abtheiluiig für Wälschtirol nur von Solchen gewünscht werde , welche sie dazu benützen möchten, um Ziele verfolgen zu können , : deren Errei¬

chung kein Patriot je zugeben dürfte .

Die Wahrheit liegt vielmehr im geraden Gegentheile ; denn , während von iLeite aller jener Wälschtirolrr , die treu zu Oesterreich halten , der Wunsch nach einer eigenen Statthal - tcrri - Ablheilun g ein allgemeiner und tief¬

gefühlter ist , weil deren Errichtung sie zur erfreu¬

lichen Annahme berechtigen würde , daß die H. Negie¬

rung endlich einmal den Entschluß gefaßt habe , ihren eigenen Vortheil besser zu wahren , den Gutgesinnten eine in der Nähe befindliche kräslige. und daher Muth einflößende L-tützr zu verschossen, die 'Nationalität der Wälschtiroler sorgsam zu schützen, ihre berechtigten Wün - , sche zu befriedigen , und auf diese Weise zur Wie¬

derherstellung der Eintracht zwischen den Bewohnern der briden Landcsiheile kräftig einzugreifen. Die , wie in vielen andern Ländern , so auch in Wälschtirol vor¬

handene , zwar nur kleine, aber schlau berechnende und rührige ultranationaleParthei perhorreszirt die Errich¬

tung einer eiacncn Statthallerei Abtheilung fürWälsch - tirol aus dem ganz einfachen Grunde geradezu , weil s>c nur zu gut weiß , daß diese Konzession dem Volke

Sollte cieBetmengunz s- e,» ree Wörter in einer Sprache zur Begimmuna der "ldstaiiiniiina der Voller einen Ä ,Malis

runtt eartie ' en,. so. könnten irehl ä'ich kie Wal -chliroler

und jwae o kartiari — ^ behuipten , daß die Dculi ' men . deren frühere ltmaanasspeache , von sramögschen Wörtern Nrotzte und davon noch , o manche reival » ! hat , von den Franzose ,',

herkommen . '

sehr willkommen wäre , und weil sie nichts so sehr als die Zufriedenheit des Boskeö fürchtet , weil dann ihren Agitationen der Boden vollständig entzogen wird .

Was die von den „Tiroler Stimmen " aufgestellte Behauptung anbelangt , als hätten im Jahre 1803 die wälschtirolischen Dcputirten durch ihre Anträge zu er¬

kennen gegeben , daß sie nach ' solchen Ziclcn streben , deren Erreichung kein Patriot je zugeben dürfte , so können wir nicht umhin , eine solche Behauptung als eine gehässige Verdächtigung und als eine berechnete Entstellung des wahren Sachverhaltes zu bezeichnen.

Es würde uns zu weit führen , wollten wir hier zur Nkchlfertigung unserer Ansicht jene Anträge wört¬

lich anführen . Zu unserer Nechtscrligung und zur wohlverdienten Beschämung der „Tiroler Stimmen "

möge die Bemerkung genügen , daß jene Anträge vom Landtage in der Sitzung vom 23 . Mär ; 1863 einem eigenen aus den Gruppen gewählten Ausschüsse zur Vorberathung und Berichterstattung zugewiesen wurden ( Sien . Bcr . S . 808 ), und daß der fragliche Ausschuß , welcher , nebenbei gesagt , aus 8 deutsch- und 2 wälsch - tirolischen Dcputirten bestand lSien . Ber . 823 >, in der -Litzung vor dem Schlüsse der Session , d. i.

am 30 . März 1863 folgenden Bericht erstattet hat :

„ Der Ausschuß bedauert , daß die beschränkte Zeit

„ cs nicht niehr gestattet , in das morilui » der Vcrhand -

„ lung einzugehen . Doch findet er sich veranlaßt , zu

„ e>klären , daß der Gesammteindruck der von den ita -

„licnischen Abgeordneten gcstcUlcn Anträge ein solcher

„ war , daß mit Grund angenommen werden

„ kann , die gestellten Anträge können eine

„ geeignete Grundlage , zur so sehr ivün -

„ schenSwerthen Vereinigung zu führen ,

„ bilden . " t Stcn . Bcr . S . 1047 . »

Hätte ein Ausschuß , worin die deutsche Nationali¬

tät in so überwiegender Zahl vertreten war , eine solche Erklärung je abgeben können , wenn die von den italie¬

nischen Deputirten gestellten Anträge so verwerflich ge¬

wesen wären , wie sie von den „Tir . St . " geschildert werden ?

Unwahr ist cS endlich, daß eine eigene Statthaltcrei - Abtheilung für Wälschtirol , „ gelinde gesagt , sehr

„ entbehrlich und höchstens für jene Beaniten und ..Bcamtenkindcr wünschenswerth sei, die ein Unterkom -

„ mcn suchen."

Da wir die Gründe , wodurch die Nothwendigkeit fraglicher Behörde im Interesse der H. Regierung und des Landes nachgewiesen wird , schon angeführt haben , so erlauben wir uns nur noch zwei einzige Bemerkun¬

gen , als :

1. Daß eine eigene Statthaltern Abtheilung für Wälschtirol nicht zur Unterbringung überflüssiger Be¬

amten , wohl aber zur schuldigen Anerkennung der Ver¬

dienste jener wälschtirolischen Beamten dienen würde , welchen — so lange nur Eine Statthalterei zu Inns¬

bruck besteht — bei sonstigen noch so ausgezeichneten Eigenschaften , der Mangel der vollen Kenntniß der deutschen -Lprache die Hoffnung auf irgend eine höhere Anstellung für immer benimmt ;

2 . Daß über die von dem Innsbrucker Korrespon¬

denten der „Presse " und von den ..Tiroler Stimmen ' gegen d .e Gewährung einer eigenen Stalthalterei - Ab - thcilung für Wälschtirol vorgebrachten Hetzereien , die Vertreter des Landes ein entschiedenes Verd amm u n g S - Urt h eil schow im Voraus ausgesprochen haben . Denn der bei Besprechung der neuen politischen Organisirnng von den wälsch¬

tirolischen Deputirten gestellte Antrag : „Daß im ita -

„ licnischeu Tirol eine besondere , dem Staithalterci -

„Präsidium zu Innsbruck unterstehende , somit als eine

„ Abtheilung der k. k. Statthalterei selbst erscheinende

„ politische Behörde zweiter Instanz errichtet werde " , in der Sitzung vom 2 . Mai 1864 ist auch von den deut¬

schen Deputirten nicht nur freudig begrüßt - und auf das Wärmste unterstützt ( Slcn . Bcr . S . 325 ), son¬

dern bei der darauf gefolgten namentlichen Abstimmiiug von sämmtlichen Dcpniirtcn mit S timni eneinh el - ligkeit zum Beschlusse erhoben worden .

; Da das Reich und das Land — besonders in den gegenwärtigen so kritischen Zeilen , und bei dem keines¬

wegs sorgenfreien Ausblicke in die Zukunft — ihrer vollen Kraft nothwendig bedürfen , diese aber auf der brüderlichen Eintracht unter allen nationalen Gruppen wesentlich beruht , ist eS gewiß nur ein patriotischer Wunsch , daß fürder alle aufreizenden Korrespondenzen und Artikel aus unseren Zeitungen verschwinden .

Man vergesse niemals : °

Daß das Nationalitäts -Fieber der Hebel ist, den schlaue und gewissenlose Machthaber zur Erschütterung der ganzen europäischen Ordnung ^ leider nur mit zu viel erfolg ansetzen, um dann als „ Befreier " die da -

von geschüttelten und geschwächten Länder als gute

Beute einzuheimsen ; - ..

daß diese Krankheit besonders bei uns in Oesterreich sowohl für die Regierenden als für die Völker große Gefahren herbeizufühien so ganz geeignet ist, und daß deren Gefährlichkeit durch was immer für Kränkungen Verdächtigungen oder durch minder günstige Behand¬

lung der einen oder der andern Nationalität gesteigert wird , und endlich,

daß es gegen diese Krankheit nur Ein radika¬

le s M i l t e l gibt , welches heißt : VolleGleichbe - rechtigung . und sohin ganz gleiche Theil , nähme aller einzelnen NalionalitätS grup¬

pen an dem von Seiner k. k. Apostolischen Majest ät allen Völkern a . g . zu gesicherten Genusse der bürgerlichen , religiösen und politischen Freiheir .

Da wir nach unserm besten Wissen und Gewissen geschrieben, und für unnütze Polemiken keine Zeit zu verlieren haben , so erklären wir schon im Voraus , daß wir , was uns betrifft , die Verhandlung über Liese Angelegenheit als geschlossen betrachten , und auf all¬

fällige Erwiderungen keine Antwort mehr geben wer¬

den . Wer uns nicht glaubt , der niöge sich in Wälsch¬

tirol von Stadt zu Stadt , von Dorf zu Dorf , von HauS zu Haus begeben und Nachfrage hallen . Auf diese Weise wird er zur vollen Ueberzeugung aus eige¬

ner Anschauung gelangen , daß wir nur Wahrheit ge¬

sprochen haben . >

Verschiedenes .

^ ( Unglaublich , aber — wie die --Boziicr Zeitung "

berichtet , — doch wahr . ) Am 14 d. M . versammel¬

te sich in einer Gemeinde von Ueberctsch die Gemcinde - Nepräsenlanz in beschlußfähiger Anzahl , um über das Wohl und Wehe der Gemeinde zu berathen .

Ein stämmiges Männchen , als der gcschcidtcsteRath bekannt , erhob sich und hielt einen Vortrag über die Schädlichkeit des Telegraphen und der Eisenbahn ; diese zwei neuen Erfindungen tragen die Schuld an der Traubenkrankheit meinte er . und haben schon so viel Unglück über unsere Gegend gebracht . Der Telegraph . versende ringsum eine giftige Ausdünstung und das Lokomotiv qualme aus seinem höllischen Krater verderb¬

liche Minsnien , die vielleicht auch die Erdäpfclkränkheit » jedenfalls aber die Traubenkrankheit erzeugen . Die üb¬

rigen Kollegen nickten dcm Jkcdner über diese schlagende Beweisführung Beifall zu , und so wurde dann diese Abhandlung per loiirzum et latm » zu Protokoll gebracht und zum Beschluß erhoben , daß Redner als Gemcinde - Dclegirtcr hierüber hohen Ortes das Nöthige einzuleiten und Abhilfe vorzukehren habe .

Hat doch dieser ehrenhafte Mann eine Leiter genom¬

men , sie eine ganze Stunde weit bis zur Telegraphen¬

leitung getragen , ist da hinaufgestiegen , hat zum Tcle - graphendraht gerochen und dann feierlich ausgerufen : . Richtig , es riecht ' ganz wie der Schimmel an den Trauben . "

Statistisches .

( Statistik der Schiffbriiche . t Nach den von dem gro¬

ßen Sceassecuranzbureau . VcritaS " in Paris verössent - lichtcn Listen betrug dieZahl der im vcrwichencn August völlig untergegangenen Schiffe , so weit bis jetzt die Nachrichten eingelaufen sind , 168 . nämlich 77 englische, 36 amerikanische, 14 französische , 7 holländische . 3 Preu¬

ßische und 41 verschiedener Länder . 5 Schiffe nimmt man außerdem , wegen Ausbleibens aller Nachrichten , als mit Mann und MauS untergegangen an . Ueber - haupl sind vom I . Jänner bis zum 31 . Aug . d . I . im Ganzen 1827 Schisse völlig verunglückt .

(Die^

Anzahl drr Lokomotiven Großbritanniens

im

Jahre 1864 . ) Die Zahl der auf den 12Hauplbahncn Großbritanniens im Jahre 1864 thätigen Lokomotiven betrug : Calcdonian 242 , Great Eastern 376 , Great Northern 345 , Great Western .697 , Lancashire und Aorkshire 3 !)8, London und North Western 1187 , Lon¬

don und South Western 207 . London Brighton Svush Eoast 203 . Manchester Sheffield and Lincolnshire 170 , Midland 512 . North Easterit 633 , Lwuth Eastern 214 . Für kleinere Bahnen dürfen etwa noch 800 Stück ge¬

rechnet werden , so daß ungefähr 6000 Lokomotiven zu¬

sammenkommen .

Berichtigung .

^ Im gestrigen , Bothen " Nr . 21 !) har eg auf der ersten Seite in der zweiten Svalte , Zeile 13 vo » oben statr : . Ferner mit spezieller Bestimmung ec ", zu heißen :

Ferner

mit

prinzipicsicr Bcistiliimiiiiq

rc.

Mit einer Extra - Beilage für . die auswärtigen Abonnenten , enthaltend : .„ Kundinachung dcü Co -' ' milö's für hilfsbedürftige Familien der Zusügler ' und Neservcmänner an die Herren DcfcnsiönS - Kommissäre . "

verantwortlicherRedakteur : Vinzenz Wassermann . - Herausgegeben von der 28 agner 'sa.en Unii .er ,.tatS - Buchhandlung . — Druckdcr Wagner ' ,chenBuchdrucker , ' .

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